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39. Iahrg Sonnabend/Sonnlag, ir./14. Januar 1S4» SchrlftUU»»»: vr»««»-tV, V»0«0kaz« 17, 8«ni«t MU «. V0l> »«iqrst§»»rl«, Dnur m» ««u,: s«r»°»i« vwh»n«««rrt m» 0«rU, r». «» «. M«k«1, va«»«d» 17, »,nmq U0IL PMIch-k M. 10». V«I: St-ütdaH vr««d«« K,. M« »richtiiü I »al «Sch«niNch. «aaalll»« v»»»»«>r«i» »«ich Iil,n «>»M. « M- 4» Psg. Trüg,»lohn 170; durch »I« Pak t-?V «Inlchlieb»» Po»üd«rw«tiun,»s«dIIHk, »«tllgllch « Vit- Pdk-V«fteIIg«1d. L!ut«l-rri. u> Via. Sauuad«»», und 'k Via. «bdrilellllug«» »Illi«» IviUtk«»» «in« Wach« »ar «dlaus »« v«zu,^«U IchriMlch »«>« v«ila, «lngrgan,«, I«Ia U»i«r« r,!tzr, oaq«, ««>« «ddesttlluiiL«» «»Ia«r«»»«-»«». 2» Fall« »au h»tz«r« »"»alt, ««-dat. «NM.i«»»«, V«dt«d» ftöruug« hat »«r V«P«-«r «»bu»^i«t»a— tatm »uiprllch«, fa>» di« S«U»»g <» kichlr»««» !l»sa»^. »» s»Li«t oixr «ich, «kich«I»t. V,»»»«»,»»rltlvr»»^ V«r1aa»»tt D«««»««. »nj-Igkiynell«: di« 1i»-Mg« » »» »»««« S««« < M-i s«r Aa«M«uaur»i^i » Via ga, Vlatzmllulch« a»m» »Ir i«>»« ^«wä-t l»P«t». — . Nummerll SüchMe volksseuung Englischer Auslliirer abgeschosien Deutsche Zerstörer schlagen erfolgreich britischen Bombenangriff ab Aufklärung über Nordsee und Frankreich Berlin, 18. Januar. Da» Oberkommando der Wehr, macht gibt bekannt: Im Westen keine besonderen Ereignisse. Die Luftwaffe hat am IS. Januar ihr» Aufklärung». tiltigkeit über Ost frankreich und über der Nord see fortgesetzt und hierbei wichtige Ergebnisse erzielt. Drei Einzelslugzeuge wurden von feindlichen Jägern er folglos angegriffen. Dom Feind wurde am 12. Januar autzer einzelnen nächt lichen Einflügen, die zum Teil wieder unter Berletzung der holliindlschen NeutralitSt vor sich gingen, nur «in einziges Bristol-Blenheim über deutschem Gebiet gesichtet. Da» Flugzeug wurde nach kurzem Kampf von deutschen Jägern abgeschossen und ist nach Aufschlag auf französischem Boden »erbrannt. In der Deutschen Bucht versuchten acht britische Bomber deutsche Zerstörer anzugreifen. Nur zwei Angreifern gelang «», ohne jeden Erfolg Bomben abzuwerfen. Der eine wurde abgeschossen der zweit« beschädig«. Di« übrigen sechs britischen Flugzeuge drehten schon unter der Wir kung des gutliegenden Abwehrseuers unserer Zerstörer vor zeitig ab. Neue Markierung des dänischen Minenfeldes im Großen Veli Durchlaufen von Schissen in der Nacht eingestellt. Kopenhagen, 18. Januar. DI« Leuchtbojen zur Kennzeichnung des dänischen Minenfeld«» im Gro ßen Belt sind «ingezogen und durch ander« Kennzeichen er. setzt worden. Der gestrigen Ankündigung de» Marlneministe- riums, die auf die Möglichkeit dieser Einziehung infolge der Eis- schwkerlgkelten aufmerksam machte, ist also sehr schnell di« Durchführung gefolgt. Im Zusammenhang mit dieser Matz, nahm« wurde das Durchlotsen von Schissen durch da» Sperr gebiet de» Großen Belt in der Nacht eingestellt. Angriff durch verschneites Ltnterhotz Brandenburger lassen sich durch Kälte nicht belrren — Unsere Infanterie bei einer Gefechtsübung DNB. . . . (P. K), 18, Januar. Winter am Westwall. Brandenburger Infanterie läßt sich aber auch durch grimmige Kälte nicht beirren. Jederzeit sind unsere Landser einsatzbereit. Vom General bis zum jüngsten Mann sind sie siir kommende Aufgaben gerüstet. So um Morgengrauen wird der kleine Ort erreicht, in dem die Kompanien sich für den Angriff bereitstellen sollen. Die Fahrzeuge fahren in Fliegerdeckung. Die Fahrer sitzen ab, ihr Hackengeklapper hört sich an wie sanftes MG Feuer. Die Ortsausgänge werden gesichert. Fühlung mit dem Feind muß ausgenommen werden, also