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Sächsische Volkszeitung : 13.01.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-01-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194001138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19400113
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19400113
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-01
- Tag 1940-01-13
-
Monat
1940-01
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.01.1940
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Die katholischen Slowenen «oio vosne» ourroru »,« lehmig Insel Im Jahre 1228 ge- Ueine unnützen Sovgen! Von Prof«sfov Otto Urbach i sich l' I. Dresden. Dreeden. >Ier>, N. c argen» n Atem Ichtigten tinischen theit er. astenden aschinen- das in hon ver- der den kommen, »ießgesel- mtgegen- Familie. en-Abt«i. er gleich. Im Lande, und etwa Las Laibacher Bla in Jugoslawien zum l Helm» ize nur eichnen In der e Meer icht zu- >8 Grad cea hat Sturm, Schisse i einer ich bis ;e aus» rt und Rillion shr er mittelt Zu- sich i, s. eilen" ch »u Icnzin z vor. ixr »er Erd- »iste er- schwere rsuchunq b Unqe- »elt. 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Auch hier war die seelsorgerische Arbeit mit grossen Schwierigkeiten verbunden, teils wegen der weit auseinander liegenden Ge meinden, teils wegen der Strömungen, die hierher drangen. Es fehlte fast immer an Priestern. Rühmend müssen drei Bi schöfe hervorgehoben werden, die eifrig wirkten: Rudolf Huber, ein gebürtiger Rüdesheimer, der wegen seiner Geistesbildung auch Berater in staatlichen Dingen wr: Georg Stobaeus, der als gleichzeitiger österreichischer Statthalter die Glaubenser- ncuerung nach der Reformation leitete: und Karl von Fiirsteu- berg, der durch seine Verdienste um die Höherfiihrung des Klerus sich auszeichnete. Der ständige Mangel an Schulen bis Heinrich Schliemann erzählt aus seinem Leben dieses Er lebnis: „Es war im Oktober 1854 zur Zeit des Krimkriegcs. Die russischen Häfen waren blockiert und alle für St. Peters burg bestimmten Waren mussten nach Königsberg und Memel verschifft und von dort zu Lande weiterbcfördert werden. Auf Rechnung Schliemanns, der damals noch Groiskaufmaun war. waren zwei grosse Dampfer mit kostbaren Ware» unterwegs nach Memel. Dort sollten sie durch die Agentur Meyer K Co. empfangen und weitergeleitet werden. Schliemann befand sich aus diesem Grunde auf dem Wege nach Memel, »m dort die Verfrachtung der Waren zu überwachen. Als er am frühen Morgen des 4. Oktober aus seinem Zimmer im Hotel de Prusse In Königsberg aus dem Fenster blickte, hielten ihm die gol denen Lettern der Inschrift am Turme des ..Grünen Tores" seine Aufmerksamkeit fest. Die lateinischen Verse erschienen ihm wie ein böses Vorzeichen, besagten sie doch dem Inhalte nach etwa: „Das Antlitz des Glücks verändert sich wie das Bild des Mondes Es wächst, es nimmt ab und weiss nichts von Beständigkeit". Diistere Ahnungen stiegen in Schliemann ans: eine zitternde Furcht wie vor nahem unbekanntem Missgeschick bemächtigte sich seiner. Unverzüglich sehtc er seine Reise fort. Unweit Tilsit erfuhr er zu seinem Entsetzen, bah die Stadt Me mel am Vortage durch eine furchtbare Feuersbrunst etngcäschert worden sei. In Memel angekommen, eilte er zu dem rauchen den Trümmerhaufen, welcher von den Warenlagern der Firma Mener K Co übriageblieben war. Auf die verzweifelte Frage Schliemanns ob die Güter wenigstens teilweise gerettet seien, gab der Agenturiuhaber kaum eine Antwort; er wies nur aus die qualmenden Reste der Gebäude und sagte: „Dort liegen sie begraben". Hart war der Schlag. Das durch