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965 der Sohn des Hamilcar als Geißel Nach einem Senatsbe schluß erhielt der Quästor den Befehl, dem König Geschenke von 100 Psd. Silber zu kaufen, und ihn nach Puteoli zu begleiten, und alle Kosten zu bestreiten, so lange er in Italien wäre, und zwei Schiffe zu miethen, worin der König selbst und seine Begleiter nach Afrika ge führt würden, und allen Begleitern, den Freien wie den Sklaven, wur den Gewänder gegeben. Nicht gar lauge nachher lief ein Schreiben über einen andern Sohn des Massiniffa, den Misagenes, ein, er sei von Lucius Paulus nach Besiegung des Perseus »ach Afrika mit sei- neu Reitern geschickt worden; auf der See sei seine Flotte im adria tischen Meere zerstreut worden und er sei krank mit drei Schiffen nach Brundusium verschlagen worden. Zu ihm wurde der Quästor Ster- tinius mit denselben Geschenken, wie seinem Bruder gegeben worden waren, geschickt, und er erhielt den Auftrag, dafür zu sorgen, daß er eine Unterkunft fände 15. Die Freigelassenen waren in 4 Tribus vertheilt, mit Aus nahme derer, welche einen Sohn hatten, der älter als fünf Jahre wäre. Diesen befehlen sie, sich schätzen zu lassen, wo sie bei dem letz ten Sühnopfer wären geschätzt worden, und denjenigen, welche ein Bauerngut oder Bauerngüter von einem Werthe über 30,000 Sester- zien hätten, wurde ebenfalls das Recht eingeräumt, sich schätzen zu lassen. Da dies so beobachtet worden war, so erklärte Claudius, der Censor könne keinem Menschen das Stimmrecht ohne Befehl des Volkes entziehen, geschweige denn einem ganzen Stande. Denn wenn er ans der Tribus ausstoßen könne, was nichts anderes heiße, als befehlen, die Tribus zu ändern, könne er deswegen nicht aus allen 35 Tribus ausstoßen, das heißt, das Bürgerrecht und die Freiheit entreißen, nicht festsetzen, wo man sich soll schätzen lassen, sondern von der Schätzung ausschließen. Dies wurde unter ihnen erörtert. Hernach traf man den Ausweg, daß sie aus den 4 städtischen Tribus eine öffentlich in der Halle der Freiheit bestimmen sollten, in welche sie alle, welche vor mals in Knechtschaft gewesen waren, verweisen wollten. Das Loos der Esquilien kam heraus, in dieser, erklärte Liberias Gracchus, soll ten alle Freigelassenen der Schätzung unterworfen werden. Dieses Verfahren brachte den Censoren große Ehre bei dem Senat. Der Dank wurde sowohl gegen Sempronius ausgesprochen, weil er bei