Volltext Seite (XML)
667 Trockenheit und des Mangels an Feldfrüchterl: sechs Monate soll cs nicht geregnet haben, wie überliefert morden ist. In eben demselben Jahre wurden auf dem Acker des Schreibers Lucius Petillius unten am Janiculum, während die Feldarbeiter die Erde tiefer aufgruben, zwei steinerne Särge, ungefähr 8 Fuß lang und 4 Fuß breit, gefunden, deren Deckel mit Blei befestigt waren. Jeder Sarg war mit griechischer und lateinischer Schrift beschrieben, in dem einen sei Numa Pompilius, der Sohn des Pompo, der König der Rö mer, begraben, in dem andern feien die Bücher des Numa Pompilius. Da der Besitzer diese Särge nach der Meinung seiner Freunde geöffnet hatte, so wurde der eine leer befunden, dessen Aufschrift das Begräbnis! des Königs meldete, ohne alle Spur von einem menschlichen Leichnam oder irgend sonst etwas, da Alles durch die Verwesung während so vieler Jahre verzehrt war; in dem andern waren zwei Bündel mit in Wachs getauchten Fäden umwickelt, welche je sieben Bücher enthielten, die nicht nur ganz unversehrt waren, sondern von frischestem Aussehen. Es waren sieben lateinische voni pontisicischen Recht und sieben grie chische über die Lehre der Weisheit, so viel in jenem Zeitalter sich davon finden mochte. Valerius von Antinm fügt hinzu, sie wären pythagorisch gewesen, indem er der verbreiteten Meinung, nach welcher Numa der Zuhörer des Pythagoras gewesen sein soll, mit einer annehm lichen Lüge beipflichtet. Zuerst wurden die Bücher von den Freunden gelesen, welche bei der Sache gegenwärtig gewesen waren; hernach, da sie durch das Lesen von mehreren bekannt wurden, so liest sich der Stadtprätor Ouintus Petillius, begierig dieselben zu lesen, die Bücher vom Lucius Petillius geben, und er hatte mit ihm vertrauten Umgang, weil ihn Ouintus Petillius als Quästor in die Schreiberzunfl ausge nommen hatte. Da er die Hauptpunkte gelesen und bemerkt hatte, daß das Meiste auf die Auflösung der heiligen Gebräuche hinauskäme, sagte er dem Petillius, er werde diese Bücher in's Feuer werfen; che er dich thäte, erlaube er ihm, daß, wenn er ein Recht oder eine Unter stützung, um diese Bücher zurückzufordern, zu haben glaubte, er den Versuch machen möchte, ihr gutes Verhältnis; würde darunter nicht leiden. Der Schreiber wendet sich an die Volkstribunen, von den Tri bunen wurde die Sache an den Senat gewiesen. Der Prätor sagte, er sei bereit, einen Eid abzulegen, daß es nicht nöthig sei, die Bücher