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Llenstag, 8. Januar 1988 Sächsische Volkszeitung Nummer 8, Seite 7 UrheberrechtSjchutz durch Verlagsanstalt Manz, München. 22. Fortsetzung. „Natürlich," bestätigte er, „aber ein ganz klein wenig hat sich der große Georg dies Glück schon selbst verdient. Wir werden, wenn du erst wieder ganz Kräften bist, eine große Einladung geben. Es wird Zeit, daß du dich In der EeseNschast zeigst. Wir haben in diesem Punkt manches versäumt bisher." Anna sann eine Weile nach, dann sagte sie schlicht: „Wir haben nichts versäumt, Georg, und haben dafür einander umso inniger angehört. In letzter Zeit freilich..." Cie stockte. Georg wußte genau, was ihr auf den Lippen lag: ein leiser Vorwurf, daß er seit Wochen seine Abende aus wärts verbrachte. „Das bin ich meiner Karriere schuldig," trotzte er. „Ein Mann in meiner Stellung kann sich nicht in feinem Bau vergraben. Ist schon genug, daß meine Frau für Verpflich tungen dieser Art kein Verständnis hat." Nein, es war nicht länger zu leugnen, hierin verstanden sie sich nicht mehr, und Anna war es manchmal, als ob sie den hochfliegenden Plänen ihres Mannes nicht mehr zu folgen vermöchte. Wie eine dunkle Wetterwolke zog es herauf am Ehe himmel und legte sich schwer auf Annas Seele. Im Frühjahr begann sie zu kränkeln und mußte ein Bad im Harz aussuchen. Den kleinen Georg durfte sie mitneh men. Vielleicht, daß eine zeitweilige Trennung ihr die Liebe des Mannes wieder näherbrächte, hoffte sie. Als Anna dann sechs Wochen später heimkehrte, stand Georg am Bahnhof und umarmte Weib und Kind stürmisch in der ersten Wiedersehensfreude. Und doch glaubte Anna zu merken, daß sich in seinem Wesen in der Zwischenzeit etwas geändert haben mußte. Eine dunkle Angst bemächtigte sich ihrer und sie forschte in Georgs Gesicht. „Du siehst nicht gut aus, Georg," sagte sie. „Bist du krank?" Er lachte ganz laut auf. „Mas dir nicht einsällt! Überarbeitet bin ich. Sieht man mir das an?" „Du hast Schatten unter den Augen, ich habe es sofort bemerkt." Er gab keine Antwort mehr, öffnete die Türe des Autos und setzte sich ans Steuer. „Damit ich nicht vergesse, Anna. Gerda Böhm war da und wollte dich besuchen," erzählte er gleichgültig. „Ach. Gerda," sagte Anna erfreut. „Was hat sie denn gesagt?" „Ich war nicht zu Haufe. Sie hat nur ihre Karte da- gelaßen und will in den nächsten Tagen wieder vorbei kommen Ich glaube, sie ist zurzeit in Dresden; ich meine, in der Preße von einem Konzert gelesen zu haben." „Es ist etwas mit ihm," grübelte Anna. „Irgendwie ist er verändert." — „Mußt du heut« spielen?" fragte sie, während sie sich schon ihrer Wohnung näherten. „Nein, heute nicht, aber —" Nachdruck verboten. „Gott sei Dank, daß wir den ersten Abend gemütlich bei uns zu Haufe zusammen fein können," freute sie sich. „Du hast mich nicht ausreden laßen, Anna. Ich muß unbedingt zum literarischen Abend der Frau v. Bretzdors gehen. Ich hatte schon zugefogt, als das Telegramm deine heutige Ankunft meldete." Jetzt hielt der Wagen vor der Villa. Anna machte lm Wohnzimmer noch einen schüchternen Versuch, Georg zurückzuhalten. „Kannst du denn nicht mehr abfagen, Georg? Ich habe mich fo gefreut auf diesen Abend." „Aber Kind, versteh doch, das wäre mehr als unhöflich, in der