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634 vermischt haben, daß der Peloponnes ein Ganzes und in einer Ver sammlung vereinigt wäre. Dann, meine ich, wenn wir selbst nach andern Gesetzen lebten, andere ihnen ansbürdeten, könnten sie klagen und un willig werden, weil sie nicht das gleiche Recht hätten. Ich weis; wohl, Appius Claudius, daß diese Sprache, welche ich sichre, weder die von Bundesgenossen bei Bundesgenossen noch eines freien Volkes, sondern eigentlich von Sklaven ist, die vor ihren Herrn rechten. Denn wenn jene Stimme des Herolds nicht eitel war, wodurch ihr die Achäer zuerst vor Allen für frei erklärt habt, wenn der Vertrag gültig ist, wenn das BUndniß und die Freundschaft auf gleichem Fuß besteht, warum frage ich nicht was ihr Römer nach der Einnahme von Capua gethan habt, während ihr Rechenschaft darüber fordert, was wir Achäer mit den im Kriege besiegten Lakedämoniern gemacht haben; es sind einige getödtet worden, nimm an, von uns; nun? habt ihr nicht die Senatoren von Capna mit dem Beile hingerichtet? wir haben die Mauern niederge rissen; ihr habt ihnen nicht nur die Mauern, sondern die Stadt und das Land genommen; dem äußern Ansehen nach sagst du, ist der Ver trag gleich, in der That bei den Achäern eine aus Gnade verliehene Freiheit, bei den Römern sogar die Oberherrschaft. Ich verstehe, Ap pius, und wenn ich nicht darf, ärgere ich mich nicht; aber ich bitte euch, wie groß auch der Unterschied zwischen Römern und Achäern sein mag, mögen nur nicht eure und unsere Feinde ganz gleich gehalten werden wie wir, die Bundesgenossen; und daß sie nicht noch besseres Recht haben. Denn daß sie gleiches Recht haben, haben wir bewirkt, da mir ihnen unsere Gesetze gegeben haben, da wir ihnen zugestanden, daß sie zum achäischen Bunde gehören sollten. Den Besiegten genügt nicht, was den Siegern genug ist, die Feinde fordern mehr, als die Bun desgenossen haben; was durch Eidschwur, was durch schriftliche Denk mäler in Stein eingehauen zum ewigen Gedächtmß geheiligt und ge- weihet worden ist, das wollen sie aufhebcn und uns einen Meineid zu- muthen. Wir fühlen eine gewisse Scheu vor euch, Römer, und wann ihr wollt, fürchten wir euch auch; aber mehr scheuen und fürchten wir die unsterblichen Götter. Er wurde vom größten Theil mit Beifall gehört und alle mein ten er habe gemäß der Würde seines Amtes gesprochen, so daß augen scheinlich war, daß die Römer, wenn sie milde austräten ihre Würde