angestrengte Ar beit eines Jahrzehnts mühsam erworbene Vermögen schien durch ein grausames Geschick an einem einzigen Tage vernichtet zu sein. Es währte jedoch nicht lange, da hatte sich Schliemann mit dem Gedanken an den Verlust vertraut gemacht: Die Ge- wifchett des Ruins gab Ihm die Geistesgegenwart wieder, schon fasste er neue Entschlüsse, bereit, sein Schicksal auf sich zu neh men und aufs neue alle Kräfte rinzusetzen. - Das Einzig artigste und Ueberraschendste an dieser Beoebenheit aber war, daß sich schon am Abend des gleichen Tages berausstellte: Schlie mann war der einzige, der durch einen „Zufall" — oder besser durch ein Werk der Vorsehung — überhaupt nichts verloren hatte! Die Geschichte hat jedem von uns etwas zu sagen. Ist es nicht so, dass Im allgemeinen nicht so sehr die Tatsachen selbst als unsere Vorstellungen über sie Ursache unserer Furcht und Sorge sind? Die ass böses Vorzeichen gedeutete Inschrift, ir gendwelche trübe Abuungen, die Ausmalung der Schreckens nachricht — also im Letzten innere Vormvme des Seelenlebens, nicht Tatsachen — waren die Ursache der Befürchtungen, Aenaste, Sorgen Schliemanns. Die von Nnast um das eigene Geschick erfüllte Etnbildnnaskraft wirkt wie ein Zerrspiegel und ein ungeheures Vergrösserungsglas- Die Tatsachen werden nicht mehr gesehen, wie sie sind, nicht mehr sachlich geprüft, sondern ins Maßlose verzerrt und erscheinen so als unübcrwindllcke Schwierigkeiten, unübersteiabare Gefahren und Nöte Die so verursachte Sorge kann sich bis zur Verzweiflung steigern. Mancher hat in ähnliche Laaen wie Schliemann binelugeraten, alle Hoffnung aufgegeben und getrieben von Angst, den Selbst mord als scheinbar einzigen Ausweg gewählt. Das große Verdienst des Ranziger Arztes Couö besteht darin, daß er die seelische Ursache der Furch» und Sarge klar erkannt hat. Nicht so sehr die Tatsachen selbst, als die Vorstellungen, die wir uns von ihnen machen, verursachen Angst, Furcht. Sorge, Pessimismus, Verbitterung, Hoffnungslosigkeit. Verzweiflung. Auf die Frage: Wie kaun mir geholfen werden in schwieriger Lage?, anwortet Couö: Durch Gegensuggestion und Selbstbemeisterung. — Wir ver schreiben uns durchaus nicht ganz und gar der Methode Couös. Zweifellos ist dort viele, zu einseitig gesehen. Indes manches, Eine ältere Dame fuhr mit einer kleinen Geietlichast sammcn zum ersten Male in ein Kohlenbergwerk. Wäkreud der Fövderkorb nach unten beivegte, sah sie zu ihrer nicht gerin gen Beunruhigung, daß die gesamte Last an einem einzigen Seil hing. „Halten Sie das für ganz sicher?" fragte sie einen Gruben arbeiter und starrte unverwandt auf das langsam in die Tief« gehend« Seil. „Vollständig sicher", erwiderte der Bergarbeiter höflich. „Sie brauclzen nichts zu befürchten, die Haltbarkeit der artiger Seile wird für 12 Monate garantier», und dieses wird morgen erneuert." in die neueste Zeit hinein gestaltete die Ausbildung der Priester, di^iuf das Seminar in Klagenfurt angewiesen waren, äußerst mW-voll, und erst 1850 erhielt St. Andrä ein Priesterseminar. Drei Jahre später erfolgte die Verlegung des Bischofssitzes nach Maribor an der Drau, wo 1859 im ehemaligen Iesuitenkolleg ein besonderes Priesterseminar eröffnet wurde Die Bedeutung Marburgs als einer christlichen Stadt von altersher bezeugt uns der 890jährige Dom und die fast gleichaltrige Burg, die den Belagerungen der Türken aleichfalls standhalten mußte, und die später dem Dulderpapst Pius Vs. auf seiner Reise zu Josef ll. nach Wien Obdach gab. Seit 1821 ist das Bistum Lavant unmittelbar dem päpstlichen Stuhl unterstellt, und von da verwalten die Bischöfe als Administratoren