letzten Minute noch abzufagen. Man hat doch schließ lich Verpflichtungen! Du weißt, Frau v. Bretzdors schätzt dich sehr hoch und würde es nicht verstehen können, wenn du nun daraus bestündest —" „Sagen wir umgekehrt, Frau v. Bretzdors wird wohl soviel Verständnis haben, daß der erste Abend zu Haufe mir gehört," sagte Anna fest. „Keine Launen, Kittel" fuhr er sie hart an. „Du darfst nicht vergeßen, daß du einen Künstler geheiratet hast!" Anna hatte Tränen in den Augen und wandte sich ab. Da fühlte er, öaß er zu wett gegangen war. Aber es gab für ihn nun kein Zurück mehr. Gewiß, sie hatte recht, tau sendmal recht! Es gäbe soviel zu erzählen und zu fragen. Oder, er hätte Anna bitten können, mttzukommen. Daran dachte er auch, als er später vor dem Spiegel die weiße Frackschleise band. Und als er unten ins Auto stieg, überlegte er nochmal, ob er sie nicht doch bitten soll, mitzu kommen. Aber dann stieg er ins Auto und fuhr davon. Anna stand oben am Fenster hinter den Vorhängen und sah dem Wagen nach, bis er um die Ecke verschwand. Eine furchtbare Angst faßte sie. „Vielleicht habe ich mir seine Liebe jetzt verscherzt," sagte sie mit zitternden Lippen und fühlte, wie sich ihr Herz vor Schmerz zusammenkrampfte. Nein, das konnte doch nicht möglich sein. Sie dachte an seine frühere Zärtlichkeit, an seine Leidenschaft, die sie mit rißen wie ein dunkler, seliger Strom. Das alles konnte doch jetzt nicht plötzlich zu Ende sein... Sie redete sich ein, daß er überarbeitet sei, suchte nach hundert anderen Entschuldigungen, bezichtigte sogar sich selbst und schalt sich kleinlich. Allmählich wurde sie ganz ruhig. Sie ging ans Bett des kleinen Georg, der schon fest schlief. „Wenn ich ihn nicht halten könnte," sagte sie leise und streifte mit den Lippen über die Stirn des Kindes hin, „zu dir wird er immer wieder zurückftnden." Mitten in der Nacht wachte Anna auf und spürte beim Erwachen sogleich wieder eine dumpfe Angst in der Kehle. Sonderbar, dachte sie, ich habe mich doch sonst nie geängstigt. Sir schaltete das Licht ein und sah auf die Uhr. Es war weit nach Mitternacht. ck Grttta Lind Genau um diese Stunde betrat Grttta Lind den Salon im Hause der Frau v. Bretzdors. Ein lautes Hallo empfing sie, und sogleich war ein Schwarm von Verehrern um sie herum. ^snlc^ürrliglceilsn Kamele Helsen Flieger retten Das Kmnel, das „Schiss der Wüste", das seit Jahrhun derten neben und in Begleitung des Menschen der unerreichte siegreiche Bezwinger sandiger Einöden, langer, gefährlicher Durststrecken war, wird heute im Zeitalter des Autos und des Flugzeuges manchmal als eln wenig „überholt" angesehen. Doch ist dies keineswegs der Fall. Immer ist in den Wüsten das Kamel das billigste und sicherste Beförderungsmittel. Es ist bezeichnend, daß zur tleberwinüung -er großen, wasserlosen Einöden des australischen Innern — Kamele auf dem fünften Kontinent eingeführt wurden. Erst jetzt wieder zeigten diese erstaunlich ausdauernden und genügsamen Tiere, was In ihnen steckt. Sie wurden bet der Rettung der Mannschaft eines in der Nähe von Collier Bay in Westaustralien notgelandeten englischen Bombers eingesetzt. 