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Sächsische Volkszeitung : 27.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400127
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400127
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-27
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.01.1940
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Sonuabend/Sonutag, Januar 1S4N «chfifch- Rummrr re. s«ite - Vrr IrMKe Noanzmlnifitt Ncham Said« ein Opfer de- enMchw Secret Service Berlin, 27. Januar. Ueber das durch den englischen Secret Service angezeiielt« Attentat, dem der irakische Finanzminister Rustam Haidar zum Opfer siel, wird aus Bagdad folgende» ge meldet: Man lst ln Bagdad davon Überzeugt, datz der Grund des Attentats nicht ein .persönlicher Racheakt" «ine» ent lassenen Polizeiinspektors, sondern di« wohlbedachte Tat des englischen Secret Service darstellt, der diesen Polizei. Inspektor zu dem politischen Mord gedungen hat. Selbst die Irakregierung albt durch ihr Verhalten zu erkennen, bah sie die Tat als die Wirkung eine» durch dunkle Umtriebe geschmiede- ten Komplotte» ansieht, denn sie hat inzwischen ein« ganze Reihe von ehemaligen Ministern und Pvovlnzgouverneuren verhakten lassen. Ueber die wahren Hintergründe dieses Mordes an Rustam Haidar, der für die englischen Drahtzieher gerade zur rechten Zeit erfolgte, verlautet folgendes: Rustam Haidar, der als lang jähriger und treuer Mitarbeiter des bekanntlich gleichsalls auf mysteriöse Weise ums Leben gekommenen Königs Falsal und als Freund des «nglandhörigen Premierministers Ruri Said in den Augen vieler arabischer Nationalisten ursprünglich als er gebner Gefolgsmann Englands galt, hat sich seit Beginn des Krieges von Nuri Said in der Frage des irakischen Verhaltens gegenüber Deutschland getrennt. Während Nuri Said aus Wei- sung Englands Deutschland den Krieg erklären wollt«, setzte sich Rustam Haidar, ebenso wie übrigens mehrere andere Minister, für die Wahrung der irakischen Neutralität ein. Er wies dar auf hin, datz Deutschland für die arabische Sache mehrfach warm «ingetreten sei und dass es dem Irak nur Freundschaft bewiesen habe, und er vertrat daher die Ansicht, dah der Irak diese deutsch« Freundschaft nicht mit einer Kriegserklärung ver gelten dürfe. Zudem war ihm klar, datz im arabischen Volk der Änn für Freiheit und Unabhängigkeit nur durch Wahrung der Neutralität geweckt werden könne, nicht aber durch willenlose Defolgschaftsleistung in einem von England mutwillig angezet- telten Kriege. Rustam Ha'dar war der beste Kopf unter den tn dieser Frage zu Nuri Said im Gegensah stehenden Politikern. Er war daher den Engländern unbequem geworden und wurde deshalb vom Secret Service kurzerhand beseitigt. Sln Weil wegen Belneldes auf Grund einer vlutgruppenuntersuchung. Hildesheim, 27. Januar. Dor der Hildesheimer Straf kammer wurde ein bemerkenswerter Meineldsvrozek verhan delt. Im Jahre 1933 hatte eine aus dem Kreis Peine stam mende Hausangestellte vor dem Amtsgericht Peine beschworen, der Vater ihres Kindes sei ein Einwohner von Stedum, und sie habe tn der fraglichen Zeit mit keinem anderen Manne etwas zu tun gehabt. Der beklagte Einwohner wurde daher zur Unterhaltspflicht verurteilt und zahlte auch. Im vorigen Jahre erhob er Feststellungsklage, weil er annahm, nicht der Vater des Kindes zu sein. Blutgruppenuntersuchungen ergaben, dah die Mutter der Blutgruppe A, das Kind der Blutgruppe B und der angebliche