Volltext Seite (XML)
863 Soldaten Getreide auf 30 Tage gegeben worden und es seien Führer ausgesucht und weggeführt worden, welche die Wege aus Italien nach Makedonien kennten. Da aber wurde der Senat unwillig, daß der Consul so viel gewagt habe, daß er seine Statthalterschaft verlassen und in eine andere übergegangen wäre und das Heer auf einem neuen und gefährlichen Wege unter auswärtige Völker führe und so vielen Völkerschaften den Weg nach Italien öffne. Sie beschließen, zahlreich versammelt, daß der Prätor Casus Sulpicius drei Abgesandte aus dem Senat erwähle, welche noch an demselbigen Tage aus der Stadt abreisen und mit möglichster Eile dem Consul Cassius, wo er auch sei, Nachfolgen und ihm melden sollten, er solle keinen Krieg mit irgend einem Volke ansangen, außer mit welchem der Senat beschlossen habe. Folgende sind als Gesandte abgereist: Markus Cornelius Cethegus, Markus Fulvius, Publius Marcius Rex. Wegen der Besorgniß um den Consul und das Heer wurde damals die Sorge für die Befesti gung von Aquileja verschoben. 2. Hernach wurden die Gesandtschaften einiger Völker des bei derseitigen Spaniens in den Senat eingeführt. Diese führten Be- schwerde über die Habsucht und den Uebermuth der römischen Beamten und baten den Senat fußfällig, daß sie nicht die Bundesgenossen gräß licher als die Feinde sollten mißhandeln lassen. Da sie auch über an- derwärtige unwürdige Handlungen Beschwerde führten, so wurde dem Prätor Casus Cauulejus, der Spanien durch's Loos erhalten hatte, der Auftrag gegeben, er sollte gegen jeden, von dem die Spanier Ent schädigung begehrten, fünf Schiedsmänner aus dem senatorischen Stande geben und ihnen die Vollmacht geben, Anwälte, welche sie wollten, zu wählen. Nachdem die Gesandten in die Curie berufen waren, wurde ihnen der Beschluß des Senats vorgelesen und sie auf-' gefordert, Anwälte zu ernennen. Sie ernannten vier, den Markus Porcius Cato, den Publius Cornelius Scipio, den Sohn des Cnejus, den Lucius Aemilius Paulus, den Sohn des Lucius, den Casus Sulpicius Gallus. Zuerst wählten sie Schiedsmänner gegen den Markus Titinnius, welcher unter den Konsuln Aulus Manlius und Markus Junius Prätor im diesseitigen Spanien gewesen war. Zwei mal wurde die Sache vertagt, zum drittenmal wurde der Beklagte sreigesprochen. Es entstand ein Zwist unter den Gesandten der beiden