54 englische Mellen über ber gige Einöden mußten die Kamele marschieren, ehe sie die Un fallstelle erreichten. Während ihres Anmarsches wurden die notgelandeten Piloten mit Lebensmitteln versorgt, die Flug zeuge bei ihnen abwarfen. Die Flugzeuge konnten wegen des unwegsamen und gebirgigen Geländes selber nicht landen; sie hätte sonst das Schicksal ihrer Kameraden ereilt. Mit dem Mörder ihrer Familie geflohen! Wilma, die Tochter des Farmers Paul Kennedy zu San Angelo im amerikanischen Staate Texas, war blutjung und lebcnshnngrig. Die phantastischen Schilderungen der Zeitungen über das „rauschende Leben" in den großen Städten hatten ihr die Sinne verwirrt. Sic sehnte sich seit langem fort aus dem ehrlichen arbeitsamen Leben, das sie mit den Eltern und zwei jüngeren Geschwistern führte. Es genügte, daß Franz Ealazar, ein schneidiger Mexikaner, austanchte und bei ihren Eltern als Farmarbeiter hals, um ihr vollends den Kopf zu verdrehen. Dem Manne war es leicht, das hübsche Mädchen zu einer gemeinsamen „romantischen" Flucht zu überreden, um in der nächsten großen Stadt das Leben in vollen Zügen genießen zu können. Das verliebte Mädel wußte aber nicht, daß Ealazar aus unbekanntem Grunde einen heftigen Haß -egen ihren Vater hegte. Eines Nachts sollte die Entführung vor sich gehen, Wilmas Bedenken wegen des leichten Schlases der Eltern beruhigte Ealazar durch die leicht HIngeworsene Bemerkung, er würde rechtzeitig siir ein harmloses „Schlaf mittel" sorgen. Die Entführung ging denn auch ohne Zwischen fall vonstatten. Salazar floh mit Wilma gen Austin. Hie, wurden sie zum Schreck des Mädchens verhaftet. Wilma erfuhr, doß ihr Liebhaber nicht wegen der Entführung allein, sondern auch wegen vierfachen Mordes verhaftet wurde. Sein .Schlaf mittel" hatte darin bestanden, daß er die Eltern und die klei nen Geschwister der Betörten einfach ermordete! Sie lebten, arbeiteten und starben zusammen Ein seltenes Beispiel von Gemeinschaft und Kamerad schaft durch ein langes Leben haben Harry Hobson und Artur Cole aus Hüll in England gegeben. Sie wurden in derselben Straße geboren, spielten von Jugend auf miteinander, besuch ten dieselbe Schule und verließen sie, nachdem sie Strafen und Belohnungen redlich geteilt hatten, am selben Tage und zur gleichen Stunde. Dann nahmen sie beide Arbeit an bei derselben Eisenbahngescllschast, Arbeitsplatz neben Arbeitsplatz. Der Krieg kam. Sie wurden beide Soldaten, kamen in die selben Formationen, fochten Seite an Seite, ihre Kamerad schaft bestand die höchste Probe, die der Front. Nach Kriegs ende wurden sie an demselben Tage demobilisiert. Beide kehr ten auf ihren Posten bei der Eisenbahngesellsckwit zurück, und — beide wurden dort zur gleichen Zeit befördert. Sie starben dieser Tage beide in Hüll an demselben Tage. Auch die Todes ursache war noch gemeinsam: Lungenentzündung. Eine solche Gemeinsck-aft im Leben und Sterben ftndet man sonst nur bei Zwillingen. Eine durch drahtlose Telegraphie gedruckte Zeitung Die erste Zeitung, die regelmäßig mit Hilfe der drahtlosen Telegraphie gedruckt wird, ist in den Bereinigten Staaten er schienen. Der „Post-Dispatch" von St. Louis arbeitet mit einer Station, die mit Rundfunksender auf Wellen von sehr hoher Frequenz ausgerüstet ist, und verwendet dabei besonders vor bereitetes Faksimile-Zeitungspapier. Die Ausgaben werden jetzt täglich hergestellt. Dte erste Ausgabe bestand aus neun