Vater der Blutgruppe 0 angehören. Nach den Vcrerbungsgesetzcn tst es unmöglich, dah ein Kind mit der Blutgruppe B von solchen Elternteilen stammen kann. Das Landgericht Hildesheim wtes zunächst die Klage auf Aufhebung der Unterhaltspflicht ab, das vberlandesgerlcht gab ihr aber statt. Nun leitete die Staatsanwaltschaft gegen dle Kindes- mutter ein Verfahren wegen Meineides ein. Auch hier blieb die Angeklagte bet ihren alten Angaben. Drei Gutachten von Professoren bekundeten aber dle Unmöglichkeit dieser Behaup tungen, und das Gericht kam daher zur Verurteilung der Ange klagten zu einem Jahr Zuchthaus. Der Verteidiger will gegen dieses Urteil Revision einlegen, er meint, dah nur auf die me dizinischen Feststellungen hin kein solches Urteil ausgesprochen werden könne. Die Sachverständigen hatten aber erklärt, dah die Blutgruppenuntersuchung heute unbedingt zuverlässig sei. Zwei wettere Arauenmorde auf -em Gewlffen veständni» des Mörders Markmann vor d«, Hinrichtung Berlin, 27. Januar. Kurz vor seiner Hinrichtung ha« bet einer nochmaligen eingehenden kriminalpolizeilichen Verneh mung der Mörder Markmann, der die 18jährlge Käthe Kehler tn bestialischer Weise umgebracht und die Leiche zerstückelt hatte, ein sensationelles Geständnis abgelegt. Danach l>at er noch zwei weitere Frauenmorde verübt und sich bei der Aus führung dieser Verbrechen ebenfalls von ähnlichen Motiven, wie sie bei der Kehler vorgelegen hatten, leiten lasten. Das eine Opfer war die 55 Jahre alte Martha Hickmann aus Berlin, dle am 20. August v. I. in ihrer Wohnung er« drosselt aufgefunden worden war. Das zweite Opfer dieses ge meingefährlichen Verbrechers tst ein junges Mädchen geworden, dessen Personalien bisher noch nicht festgestellt werden konnten. Markmann hatte die Unbekannte, die sich „Erna" nannte. End« Juni in einem Lokal kennengelernt und mit ihr anschliehend noch mehrere Gaststätten ausgesucht. Da sie offenbar völlig mit tellos war, nahm er sie mlt In seine Wohnung. In ähnlicher Weise wie Käthe Kehler hat der Verbrecher dann die Bedau ernswerte umgebracht. Naäjdem er die Leiche zerstückelt hatte, brachte er sie nach einer Laubenkalonle im Norden Berlins und vergrub sie dort. Nach den Angaben Markmanns soll die Er mordete «twa 22 Jahre alt gewesen und wahrscheinlich wegen eines Familienzwistes von Hause weggelaufen sein. Gin Enkel Vlsmarcks uestorben Berlin, 27. Januar. Ein Enkel des Altreiä-skanzlers Fürst Bismarck, Gras Nikolaus v. Bismarck, ist auf Darzin im Alter von 43 Jahren gestorben Graf Bismarck, der im Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse ausgezeichnet wurde, er warb sich als Laudwirt besonders auf dem Gebiete der Motori sierung der Landwirtschaft grohe Verdienste. lirüi Zweifel Iber XS S-re» au-Uadlscher Sei»« Staatssekretär Fr»l»ler «m »I« Recht»pflegevegcm« ' Berti», 27. Januar. Die Verordnung über au herordent lich« Rundfunkmahnahmen vom 1. v. 1989 bedroht bä, absicht lich« Abhöven ausländlscher Sender mid da» vorsätzliche verbrei ten von Nachrichten ausländischer Sender mit Strafen, dle bis zur Todesstrafe gehen. Gelegentlich einer Betrachtung der bis herigen praktischen Auswirkung der Verordnung ermahnt Staatssekretär Dr. Freister vom Retchsjustlzministerlum tn der „Deutschen Justiz" di« Rechtopflegeovgane, dle Bestimmungen mit der für die Abwehr von Zerfetzungovevfuchen de» Feindes gebotenen Tatkraft anzuwenden. Di« Verordnung gilt, wie der Staatssekretär benwrkt, nicht nur für