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897 daran befestigt und dann wurde noch Erde darauf geworfen. Hernach wurden unten in mäßiger Entfernung eine zweite Brücke, weiter eine dritte und mehrere der Reihe nach, wo die Felsen abschüssig waren, angebracht. Auf dem festen Boden schritt der Elephant auf die Brücke vor, und ehe er an das Ende kam, wurden die Bohlen durchschnitten, die Brücke fiel zusammen und nöthigte ihn allmälig, bis zu dem An fang der andern Brücke hinabzugleiten. Einige Elephanten standen auf ihren Füßen, andere gleiteten auf dem Hintergesäß hinab. Wenn sie die zweite Fläche der Brücke ausgenommen hatte, wurden sie wieder durch den Einsturz des untern Theiles der Brücke hinuntergeschoben, bis sie in die Thalebene kamen. Die Römer kamen wenig über 7000 Schritte an einem Tage vorwärts; der geringste Theil wurde zu Fuß zurückgelegt, meistens kollerten sie zugleich mit den Waffen und dem übrigen Gepäck unter allen möglichen Plagen und kamen so vorwärts, so daß nicht einmal der Wegweiser und der Urheber des Marsches in Abrede stellte, daß mit einer mäßigen Mannschast das ganze Heer hätte vernichtet werden können. Mit der Nacht kamen sie zu einer mäßigen Ebene, und sie hatten keine Zeit, sich umzuschen, wie gefährlich dieser von allen Seiten eingeschlossene Ort wäre, da sie endlich wider Erwarten kaum festen Grund und Boden zum Stehen gefunden hatten. Auch am folgenden Tage war man genöthigt, in einem so tiefen Thale den Popillius und die mit ihm zurückgelassenen Truppen zu erwarten, denen ebenfalls, wenn sie schon der Feind von keiner Seite schreckte, die Rauhheit der Gegend wie eine feindliche Macht zusetzte. Am dritten Tage ziehen sie mit vereinigten Schaaren durch ein Gebirge, welches die Einwohner Callipence nennen. Am vierten Tage kamen sie durch ebenso unwegsame Gegenden, aber durch die Gewöhnung schon mit mehr Erfahrung und besserer Hoffnung, weil sich nirgends der Feind zeigte und sie sich dem Meere näherten, stiegen sie in die Ebene hinab und schlugen zwischen Heracleum und Libethrum das Lager auf. Das Fußvolk, dessen größerer Theil die Hügel besetzt hielt, umfaßte mit dem Walle auch einen Theil der Felder, wo die Reiterei campiren sollte. 6. Der König soll gerade im Bade gewesen sein, als ihm ge meldet wurde, der Feind sei da. Da er auf diese Nachricht voller Angst vom Sessel aufgesprungen war, schrie er, er sei ohne Schlacht