Späher voraus. Bald kommen von den Steilhängen Radfahrer wie Sturzbomber in beängstigendem Tempo heruntergebraust. Es geht los! Die ersten Meldungen laufen ein. lieber stelnhart gesrvrenen Sturzacker vorwärts Die Kompanien entfalten sich in ihren Abschnitten und werden an die Ausgangsstellungen unter Ausnutzung der Ge- ländemögltckkeiten hervngezogen. Das härt sich alles ganz ein fach an. Aber nach einem anständigen „Morgenspaztergang" jetzt über steingeworden« Ackerschollen sich vorarbeiten, ist ge- rode kein Volksfest. Glücklicherweise hat Frau Holle «in« dünne weiße Steppdecke ausgebreltet Schließlich ist jeder Landser «in Schneemann, beste Tarnung. Sie ist schon deshalb notwendig, well bei jedem Schritt nach vorn die dunklen Punkt« sich im aufkommenden Sonnenlicht auf der Schneefläche zu sehr ab- heben und ein gutes Ziel bieten würden. Ein MG-Zug hat den Feuerschutz der rechten Flanke Uber- nommen. Die Verbindung zu den Nachbarbataillonen wird her gestellt. Die Kompanien erreichen einen Wald und kriechen durch d'cktes Unterholz weiter vor. Gruppe auf Gruppe verschwindet. Sanitätssoldaten haben "einen Suchhund mit. Auf das Kam- mondo „Volle Deckung" legt er sich genau so lang wie sein« zweibeinigen Kameraden. Das Schlachtfeld scheint leer. Stille vor dem Sturm. Daß es 18 und mehr Kältegrade sind, spürt keiner mehr. Schwere Waffen übernehmen den Feuerschutz Die Kompaniefllhrer erhalten die letzten Anweisungen. Um 11.40 wird angetreten. Stellungen für die schweren MGs Englische» V»rp»ffen»o»i dmch Bomben Versen« London, 18. Januar. Da» Borpostenboot „DItwines", 932 Bruttoregistertonnen, wurde am Donnerstag an der Küste von Aorkshire von zwei deutschen Flugzeugen mit Bomben belegt und versenkt Die gesamte Mannschaft begab sich in die Boote und wurde gerettet. Regierunasnmbllduna in Zapan noch nicht geklärt Bisher kein« Entscheidung über di« Zusammensetzung be kommenden Kabinett- Tokio, 18. Januar. Obwohl am Sonntag der Rücktritt des Gesamt Kabinetts erwartet wird, scheint eine Entscheidung iibcr den Nachfolger Abes noch nicht gefallen zu sein. Fürst Konoye soll, wie Domei meldet, die Uebernahme sind erkundet; sie übernehmen den Feuerschutz schon bei der Bereitstellung. Di« Gewehrführer schieben sich vor und überprüfen das Schußfeld. Die MGs werden in Deckung sertiggemacht und auf Zunif auf ihren Schlitten in Stellung gezogen. Noch ein mal weisen die Zugführer ihre Gruppen ein. Erst wenn Ziele erkannt sind, sollen die MGs feuern. Kein Schuß darf vorher das Gewehr verlassen. Schon ist der Feind aus seiner Ruhe aufgestöbert. Noch weiß er nicht, was ihm bevorsteht; aber an seiner Nervosität, die sich in gelegentlichen Feuerüberfällcn örhcrt, kann man erkennen, daß er auf der Hut ist. Aeußerste Vorsicht ist daher geboten. Nichts darf die Angriffsabsichten verraten. Dor den feindlichen Stellungen liegt eine tiefe Senke. Sie muß im ersten Sprung erreicht werden, sonst gibt es Dunst. Die MGs werden entsprechend eingesetzt. Ran an den Feind Der Tanz kann gleich beginnen. Die Kvmpaniefiihrer haben die Uhren in der Hand. Minuten werden zu Ewigkeiten. Noch vier Minuten, noch drei, noch zwei . . . und fetzt brechen dir Schühenreihcn der Elften als erste aus dem Walde; rechts schließen sich die Gruppen der Zwölften an. Sckräg ist die Front, genmi ausgerichtet, um eine geschlossene Wirkung zu erreichen. Sekunden später setzt feindlicl-es Feuer ein, aber zu spät. Di« Kompanie hat das Tal erreicht. Di« Ueberraschung ist gelungen. Die Anqriffsmaschinerie läuft. Weit auseinander gezogen die MG-Truppen, im