Deutsche, sondern ebenso für Staatsangehörige nichtdeutschen oder artverwandten vlu-tes und für Ausländer. Das müsse Hervorgehoden werden, weil dle Praxis tn einem Falle eine andere Meinung vertreten habe. Feder, der auf deutschem Reichsgebiet während des Krieges wohnt und lebt, müsse sich ganz selbstverständlich tn ble Ordnung einstigen, die das Reich für erforderlich hält. Eine Besonderheit der Verordnung sei es, dah sie zwischen den Täter und das staatsanwalttiche Einschreiten den Antrag der Staatspoltzelstelle setzt. Hierdurch solle der Verordnungszweck möglichst vollkom men gesichert werden, ohne andererseits Kleinigkeiten aufzu bauschen. Die Verordnung verbiete zunächst das „absichtliche" Ab hören ausländischer Sender und bedrohe es mit Zuchthaus. In Sa- Ergebnis d« GaMaßeasommlung tn Sachsen Dle Gaustratzenfammlung des Kriegs-WHW am 2Ü./21. Januar erbracht« im Gau Sachse» da» vorläufig« Ergeb- «1» von 74« 281,26 RM. Die dritte Reichsftrahensammluug im Dezember hatte ein Ergebnis von 869 592,87 NM. Das bedeutet ein« Steigerung von 1« o. H. Dle Vaustrassensamm- lang im vorfahr« erbrachte 500 418,— RM. Demgegenüber bedeutet die diesjährig« gaueigen« Sammlung «lne Steigerung von 49 ». H. Stmlchliina eine- NranbWer- Au» Bosheit Stall und Scheune angezündet Berti», 27. Januar. Am 26. Januar 1940 tst der am 14. August 1915 in Lübeck geborene Karl Quellmalz hlngerichtet rooären, den das Sondergericht in Rostock am 15. Dezember 1939 als Dolksschädling zum Tode und dauerndem Ehrverlust verurteilt hat. Quellmalz, ein asozialer Mensch, hat am 6. Dezember 1939 aus Bosheit den Stall und die Scheune eines Bauern, bei dem er tn Arbeit stand, angezündet und dadurch viel Vieh und grohe Mengen Vorräte vernichtet. Sehe Zuchthausstrafen fstr angebliche Wchtltnge Bielefeld, 27. Januar. Das Sondergericht Dortmund ver handelte ln Herford wegen gemeinschaftlichen Betruges in 16 Fällen unter Ausnutzung der durch den Krieg bedingten Ver hältnisse gegen die Eheleute Telchmöller. Der Angeklagte, der sich als Kunstmaler ausgab, obgleich er keinerlei Vorbildung hatte hatte nach Irgendwelchen Vorlagen künstlerisch völlig wertlose Bilder angeferttgt und diese zusammen mit seiner Frau in Herford, Lipplnghausen und Gütersloh zum Kauf an geboten. Dabet gaben sich die beiden als Einwohner Saar brücken» aus, die nach Kriegsausbruch ihre Heimat hätten ver lassen müssen. Auf diele Weiss verstanden sie es, Mtletd zu erwecken, so dah sie für ihre Bilder erstaunlich hohe Preise erzielten. Durchweg suchte das Ehepaar Fabrikanten und Pfar rer auf. In einem Fall unterschrieb der Angeklagte mit dem vermerk „Blldspende für Saarbrücken". Das Gericht verur teilte den Ehemann zu 15 Jahren Zuchthaus, zehn Jah ren Ehrverlust und zur Sicherungsverwahrung, die Ehefrau zu acht Jahren Zuchthaus und acht Jahren Ehrverlust. In der Urtellsbegründung erklärte das Sondergerlcht, es habe wohl kaum jemals Taten von solcher Unverschämtheit und Nieder tracht verhandeln müssen. Das gesunde Volkscmpfinden ver lange eine harte Strafe. F. Z. Kinderarbeit Berlin, 27. Januar. Das Gewerbeaufsichtsamt Berlin teilt mit: Durch das auch während des Krieges gültige Gesetz Uber Kinderarbeit und über dle Arbeitszeit der Jugendlichen vom 36. April 1938 sRcichsgesctzblatt 1, Seite 437j ist Kinder- arbeit grundsätzlich verboten. Ausnahmen sind nur zuläs sig mit Genehmigung des Gewerbeaufsichtsamtes für Kinder über 12 Jahre, und zwar nur dann, wenn dem Unternehmer ror Beginn