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Nummer 2V4 — 37. Iahrg. LachstM e 0 olkssettung »rsh«I«U « «M *Sch<nIIiq. »wxatticher E«i>ig,i»«>» lrlg«« ««»Ich«. K> »»». « VI, r«Ig«l»tn irv; »ucq »I« Voft 1.70 «Inlchll«l>l>d Postlld«mxtlung»g«bllhr, zujügNH 71 VI,. Vost-Brstellgeld. Slnjil-Nr. 1l> VIS-, S«inad«xd. «nd 8«stI«g»>Nc. 70 Vs». Vbb<ft«llilng«n mV»«« 1plt«ft«n, «In« Mach« vai «bla», »«« v»zuz«t«It Ichilllllch b«l» v«ilag «In,«,an,«» l«I» U-k«« Icl-« dlkf«, kl« Ltkstrllun,«» «,l,«,«nn«tz»,». »«ilag,a«l Dc««»«». N»p!z«nl>»II«: dl« Ispaltlg« N «m dr«It« A«ll« 1 ölT-i lll« gam!N«nan;«Iz<» i VI, glli Vlahwlldl^ einnr» »U KI« »«wlt« k?««. Schrlstklt»»,: Dl««d«»>R., Veltuttceß« 17, S«r»r«s Mit ». »l«1» S«Ichist^«ll,, Drxl mch Vila,: G«n»anla vuchdr»S«c«I und v«rla, l-. >n» ch. M»k>, V»ll««1klch, 17. S«nn»s voll, Vastiq««: 7K. la», vanl: «adlia« V«»«» 7k,. mm Mttlwoch, ri. August 1S38 2m gaN, «n HSH«««r <7««oaU, v«ct»t, <I»li«>r»d« V«kl«»a» PSiung«n ha« lxl V«i>«h«r «x« M«rdnnzti«Id««d« ktm «nlpiüch«, «all, dl« g«llnn, «n «sch,In««, U«la««, «» IpSUI ad«« nicht «Ich«Inl. »itIl>,»,sert1ßVr«»»»N, Keine Volschast»«britischen Regierung? Londoner Kombinationen nach -em Ministerrat London, 31. August. Die Minlsterbesprechungen vom Dienstag in London und die letzten Vorgänge in Prag beschäftigen die Londoner Mor- genblätter in grotzem Umfange. Besonderes Aufsehen haben die VeröffentlickMngen eines Berliner Abendblattes über den Terror im sudeten deutschen Gebiet erregt. Eine einheitliche Linie und übereinstimmende Feststellun gen sind aus der englischen Presse nicht herauszulescn. Ein Teil der Blätter, wie z. B. der diplomatische Korrespondent der „Times", ebenso der des „Daily Telegraph", «vollen wissen, datz Gerüchte, wonach der britische Botschafter in Deutschland eine Botschaft der britischen Regierung nach Berlin überbringen würde, nicht zutrefscn. Der Ge danke eines derartigen Appells im gegenwärtigen Augenblick finde In London wenig Gegenliebe. In diesem Zusammenhang wird hervorgchoben, datz kein Grund bestehe, die Erklärungen des Führers über seine friedlichen Absichten anzuzweifcln. Interessant ist. datz die Reihe von Aeutzerungen, in denen man sich bewogen fühlt, die Neutralität der englischen Haltung jetzt besonders zu betonen, nun auch von dem diplomatischen Korrespondenten der „Times" fortgesetzt wird, der erklärt, mit allem Nachdruck werde darauf hingewicsen, datz die englische Regierung nicht, wie man das in Berlin anzunehmen scheine, die eine oder die andere Seite begünstige. Die englische Re gierung wünsche vielmehr, datz beide Seiten diejenigen Zu geständnisse machten, durch die die Hauptdisferenzcn entsprechend geregelt Merden könnten. Der Berliner Korrespondent der „Times" geht In einein ausführlichen Bericht auf die Kritik, die Deutschland an der London wieder ruhiger Konferenzen mit Frankreichs und Amerikas Botschafter und dem Vertreter der Tschechoslowakei. London, 31. August. Das Ergebnis der gestrigen Minlsterbesprcckung in London wird in diplomatische» Kreisen als ein Zeichen sur eine beträcht liche Beruhigung angesehen. Es wird auch besonders darauf hingewicsen, dass das britische Kabinett keinerlei „So- fortmatznahmen" für erforderlich gehalten hat. Gutunterrichiete Kreise wollen das darauf zurückführen, datz In den letzten 24 Stunden Berichte Runcimans aus Prag vorliegen.'aus den ins besondere Henleins Haltung Eindruck« gemacht habe. Man setzt daher grosse Hoffnungen darauf, datz die letzten tsckrechischen Vorschläge (die bisher noch nicht bekannt sind. Die Schristltg.) doch noch einen Ansatzpunkt für eine Einigung ergeben werden. Inzwisck-cn wartet man in London auf die Rück kehr des sranzösisck)en Botschafters In London, besten Anwesen heit in London erwünscht ist, um die englische und sranzösisck)« Politik auf die glcick)« Linie abzustimmen. Starke Beachtung hat es ferner erregt, datz der lsck>cchsche Gesandte In London, Masaryk, gestern nachmittag Autzenminister Lord Halifax aufsuchte, um von diesem iiber die Ergebnisse der Minister besprechung unterrichtet zu werden. Durch Empfang des ame rikanischen Botschafters in London. Kencdy. durch Ehain- berlain am Dienstag in Anwesenheit des britischen Botschafters spräche zwischen der Sudetendcutschen Partei und der Negierung bereits feststehe, werden von amtlicher Stelle in Abrede gestellt. 