notwendigen Absiand unterein ander, um der feindlichen Artillerie keinen Massenmord zu ermöglichen, geht es vorwärts. Die erst« Welle kommt sofort in Feindberührung. Einaraben unmöglich, der Boden ist wie Beton. Hinein in jede Mulde. Ackerschollen werden zu Stahl platten. Jeder Schritt Boden muß erkämpft werden. Aber die Kompanien lass"» nicht locker. Sie haben sich festgcblssen, Und jetzt noch ein Satz, vorher noch einmal tief Luft geholt und dann ran an den Feind. Granatwerfer drecken den letzten Widerstand. Schüsse krachen, Seitengewehre blitzen. Infanterie greift an imd . . siegt. Von der nahen Front Ker dröhnt Artilleriefeuer. Es geht vorwärts, vorwärts in das Kampfjahr 1940. Meyer-Neumühlen. der Regierung abgelehnt haben, obwohl Hof- und Militär kreise ihm die Annabme nahegelegt hätten. Die bisherigen Vorschläge für die Neubesetzung des Kabi netts sollen von der Armee nicht günstig ausgenommen worden sein. In politischen Kreisen nimmt man jedoch an. daß Prinz Saionjt am Sonnabend die endgültige Neubildung der Re gierung vornehmen werde. Wie weiter verlautet, soll die Be auftragung eines neuen Ministerpräsidenten erst am Montag erfolgen. Ser Generalsekretär des türkischen Außen« Ministeriums in Sofia Empfang beim König. Sofia, 13. Januar. Der König empfing am Freitag mittag den Generalsekretär des türkischen Außenministeriums, Mene- menctoglu. Im Laufe des Abends erwiderte der Ministerprä sident, Kjosseiwanoff, Menemencioglu auf der türkischen Bot schaft den Besuch, den dieser im Lause des Vormittags gemacht hatte. Zurück in die Heimat der Väter Nach de» Verträgen mit Sowjetrnßland werden die Volks deutschen, die in jenen Gebieten des ehemaligen Polens wohn ten, die die Sowjetrussen besetzt haben, in die alte Heimat ihrer Väter zurückgeführt. Auf mehr als eine 200jährige Sted- lungsgeschichte im Osten können die meisten dieser deutschen Siedler schon zurttckblicken. Sie haben nie ganz den Zusam menhang mit der alten Heimat verloren, besuchten auch öfter Deutschland, und manche holten sich ihre Frauen aus der Heimat ihrer Väter und Vorväter. Hier weit im Osten hatten sic mit deutscher Gründlichkeit und Zähigkeit eine neue Heimat auf gebaut, hatten sich eine Lebensgrundlage, manche sogar Wohl stand geschaffen, und alle waren ob ihres Fleißes, ihrer Gründ lichkeit und ihrer Sauberkeit weithin geachtet und angesehen! Wenn oft diese Hochachtung vor der deutschen Leistung auch negativ war, nämlich in Neid und Haß ausartcte, so waren sie doch ganz allgemein nicht nur als Mustcrlandwirte, sondern auch als Handwerker, Lehrer, Ingenieure und als Arbeiter den Eingeborenen ein Vorbild. Rund 80 000 Volksdeutsche aus dem ehemaligen Polen sollen vorläufig in Sachsen untergebracht werden, bis ihr neuer Einsatz genügend vorbereitet und be stimmt ist. In der Hauptsache kommen diese Volksdeutschen aus Wolhynien, und zwar aus dem weiten Gebiet zwischen Kowel und Luzk Kowel liegt zwischen dem Pripct und seinem rechten Nebenflüsse Stochod, die Stadt Luck am Styr, ebenfalls einem Nebenflüsse des Pripet, der seine Wasser in den Dnjepr ergießt. Aus dem Weltkriege 1914/18 sind die beiden Städte, ist auch die ganze Gegend vielen Tausenden deutscher Soldaten bekannt, die alle Schwierigkeiten und Schrecken der berüch tigten Pripetsümpfe genügend kosten mußten. Riesenwälder bedecken das Land, auch die Landwirtschaft ist hier bedeutend. Die Volksdeutschen dieses Gebietes haben daher Arbeit und Brot in der Land- und Waldwirtschaft gesunden, viele natür lich als Land- und Waldarbeiter, lehr viele auch als Handwerker und oft