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875 die Jahrbücher ausgenommen zu werden, was jene sehr verständigen Männer von Seiten des Staats glaubten beachten zu sollen. Von Anagnia wurden zwei Wunderzeichen in diesem Jahre gemeldet: am Himmel habe man eine Fackel gesehen und eine Kuh habe gesprochen; diese wurde auf Staatskosten unterhalten. Auch zu Miuturnä hatte man während dieser Tage eine glänzende Erscheinung gesehen, als wenn der Himmel im Feuer stände. Zu Reate war ein Steinregen. Zu Cumä hat Apollo drei Tage und drei Nächte geweint. In der Stadt Rom meldeten zwei Tempelhüter, der eine, in dem Tempel der Fortuna sei eine Schlange mit einem Kamm von Mehreren gesehen worden, der andere, in dem Tempel der Fortuna Primigenia, der aus dem Hügel steht, zwei verschiedene Wunderzeichen, aus dem Platze sei eine Palme hervorgewachsen und es habe bei Tage Blut geregnet. Zwei Wunderzeichen wurden nicht anerkannt, das eine, weil es aus dem Grund und Boden eines bloßen Bürgers statt gefun den, — Titus Marcius Figulus meldete, es sei in seinem innern Hvfraum eine Palme hervorgekommen, — das andere nicht, weil es an einem fremden Orte erschienen war. Zu Fregellä sollte im Hause des Lucius Atreus ein Speer, welchen er für seinen Sohn, der im Felde stand, gekauft hatte, bei Hellem Tage mehr als zwei Stunden gebrannt haben, ohne daß irgend etwas verbrannte. Wegen der Wunderzeichen, die sich auf den Staat bezogen, wurden die Bücher von den Zehnmännern aufgeschlagcn, sie gaben an, welchen Göttern die Consuln mit 40 großem Opferthieren opfern sollten, und daß ein Betfest angestellt würde, und daß alle Staatsbeamten bei allen Polstern mit großem Opferthieren opfern sollten, und daß das Volk bekränzt sein sollte. Alles geschah, wie die Zehnmänner die Anweisung gegeben hatten. 14. Darauf wurde eine Wahlversammlung zur Wahl der Sen soren angesagt. Es bewarben sich die Vornehmsten des Staat? um die Censur, Spurius Postumius AlbinuS, Publius Mucius Scävola, Markus JuniuS Brutus, Cajus Claudius Pülcher, TiberiuS Sem- pronius Gracchus. Diese Beiden wählte das römische Volk zu Censoren. Da mau wegen deS makedonischen Kriegs mehr als sonst wegen der zu haltenden Aushebung besorgt war, so klagten die Consuln das LiviuS. IV. Bd. 58