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914 würden. Der König gebe weder Gelegenheit zum Schlagen, noch hät ten die Unsrigen die Macht, ihn zu zwingen. Ueberdies sei die Krieg führung durch den Winter unterbrochen. Das Kriegsvolk sei müssig und werde gefüttert, und habe nicht mehr als auf 6 Tage Getreide. Der Makedonier sollten 30,000 sein. Wenn Appius Claudius in der Nähe von Lychnidus ein hinlänglich zahlreiches Heer hätte, so hätte die Macht des Königs durch einen zweifachen Krieg können getheilt werden; jetzt sei auch Appius und die unter ihm stehende Abtheilung in der größten Gefahr, wenn nicht eilig ein ordentliches Heer dahin geschickt, oder jene von dort weggeführt würden. Aus dem Lager seien sie zur Flotte gereist und hätten vernommen, daß ein Theil, der Schiffleute durch Krankheit weggerafft worden seien, ein Theil beson ders die aus Sicilien, seien nach Hause gegangen, und es fehlten die Leute auf den Schiffen; die da wären, hätten weder Sold empfangen, noch hätten sie Kleider. Eumenes mit seiner Flotte sei, als wenn die Schiffe durch den Wind wären hergeblasen worden, ohne Ursache ge kommen und weggegangen, und es scheine, als wenn die Gesinnung des Königs sich nicht immer gleich geblieben sei. Sowie Alles hin sichtlich des Eumenes zweifelhaft war, so wußten sie von Malus eine ausgezeichnete Standhaftigkeit und Treue zu rühmen. 21. Nachdem die Abgeordneten waren angehört worden, da erklärte Lucius Aemilius, daß er über den Krieg Vortrag mache. Der Senat beschloß, daß für die 8 Legionen die Consuln und das Volk die gleiche Anzahl Kriegsobersten ernennen sollten; man wolle aber, daß in diesem Jahre Niemand gewählt werde, als wer schon eine Ehren stelle bekleidet hätte. Dann sollte Lucius Aemilius aus allen Kriegs obersten für die 2 Legionen nach Makedonien diejenigen auswählen, welche er wolle, und daß nach Vollendung der Feier der lateinischen Feiertage der Consul Lucius Aemilius und der Prätor Cnejus Octa- vius, dem die Flotte zugesallen wäre, in ihre Statthalterschaft abgehen sollten. Diesen wurde als der Dritte Lucius Anicius der Prätor beigegeben, welcher die Gerichtsbarkeit über die Fremden hatte; dieser sollte in der Statthalterschaft Jllyricum in der Umgegend von Lych nidus dem Appius Claudius Nachfolgen. Die Besorgung der Aus hebung wurde dem Consul Cajus Licinius auserlegt; dieser erhielt den Befehl, 7000 römische Bürger und 200 Reiter auszuheben und den