der Beschäftigung die Arbeitskarte des Kindes aus gehändigt worden ist. Die Kinder dürfen, falls die behördliche Genehmigung erteilt ist, nicht vor 8 Uhr morgens, insbesondere nicht vor Schulbeginn, sowie nickt nach 19 Uhr beschäftigt wer den. Das Immer wieder beobachtete Austragen von Zeitungen, Mldunaen aus Sachsen Dresdner Polizelberlcht. Helft den Handtaschenräuber fassen. Nm 26. Januar 1910, gegen 20.30 Uhr. entriss ein junger Mann einer Frau vor ihrem Wohngrundstück auf dem Sedanplatz die Handtasche. Der Täter entkam unerkannt in der Dunkelheit. Mit der schwarzen Lcdcrhandtasche erlangte er ein Geldtäschchen mlt einem ge ringen Geldbetrag, einen Reisepass, einen Wohnungsmeldescheln, eine Miialiedskarle vom Roten Kreuz und eine Kleiderkarte mit 100 Punkten, sämtliche Papiere auf den Namen „Augusts Grube, geb. Knobloch" lautend. Der Täter wird beschrieben: 18 Jahre alt 167 Zentimeter gross, schlank, ovales Gesicht, hoch geschlossene Kletterweste, Mütze mit Ohrenklappen. Wer Hin weise zur Ermittlung des Unbekannten geben kann, wird ge beten. der Kriminalpolizei oder der nächsten Polizetdlenststelle Kenntnis zu geben. Einbruchodiebstöhle. In der vergangenen Nacht drangen Einbrecher unter Verwendung von Nachschlüsseln in den Ge schäftsraum einer Wild- und Geslügelhandlung aus der Ama- llenstrasse ein. Sic erlangten 6 Hafen. — Ferner wurde in der gleichen Nacht der Schaukasten an einem Geschäft auf der Ga- lerlestrasse erbrochen und daraus 4 Skimühen entwendet. Wer kann hierzu Angaben machen? Erfolgreich« Hollandreis« de» Dresdner Streichquartetts. Dresden, 27 Januar. Zu recht beachtlichen Erfolgen ge staltete sich die jetzt abgeschlossene Konzertreise des Dresdner Streichquartetts durch eine Reihe von holländischen Städten. In Groningen, Herzogenbusch, Den Haag, Utrecht, Hilversum, Amsterdam und Rotterdam fanden auf Veranlassung der ört lichen deutschen Kolonie Konzerte statt, die auch von zahlreichen niederländischen Musikfreunden besucht wurden. Die erlesene Kunst des Streichquartetts fand dankbare Anerkennung und reichen Veiafall und lieferte gleichzeitig elnen überzeugenden Beweis vom Kulturwlllen Deutschlands auch im Kriege. Belm Fensterputzen abgeftürzt. Chemnitz, 27. Januar. Beim Fensterputzen stürzte eine 51 Jahre alte Ehefrau aus ihrer im 2. Stockwerk gelegenen Wohnung an der Altendorfcr Strasse in den vor dem Hause befindlichen Vorgarten. Die Frau erlitt schwere Verletzungen und wurde nach dem Krankenhaus gebracht. wohnung»«inbrech«r festgenommen. Chemnitz, 27. Januar. Der flüchtige Walter Kühnel aus Ehemnitz, der mehrere Diebstähle und Wohnungselnbrüche ausgcfuhrt hat, konnte durch die Kriminalpolizei festgenommen werden. Kriminalbeamte ergriffen ihn, als er in einer Ehem- niker Krankenanstalt eine Frau besuchen wollte. Ein Teil der gestohlenen Sachen wurde wiedererlangt. Der Volksschädling wurde der Staatsanwaltschaft zugeführt und hat etne empfind lich« Strafe zu erwarten. KomSdlenhau» »«»den. Montag, SV. Januar, bl« Montag, 5. Februar: allabendlich SV Uhr: Der Maulkorb. Ausserdem Sonntag, 4. Februar, IS Uhr: Wenn der Hahn brüht. — KdF Ausweise und HI- Ausweift hoben Gültigkeit. NSKD-Karttn tn de» Geschäftsstellen und an der Abendkasse. leichteren Fäll«, könne auf Gefängnis erkannt werden. „Ab sichtlich" handele nicht, wer betm Umschatten von einem deutschen auf »inen anderen deutschen Sender über ausländisch« Sender ütmveggle-ttvt, so datz diese vtelleicht für etne Sekund« mtthör- var