auch einige Landstriche, die von anderen Diözesen mit der Bildung des ju goslawischen Staates an Slowenien kamen. Die Zahl der Gläubigen im Fürstbistum Lavant ist ebenso groß wie im Erz bistum Laibach, weit über eine halbe Million mit 500 Priestern. INO MO Gläubige mit 60 Priestern leben in den administrativ verwalteten Landesstrichcn. Marburg selbst zählt etwa 85 000 Einwohner und ist die zweitgrößte Stadt Sloweniens. A. stattete sich mancherorts die Betreuung der Gläubigen schwierig, besonders seitdem die Reformation und der Jansenismus nach Slowenien kamen, die sich eine Zeitlang behaupteten. Immer hin gelang es, das ganze Volk wieder dem alten Glauben zuzu führen, jedoch dann warf das Zeitalter des Liberalismus — be sonders unter Josef II. — seine gefährlichen Schatten über Slo wenien. Wie eine gewaltige Welle schlug diese Zeit gegen das katholische slowenische Land, trotz aller früheren Glaubens werke, trotz Kirchen und Klöster. Aber auch jetzt traten hervor ragende geistige Führer auf. Unter ihnen sei der deutsche Bi schof Alois Wolff genannt, der in schlimmsten Stunden über die Reinheit der Lehre wachte, der eine neue Uebersetzung der Heiligen Schrift Ins Slowenische anordnetc, und der seinen Priestern einprägte, daß sie wahre Führer des Volkes sein sollten. In der Tat waren im ganzen 19. Jahrhundert die slo wenischen Priester die eigentlichen Boiksführer, die in den ver schiedensten Lebenslagen den Weg zeigten. Leider in viel zu geringer Zahl. Aber den besten unter ihnen ist eg zu ver danken. daß das slowenische Volk mit der großen Wende, die der Weltkrieg brachte, im neuen Staat Jugoslawien sogleich tatkräftig ans Werk ging, um seine kulturellen Eigenarten im Kampf mit den Bestrebungen der serbischen Orthodoxie zu be wahren. Schon 1919 konnte in Laibach eine Universität errichtet werden, und das slowenische Uutcrrtchtswesen wurde ausgestaltet. Laibach wurde, trotz aller modernen Einflüsse, die geistige und religiöse Metropole auch des neuen Slowenien, und die Priesterkandidaten studierten an der neuen Laibacher Theologischen Fakultät. Die Stadt, die infolge der Türken belagerungen und des schweren Erdbebens vom Jahre 1895 viele Schäden erlitten hat. zeigt dennoch in ihrem Aeußeren auch jetzt noch ein wahrhaft schönes Bild, wobei der Dom, die St.-Jakobs- und Franziskaner-Kirche und die Deutsche Ordens kirche mit ihrer mächtigen barocken Kupvel das Auge erfreuen. Laibach zählt 79 999 meist katholische slowenische Einivobner, und das Bistum umfaßt weit über eine halbe Million Gläubige, die in 899 Pfarreien und ebensoviclen Hilfspricsterslellen be treut werden, wo 899 Weltprtester und Ordcnspriester wirken. Die Arbeit der Priester ist nach wie vor an vielen Orten sehr schwierig, und die geistigen Kämpfe der Racbkrieaszeit hoben das Land nicht unberührt gelassen, zumal die Zahl der Priester weiter zu gering ist. Jedoch der wirklich echte slowenisclze Geist liche hat einen feurigen Geist und ein ticfsiihlendes Herz. Eigen schaften, die geeignet sind, dem Glauben wieder überall Halt zu geben. 5999 Andersgläubige nur leben in der Laibacher Diözese. Es gibt auch verschiedene Orden 1299 Schwestern sind in der Diözese tätig, tum ist im Zuge der jetzigen Neuordnung Erzbistum erhoben worden. Das Bistum van Lavant wurde gründet. Es Ist der deutsche Er-bischof Eberhard von Salzburg gewesen, der in einem schönen Nebental der Drau, das vou der Lavant durchflossen wird, das Bistum errichtete, und zwar In was Couö lehrt, verdient Beherzigung. Willensanstrengungen sind für wichtige Entschlüsse auch notwendig tdiese Tatsache Übersicht Couö), — aber