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677 Tage fehlte, das habe» die Gaste meines Brukers bei Nacht hinzu- genomnien. Was fall ich von einem großen Theil der Vornehmen sagen, welche alle Hoffnung ihrer Würde und ihres Glückes auf die Römer gesetzt haben und auf den, der Alles bei den Römern vermag? Und wahrhaftig, sie würden ihn nicht nur mir, dem altern Bruder, sondern es ist nahe daran, daß sie ihn selbst dir, dem König und dem Vater vorziehen würden. Denn er ist es, durch dessen Bemühung der Senat dir die Strafe erlassen hat, der dich jetzt gegen die römischen Waffen schützt, der es für billig hält, daß dein Alter seiner Jugend verpflichtet und unterwürfig sei. Auf feiner Seite stehen die Römer, auf seiner Seite alle Städte, welche von deiner Herrschaft befreit sind, auf seiner Seite die Makedonier, welche am Frieden mit Nom Freude haben. Ich, Vater! wo habe ich Hoffnung oder Schutz als bei dir? 11. Worauf glaubst du, daß jenes Schreiben des Titus Ouinctius ziele, welches du eben erhalten hast, worin er sagt, daß du deinen Vor theil wohl gewahrt hättest, weil du den Demetrius nach Rom geschickt hättest, und dich ermahnt, daß du ihn noch einmal und mit mehreren Abgeordneten und den vornehmsten Makedoniern schicken möchtest? Titus Ouinctius ist jetzt sein Rathgeber und Lehrer in allen Dingen. Dich, den Vater, hat er abgedankt und ihn an deine Stelle gesetzt. Dort werden vorher alle geheimen Rathschläge gekocht. Es werden Helfers helfer für die Beschlüsse gesucht, wenn er dich aufsordert, mehrere und die vornehmsten Makedonier mit ihm zu schicken. Welche von hier un befleckt und rein nach Rom gehen, in dem Glauben, Philipp zum König zu haben, kehren von dort zurück von römischen Lockungen angesteckt und darin eingeweiht. Demetrius allein ist ihnen Alles, ihn nennen sie schon König bei Lebzeiten seines Vaters. Wenn ich darüber mich unwillig äußere, muß ich sogleich nicht nur von andern, sondern auch von dir, Vater! die Beschuldigung hören, daß ich nach der königlichen Herrschaft trachte. Wenn eS dahingestellt bleibt, erkenne ich es nicht an. Denn wen dränge ich von seiner Stelle, um selbst an seine Stelle zu rücken? Vor mir ist allein mein Vater, und ich bitte die Götter, daß er es lange sein möge. Wenn ich ihn überlebe — und ich möchte dieß nur, wenn ich würdig sein werde, daß er selbst es wünscht — werde ich die Erbschaft des Thrones, wenn sic mir der Vater übergibt, übernehmen. Der wünscht den Thron nnd er wünscht ihn auf