Seiten, jede 21 Zentimeter lang und vier Spalten breit, die mit der bei dieser Zeitung üblichen 7 Punkt-Tnpe gesetzt waren. Die Uebermittlung jeder Seite dauerte 15 Minuten. Auf der ersten Seite standen die wlchtlasten Nachrichten des Tages, dann folg ten Sportnachrichten, Bilderseiten, Rundfunkprogrammc, In formationen und Flnanznachrichten. Die Reichweite der Sendcstation liegt zwischen 80 und 50 Kilometer. Nur Mitglieder des Stabes der Station haben ge genwärtig Empfänger, die die Zeitung in ihren Wohnungen druckt. Es ist dabei nicht nötig, daß sie anwesend sind, wenn «ine Sendung beginnt, weil ein Uhrwerk den Rundsunkdruck Gritta Lind war eine anerkannte Meisterin in Kietn- kunstliedcrn und trat zurzeit in einem bekannten Kabarett der Stadl aus Eie hatte nun Ihren schweren Pcftmonre? aügesireift und stund In einem langen, grünlich schimmernden K'.-i') vor der Frau des Hauses, nick'r lächeln-) den v!« ien Bekann ten zu. und als Ihre dunsten Augen au? den Kapellmeister fielen, leuchtete es für Sekunden wie ein Lichtschein in ihrem Blick, dann neigte sie den Kops auch gegen ihn. Es mar nicht das erstemal heute, daß Georg die Sänge rin sah Vor Wochen schon hotte ihn ihre südländische Schönheit berauscht. Oder war es Ihre Stimme, die den Musiker berückte, diese herrliche Stimme, jo warm wie Eommerwind über einem Kornseld und dunkel vor Liebe und Glut? Im Kabarett war es gewesen, und Georg hatte feinen Platz ganz vorn am erstozi Tisch; da hatte ihn, mit ten in einem Lied, ein rätselhafter Blick aus diesen dunklen Augen getroffen, und beim Applaus hernach hatte sie wie grüßend den Arm erhoben. Seit dieser Stunde war eine lodernde Fackel in Georgs Herz gefallen. Lange wollte es ihm heute nicht gelingen, in ihre Nähe zu gelangen. Nur von ferne hörte er ihr silberhelles Lachen. Wie Kinderlachen so rein und hell läutete das durch den Raum. Jetzt bat man sie um einige Lieder. Sie lehnte lässig an einer Säule, bei jeder Bewegung knisterte die Seide an ihrem Körper. Ihre Augen gingen wie suchend über die Köpfe hinweg und blieben dann an Georg hängen. Wie ein sr-ndiaes Erkennen aina es über ihr Gesicht. „Ich werde heute nicht singen." fagte sie und hob der Arm; „dafür wird der blonde Kapellmeister dort spielen.' Laute Beifallsrufe von allen Seiten. Georg erhob sick und nahm die Geige, die man ihm reichte, unter das Kinn „Sie weiß, wer ich bin," jubelte es in ihm. „Sie muf sich nach mir erkundigt haben, sonst wüßte sie ja nicht, das ich spielen kann." Und wie sie das von ihm gefordert hatte: „Der da sov spielen, der Blonde dort!" In dieser Frau ist nichts von Demut und Dienen! Di« will herrschen, will Königin sein! Als Georg jetzt die Geige wieder aus der Hand legte, ging sie auf ihn zu und reichte ihm die Hand, die er an dir Lippen führte. „Gestatten Sie — Herold, Kapellmeister Herold." „Oh, ich weiß," lächelte sie. „Kommen Sie mit!" Er blieb an ihrer Seite, und etwas von Stolz und be friedigter Eitelkeit überkam ihn, als sie sich in seinen Arm hing und mit ihm hinaus in den Wintergarten trat. „Sie haben mich mit Ihrer Stimme bezaubert," flüsterte er und küßte ihr Handgelenk. „Den Künstler oder den Menschen?" forschte sie. „Den Künstler und den Menschen," gestand er. „Wann werden wir uns Wiedersehen, Grttta? Bald, vielleicht