mindestens ebenso wichtig ist die Um stellung dessen, was als Vorsteilunaswelt in uns leb». Couö ließ von seinen Patienten ein Halsband mit 2l bunten Kugeln tragen und sie an Hand dieses etwas absonderliche» Rosen kranzes immer wieder die Formel sprechen: „Jeden Tag fühle ich mich in jeder Hinsicht besser und besser". Die Wirkung die ser Uebung war oft gewiß wohltuend. In unserer harten Ge genwart hat sich mancher — in ähnlicher Suggestionsmethod« — mit dem Soldatenliedc aufgcmuntert: Das kann doch einen alten Seemann nicht erschüttern, Keine Angst, keine Angst. Rosemarie! Wir lassen uns das Leben nicht verbittern... Das Lied ist recht kunstlos, es gibt bedeutend schönere Sol datenlieder, und doch hat sich der Dichter der anspruchslosen Verse ein ungeheures Verdienst erworben, — er hat vielen Zeit genossen einen kaum überschätzbaren Dienst erwiesen. Franz Maier gibt in seiner aus echter Lebenserfahrung entstandenen Schrift „Kennst du dich wirklich?" (155 S.. Frei burg i. Br.. Herder H Co.) fünf gute Ratschläge. 1. Man denke die Dipge die uns ängstigen bis zu Ende durch! Das bewußte Ich ist viel mutiger, und ruhiger als inan es sich vorgestellt hat. 2 Man stelle Vergleiche an! Es gibt immer wieder Menschen, die sich in einer »och viel schlimmeren Lage befinden als wir. 8 Man mache sich eine vernünftige Skala für die Aufregungen und Kümmernisse und suche sich danach zu richten. Ist es nicht lächerlich, wenn der Tod eine» Echoßhündchens oder ein zer brochener Teller bei manchem Menschen größeren Schmerz, schlimmere Verbitterung, tiefere Qual oder Verzweiflung her vorruft, als der Verlust von Hab und Gut oder teuren Ange hörigen? 4 Man vertraue sich geistig überlegenen Menschen an, die wahre Seelensührer znr Abklärung und Reife sind! 5. Man wähle das Aeußerste,, was einem zustoßen kann. — den Tod —, als Vergleichsfaktor! Warum sollen wir uns wegen geringfügiger Dinge mehr aufregen und abguälen al» über den Tod? Man denke die Dinge, die uns ängstigen, in aller Ruhe sachlich und mit starkmutigem Gottvertraucn bis zu Ende durch! Wer das fertig bringt, ist grundsätzlich bereits über den Berg der Schwierigkeiten hinweg. Er hat den Kampf mit dem Schicksal gewonnen. Wie starkmütig sind Schliemanns Worte: „Gerade die Gewißheit meines Ruins gab mir die Geistes- aegenwart wieder". Mit gleichem Starkmut sprach der greise Graf Zeppelin im August 1998 nach Vernichtung seines stolzen Luftschiffes: „Mit Gottes Hilfe fangen wir von vorne wieder an!" — Häufig zeigt sich dann, daß die Tatsachen längst nicht so hart sind, wie es unserer Vorstellung erschien. Schliemanns Erlebnis ist dafür ein schlagendes Beispiel: Das Unerwartete war eingetrete i Das Unerwartete ist ost genug der starke Bundesgenosse des Tapferen. Auch Zeppelins Katastrophe von Echternach wurde iu der Folae der glänzendste Triumph des mu tigen Pioniers der Lüfte: Von diesem Taue an bekannte ganz Deutschland zu dem Werke des genialen Erfinders. p«0TV Ovkblkk Ossa s>b°'°-0°w°' Von den drei Hauptvölkern, die im Königreich Jugo slawien wohnen, sind die Slowenen das kleinste Volk. Sie zählen neben den viel stärkeren Serben und Kroaten nur gegen 1,3 Millionen Seelen, und ihre Heimat ist jener Teil Jugoslawiens, der am weitesten gegen Italien und Oesterreich vorttößt. Nimmt man alle Slowenen im Südosten und sonst In der Welt zusammen, so ergibt sich eine höhere Zahl, da im angrenzenden Italien noch 359 999, im österreichischen Kärnten 69 990 und in Amerika noch etwa 250 099 Slowenen leben. Der dritte Teil des slowenischen Volkes wohnt also außerhalb der engeren Heimat, und die Gesamtzahl beläuft sich auf fast