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682 seiner Gewalt wäre; ja es sei noch günstiger sür Alles gelegen. Da er mit dem Heere heranrückte, übergaben sich Alle sogleich. Durch diese Uebergabe, welche über seine Erwartung schnell gewesen war, ermuthigt, nachdem er bemerkte, wie groß der Schrecken seines Heeres sei, brachte er 11 andere Burgfesten durch denselben Schrecken in seine Gewalt. Bei sehr wenigen mar Gewalt nöthig, die übrigen wurden freiwillig übergeben, und in diesen wurden 1500 römische Soldaten, die als Besatzungen vertheilt waren, gefangen genommen. Von großem Nutzen war Carvilius von Spolet, welcher in den Gesprächen aus sagte, daß mit ihnen nicht grausam verfahren worden sei. So ge langte man zu Oeuäum, welches ohne eine förmliche Belagerung nicht erobert werden konnte. Die Stadt hatte beträchtlich mehr junge Mann schaft, als die übrigen, und war stark durch ihre Mauer», und auf der einen Seite war der Fluß Artatus mit Namen, von der andern um gab sie ein sehr hoher und schwer zugänglicher Berg. Dies gab den Bewohnern der Stadt Hoffnung zum Widerstande. Perseus umgab die Stadt mit einer Kette von Verschanzungen und begann vom ober» Theile her einen Wall aufzuführen, dessen Höhe die der Mauern über treffen sollte. Während man mit der Vollendung dieses Werkes be schäftigt ist, wird indessen in zahlreichen Treffen, in welchen die Stadt bewohner durch Ausfälle und hinter den Mauern ihr Eigenthuin beschützten und die feindlichen Werke hinderten, eine große Menge der selben durch mancherlei Unfälle weggerafft und die übrigen wurden durch die Anstrengung bei Tag und Nacht und durch Wunden un brauchbar. Sobald nun der Erdwall der Mauer sich näherte und die königliche Kohorte, welche sie die siegreiche nennen, die Mauern über stieg und zugleich an vielen Stellen ein Angriff auf die Stadt mit Leitern gemacht wurde, wurde alle junge Mannschaft getödtet, ihre Weiber und Kinder in's Gefängniß gebracht und alles Andere den Soldaten als Beute überlassen. Darauf kehrte der Sieger nach Stu- bera zurück und schickt Gesandte an den Gcntius: den Pleuratus, einen Illyrier, der bei ihm in der Verbannung lebte, und den Adäus, einen Makedonier von Beröa. Diesen trägt er auf, seine Thaten gegen Römer und Dardaner während des Sommers und Winters zu erzäh len und die neuen Erfolge seines Winterfeldzugs in Jllyricum hinzu-