755 dritten, die lateinischen Feiertage auf den eilsten August an. Während die Gemüther ganz mit religiösen Gedanken erfüllt waren, wurden noch obendrein Gräuel gemeldet. Zu Tusculum sei eine Fackel am Himmel gesehen worden; zu Gabii habe der Blitz in den Tempel des Apollo und in mehrere Bürgerhäuser, zu Graviscä in das Thor und in die Mauer eingeschlagen. Diese befahlen die Väter nach dem Gut achten der Oberpriester zu entsühnen. Während die Consuln zuerst die gottesdienstlichen Handlungen, hernach den einen der Tod, den andern die Wahlversammlungen und die Erneuerung der lateinischen Feiertage verhindern, rückte Claudius mit dem Heere gegen Mutina, welches die Ligurer im vorigen Jahre eingenommen hatten. Es vergingen keine drei Tage, nachdem er die Be lagerung angefangen, da hatte er es den Feinden wieder entrissen und den Ansiedlern zurückgegeben. Da wurden 8000 Ligurer innerhalb der Mauern niedcrgehauen, und es wurde sogleich ein Schreiben nach Rom gesandt, worin er nicht nur das Ereigniß berichtete, sondern sich auch rühmte, durch seine Tapferkeit und sein Glück habe das römische Volk keinen Feind mehr diesseits der Alpen und es sei eine bedeutende Länderstreckc erobert, welche unter viele tausend Menschen, Mann für Mann, vertheilt werden könnte. 17. Auch Tiberius Sempronius hat in derselben Zeit in Sar dinien durch viele glückliche Treffen die Sarden bezwungen. Fünfzehn Tausend Feinde wurden erschlagen und alle Sardischen Völkerschaften, welche abgefallcn waren, wurden unter Botmäßigkeit gebracht. Denen, die schon früher steuerpflichtig waren, wurde eine doppelte Steuer auf erlegt und eingetrieben; die Uebrigen lieferten Getreide. Nachdem der Friede in der Statthalterschaft wieder hergestellt und man aus der ganzen Insel 230 Geißeln erhalten hatte, wurden Gesandte nach Rom geschickt, um dich zu melden und den Senat zu bitten, daß wegen der unter Leitung und Führung des Tiberius Sempronius glücklich ge führten Thaten die Unsterblichen geehrt und ihm selbst erlaubt werden möchte, wenn er von seiner Statthalterschaft abginge, das Heer mit sich zu führen. Der Senat, nachdem er im Tempel des Apollo die Worte der Gesandten angehört hatte, beschloß ein zweitägiges Betfest und gebot den Consuln 40 größere Opferthiere zu schlachten, aber der Proconsul Tiberius Sempronius und das Heer solle in diesem Jahre üO*