zwei Millionen Die Slowenen stellen den slawischen Volksstamm dar. der nach der Annahme des Christentums am innigsten mit dem Geistesleben Deutschlands verbunden wurde und Jahr hunderte hindurch mit den Deutschen in einem Staate lebte. Alle Slowenen bekennen sich wie ihre kroatischen Nachbarn zum katholischen Glauben. Der Name Slowenen hat In früherer Zeit für sämtliche slawischen Völker gegolten. Als im 9. Jahrhundert die Slawen nach dem Balkan kamen, hatten sie diesen Namen noch, aber nur die Slowenen behielten ihn als Stammesnamen bei. Das slowenische Volk war ein Vortrupp der anderen Slawen völker, und er drang bis zu den Bajuwaren, den Bagern, vor. Die Bagern wurden ihre Retter von dem harten Joch der heid nischen Awaren, die gleichzeitig den Balkan überschwemmten, und es gelang den Slowenen, sich ein selbständiges „Slowe nisches Königreich" zu gründen, das bis in da» 8. Jahrhundert hinein währte. Dann kamen sie unter die Oberhoheit der Bayern, die ihnen die ersten christlichen Missionare sandten. Die eifrigen Gstmbensboten bekehrten die Slowenen nicht nur zum Christentum, sondern unterwiesen sie auch in der Kunst des Ackerbaues, der noch gar nicht unter den Slawen bekannt war, und in den verschiedensten Handwerken. Sehr spärliche Nachrichten sind aus jener Zeit auf uns gekommen, aber sie berichten uns doch, daß mancherorts das Christentum sehr bald erblühte, während anderwärts das Heidentum noch lange mäch tig blieb. Von 907 bis 955 wurden die Ungarn die Beherrscher Sloweniens, und dann erfolgte die endgültige Eingliederung in die b a g e r i s ch e O st m a r k Dadurch ist das slowenische Land die südöstlichste Grenzlandschaft des zu hoher Kultur aufblühen- den christlichen deutschen Reiches geworden, und die benachbar ten, ostwärts wohnenden Kroaten, die als äußerstes katholisches Grenzvolk auf dem Balkan für so viele Jahrhunderte der Orthodoxie und dem Islam unmittelbar gegenüberstanden, er hielten an den Slowenen eine mächtige Stütze, denn über Slo wenien hinweg konnten die Kroaten ihre Verbindungen mit dem Abendland aufrecht erhalten, um so sicherer im Glauben auszuharren und diesen Glauben und das Vaterland zu ver teidigen. Die Slowenen wiederum, die durch das kroatische Volk vor den schlimmsten Einfällen der Türken bewahrt blieben, fühlten sich ihrerseits angespornt, auch dort, wo der Feind In ihre eigene Heimat einbrach, standhaft Widerstand zu leisten. Später ging das slowenische Land in die österreichischen Kronländer Krain, Kärnten, Steiermark. Görz und Triest auf. und mit dem Beginn des 19. Jahrhunderts, in der napoleo nischen Zeit, kam es für einige Jahre unter die französische Herrschaft, worauf es dem Habsburger Reich wieder zuaeteilt wurde. Damals drangen auch nach Slowenien die glaubens feindlichen europäischen Strömungen vor, die dem Land schwere geistige Krisen bereiteten, um so mehr, als die Intelligenz zu einem bedeutenden Teil diesen Strömungen verfiel und nicht nur der Priesternachwuchs stark gefährdet wurde, sondern auch der Bildungsstand und der Glaubenseifer mancher Priester den Erfordernissen der Zeit nicht gewachsen war. Aber dafür wie derholte sich auch in Slowenien das. was sich überall wiederbolt, wenn der Glaube in Gefahr ist: Einzelne Priester und Laien gaben ein um so lebendigeres Beispiel, so daß der Glaube bet ihnen gesichert war und er von ihnen unter die Masten zurück strömen konnte. Besonders wertvoll erwies sich dabei die na turgetreue, gläubige Familie. Die Anhänglichkeit an Haus und Hof. die Eltern- und Kindesliebe, die von Natur aus unter den slawischen Völkern sehr groß ist. wurde ein wichtiges