22300000Arbeitsbuchpflichtige im Altreich Sie ersten Ergebnisse der ArbeitSbuchstallsttk der Reichsanstalt Haltung Englands übt, und auf die Haltung der deutschen Kräfte gegenüber der Tschccho-Slowakei ein. Natürlich fehlt es auch nicht an Kombinationen über die vermutliche Haltung der Sudetendeutschen, wobei einige Lon doner Morgenblätter, wie „Daily Mail" und „Daily Expretz", bereits von einer Ablehnung der bisher immer noch unbekann ten Prager Vorschläge wissen «vollen. Im Einzelnen erklärt die „Times" u. a., die Tätigkeit der Minister in den letzten Tagen sei „ganz offensichtlich von keiner unfreundlichen Ab sicht beeinflußt" gewesen. Es liege keine Art von Voreingenom menheit gegen Deutschland vor. Keiner verurteile im voraus das, was Deutschland unter gewissen Umständen tun würde. Im Gegenteil, die britische Regierung habe alles getan, um keine Ziveisel darüber zu lassen, datz sie die ständige Suche nach einein llebereinkommcn mit den Regierungen und Völkern nicht aufgegcbcn habe noch aufzugeben beabsichtige. Der „Daily Telegraph" schreibt u. a., datz das nach der Ministcrbcfprcchuug veröffentlichte nicht sehr ausschlntzreiche Koinmuniguö doch keinen Zweifel dariiber lasse, datz die von dem Echalzkanzler in Lanark vertretene Politik die Politik des ganzen Kabinetts ssi. Sir Nevile Henderson werde in Berlin die Versicherung abgeben können, datz sich England ebenso wie Deutschland um eine „dauerhafte und gerechte" Lösung bemühe. O Ehamberlaln beim König Premierminister Nevil Chamberlain traf heute, wie seit Tagen vorgesehen, zu seinem Aufenthalt in Bal- moral beim König ein. In Berlin werden die Gerüchte von einem starken Inter esse Roosevelts an der weiteren Entwichlung in Europa osfcnsichtlich bestätigt. Mniflerratssltzungen in Prag Prag, 31. August. Gestern vormittag fand eine Mi ni st erratssitzung in Prag statt, in der jedoch nicht iiber die von der Regierung angeblich beabsichtigte neue Verhand lungsgrundlage beraten wurde, sondern iiber die politisck)c Lage im 'allgemeinen. Besonders standen Massnahmen zur Eindäm mung der in letzter Zeit häufiger gewordenen Zwisck>enfälle zur Aussprache. Der Ministerrat soll heute fortgesetzt werden, wo bei Ministerpräsident Dr. Hodza einen ausführlick)cn Bericht erstatten wird. Im Laufe des Nachmittags wurde eine Reihe von Mini stern vom Staatspräsidenten empfangen. Es erregt in politischen Kreisen Aufmerksamkeit, datz er, «vie man hört, auch den Leiter der Verhandlungsdelegation der Sudetendcutschen Partei, Abg. Kundt. und das Mitglied des Führungsrates der Sudotendeut- schen Partei, Dr. Sebekowski, zu einer drcicinhalbstiindigen ausführlichen Aussprache über die laufenden politischen Tages fragen empfangen hat. Alse verbreiteten Gerüchte, als ob ein Abbruch der Gc- Die Relchsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits losenversicherung hat am 25. Juni d. I. im Altreich erstmals eine Erhebung Uber die arbeitsbuchpflichtigen Personen durch geführt. Es ist dies die umfassendste Zählung der Arbeiter und Angestellten, die seit der letzten grohen Berufszählung vom 13. Juni 1933 veranstaltet werden konnte. Sie stützt sich auf die bet den 339 Arbeitsämtern und ihren Nebenstellen vorhan denen Karteien der Inhaber von Arbeitsbüchern. Auf das Land Oesterreich konnte die Zählung noch nicht ausgedehnt werden, weil dort das Arbeitsbuch erst allmählich zur Einführung ge langt. Sinn und