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669 als daß sie in die Gewalt Philipps kämen. Poris, voller Abscheu, daß eine so gräßliche Thal nur ausgesprochen würde, sagte, er werde sie nach Athen zu treuen Gastsreunden bringen und selber Begleiter ihrer Flucht sein. Sie reisten van Thesjalonice ab nach Aenia zu einem stehenden Opscrsestc, was sie alljährlich zu Ehren des Gründers Aeneas mit großer Feierlichkeit begehen. Hier brachten sie den Tag bei dem seierlichen Gastmahl hin, und um die dritte Nachtwache, wo Alles schlief, besteigen sie ein von Poris bereit gehaltenes Schiff, als wollten sie nach Thesjalonice zurückkehren, aber ihre Absicht war, nach Euböa überzusetzen. Aber vergebens kämpften sie gegen den widrige» Wind, so daß das Tageslicht sie in der Nähe des Landes überraschte; und die Königlichen, welche über die Bewachung des Häsens gesetzt waren, schickten einen bewaffneten Kutter, um dieses Schiff zurückzu bringen, mit dem strengen Besetzte, nicht ohne dasselbe zurückzukehren. Während sie sich schon näherten, richtete Poris seine ganze Aufmerk- jamkeit auf die Ermahnung der Ruderer uud Schiffleute und erhob zuweilen seine Hände zum Himmel und betete zu den Göttern, daß sie ihm Hülse senden möchten. Die leidenschaftliche Frau unterdessen kam aus ihre lange vorher bedachte That zurück, mischt den Gifttrank und holt Schwerter hervor, stellt den Becher offen hin und sagt: der Tod ist die einzige Befreiung; dies; sind die Wege zum Tode; wie jeden der Sinn treibt, entfliehet dem königlichen Uebermuth; wohlan, meine Jun gen, zuerst, die ihr die älter» seid, ergreift das Schwert oder trinket den Giftbecher, wem der trägere Tod gefüllt. Die Feinde nahten und die Mahnung znm Tode drängte; der eine auf diese, der andere aus jene Art den Tod suchend, stürzen sie sich halb todt aus dem Schisse. Sie selbst umfaßte nachher ihren Manu als Begleiter zum Tode und stürzte sich in das Meer. Die Königlichen nahmen das Schiff aber ohne die Besitzer. ü. Die Gräßlichkeit dieser Thal schürte aus'S Neue die Flammen des Hasses gegen den König, daß man ganz allgemein ihn selbst und seine Kinder verfluchte; welche Berwünschungen im Kurzen von allen Gütlern erhört wurden und bewirkten, daß er selber gegen sein eignes Blut wüthete. Denn Perseus, da er sah, daß die Gunst und das An sehen seines Bruders Demetrius mit jedem Tage bei der großen Menge der Makedonier mehr wachse, sowie seine Beliebtheit bei den