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645 wie er auf eine unwürdige Weise und ganz gegen sein Verschulden von allen verhöhnt worden sei. Dies; nahm der Senat als Aeußerungen seines gereizten Gemüthszustandes; übrigens da der Jüngling einiges entschuldigte, anderes über sich nahm, daß es so geschehen würde, wie der Senat wollte, so wurde beschlossen zu antworten, sein Vater habe nichts gethan was besser oder mehr nach dem Wunsche des Senats sei, als daß er, was auch immer geschehen sei, durch seinen Sohn Deme trius hätte entschuldigen lassen. Der Senat könne Vieles von dem Vergangenen übersehen, vergessen und sich gefallen lassen, und er glaube auch, daß man dem Demetrius trauen dürfe; denn sie hätten seine Gesinnung als Bürge, wenn er schon seinen Leib dem Vater zurückgebe; und sic wüßten, daß soweit es ihm die kindliche Liebe ge statte, er ein Freund des römischen Volkes sei, und sie würden ihm zu Ehren Gesandte nach Makedonien schicken, damit, wenn etwas nicht ganz so geschehe» sei, wie es hätte sein sollen, cs auch dann noch ohne Sühne für das Vergangene geschehe; er wolle auch, daß Philipp mer ken sollte, daß durch das Verdienst seines Sohnes Demetrius sein gan zes Verhältnis; zum römischen Volke noch unverändert bestehe. 48. Alles dieß, was zur Erhöhung seines Ansehens geschehen war, schlug sogleich zum Haß aus gegen den Jüngling. Bald auch zum Verderben. Hernach wurden die Lakedämonier cingeführt. Da kamen viele und kleinlich« Streitigkeiten zur Sprache, aber das Wesentlichste war, ob die wieder zurückkehren sollten, welche die Achäer verurtheilt hatten, oder nicht; und ob sie mit Recht oder Unrecht die getödtet hätten, welche sie getödtet hatten? Es wurde auch erwogen, ob die Lakedämonier im Achüischen Bunde bleiben, oder, wie eS früher gewesen war, dieser Staat allein im Peloponnes sein besonderes Rechtsvcrhältniß haben sollte. Es wurde beschlossen, die Verbannten sollten zurückgeführt, die gefüllten Urtheile ausgehoben werden und Lakedämon sollte in dem Achüischen Bunde bleiben, und es sollte dieser Beschluß ausgeschrieben und von den Lakcdümoniern und Achäern unterzeichnet werden. Als Gesandter nach Makedonien wurde Ouintus Marcius ge schickt, mit dem Befehl zugleich im Peloponnes die Angelegenheiten der Bundesgenossen in Augenschein zu nehmen. Denn auch dort waren in Folge alter Zwistigkeiten noch Ueberrestc von Unruhen und