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621 kischen StSdte einzuleiten. Hier erklärten die Gesandten des Königs Eumenes, wenn die Römer wollten, daß die Städte Aenns und Ma ronen srei wären, erlaube ihnen ihre Bescheidenheit nichts Anders zu sagen, als daran zu erinnern, daß sie sie in Wirklichkeit nicht blos den Worten nach frei zurücklassen sollten, damit nicht ihr Geschenk von einem andern weggeschnappt würde; wenn sie aber sich weniger um die in Thrakien gelegenen Städte bekümmerten, so sei es viel richtiger, daß die Städte, welche unter Antiochus gestanden, Eumenes als Beloh nungen des Kampfes habe als Philipp, entweder für die Verdienste seines Vaters Attalus in dem Kriege, welchen das römische Volk gegen den Philipp selber geführt habe, oder für seine eigenen, weil er in dem Krieg gegen Antiochus zu Wasser und zu Lande bei allen Gefahren und Anstrengungen zugegen gewesen sei. Er habe überdies den Vor entscheid der zehn Bevollmächtigten dafür, welche, da sie ihm den Cher- sones und Lysimachia gegeben hätten, gewiß auch Maronea und AenuS gegeben hätten, welche schon durch die Nähe der Gegend Zugaben zu dem größern Geschenk wären. Denn für welches Verdienst oder mit welchem Rechte der Oberherrschaft Philipp Besatzungen in diese Städte gelegt habe, welche so weit von den Grenzen Makedoniens entfernt wären? Sie sollten die Maroniten rufen lassen, von ihnen würden sie Sichereres über den Zustand der Städte vernehmen. Die Gesandten der Maroniten, berufen, sagten aus, daß nicht nur an einem Orte der Stadt eine königliche Besatzung sei, wie in an dern Städten, sondern an mehreren zugleich, und Maronea sei voll von Makedoniern; daher herrschten die Schmeichler des Königs; ihnen allein sei erlaubt sowohl im Senate als in den Versammlungen zu reden; die Besten, welche sich um die Freiheit und Gesetze kümmerten, seien entweder vertrieben und aus dem Vaterlandc verbannt, oder sie seien ohne Ehre und müßten den Schlichtern unterwürfig schweigen. Auch über das Recht der Grenzen fügten sie weniges hinzu; Quintus FabiuS Labeo, da er in dieser Gegend gewesen, habe als Grenze mit dem Philipp die alte Kriegsstraße bestimmt, welche sich an der Parorcia (das Küstenland) in Thrakien hinziehe, nirgends aber zum Meer hinab steige. Philipp habe nachher der Straße eine andere Richtung gege ben, wodurch er die Städte und Ländereien der Maroniten mit ent schließe.