besaßen sie ein kleines Anwesen mit einiäen Morgen Ackerland. Auch aus Ostgalizien und der Westukraine find viele Volksdeutschen zurückoeführt worden, aus der (He gend zwischen Lemberg und Stanislau. Stanislau in dem fruchtbaren Stromgebiete des Dnjestr und Prnth Halbwegs zwi schen Lemberg und Ezernowitz. erfreute sich einer starken deut schen Kolonie, deren Ansehen und Bedeutung für die Stadt Stanislau unbestritten war. Alle diese Deutschen, über 2000, sind zurückgekehrt, ebenso alle anderen aus den weiten Land strichen an den Ostausläufern der Karpathen, die es hier häufig zu ansehnlichem Besitz und Wohlstand gebracht haben. Alle Be rufe sind hier vertreten. Neben dem deutschen Gymnasial direktor und Gymnasiallehrer der Jurist, Ingenieur und Arzt, der Direktor bedeutender Unternehmungen, neben dem Land wirt der Weinbauer und Handwerker. Die Städter 'find mit Mann und Weib, mit Kind und Keoel nach langer Fahrt in der alten deutschen Heimat ge landet. An ihrem Dialekt sind sie noch heute unschwer als Schwaben oder Bayern, als Niederdeutsche, als Sachsen und Schlesier zu erkennen, nicht wenige bezeichnen als die Heimat ihrer Väter das alte Oesterreich und das Sudetcnland. Von den Volksdeutschen auf dem Lande sind bisher nur Frauen, Kinder und Greise eingctroffen. Die Manner sind noch „mit dem Geschirr unterwegs", sie kommen nämlich mit Pferd und Wagen, und führen einen Teil ihrer Habe mit sich. Viele aller dings haben so, wie sie gingen und standen, ihre schwererkämvfte neue Heimat verlassen und sind mittellos zurückgekehrt. Doch ist ihr Vermögen und Eigentum genau registriert und wird ihnen nach Möglichkeit wieder dadurch zuriickerstattet, daß sie in ähnlichen oder gleichen Verhältnissen wieder angesiedelt wer den. Die gute Gelegenheit, nach Deutschland zu kommen, haben auch einige hundert Slawen ergriffen, die irgendwie mit deX Volksdeutschen verwandt oder verschwägert waren. Das Problem, diese bedeutende Anzahl zurückgesührter Volksdeutschen in einem so dicht besiedelten Lande wle Sachsen unterzubringen, war nicht ganz leicht zu lösen. In den Groß städten sind ausschließlich große Volksschulen als Durchgangs lager für diese rückgeführten Volksdeutschen zur Verfügung ge stellt. Im übrigen große Wirtshausanlagen, staatliche Gebäude, Reichsarbeltsdienstlager. stillgeleqte Fabriken usw. Männer und Frauen, Iungmänner, junge Mädchen und Kinder sind ge sondert untergebracht. Das ist in den großen Gebäuden und Lagern, in den Schulgebäuden, auf dem Sonnenstein bei Pirna, in dem einst berühmten Sendig-Unternehmen in Bad Schandau nicht schwierig. Gewiß sind es Notunterkünfte, aber doch wohn lich. sauber und warm. Erstaunlich war uns allerdings die Tat sache, mit welchem Gleichmut, mit welcher Unerschütterlichkeit diese Volksdeutschen im Freien die große Kälte ertragen. Nackte Waden, ja barfüßige Jungen tummeln sich, und fast hatte man den Eindruck, als ob sie diese Kälte, die uns unerträglich er schien, als angenehme Temperatur betrachteten. So schnell auch die Verpflegung hat organisiert werden müssen, so klappt sie doch überall vortrefflich. Und selbst in vertraulicher Aussprache lobten und priesen alle die gute und reichliche Verpflegung. Dor allem aber waren sie glücklich, daß sie so herzlich und sreundlich ausgenommen worden sind. Diese Wohltat haben sie nach den Drangsalen, die sie mit Ausbruch des Krieges erdulden mußten, nach der anstrengenden Essenbahnfahrt, die bis zu 14 Taoen dauerte, besonders dankbar begrüß«. Der Rundlunk sorgt da- für, dah Kurzweil in die Lager kommt, auch eiu Tagesraum