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Völker freundlich. Die Aeltern tadelten die allzugroße Milde des rö mischen Volkes, weil sie Menschen, welche ohne Befehl ihres Vdlkes sortgezogen, Land im römischen Reiche zu besetzen , und aus fremden Grund und Boden eine Stadt zu erbauen sich unterfangen -hätten, un- bestrast hätten fortziehen lassen, es hätte müssen eine schwere Strafe sür die Verwegenheit festgesetzt werden; da sie ihnen aber auch das Ihrige zurückgegebcn, so fürchteten sie, da durch solche große Nachsicht mehrere angetrieben würden, solches zu wagen: sie nehmen die Ge sandten freundlich aus und ehrten sie durch Geschenke. Der Consul Markus Claudius, nachdem er die Gallier vertrie ben , begann Vorbereitungen zum Kriege gegen die Istrier zu treffen, und sandte ein Schreiben an den Senat, daß er ihm erlauben möchte, die Legionen nach Istrien zu führen. Dieß gefiel dem Senat. Sie gingen damit um, die Pflanzstadt Aguileja anzulegen, und sie waren nicht recht einig, ob sie eine solche von Latinern oder für römische Bür ger anlegeu wollten. Endlich waren sie der Meinung, lieber eine la- tinische Pflanzstadt anzulegen. Zu Dreierherrn werden gewählt Pub- lius Scipio Nasica, Casus Flaminius, Lucius Manlius Acidinus. In eben demselben Jahre wurden als Pflanzstüdte für Römische Bürger Mutina und Parma angelegt. Je 2000 Menschen in dem Gebiete, welches zuletzt den Bojern, vordem den Tuskern gehört hatte, erhalten je acht Jucherte in Parma, je fünfe in Mutina. Die An führer waren die Dreierherrn Markus Aemilius Lepidus, Titus Ae- butius Carus, Lucius Quinctius Crispinus. Auck die Pflanzstadt Saturnia ward sür römische Bürger im Caletranischen Gebiet ange legt. Die Anführer waren die Dreierherrn Quintus Fabius Labeo, Cajus Aframus Stellio, Tiberius Sempronius Gracchus. Es wurden jedem 10 Jucherte gegeben. 56. In demselben Jahr hat der Proconsul Aulus Terentius nicht weit von dem Flusse Jberus im Gebiet der Ausetaner den Celti- berern sowohl glückliche Gefechte geliefert, als einige Städte, welche sie dort befestigt hatten, erobert. Das jenseitige Spanien hatte in diesem Jahre Frieden, weil nicht nur der Proconsul Publius Sempronius in eine langwierige Krankheit verwickelt war, sondern auch die Lusitaner, da sie Niemand reizte, sehr zur gelegenen Zeit sich ruhig verhielten. Markus Marcellus, aus Istrien zurückgerufen, entließ sein Heer