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889 ohne alle kriegerische Tugend nur siir die Verfeinerung b«S sinnlichen Lebensge nusses geschaffen ju sein schien. Mit den Mißhandlungen der Bundesgenoffen stehen im schneidenden Widerspruch di« demüthigen Huldigungen, welche gleichzeitig dem römischen Volke von allen Seiten zu Thcil werden. S. «. s. Uebrigens versteht sich von selbst, daß selbst ausgesprochene Strafen von einer Million Aß leine hinlängliche Bürgschaft gegen die Wiederholung solcher Schandthaten boten. T. 8, ». S) o. S, 7. Die Stadt Lpchnibus lag auf der Grenze von Albanien und Makedonien. Sie lag auf einem Berge, war sehr sest und enthielt innerhalb ihrer Mauern viele Quellen. Im Mittelalter erhielt sie als Sitz der bulgarischen Könige den Namen Achris oder Achrita. Sie lag a» dem obern Ende des gleich namigen Sund, aus dem der Fluß Drinna entsprang, der bei LiffuS in» Meer siel. Sie war die Hauptstadt der Daffaretier. Durch den See, der heute noch den Namen der See Achrida trägt, wird jeder Jrrthum beseitigt. Uscana lag im Gebiet der Penestä in Jllpris, Graeca am Artanes, einem Nebenflüsse de« AouS, und heißt jetzt Bescopuli. Uebrigens ist der Zug des LlaudiuS ein neuer Beweis der grenzenlosen Liederlichkeit und Zuchtlosigkeit, welche namentlich in Folge der Schlaffheit der Oberbefehlshaber überall eingeriffen war. Denn die ungeregelten Urlaubsbewilligungen, die Masse der Soldaten, welche ihre Fahnen verlassen hatten, find alle auf Rechnung der Lonsuln zu schreiben, welche aus Gunstbuhlerei nicht einmal die Gesetze zu vollstreiken wagten, so daß die Prätoren ihr« Functionen übernehmen mußten. IO) o. II, IS. Die Terminal!» wurden am 2S. Februar, am letzten Tage des alten Jahres gefeiert, Sic. Phil. XII, 10. An Zwei- und Dreiwegen und an den Ackerrainen wurden di- Grenzsteine als schützende Genien mit Oel gesalbt und bekränzt und die Gottheit selber durch Opfer von Kuchen, Milch, Wachs, auch Honig und Wein und Früchten geehrt. Später traten blutige Opfer an deren Stelle. I I) o. IS. Hier spricht Livius in sehr bescheidener Form «ine tiese Wahr heit aus, daß man nämlich jede Zeit und jede Begebenheit in dem Sinn« und dem Geiste darstellen soll, in welchem sie vollbracht war. Wenn also die damaligen Römer religiös waren, und eine beständige Einwirkung der Gottheit auf die mensch lichen Angelegenheiten annahmen, die sich durch Störungen in den Naturgesetzen kund that, so könnte doch nicht da» Gegentheil behauptet werden. Wen» ein« spätere Zeit dies für irrthümlich erkannte, so war dies eben eine verschiedene AussaffungSweise und Ueberzeugung, welche diese» Geschlecht beherrschte» das eben darum von andern Triebfedern bestimmt wurde. Wer nun diese geistigen Grund sätze unter einander wirst, oder gar nach seiner Subjectivität rectisieiren will, der sündigt eben gegen den Grundsatz der Geschichte, die Wahrheit, und gibt eigen irrige, verkehrte Ansichten über die Geschichte, welche den Zeiten, die er doch beschreiben will, ganz fremd sind. Das ist Entstellung, Fälschung, Unwahrheit, aber nicht Beschichte. Uebrigens ist bemerkenswert-, welche bestimmt« Unterschiede di« Römer in dieser Beziehung machten. Nicht jede ungewöhnliche Erscheinung und an jedem Orte wurde als bedeutungsvoll für den Staat betrachtet, sondern nur was aus dem Grund und Boden de» römischen Staats, oder in der ihm angehürigen Lustregion erschien, hatte Bedeutung für ihn. Was aus Privateigenthum bemerkt wurd«, ging