werden. Bon dieser Modistkation abgesehen sei Absicht im Sinne des A 1 der Verordnung gleichbedeutend mit dem Bewutzt- setn, «inen fremden Sender zu hören, decke sich also in der Regel mit direktem Vorsatz. Die normale Strafe für das absichtliche Abhören ausländischer Sender sei Zuchthaus. Weder der Staats- anwalt im Antrag noch der Richter tm Urteil dürfe einen eige nen, von ihm «twa kür angemessen gehaltenen Strafrahmen an bl» Stelle de» gesetzlichen setzen. Staatsanwalt und Richter muss ten chelmrhr bedenken, dah sie den grösseren Teil der leichteren Fälle, in denen auf Gestimmt» erkannt werden kann, nicht sehen, wett In ihnen kein Antrag gestellt wird. Wer Nachrichten ausländischer Sender, die geeignet sind, die Widerstandskraft des deutschen Volkes zu gefährden, vorsätz lich ve r b ret te t, werde mit Zuchthcniv, in besonders schweren Fällen mit dem Tod« bestraft. Hier fordere die Strafbestimmung nicht, dass das Verbreiten der Nachricht in konkretem Einzelfall di« Widerstandskraft des deutschen Volkes gefährde. Es genüge auch, dass die Nachricht an sich geeignet ist. die Widerstandskraft zu gefährden. Die konkreten Umstände spielten nur eine gewisse, ergänzende Rolle. Bel etwaiger Kongruenz des Strafbeltandes mit dem für den Frieden geschaffenen milderen Heimtückegesetz ist nach -em Staatssekretär die neue Verordnung massgebend. Ihr Uv recht gehalt könne sogar tn die Sphäre des Hochverrates hinein wachsen, wofür auch bereits Beispiele vorlägcn. Backwaren, Milch und dergleichen vor 8 Uhr und vorSchuf- beginn ist daher unzulässig Dieses Verbot findet auch aus die Beschäftigung eigener Kinder Anwendung. Zuwider handlungen werden streng bestraft. Messe-Urlaub beim Seer Für Exportspezialisten Berlin, 27. Januar. Unter Hinweis aus die Leipziger Früh jahrsmesse 1940 hat das Oberkommando des Heeres ungeord net, dah, soweit truppendienstllche Gründe nicht entgegenstehen, au» diesem Anlah Urlaubsanträgen von Angehörigen des Ersatz- Heeres — bis zu drei Tagen äusser Reisetagen — stattgeqeben werden kann. Angehörige des Feldheeres sind gegebencnsalls im Rahmen der laufenden Beurlaubungen in der Messezeit beson ders zu berücksichtigen. Für die Urlaubserteilung zur Leipziger Messe kommen aber nur solche Hccresangehörigc in Betracht, dle im Zivilberus nachweislich massgebend auf dem Gebiet des Exports tätig sind, z. B. Exportspezlalisten, Epezialgrosscinkäu« ker und Inhalt von Exportgrossfirmen. Der überragenden Be deutung der Leipziger Messe für den Export wird aus dies« Weis» Rechnung getragen. Unerlaubte Warenabaabe auf die Kleiderkarte Streng« Straft« fllr Verkäufer und Verbraucher. Die Kaufleute des Tertil-Linzclhandcl» sind, wie di« Wirlschasls- gruppe Einzelhandel mittelst, von ihrer Organisation erneut nach drücklich darauf aufmerksam gemacht worden, daß es streng untersagt tst, Abschnitte der Reichskletderkarte vor dem onsgedruckten Fällig keitstermin anzunehmen und dafür den Verbrauchern Waren auszu händigen. Tin Vorgriff auf die vorgesehenen Abschnitte lst nur ge stattet, Um di« Anschaffung eines gröberen Kleidunqssliickcs, elwa eine» Anzuges, zu ermöglichen. Die Artikel, siir die ein Vorgriff zugelassen lst, sind genau festgelegt. Die Kleiderkarte enthält Er läuterungen darüber. Aus die «elchsklelderkarte dürfen nur Waren abgegeben weihen, die für den Inhaber der betresftnden Karte bestimmt sind. Es lst also beispielsweise nicht richtig, aus eine Männcrliarle ein Paar Kln- derstrvmpfe