Volltext Seite (XML)
725 Vortheil entstehen, wenn einmal die Dardaner, ein gegen Makedonien immer sehr feindseliges Volk, welches immer die Verlegenheiten der Könige benutzte, aus dem Wege geschafft würden, zum andern, wenn die Bastarner mit Zurücklassung ihrer Frauen und Kinder in Darda- »ien, abgeschickt werden könnten, um Italien zu verwüsten; durch die Skordisker sei ein Weg zum Adriatischen Meere und nach Italien, auf einem andern Wege könne das Heer nicht durchkommen. Die Skor- disker würden den Bastarnern gerne den Durchzug gestatten, denn weder ihre Sprache noch ihre Sitten seien sehr verschieden — und sie würden sich selbst anschließen, wenn sic sähen, daß es zur Beute des reichsten Volkes gienge. Daraus wurden die Pläne auf alle Fälle eingerichtet; mochten auch die Bastarner von den Römern geschlagen werde», so waren doch die Dardauer vernichtet und die Beute von den Resten der Bastarner und der freie Besitz Dardaniens würde ihnen ein Trost sein; oder wenn sie den Krieg glücklich führten, wür den die Römer mit dem Krieg gegen die Barstarner beschäftigt sein und er würde in Griechenland wieder gewinnen, was er verloren hätte. Das waren Philipps Pläne gewesen. 58. Die Bastarner rückten ein und zogen ruhig und in Ord nung weiter; hernach mit dem Weggang des Cotto und des Antigonus und nicht lange nachher aus das Gerücht vom Tode Philipps waren weder die Thraker so bereitwillig zum Verkehr, »och konnten die Ba starner sich mit dem Gekauften begnügen oder beim Zuge zurückgehalten werden, daß sie nicht sich von dem Wege entfernten. Daraus geschahen gegenseitige Unbilden, und weil dieß mit jedem Tage zunahm, ent brannte der Krieg. Zuletzt, da die Thraker der Gewalt und der Masse der Feinde nicht mehr widerstehen konnten, verließen sie die Dörfer in der Ebene und zogen auf einen Berg von ungeheurer Höhe — Namens Donuca. Da die Bastarner dagegen anrücken wollten, so überfiel sie, welche vergebens sich der Höhe der Berge näherten, ein Sturm, wie der war, durch welchen, wie die Sage geht, die Gallier, als sie den Delphischen Tempel plündern wollten, umgekommen sein sollen. Denn nicht nur wurden sie von dem herabströmcnden Rege» und hernach mit dichtem Hagel überschüttet mit mächtigem Krachen des Himmels und Donner und Blitzen, welche die Angen blendeten, so,,-