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550 Dieser Befehl schien den Lakedämoniern so übermüthig und unwürdig, das;, wenn der Staat in den früheren Verhältnissen gewesen wäre, sie ohne Zweifel sogleich die Waffen würden ergriffen haben. Besonders aber beunruhigte sie die Furcht, daß, wenn sie einmal durch Gehorsam gegen die ersten Befehle sich das Joch hätten auflegen lassen, Philopö- men, was er schon lange ini Sinne habe, den Verbannten Lakedämon übergeben würde. Also wütheud im Zorn tödteten sie dreißig von der Partei, welche eine gewisse Gemeinschaft der Pläne mit dem Philopö- men und den Verbannten hatten, und beschlossen, den Achäern das Bündniß aufzukünden und sogleich Gesandte nach Cephallenia zu schicken, welche dem Konsul Markus Fulvius und den Römern Lakedämon über geben und ihn bitten sollten, in den Peloponnes zu kommen, um die Stadt Lakedämon in den Schutz und die Botmäßigkeit des römischen Volkes zu nehmen. 32. Wie dieß die Gesandten den Achäern berichteten, so wurde von allen Staaten, welche zu dieser Versammlung gehörten, einmllthig den Lakedämoniern der Krieg angekündigt. Nur der Winter hinderte, daß er nicht gleich geführt wurde. Doch wurde durch kleine Streif züge, mehr nach Art von Räubereien, als durch Krieg, und nicht nur zu , Lande, sondern auch zu Schiffe vom Meer aus ihr Gebiet verwüstet. Dieser Kriegslürm führte den Konsul nach dem Peloponnes, und aus seinen Befehl wurde eine Versammlung nach Elis ausgeschrieben und die Lakedämonier wurden zur Verhandlung vorgeladen. Hier war nicht nur ein großer Streit, sondern ein Wortwechsel, welchen; der Konsul durch die einzige Erklärung ein Ende machte, sich des Kriegs zu enthalten, bis sie Gesandte nach Nom geschickt hätten, während er sonst, um sich beliebt zu machen, dadurch, daß er beide Theile begün stigte, sehr unbestimmte Antworten gegeben hatte. * Von beiden Seiten wurde eine Gesandtschaft nach Non, geschickt. Auch die verbannten La- kcdümonicr überbanden ihre Sache und Gesandtschaft den Achäern. Die Vorsteher der Gesandtschaft der Achäer waren Diophanes und Lyeortas, beide von Megalopolis, welche, in ihren Staatsgrundsätzen verschieden, auch damals ganz widersprechende Reden hielten. Diophanes wollte dem Senat die Entscheidung von Allem überlassen; sie würden am besten die Streitigkeiten zwischen den Achäern und Lakedämoniern beilegen. Lykortas forderte nach den Vorschriften des Philopömen, daß den