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Sächsische Volkszeitung : 23.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390123
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390123
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-23
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 23.01.1939
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Montag, LS. Januar 1939 Sächsische Volkszeitung Nummer 89, Seite L Sie amtliche Verlautbarung Mer die Besprechungen Liaiw-Slojadiiwwltsch Rom, 23. Januar. lieber die Besprechungen zwischen Graf Ciano und dem lugoslavischcn Ministerpräsidenten wird in Rom folgende Ver lautbarung ausgegcben: Der freundschaftliche Besuch, den Graf Ciano dem jugo- slavischcn Regierungschef und Außenminster Stojadtno- witsch abgestattet hat, hat Gelegenheit zu einem eingehenden Gedankenaustausch, der von größter Herzlichkeit getragen war, gegeben. Beide Staatsmänner haben noch einmal mit Befrie digung das vollkommene Funktionieren und die günstigen Er gebnisse des ttalienisch-jugoslavischen Paktes vom 25. März 1937 feststellcn können, der eines der Grundelemente in der Politik beider Länder darstcllt. Zu gleicher Zeit haben sie die Lage In Europa geprüft, die Italien und Jugoslawen gleicher matzen interessiert, und ihren gemeinsamen Willen bestätigt, ihre Zusammenarbeit für die Festigung des Friedens und der Ordnung in diesem Teil Europas sortrHehen und zu vertiefen» und zwar im Einvernehmen mit «Bien interessierten Ländern und In Verbindung mit den kürzlichen Kundgebungen der Jugo slawen benachbarten Länder, die in Belgrad einen günstigen Widerhall gefunden haben. An diesem Werk der Zusammen arbeit beteiligt sich Italien mit dem konstruktiven Geist, der die Achse Rom-Berlin kennzeichnet. Bet dieser Gelegenheit sind auch die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Italien und Iugoslavien einer aufmerk samen Prüfung unterzogen worden, wobei festgcstellt wurde, daß, da sich die Wirtschaften beider Länder ergänzen, auch auf diesem Gebiete grotze und weitgehende Entwicklungsmögltch- keiten bestehen, zu deren Verwirklichung beide Regierungen ihre Fühlungnahme zu steigern beschlossen haben. Oflasien ersetzt worden. Am 22. Dezember hat Prinz Konoye, der inzwischen zuriickgetretene japanische Ministerpräsident, zum ersten Male offiziell die Grundsätze dieser neuen Ord nung publiziert. Er schlug den Chinesen vor, nachbarlich» Freundschaft, gemeinschaftlichen Kamps gegen den Kom- munismus und wirtschaftliche Zusammenarbeit, verzichtete auf Gebietsabtretungen und Kriegskontributionen, sicherte die Souveränität Chinas zu und verlangte lediglich als Bürgschaft für die Aenderung der chinesischen Haltung gegenüber Japan den Abschluß eines Antikominternpaktes zwischen beiden Ländern und die Errichtung von japanischen Garnisonen in China. Man wird sich erinnern, dah der Vizepräsident der Kuomintang, Wangtschingwei, in zwei Botschaften die Erklärungen Konoyes mit Ausnahme der verlangten Errichtung von Garnisonen als geeignete Grundlage sür Friedensverhandlungen bezeichnete, dafür aber von der Kuomintang, die ein Kompromiß ablehnte, seiner Aemter beraubt und des Landes verwiesen wurde. Nicht zuletzt die kommunistenhörige Haltung der chinesischen Widerstandspartei hat Japan veranlaßt, durch eine Kabi nettsumbildung die Voraussetzungen sür die Totalmobil machung des japanischen Volkes zu schassen, um, wie es Konoye in seiner Erklärung bereits angekündigt hatte, die militärischen Operationen bis zur völligen Vernichtung der antijapanischen Kuomintang-Regierung fortzusetzen. Wenn der militärische Vormarsch noch nicht ausgenommen wurde, so ist das vermutlich aus Vorgänge zurückzusühren, die auf eine veränderte Haltung der angelsächsischen Mächte gegen über China schließen lassen, und die, wenn sie auch nicht imstande sind, die Entschlossenheit Japans zu stören, es für den