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943 44. Da der siegreiche Consul sich ins Lager zurückbegeben hatte, so hinderte ihn die Sorge wegen seines jüngern Sohnes, die Freude rein zu genießen. Dies war Publius Scipio, welcher später nach Zerstörung von Karthago ebenfalls Afrikanus genannt wurde, der natürliche Sohn des Consuls Paulus, durch Adoption der Enkel des Afrikanus. Dieser stand damals im 17. Jahre, was gerade die Sorge vermehrte, und war, während er die Feinde unaufhaltsam ver folgte, durch die Verwirrung nach einer andern Seite hin geführt worden, und da erst er später zuruckkehrte, so empfand der Consul dann erst, nachdem er seinen Sohn gesund und wohl wieder erhalten, die Freude über einen so großen Sieg. Da das Gerücht von der Schlacht schon nach Amphipolis gedrun gen war, und ein Zusammenlauf der Frauen in dem Tempel der Diana stattsand, welche sie Tauropolos nennen, um ihre Hülfe zu er flehen, so fürchtete Diodorus, welcher die Stadt befehligte, es möchten die Thraker, deren 2000 in der Stadt in Besatzung lagen, die Stadt in der Verwirrung plündern, daher stasfirt er schlauer Weise einen Menschen wie einen Briefträger aus, und läßt sich von ihm mitten auf dem Markte den Brief übergeben. Darinnen stand geschrieben, die römische Flotte sei bei Emathia gelandet und verheere ringsum das Land; die Befehlshaber von Emathia bäten, daß man ihnen Hülfe gegen die Plünderer schicke. Nachdem er diesen Brief gelesen, er mahnt er die Thraker, zur Beschützung der Küste von Emathia aus zuziehen ; sie würden ein großes Blutbad anrichten und große Beute machen, da die Römer überall über die Felder zerstreut wären. Zu gleich schwächt er das Gerücht über das unglückliche Treffen ab; denn, wenn es wahr wäre, so würde einer über den andern frisch aus der Schlacht kommen. Da er unter diesem Vorwand die Thraker wegge schickt halte, so schloß er die Thore, sobald er hörte, daß sie über den Strymon wären. 45. Am dritten Tag nach der Schlacht kam Perseus nach Am phipolis. Von da sandte er Unterhändler mit dem Heroldsstab an Paulus. Unterdessen übergaben Hippias, Midon und Pantau- chus, die vornehmsten Freunde des Königs, den Römern Beröa, wohin sie aus der Schlacht geflohen waren, und reisten selbst zum Consul. Eben dies bereiteten sich auch die andern der Reihe nach zu