Volltext Seite (XML)
652 ten Gesandte nach Roni, um sich darüber zu beschweren. Von dem Prätor Casus Valerius in den Senat eingeführt, erklären sie, sie seien wegen des Ueberflusses der Bevölkerung in Gallien, durch Man gel an Land und durch Armuth gezwungen worden über die Alpen zu gehen, um Wohnsitze zu suchen, und wo sic wegen Einöden Land un- angebaut gesehen, da hätten sie sich, ohne Jemand etwas zu Leid zu thun, niedergelassen; sie hätten auch angefangen eine Stadt zu bauen, zum Beweis, daß sie weder gekommen seien, um dem Lande, noch ir gend einer Stadt Schaden zuzufügen. Neulich habe Markus Claudius einen Boten zu ihnen geschickt, er werde Krieg gegen sic führen, wenn sie sich nicht unterwürfen; sie hätten einen, wenn gleich nicht glänzen den, Frieden dem ungewissen Ausgang eines Kriegs vorgezogen und sich lieber in den Schutz, als in die Gewalt des römischen Volkes be geben wollen. Nach wenigen Tagen hätten sie den Befehl erhalten, Stadt und Land zu verlassen und hätten im Sinne gehabt, stillschwei gend fortzuziehen, wohin sie nur könnten. Nachher seien ihnen die Waffen und zuletzt Alles, was sie bei sich trügen und niit sich führten, genommen worden. Sie bäten den Senat und das römische Volk, daß sic nicht gegen Unschuldige, welche sich unterworfen hätten, ärger, als gegen Feinde wütheten. Auf diese Rede befahl der Senat zu ant worten : sie Hütten Unrecht gethan, daß sie nach Italien gekommen wären und eine Stadt auf fremdem Grund und Boden ohne Erlaub- niß des römischen Beamten, welcher über diese Landschaft gesetzt sei, zu bauen sich unterfangen hätten, aber der Senat wolle nicht, daß Unter worfene ausgeplündert würden. Daher würde er mit ihnen Gesandte an die Konsuln schicken, welche ihnen, wenn sie dahin zurückkehrten, wo sie her gekommen wären, ihnen Alles das Ihrige zurück zu geben befehlen sollten; auch sollten sie über die Alpen gehen und den Gallischen Völ kern ankündigen, sie sollten ihre Bevölkerung zu Hause behalten; die Alpen lägen als eine beinahe unübersteigliche Grenze in der Mitte, es würde ihnen durchaus nicht besser gehen, als die sie zuerst gangbar gemacht hätten. Als Gesandte werden geschickt Lucius Furius Pur- pureo, Quintus Minucius, Lucius Manlius Acidinus. Die Gallier, nachdem sie Alles zurück erhalten hatten, was sie ohne Jemands Beein trächtigung besaßen, zogen aus Italien ab. 55. Den römischen Gesandten antworteten die transalpinischen