Zweck dieser ersten groben Erhebung war, für die Lenkung des Arbeitseinsatzes und des beruflichen Nachwuch ses nach der stürmischen Entwicklung, die sich seit 1933 in der deutschen Wirtschaft vollzogen hat, einen möglichst aktuellen Einblick in öle heutige Gliederung der rund 22309903 arbeit» buchpsltchttgen Personen zu erhalten. Die Erhebung erforscht daher die Verteilung der Arbeiter und An gestellten aus die Bezirke der Landesarbeitsämter und Arbeits ämter und ihre Schichtung nach 27 Berufsgruvpen und rund 209 Berufsarten (Berufen), nach 19 Altersstufen sowie nach der Zugehörigkeit zu 58 Wirtschaftszweigen. Sie bietet außer- dem Einblicke in die Versorgung der Berufe mit Lehrlingsnach wuchs, in die berufsfremde Beschäftigung und in die Einsatz fähigkeit für einzelne wichtige Mangelberufe. Die ersten Ergebnisse Uber die Verteilung der Arbeiter und Angestellten aus die Landesarbeitsamts- und Arbeitsamts bezirke liegen bereits vor und besagen folgendes: Am Stichtag der Erhebung wurden bei den Arbeitsämtern insgesamt 22 287 000 arbeltsbuchpslichtige Personen gezählt. Sieht man von geringen Abweichungen in der Umgrenzung des erfatzten Personenkreises gegenüber de«, Arbeitern und Ange stellten der Berufszählung voin 18. Juni 1933 ab, deren Zahl sich mit Ttnschlutz des nachträglich eingegltederten Saargebietes auf 29 434 000 belief, so zeigt sich, datz der wirtschaftliche Auf stieg zu einer beträchtlichen Ausweitung des Personen- kretsesderArbeiterundAnge st eilten geführt hat. Hierzu hat zunächst die Tatsache betgetragen, datz in den Jahren 1934 bis 1938 im Vergleich zu den unmittelbar vorher gehenden Jahren wieder starke Jahrgänge an Schulentlassenen ins Erwerbsleben eingetreten sind. Andererseits ist der natürliche Abgang von Erwerbstätigen durch längeres Verbleiben im Beruf geringer geworden. Au ßerdem ist aus dem Kreis der bisher nicht oder nicht mehr Er werbstätigen (Berufslose, Sozialrentner u. ä.) eine erhebliche Zahl von Personen in die Schicht der Arbeiter und Angestellten eingetreten bzw. zurückgekehrt: bei den bisher Berufslosen han delt es sich vornehmlich um Frauen. Schltetzltch ist auch ein Zugang all» den selbständigen Kleingewerbetreibenden und den mithelfenden Familienangehörigen erfolgt. Die starke Zunahme der Arbeiter und Angestellten ist deshalb besonders beachtlich, well nach der Wiederein führung der Wehrpflicht mehr Arbeitskräfte als 1933 durch den Wehrdienst gumnden sind. Unter den aMNyduchpflichtlgen Personen wurden 14 974 909 Männer und 7 313 000 Feimen gezählt. 1938 waren es 14128 090 Männer und 6 308 099 Frauen. Der Personenkrels der Män ner hat demnach um 8 v. H., der der Frauen um 16 v. H. zu genommen. Die starke Zunahme der Frauenarbeit erklärt sich ebenfalls aus dem obenerwähnten Ärbeitsrmangel. (Fortsetzung aus Seit» L.) Appell an alle deutschen Betriedsgemeinschafien Steuerung der sozialen Leistung Berlin, 31. August. Der Beauftragte für di» Gesamtdurchsührung des Lei» stungskampfes der deutschen Betriebe, Reichs- amtsleiter Dr. Hupsauer, gibt einen Ausruf bekannt, in dem es u. a. heißt: Nur ein zusricbenos, arbeiissrcudiges und innerlich gefe stigtes Volk ist befähigt zu bauernder Höchstleistung. Deutsch laubs Ausbau und seine Sicherung für alle Zukunft waren sür den Führer Veranlassung an bie deutsche Wirtschaft den Be sch! zur Höchstleistung zu geben. Je größer die Forderungen sind, bie von feiten der Füh rung an bie Arbeitskraft gestellt werden, um so intensiver «nutz diese Führung besorgt sein, alle vorhandenen Möglichkei ten einer erhöhten Pflege der Arbeitskraft zu nützen. Mit aller Deutlichkeit fei darauf hingewicsen, datz die Deutsche Arbeitsfront keinerlei Wert auf Leistungen nebensäch licher und unzweckmätziger Art legt. Im Leistungskamps kann nur der Betrieb Anerkennung sinden, der den Nachweis er bringt, datz seine sozialen Maßnahmen der Förderung und der