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663 einmal ihre Namen wissen. Indessen, baß Polybius und Rutiliu-i »an LiviuS de,«ich. net waren, wie Nissen annimmt, ist allerdings nicht unwahrscheinlich, weil LiviuS e. S2 ste gerade,» als Zeugen sür den Tob dieser beide» Männer in diesem Jahre anführt, und der Umstand, daß PolpbiuS »nd nach ihm vioäar. XXIX, p. 4Ü2. Val. IX, die drei Feldherren mit einander verglichen hatte, scheint nicht nur das gleiche Zeitalter, sondern auch sonstige Berührungspunkte vorauSzusctzen. Dieser Angabe widerspricht nun nicht nur LiviuS selbst o. ä2, weil Scipio schon vor der Censur Cato's müsse ge storben sein, ansonst er würde zum prineoxa »onatu, erklärt worden sein, während der AmtSgenosse Cato'S von ihm dazu ernannt wurde. Und daß Scipio vor der Ceusur Cato's gestorben sei, spricht er selber au« bei 6ie.«ro äv San. o. s, §. lü, einen Zeit punkt, welchen er noch durch Zeitangaben vor und nach seinem Tode noch mehr zu fixi- ren sucht. Wenn übrigens Cicero durch dieselbe Erwägung, wie LiviuS bestimmt wor den ist dicß anzunehmen, so sällt freilich diese Angabe nicht schwer in'» Gewicht. Ja man könnte noch einen Grund mehr für diese Annahme in dein sichtlichen Bestreben finde», diese beiden großen Männer als einander befreundet darzustellcn; wie denn wirklich später ein freundlicheres Verhaltniß zwischen beiden Familien scheint bestanden zu haben, weil nicht nur Cato's Sohn die Tochter de« AemiliuS Paulus heirathete, sondern Cato auch selber den ältern Scipio sehr günstig beurtheilte. S. Cie. So rop. l. 17, 27, äo 0-m. !!, 1, IS. Umgekehrt hat auch der jüngere Scipio Afrika»»» den Cato gerühmt äo rop. sl. l, l. Auch EnniuS, der Freund der Scipioncn, hatte de» Cato gepriesen. Cie. pro ärebia i>, 22. So konnte Cicero durch das spätere Leben Cato's bestimmt werden, auch früher eine gegenseitige Hochachtung vorauszusetzen, wie wohl gegen daS Zeugniß der Geschichte und namentlich des LiviuS selber. Li». SS, S4. h. I. Wird daher durch diese Erwägung Cicero'S Zeugniß geschwächt, so da» de« LiviuS selber, weil er fälschlich den Tob de« P. Cornelius Scipio vor den Tod de» Lucius gesetzt hat, SS, l>4, und den Letzter» erst nach dem Tode de» Erster» anklagen läßt, während sic entschieden in dem gleichen Jahre angeklagt worben sind, weil TiberiuS SemproniuS Gracchus bei beide» Processen al» Tribun thätig war. Ja nach einer von LiviuS selbst angeführten Angabe des ValcriuS von Antium hatte P. Scipio seinen Bruder den Händen der Tribunen entrissen, Liv. SS, KS. Und Ssvoo» Can- kol. aä l'olz-h. a. SS rechnet es zu den Leiden de» großen Scipio AfricanuS, daß er den Tod seine» Bruders erlebt habe, also später als jener gestorben fei. Nehmen wir hinzu, daß auch die Berlobung von Scipio'» Tochter Cornelia mit dem Vater TiberiuS GrgcclmS erdichtet und nach einem Vorgehen gegen de» jünger» TiberiuS Gracchus von Seiten seine» Schwiegervater» auf den Scipio AfricanuS übertrage» war, ferner daß auch HoratiuS in der bekannten Stelle llä. IV. 8 die Thate» de» ältern und de» jün ger» Scipio verwechselt hat i endlich, daß die Stellung de» Prätor» TerentiuS Culleo zu de» Scipioncn eine ganz widersprechende Bcurthcilung erfahren, und daß über die Person der Ankläger der Sctptonen, über den Näviu« und die Petillier, sowie über die von Scipio und den, Gracchus gehaltene» Reden die größten Zweifel herrschten, so werden wir un» über da» Schwanken hinsichtlich de» Todesjahr» nicht mehr wundern. Cato konnte also sehr wohl seine» AmtSgenosse» Valeriu» zum PrinccpS Senat»» ernen nen, weil er den Scipio als einen Spul betrachtete, der selber den RechtSverband zwi schen sich und der Bürgerschaft ausgelöst hatte. Ist nun Scipio nicht vor der Censur de» PorciuS Cato gestorben, so scheint er doch nicht lange nachher gelebt zu haben.