Augenblick doch ratsam erscheinen lassen, die Klärung von Mißverständnissen aus diplomatischem Wege abzuwarten. Durch die Eroberung der chinesischen Hafenstädte Schanghai, Kanton und Hankau hat Japan nicht allein die chinesische Widerstandskraft gelähmt, sondern auch die angel- ächsischen Handelsinteressen empfindlich getroffen. Die An- icht der Kaufleute, daß sie heute nicht mehr viel zu verlieren -oben und die Beunruhigung über die von Japan verkün dete neue Ordnung in Ostasien haben zunächst die amerika nische Negierung in den letzten Dezembertagen und dann auch die englische und französische Negierung im Laufe der vergangenen Woche veranlaßt, mit der Uebergabe von Noten in Tokio gegen die japanischen Pläne zu protestieren. In den Noten, die auf diplomatische Verständigung zuriick- zusühren sind und einen weiteren Schritt auf dem Wege bedeuten, der schon in den letzten Monaten durch Kreditge währungen an China beschritten wurde, wird die japanische „neue Ordnung" in Ostasten verworfen, an den überholten Grundsatz der „offenen Tür" in China erinnert, gegen die angeblich einseitige Aufsage des Neunmächtevertrages pro testiert und mit wirtschaftlichen Sanktionen und wachsender Hilfeleistung für China gedroht. Man hat aus der heftigen Reaktion der japanischen Presse insbesondere auf die in scharfen Worten gehaltene britische Note bereits erkennen können, daß Japan nicht daran denkt, sich von den angel sächsischen Staaten das Gesetz des Handelns vorschreiben zu lassen. Diese Ansicht wird zur Gewißheit, nachdem man an dem Ausgang der Ratstagung in Genf, wo neben Spanien auch der Chinakonslikt behandelt wurde, ersehen konnte, daß die angelsächsischen Mächte weit davon entfernt sind, den starken Worten auch starke Taten folgen zu lassen. Wellington Koo, der Vertreter Chinas in Genf, glaubte die Gelegenheit benutzen zu sollen, um im Anschluß an die bekannte Brand rede Roosevelts gegen die autoritären Staaten und die diplomatischen Proteste in Tokio die Mächte auf den Weg der Tat zu drängen. Er hat eine völlige Niederlage erlitten. Sein in fünf Punkten zusammengefaßter Vorschlag, der darauf hinauslief, Japan zu boykottieren, den Verkauf von Rohstoffen an Japan zu verbieten. China wirtschaftlich und finanziell zu stützen und zur Durchführung dieser Vorschläge einen Koordinationsausschuß der Genfer Liga ins Leben zu rufen, wurde von den Natsmächten zwar höflich zur Kenntnis genommen, aber nicht in die Tat umgefeht. Ins besondere England hat sich, durch die Erfahrung mit Aoesflnien gewitzigt, gehütet, dem Genfer Leichnam, der selbst in der englischen Presse während der vergangenen Woche kaum etwas anderes als Hohn und Spott erntete, eine so aussichtslose Kraftprobe zuzumuten. Selbst der wortgewaltige Streiter Roosevelt, der auf diplomatischem Wege von China über die gewünschte Koordinationskommis- ston befragt wurde, gab eine ausweichende, zu nichts ver pflichtende Antwort. Wenn man dazu noch überlegt, daß wirt, schriftliche Sanktionen nur langsam wirken und daß das ein zige Mittel Japans, sie unschädlich zu machen, darin besteht, auf dem einmal gewählten Wege fortzuschreiten und durch die Verwirklichung der neuen Ordnung in Ostasten sich wirtschaftlich unverwundbar zu machen, kann man nicht an nehmen daß Japan sich ernsthaft an der Durchsetzung feiner Pläne hindern läßt. Die demokratische Welt wird sich viel mehr an den Gedanken gewöhnen müssen, daß nicht allein in Spanien, sondern auch in Fernost die Dinge ihren von der Dynamik junger und kraftvoller Bewegungen bestimmten Lauf nehmen. Kälteeinbruch und Blizzards in Nordamerika Temperaturstürze di- 29 Grad unter Aull — 27 Todesopfer N««york,23. Januar. Schwere Blizzard», dl« eine Stunde na e- schwindlgkeit von etwa 130 Kilometer erreichten und von Temperaturstürzen bis zu 23 Grad Celsius un- 1er Null begleitet waren, fegten über dl« Staaten Neu-Eng- land, Rewqork und