bauernden Erhaltung der Arbeits- und Volkskrast dienen und damit zugleich zur wirtschaftlichen Leistungssteigerung führen. Im Auftrag des Reichsorganisationsleiters appelliere ich als Beauftragter sür den Leistungskamps zum Zwecke einer kla ren Steuerung der sozialen Leistungen an alle Betriebe -es zweiten Leistungskampfes, ihr soziales Wirken auf dieses Ziel auszurichten. Jin Rahmen all der Möglichkeiten, die dieser Zielsetzung dienen, sei aus folgende wichtige Ausgaben hingcwiescn: 1. Deutschlands Wirtschaft von heute kann keine Kraft und keine Fähigkeit ungenützt lassen. Sorgt daher im Interesfe eines höheren Leistungsvermögens durch Intensivste Er ziehung und Schulung von Nachwuchs und Er wachsenen für «in rechtzeitiges Erkennen der berufliche» Veranlagungen, eine daraus resultierende zweckmäftigste Berufs findung und für di« grötztmögiiche Entwicklung der vorhan denen Fähigkeiten. Das Betricbslcben selbst mutz bei zweckmätzigst>m Einsatz aller Kräfte Ausdruck einer wahren Lcistungsgcmeinschaft sein. Eine Ordnung mit klarem Führungsausbau, richtiger E «r»el- lung der Unterführer und eindeutiger Abgrenzung der Verant wortungsbereiche wird alles Forlschritlhcmmende beseitigen. Dem Hochleistungswillen und Hochlcislungsvermögen einer bestgeordneten Betriebs- und Leistungsgemeinschast wird eine zweckmätzige Vetricbsanlage bester Heiser sein. Sander und zweckmätzig mutz der Arbeitsplatz sein, bcstgeeignct und gepflegt die Arbeitsmittel und Werkzeuge, reibungslos und einsach der Arbeitsablaus. Die richtige Wertung und die z w cckmätzigst « Gestaltung des Verhältnisses „Mensch und Maschine" führen zur betriebsgemcinschaftlichen Bestleistung. 2. Der Ausfall von Arbeitskräften stört das Gemeinschasts- gcfüge und mindert den betrieblichen Lcistungscrsolg. Es ist nicht nur selbstverständlicher Ausdruck sozialer Hal tung, sondern auch ein« Forderung der Wirtschastlichkeit, der Gesundheitspflege der Schaffenden größte Aus- merksamkeit zu schenken. Schützt und pslegt diese Arbeitskraft, sie ist euer wertvollftes Gut, sie muß sür lange Jahre ihre voll« Leistungssähigkeit behalten. Der vetriebsarzt wird der beste Ratgeber zur Verhinderung eines unnötigen Verschleiße» und zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit sein. Grohe Bedeutung hat für die Erhaltung der Arbeitskraft die Ernährung. Die Tatsache, datz etwa nur 20 v. H. der Schaf fenden im Betrieb verpflegt werden und in den Betrieben mit organisierter Werksverpslegung nur 25 v. H. der Gefolgschaften sich beteiligen, zeigt, welch grotze Ausgabe noch zu meistern ist. Die Fürsorgepslicht des Betriebsführers verlangt aus dem Gebiet der Ernährung mehr als die Erstellung einer Kantine und die Ausgabe von verbilligtem Essen. Es ist seine Ausgabe, dafür -umsorgen, datz diese Kantinen auch wirklich benutzt werden und die Ernährung nach neuzeitlichen Gesichtspunkten durchgeführt wird. Gegen die alt« Gewohnheit des Brot- und Lssirn-Mitbrlngens in den Betrieben ist aufklärend zu wirken, da diese Ernährung nicht ausretcht, um die Arbeitskraft voll leistungsfähig zu machen. 3. Nicht immer sind rein betriebliche Umstände störender Faktor der Schaffensfreudigkeit, oft sind Ursache der Minder leistung unverschuldete häusliche Verhältnisse. Ein verantwor tungsbewußter und kluger Betriebssührer ist auch in fami liären und häuslichen Angelegenheiten bester Helfer durch Rat und Tat. Etn« her dringlichsten Aufgaben, dl« gerade unter größ- tem «»saß unserer vetrieb« zu erfüllen ist, «st die Er stet- lunggefunder. ln der Größe ausreichender und mletmäßlg erschwinglicher Heimstätten. 4. Fern vom Alltag holt man Kraft für neue Taten. För dert „Kraft durch Freude". Durch sie lernt der Schassende se^ne Heimat kennen und lieben. Und diese Liebe zur Heimat Algert sein Derantwortungsgesühl und seine Einsatzfrcudigkeit. Durch sie nimmt er teil am Kulturleben feiner Nation und