abzugeben. Beim Berkaus von Waren auf Grund der Kleiderkarte lst weiterhin zu beachten, daß die vorgeschriebene Anzahl von Kartenabschnitten abgetrennt wird. Der Kaufmann macht sich strafbar, wenn er hierbei unkorrekt verfährt, und wenn er Waren aüshändlgt, wo dl« Abschnitte nicht voll ousreichen. Aber niHt nur der Kaufmann, sondern auch der Verbraucher wird be straft, wenn die Bestimmungen, die für die Kleiderkarte gelten, nicht genau «ingehalten werden. Er muh deshalb alles unterlassen, was geeignet lst, den Kaufmann und seine Angestellten zu einer Um gehung der bestehenden Vorschriften zu verleiten. Ser Relchsbankausweis vom 23. Zanuar Berlin, 27. Januar. Nach -cm Ausweis -er Deutschen Relchsbank vom 23. Januar 1940 hat sich die Anlage -er Liank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren weiter emf 11716 Mill. RM. vermindert. Der Dcckungsbestand an GoD und Devisen beträgt 77 Mill. RM. Die Bestände -er Reichsbank an Rentenbankschelnen betragen 182 Mill. RM., -iejenigen an Scheidemünzen 403 Mill. NM. Die sonstigen Aktiva sind auf 1577 Mill. RM. zurückgcgangen. Der Umlauf an Relchsbanknoten Hai sich auf 10 800 Mill. RM. weiter ermässigt und damit den Stand voin Jahresschluss wieder um rund eine Milliarde RM unterschritten. Die frem den Gelder werden mit 1770 Mill. RM. ausgcwicscn. Serllner Vörse vom 27. Zanuar Auch am Sonnabend war die Kursbewegung an den Ak tienmärkten trotz verhältnismässig kleiner Umsätze nach oben gerichtet. Am Montanmarkt fielen Maxhütte und Stolberger Zink durch Besserungen um je 3 Proz. auf. Harpencr lagen '/« Proz. Häher. Mannesmann und Rheinstahl wurden um je ?/« Proz. heraufgesetzt, während Vereinigte Stahlwerke unver ändert blieben. Am Braunkohlenaktienmarkt stellten sich Deutsche Erdöl bei der Eröffnung um 1 Proz. Häher, konnten -lesen Gewinn aber alsbald verdoppeln. Von, Kaliwerten kamen Wintershall 8 Proz. höher zur Notiz. Salzdetfurth gaben andererseits 1'/« Proz. her. In Kalichcmie wurde dle Notiz erneut ausgesetzt. Bei den Metallwerten verloren Deut scher Eisenhandel und bei den Zellstosfaktien Aschaffenburger je 1'8 Proz. Im gleichen Ausmasse befestigt lagen Süddeutsche Zucker. Westdeutsche Kaufhof ermässigten sich um 1»/» Proz. Feldmühle wurden und Zellstoff Waldhof Proz. Häher bewertet. Am variablen Rcntenmarkt blieben Retchsaitbesitz mit 140,60 unverändert. Die Gemeindeumschuldung notierte 95,40 unverändert. Rundfunk S»n«tag, 28. Immer. Dc utsch la ndsendrr: S Haftnkonzert; 9.10 Unser Schah- KSstlein: 10 Flotte Weift«; 1l Groh«, Veethoven-Konzert; 12.40 Klein« Melodie; 18.10 Musik zum Mittag; 14.10 Musik nach Tisch; 10 Grohe» Wunschkonzert für dle Wehrmacht; 20.15 Reichsftndung: Der Weg de» Führer» zur Macht; 22.80 Froher Ausklang; 24.10 Nachtmusik. «eich.sender Leipzig: 8 Haftnkonzert; 8 vrgelmusik; » wer viele« bringt, wird manchem elwa» bringen; 11.15 Au» der neuen Welt; 12 Konzert; 18 Konzert; 14.10 Musik noch Tisch; 1b verlcht und Botschaft der Jungfrau von Orleans (Hörspiels 16 Wunschkonzert für die Wehrmacht. Montag, 29. Januar. Deutfchlandsender: 12 Mittagskonzert; 14.10 Die Stunde nach Tisch; 18 Musik am Nachmittag; 20.18 Zauber der Stimm«; 21 Die Berliner Philharmoniker spielen; 22.48 Eine kleine Melodie; 28.10 Zur guten Nacht; 24.10 Nochimusik. Retchsfender Leipzig: 12 Konzert; 14.10 Musik nach Tisch; 18 Die Wlnteerirftn; IS Konzert; 17.10 Kurzweil am Nach mittag; 19 Konzert.
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