Pennsylvanien. Sie richteten großen Scha den an. Es sind bereits 27 Todesfälle festgestellt worden. Auch zahlreiche UnglückssSlle wurden gemeldet. Im nördlichen Teil des Staates Newqork ist der Kraftwagen- und Eisenbahn verkehr zum Teil lahmgclegt, da stellenweise haushohe Schnee wehen die Verkehrsadern verbarrikadieren. Aeuer Komet auch in Potsdam photographiert Potsdam, 23. Januar. Der am 20. Januar in Amerika an scheinend als erster in diesem Jahre entdeckte Komet, der bei Eintritt der Dunkelheit noch hoch über dem abendlichen Him- melsrand steht, wurde Freitag nacht auf dem Astro-Physikalischen Observatorium Potsdam beobachtet und photographiert. Mit bloßem Auge ist er zwar nicht zu sehen, aber nrit einem licht ¬ starken Feldstecher kann er schon gesichtet werden. Im Fern rohr erscheint der Komet wie ein verwaschenes Nebclsleckchen mit einem feinen, gut über einen Grad weit zu verfolgenden Schweif. Ob man den Kometen später mit unbewaffneten Augen wird sehen können, hängt von der Helligkeit des Ster nes ab. Gro-seuer- Sämtliche Feuerwehren alarmiert Riga, 23. Januar. Donnerstag nacht entstand ein großer Brand in der Rigaer Großgerberei Thalrose. Obgleich Lösch- wasser ausreichend aus dem nahen Flußarm entnommen werden konnte, mußten die gesamten Feuerwehren Rigas alarmiert werden, denn selbst 15 Strahlrohre stärnsten Kalibers vermoch ten das In Brand geratene Gebäude nicht zu retten. Die Lösch arbeit war durch den Frost besonders schwierig. Außerdem wurde noch der Rauch vom Nebel niedergeschlagen, so daß die Mannschaften mit Rauchmasken arbeiten mußten. Die Ur sache des Brandes ist noch ungeklärt. Der Schaden wird aus über 100 000 Lat geschätzt. Sie Trauung der Prinzessin Maria von Savo-en mit Prinz Ludwig vonVourdon-parma Rom, 23. Januar. Die Trauung der Prinzessin Maria von Sa. voyen mit Prinz Ludwig von Bourbon-Parma hat am Mon tagvormittag in der mit prachtvollen weißen Vlumcngebinden geschmückten Kapelle des Qulrinalschlosses fiattge- funden. Der seierlichenHandlung wohnten das italienische Herrscherpaar, die Mitglieder der Familien Savoyen und Bourbon-Parma, König Boris von Bulgarien, Mussolini und die Mitglieder der italienischen Regierung, die Präsidenten des Senats und der Kammer, das Diplomatische Korps, darun ter der deutsche Botschafter von Mackensen, sowie zahlreich« Vertreter ausländischer Herrscherhäuser bei. Um 13 Uhr wurden Prinz Ludwig und Prinzessin Maria von Bourbon-Parma von Pap st Pius XI. in feierlicher Audienz empfangen. 4» Die Glückwünsche, des Führers Anläßlich der heute stattfindenden Hochzeitsseierlichkelien im italienischen Königshaus hat der Führer Seiner Majestät dem König von Italien, Kaiser von Aethiopien, ebenso der Prinzessin Maria von Savoyen zu ihrer Vermählung tele graphisch seine Glückwünsche übermittelt. Außerdem ließ der Führer der Prinzessin durch Botschaf ter von Mackensen eine Blumengabe überreichen. Unterredung Funk-Volpl Rcichswirtschaftsmlnister Reichsbankprästdent Funk emp fing am Montag den in Berlin wellenden bekannten Italie nischen Wirtschaftsführer Exzellenz Graf Volpi diMisu- rata in seiner Eigenschaft als Präsident der Assicurazloni Ge nerali, Triest, die von allen italienischen Berficherungsunter- nehmungen die größten Auslandsinteressen hat und bereits seit 1831 ein deutsches Geschäft betreibt. Die Pläne, die Traf Volpi zur Neuregelung der Interessen des Triester Versiche rungskonzerns in Großdeutschland bei dieser Gelegenheit vor trug, fanden die grundsätzliche Billigung des Reichswirtschafts ministers. Dimltroff fordert Entsendung sowjetruffischer Kriegsschiffe nach Barcelona Warschau, 23. Januar. Die katastrophale Entwicklung der Lage Sowjetspaniens und der drohende Fall Barcelonas beunruhigt, wie „IllustM- wany Kurjer Codzienny" aus Moskau meldet, die dortigen Kreise außerordentlich. Am Sonnabend hat nach Meldungen des Krakauer Blattes im Kreml