mor gen schon?" Sie tat erschrocken: „Aber wird es nicht ausfallen, Herr Kapellmeister? Ich meine, sind Sie nicht gebunden?" „Eie meinen dienstlich? Ich bin frei jeden Abend um elf Uhr." Etwas wie Spott kräuselte ihre Lippen: „Sie verstehen mich nicht ganz; ich dachte familiär gebunden!" Der Pfeil faß und traf Georgs Kiinstlerstolz. Wie, für was hielt man ihn denn in Künstlerkreisen? Für einen Pfahlbürger und Pantoffelhelden? Diese Meinung wollte er gründlich zerstreuen. „Künstler sein heißt frei sein," sagte er stolz. „Und der ist kein rechter Künstler, der sich gebunden fühlt und keine Leidenschaft mehr kennt." Sie nickte zufrieden: „Dann werden wir uns morgen Wiedersehen." So geschah es, daß Georg in jener Nacht um einer ver letzten KUnstlereitelkeit willen das treueste Herz verriet, das ihm zu eigen war. lForiienu»». »»al) zu einer bestimmten. Zeit automatisch beginnt und beendet. Die Zeitung ist nur einseitig gedruckt und kann wie eine gewöhn liche Zeitung gefalzt werden. Gegenwärtig sind 15 Anlagen in Betrieb, aber man hofft, bald weitere für etwa 250 Dollar Her stellen und öffentlich vorsühren zu könne». B. Wer hat den Sekt erfunden? Der Erfinder des Sektes war ein geistlicher Herr, der Pater Kellermeister des Klosters Hautevillicrs, Dom Pörignon. Er ist es gewesen, der um 1700 zufällig, so schreibt Hans W. Brose in einem illustrierten Aussatz des Januarheftes von Bel- Hagen L Klasings Monatsheften, die beiden ent scheidenden Entdeckungen gemacht hat, auf denen die Seither- stellung im Grunde auch noch heute ausbaut: Dom Pörignon hat unzweifelhaft den Flaschcnverschluß erdacht, der noch heule — nicht nur beim Schaumwein — verwendet wird: er hat den bis zu seiner Zeit gebräuchlichen, in Oel getränkten Hanfstopfen durch den Kork erseht, der aus der Rindx der spanischen Limousineiche gewonnen wurde und gewonnen wird. Dieser Kork allein war und ist imstande, dem Kohlensäuredruck des Schaumweins standzuhalten I Jetzt aber kommt das Entschei dende — und sicher ging dies der Erfindung des Korkstopfen, voraus —: Dom Pörignon ist es gewesen, der das noch heute angewandt« Flaschengärvcrfahren erfunden hat. Ob Pörignon nur von dem Drang beseelt war, die geringe Qualität der Weine seiner Hei mat, der „humide", zu verdbcsscrn, oder ob ihm in der Tat di« weltumspannende Idee des „ckoux vin cto eknmpagno" bereits klar »mrißen vorgeschwebt hat: Wer vermag das heute noch zu sagen? Jedenfalls kann nicht daran gezweifelt werden, das, Dom Pörignon, als er bei seinen zahllosen Versuchen, den kleinen Landwein der Champagne zu verbessern, zum Zucker griff, ein Ergebnis zeitigte, das ihn nicht minder überrascht hat als seine Nachfahren in aller Herren Ländern: durch die sogenannt« zweite, die Flaschengärung, veränderte der Wein nicht nur An» sehen und Geschmack, er erlangte auch ein Gesicht, einen Geruch und eine Wirkung, die gegenüber dem Urstosf nicht nur als «kn« Veränderung, sondern als eine Vervollkommnung betrachtet wer den mußte: ein Etillwein, aus gärendem Most gewonnen, war ein zweitesmal in Bewegung geraten. Und war auf diese« Wege zu einer reineren Jugend, einem lieblicheren Wohlge schmack und einer tieferen Wirkung gelangt, als Ihn jemals «tu noch so junger und edler Wein hervorzubringen vermöchte.