Mittel zur Glaubensbewahrung. Wo das Familienleben genügend tief vom Religiösen durchtränkt war, Indem die Kirche gerade darauf ihr Augenmerk richtete, wurde nicht nur die Religion eine ausgezeichnete Erhalterin der gesunden, menschlichen Werte, sondern auf Grund dieser Werte erhielt sich auch das Religiöse stark. Bis auf den heutigen Tag ist auch die Großfamilie. die Zadruga, bet den Slowenen hier und da anzutreffen. Im Zuae der Befreiungskämpfe der Balkanvölker gegen den Islam, die mit der Abschüttelung des islamitischen Joches endeten, erwachte auch in den Slowenen der Wunsch, mit den slawischen Stam- mesgenossen in einem Staate zusammen zu wohnen. So kam es, daß nach dem Weltkrieg der Großteil der Slowenen den Anschluß an das Königreich Jugoslawien vollzog und in dem gleichzeitigen Anschluß der katholischen Kroaten eine Gewähr für die Erfüllung ihrer Wünsche, nicht zuletzt der geistig-reli giösen Selbständigkeit, gegenüber den orthodoxen Serben, sahen. Das Vertrauen aus die Kroaten hat sich gerechtfertigt, denn mit der Erringung der kroatischen Selbstverwaltung im jugosla wischen Staat im vorigen Jahr sind nun auch den katholischen Slowenen die Wege hinsichtlich ihrer Kulturesten Belange ge ebnet worden. Das Land Slowenien weist zwei katholische Bistümer aus. Es ist das Erzbistum Lubljana (Laibach) und das Fiirstbis- tum von Lavant mit dem Bischofssitz in Maribor (Marburg). Die alte, schöne Stadt Lubljana, In deren Namen schon all das Heitere und Glückliche mitkltngt, das ihr Anblick dem Beschauer gewährt, diese Stadt, die an den Ufern der Lubljanica liegt, eines rauschenden Nebenflusses der Save, und deren Türme in der herrlichen Alpenwelt, die sie umgibt, aufwärts streben, Ist von allem Anfang an die Lteblingsstadt der Slowenen ge wesen. Hier ist alles zusammengeflossen, was das Volk bewegt Kat. Hier sind die großen Entscheidungen in der Geschichte der Slowenen getroffen worden. Schon im 3. Jahrhundert, als an der Stelle der heutigen Stadt noch die römische Kolonie Aemona stand, kam das Christentum hierher, und es wurde ein Bistum gegründet Als die Kolonie samt dem Bistum Im Lanfe der Völkerwanderung unterging, bauten die Slowenen die neue S'adt Lubljana auf. und nach der Beendigung der gewaltt-n-n ersten Kämpfe zwischen den neuen Südastvölßern kamen Mis sionare aus dem deutschen Kloster Innichen im Pustgrtal in Tirol, einem Kloster, besten Mutterhaus In Freisinn In Bauern stand. Diesen Mönchen wird nachgerühmt, daß sie sich auf alles Menschliche und Göttliche verstanden, daß sie den natürlichen Bedürfnissen des slowenischen Volkes und seinen höheren ent- gegenkamen und ihm in allem gerecht wurden. Sie waren die eigentlichen Bahnbrecher der bald sich entfalteten christlichen Kultur und sie zogen viele andere Missionare aus Deutschland nach sich Daneben kamen auch solche aus Aquileja in Italien, und schon die römische Kolonie Aemona hatte von dort ihr Christentum erhalten. Die Stadt Lubljana wurde ein starker Mittelpunkt des slowenischen Glaubenslebens, und Im Jahre 1461 erfolgte die Errichtung des Bistums Lubljana. Gebiete von Steiermark, Kärnten und Krain fielen diesem Bistum zu, und der Glaube ließ eine Fülle von christlichen Sitten und Ge bräuchen entstehen; Kirchen und Kapellen wurden an den schö nen Stellen des Landes erbaut, auf malerischen Bergeshöhen, an den Ufern der Flüsse und in weiten Tälern. Slowenische Mnadenorte entstanden, und die Pilger kamen in Scharen von weit her gezogen, während der Bauer daheim Haus, Hof und Felder von den Priestern segnen Uetz. Wie aber erwähnt, ge
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