eine dreistündige Konferenz unter dem Vorsitz Stalins stattgefunden. Dimi troff habe im Namen der Komintern gegen die pas sive Haltung der Sowjetregierung angesichts der katastrophalen Lage der roten Truppen sn Spanien protestiert und die so fortige Entsendung von Schiffen mit Sowjet kriegsgerät und Offizieren der Roten Armee nach Barcelona gefordert. Das Krakauer Blatt will wissen, daß diese Forderung Dimitroffs abgelehnt wurde, da die sowsetrussische Regierung einem internationalen Konflikt aus dem Wege gehen wolle, der bei der Entsendung von sowjetrusiischen Kriegsschif fen nach Barcelona sehr leicht entstehen könnte. Die sowjet russische Regierung habe sich sogar entschlossen, 850 Ofsizlere der Roten Armee aus Spanien zurückzuberufen. Der SaupMristlelier der „vrawda" in Moskau verhaftet Warschau, 23. Januar. Nach einer Meldung des „Illustrowany Kurjer Codzienny" aus Moskau wurde dort der Hauptschriftleiter der „Prawda", Kolzow, verhaftet. Die Verhaftung habe der neue Chef der GPU Berija persönlich vorgenommen. Kolzow werde vorge worfen, daß er mit seiner Frau noch immer enge Beziehungen unterhalte, obwohl sie im Auslande weile und von der GPU wegen Spionage gesucht werde. Kabinettskrise im Libanon beendet Neues Kabinett Abdallah Aast gebildet Beirut, 23. Januar. Die seit Freitag abend bestehende Kabinettskrise im Libanon wurde am Sonntag durch Neubil dung des Kabinetts unter dem bisherigen Ministerpräsidenten Abdallah Uafi beendet. Dem Kabinett gehören ferner an: Habib Abichahla als Innen- und Außenminister der zugleich das Ministerium für Landesverteidigung übernommen hat, Mussa Nammur als Flnanzminister. Gabriel Kawaz als Mini ster für öffentliche Arbeiten und Wirtschaftsminister Ibrahim Haidar als Landwirtschaftsminister, Hikmat Djumblatt als Postminister un- Rucoz Abdunader als Minister für Erziehung und Hygiene. Landgerichtsrat Glißmarm — Treuhänder sür Pensionspelztier- zücht. Berlin, 23. Januar: Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft hat den Landgerichtsrai Arthur Gliß- mann, Berlin C 2, Burgstratze 26, zum Treuhänder für Pen- sionspelztlerzuchtbetriede bestellt. Die Befugnisse der Treuhänders ergeben sich aus der im Deutschen Reichsanzeiger veröffentlichten Anordnung über Pensionspelztierzuchtbetriebe vom 20. Januar 1S3S. Der Treu händer untersteht der Aufsicht des Kammergerichts, das auch die von ihm getroffenen Entschuldungsregelungen zu bestätigen hat. Gauleiter MWmann empfing DAF-Propagandlfien Dresden, 23. Januar. Die Teilnehmer der 8. Reichspropa- gandatagung der DAF wurden am Montagvormittag von Gau leiter und Reichsstatthalter Martin Mutschmann in der Staatskanzler empfangen. Der Gauleiter, in dessen Begleitung sich Gauobmann Peitsch befand, richtete herzliche Worte an die Tagungsteilnehmer. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß diese Tagung nach Sachsen gelegt morden sei und betonte, daß die Männer der Bewegung immer enge Fühlung mit den schaffenden Volksgenossen in den Betrieben halten müßten. Es sei deshalb wertvoll, daß im Rahmen der Tagung eine An zahl sächsischer Schassensstätten besucht werden sollten, so wie er als Gauleiter auch immer wieder mit dem Gauobmann der DAF in die Betriebe gehe. Zum Schluß versprach der Gauleiter noch den Tagungs teilnehmern, sie nach Möglichkeit einmal während ihrer Tagung in Altenberg zu besuchen und verband damit eine Einladung an die DAF-Propagandisten zu einem Gegenbesuch im Jäger hof Grillenburg. Vor dem Empfang hatten die DAF-Propagandisten die Gauwaltung Sachsen der DAF besucht, wo sie von Gauobmann Peitsch lm Sachsengau herzlich willkommen geheißen wurden. Pg. Peitsch gab den Tagungsteilnehmern einen umfassenden Einblick in die Struktur der sächsischen Wirtschaft. Nach einer Stadtrundfahrt besichtigten die DAF-Propa gandisten eine Dresdner Zigarettenfabrik und am Nachmittag die Staatliche Porzellanmanufaktur in Meißen. Zur Entjudung der deulfwen Wirtschaft Berlin, 23. Januar. Der Rcichswlrtschaftsminlster hat im Zuge der Maß nahmen zur Entjudung der deutschen Wirtschaft weiterhin die zur Ignaz-Petscheck-Gruppe gehörigen Firmen Ilse Bergbau AG., Grube Ilse N.