Volltext Seite (XML)
911 Cnejus Papirius Carbo. Die Sorge für den makedonischen Krieg spornte, daß Alles zeitiger betrieben wurde. Daher beschloß man, daß die bezeichneten Beamten schon jetzt die Verwaltungszweige durchs Loos bestimmen sollten; damit, wenn man wisse, welchem Consul Make donien und welchem Prätor die Flotte zugefallen wäre, sie schon jetzt dar auf dächten und vorbereiteten, was für den Krieg förderlich wäre, und den Senat befragten, wenn über irgend etwas nöthig wäre, denselben zu befragen. Wenn sie ihr Amt angetreten hätten, so sollten die la teinischen Feiertage, so weit es der Gottesdienst gestatte, so bald wie möglich gehalten werden, und daß der Consul, der nach Makedonien gehen müsse, nicht gebunden wäre. Nach diesen Beschlüssen wurden für die Consuln Italien und Makedonien, für die Prätoren, außer der zweifachen Gerichtsbarkeit in der Stadt, Hispanien, Sicilien und Sar dinien als Statthalterschaften bezeichnet. Von den Consuln fiel dem Aemilius Makedonien, dem Licinius Italien zu. Von den Prätoren hat Cnejus Bäbius die städtische, Lucius Anicius die fremde Gerichts barkeit erhalten, und wozu ihn der Senat sonst noch für tauglich fände, Cnejus Octavius die Flotte, Publius Fontejus Hispanien, Marcus Aebntius Sicilien, Casus Papirius Sardinien durchs Loos erhalten. 18. Es war sogleich allen klar, daß Lucius Aemilius diesen Krieg nicht schläfrig führen werde, außerdem, daß er auch sonst ein ganzer Mann war, auch darum, weil er Tag und Nacht mit gespann ter Aufmerksamkeit nur damit sich im Geiste beschäftigte, was aus diesen Krieg Bezug hatte. Allererst nun bittet er den Senat, Gesandte nach Makedonien zu schicken, um Heer und Flotte in Augenschein zu nehmen und über ihre Wahrnehmungen zu berichten, was entweder für die Land- oder die Seemacht nöthig wäre; überdies, daß sie über die könig lichen Streitkräfte Kundschaft einzögen, so viel sie könnten, wo der Schauplatz unserer Thätigkeit, wo der der Feinde wäre; ob die Römer ihr Lager im Gebirge hätten, oder ob sie schon alle Pässe hinter sich hätten und in das ebene Land gekommen wären; welche Bundesge nossen uns treu, welche zweifelhaft und in ihrer Treue vom Erfolge abhängig, welche entschiedene Feinde wären; in wie weit die Verpro- viantirung vorbereitet wäre, und woher die Zufuhr aus dem Landwege, woher sie zur See herbeigeschafft würde; was in diesem Sommer zu Lande und zur See erreicht worden sei; aus der genauen Kenntniß