-L., Niedcrlausitzer Kohlenwerke AG., Berlin WS, Potsdamer Str. 31, Eintracht Braun kohlenwerke und Brikettfabriken AG , Welzow N.-L., Braun kohlenwerke Borna AG., Borna, Bez. Leipzig, Oehringen Bergbau AG., Gleiwitz-Oehringen, sowie Preußcngrube AG., Mechtal bei Beuthen OS., und die unter Führung dieser Finnen stehenden Produktionsunternehmen gemäß Paragraph 2 der Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens vom 3. Dezember 1938 (RGBl. I S. 1709) unter treuhänderische Verwaltung gestellt. Zum Treuhänder ist Oberbergwcrks- dtrektor Bergassessor a. D. Dr. Leisi n g. Hindenburg (Ober schlesien), bestellt worden. Er untersteht unmittelbar dem Reichswirtschastsminister. Vier Kinder im Vett verbrannt Paris, 23. Januar. In Laon geriet in einer Wohnung ein Bett, in dem vier kleine Kinder schliefen, in Brand Alle vier Kinder erlitten schwere Brandwunden und mußten in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Drei von ihnen sind den schweren Verbrennungen erlegen. Berliner Vörie vom 2Z.Zanuar Aktien wieder fester, Renten freundlich. Die neue Woche brachte den Wertpapiermärkten die erwartete weitere Ge schäftsbelebung. Am Montanmarkt übernahmen wiederum Rheinstahl mit plus 2,25 Prozent die Führung. Harpener stie gen um 1Z5, Mannesmann um 1 ein Achtel und Laurahütte nach Pause um 1 Prozent. Bei den Braunkohlenwerten zogen Deutsche Erdöl bei größerem Bedarf um 0,5, Bubiag dagegen bei Mindestschlüssen um 2H Prozent an. In der chem. Gruppe setzten Farben sieben Achtel Prozent höher mit 150 fünf Achtel ein, von Heyden gewannen 1 Prozent. Verhältnismäßig ruhi ges Geschäft hatten Elektro- und Versorgungswerte. Mit auf fälligeren Kursbesserungen sind Akkumulatoren (plus 1,5) und Schlesische Gas (plus 1 Prozent) zu erwähnen. Größerer Be darf zeigte sich am Markt der Maschinenbauwerte, von denen Deutsche Waffen 3.25, Schubert u. Salzer 2,25 Prozent höher zur Notiz gelangten. Sonst fielen noch Eisenbahnverkehr mit plus 3,75, Süddeutsche Zucker und Dortmunder Union mit je plus 2, Feldmützle und Braubank mit je plus 1.25 Prozent auf. Zu den wenigen schwächeren Papieren zählten Reichsbahn mit minus 2 ein Achtel und Conti-Gummi mit minus 1H Prozent. Im variablen Rentenverkehr waren sowohl Reichsaltbesitz als auch Gemeindeumschuldung um je 10 Pf. auf 129,10 bzw. 93,05 gebessert. Erstere gaben allerdings schon in der ersten halben Stunde wieder 10 Pf. her Am Geldmarkt wurden auch heute wieder unveränderte Blancotagesgeldsätze von 1 sieben Achtel bis 2 ein Achtel Prozent gefordert. Der Straßenwetterdienst Sachsen meldet: Reichsauto bahnen: Schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert. — Reichs st raßen und Straßen im Sudetengau: Im Flachland schnee- und eisfrei, Verkehr unbehindert. Im Gebirge: Nur noch vereinzelt Glatteisstellen in höheren Gebirgslagen, sonst Ver kehr unbehindert. Staatsstraße Zinnwald—Eichwald immer noch schlecht befahrbar infolge gefährlicher Glatteisstellen, Strecke wird geräumt und gestreut. Reichswetterdienst, Ausgabeort Dresden. Wetters vorhersage für Dienstag, den 24. Januar: Wechselnd bewölkt. Aufheiterungen. Temperaturen etwas ab sinkend. Nachts im Flachland strichweise leichter Boden» frost. Im Gebirge auch tagsüber vielfach Frost. Einzeln« Regenschauer, im Gebirge als Schnee. Westwinde. Hauptschriftleiter: Georg Winkel. Verantwortlich für Inhalt u. Bilder: Georg Winkel, Dresden. Verantwortlicher Anzrigenielter: Theodor Winkel, Dresden. Druck und «erleg: vermanl« Buchdrucker«! Dresden, Pokerst«. 17. D A. XII. 38: über 4300. - Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig.
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