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Sächsische Volkszeitung : 03.01.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193901030
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390103
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390103
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-01
- Tag 1939-01-03
-
Monat
1939-01
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 03.01.1939
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Dienstag. 8. Januar 1839 Sächsische Volkszeitung Nummer 3. Seite 5 ^IvtlLSN Kleins Lkronilc Wegen Vorberellnng zum Vollsverral vor dem Vollsgerlchishof Berlin, 8. Januar. Am heutigen Dienstag beginnt vor dein Ersten Senat des Volksgerichtshofs ein Verfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat gegen den Schriftsteller Ernst Niekisch und zwei weitere Angeklagte. Niekisch, ein frühe rer Volksfchullehrer, war bereits bei der Aufrichtung der Räte republik in Müncl)en in den Jahren 1t>18 und 1Sl9 führend be teiligt und wurde deshalb scknm damals ivegen Hochverrats ver urteilt. Auch In der folgenden Zeit gehörte er linksgerichteten Parteien an und gab etiva feit oem Jahre 1926 di« Zeitschrift „Widerstand" heraus. — Schon lauge vor 1933 trat er in (Segen satz zum Nationalsozialismus und bekämpfte auch nach der Machtübernahme bis zu seiner Festnahme die politisck>en und wirtschaftlichen Ziele des i ' rischer Weise, wobei er die führen!.... ten Reiches In übelster Form beschimpfte. Die neue Algarettenmarktordnung Um eine Ordnung des Zigarettenmarktes wird seit Jahren 01° In X--I. I Zu den ersten Matznahmen tn -er Geschichte der Sozial- I Mitte dieses Jahres die Kartellverträge mit der Wirtschaftlichen Politik gehörten Beschränkungen in der Arbeitszeit, die zu- I Vereinigung der Zigaretten-Industrle gekündigt. Unter der nächst für Kinder in Kraft gesetzt wurden. Je mehr aber die I Führung der Reichsgruppe Handel sind jedoch soeben in letzter , nntmonbiner wurde I Stunde neue Vertrage zustande gekommen, die die Fortdauer industrielle En^ick ung wetterschritt des o noti«nd I dieses Gemeinschaftswerkes bis Ende 1939 sichern. Wenn es es, gesetzliche Regelungen In der Arbeitszeitsrage 'ressen. I auch farma, „m neue Verträge handelt, so ist doch die wirt- Heute ist bei uns ln Deutschland die Frage der Arbeitszeit » schaftspolitische Linie der alten Marktordnung beibehaltcn und längst dem Kampf der Meinungen entzogen und der fach- I nur die Abänderung vorgenommen, die sich auf Grund der bis- lichen Regelung zugeführt. Entsprechend den Grundsätzen der I herigen Erfahrungen notwendig gemacht hat. nationalsozialistischen Sozialpolitik findet die Arbeitszeitsrage I Die Schwierigkeit, die zur Kündigung der Kartellverträge ihre Klärung unter der notwendigen Berücksichtigung der Er- I seitens des Einzelhandels geführt haben, liegen vor allem in der fllllung der staatspolttisch vordringlichen Aufgaben. So wurde I Uebersetzung des Einzelhandels. Eie aber ist das Ergebnis des vom nationalsozialistischen Deutschland die erste Neuregelung I Siegeszuges der Zigarette und der Herrschaft der Marken- der Arbeitszeit durck die «rbeitszeitordnung vom SS. Juli 1934 »Zigarette. Es gibt wohl kaum eine Ware, die an so vielen i M", 1138 das luaendschutzgesetz verkiin- I Stellen gekauft werden kann, wie die Zigarette. Es gibt nur ge rossen Als am 1. Mai ^.^sIuge^ I 400 000 Lebensmittelgeschäfte und 109 900 Bekleidungsgeschäfte, det wurde, war auch eine Neufassung der Nickels sind cm beinahe 600 090 Stellen Zigaretten zu kaufen, notwendlg geworden. Die neue A rb e t t s z e t t o ron u n g I „ur g H dieses Tabakhandsls kann als Fachhandel an- vom 30. April 1938 ist am 1. Januar zusammen mit dem V erkannt werden. Der selbständige Tabakfachhandel sah tm Laufe Iugendschutzgesetz inKrastgetreten. I der letzten Jahre seine Existenz In dem Matze gefährdet, wie die Die neue Arbeitszeitordnung hat in Verbindung mit dem I Raucher von der Zigarre zur Zigarette und die Zigarette vom Iugendschutzgesetz das allgemeine Arbeitszeitrecht erheblich ein- I Fachhandel, ,"^°^fl>che" Handel abwanderte. Der - ü. «..»aNa.» Q!- nNodov» N<^> In I Grotzhaudel aber sah sich durch den unmittelbaren Vertrieb der sach" nestaltet unü u-esentlich ^rbesiert. Sie g^ I Markenzlgarette von den großen Konzernflrmen an den Einzel- fünf Abschnitte: Allgemeine Vorschriften, Arbeitszeit im allge- I handel weitgehend ausgeschaltet. meinen, ^HA)t«r Schutz für Frauen, werktäglickM I Die gefährdete Stellung des Handels sollte durch die Markt- und Durchfühvungsvorschriften. Die Arbeitszeitordnung gilt sur I ordnung von 1937 gestärkt werden, indem sie die art- und sach alle Beschäftigten. Ausgenommen sind nur die Land- und Forst- I wirtschaft, die Jagd, die Tierzucht und die land- und forstwirt- I schaftlichen Nebenbetriebe gewerblicher Art, soweit sie allein I L.Ä 'LL,7L:'iLL"I Schweres rawlnenimE am Arlbera Bodenbctriebe. Ausnahmen persönlicher Art bestehen für lei- I Stuttgarter Brüderpaar tödlich verunglückt. tende Angestellte und für pharmazeutisch vorgebildete Gesolg- I Stuttgart, 3. Januar Am Montag mittag, kurz nach schaftsmitglieder in Apotheken. Die bisherige unterschiedliche D 12 Uhr, wurden zwei Sktfahrer aus Stuttgart, die Brüder Behandlung von Arbeitern und Angestellten sowie von gröheren I Heinrich und Hans Mezger, am Nordosthang des Kriegerhorns und kleinen Betrieben ist also beseitigt. I '"i Arlberg von einer Lawine überrascht und verschüttet Da , .... das Unglück beobachtet wurde, konnten die Rcttungsarbeiten Die regelmahige werktägliche Arbeitszeit darf die Isogleich eingeleitet werden. Bereits nach 45 Minuten wurden Dauer von 8 Stunden nicht überschreiten. Wird an einzel- I die Verschütteten ausgegraben und geborgen. Wiedcrbcle- nen Werktagen die Arbeitszeit regelmäßig verkürzt, so kann I bungsversuche waren jedoch erfolglos. die ausfallende Arbeitszeit auf die übrigen Werktage derselben I sowie der vorhergehenden oder der folgenden Woche verteilt I SMSlM „LvNl" WsigNek VekUNglÜlkt werden. Zum Ausgleich des Frühschlusses am Sonnabend kann I . , „ , also beispielsweise an den übrigen Wochentagen entsprechend I Belelnem Lawinensturz ,mJ-ldb-rg-8°b et getötet länger gearbeitet werden. Es ist naturgemäß, daß gewisse I - Feldberg i. B^ Januar. Im Feldberggebict ^t sich am n» I Sonntag ein folgenschweres Unglück, zugetragen. Durch eine u sn ahm en vom Achtstundentag bestehen müssen. An sie I r,xsigx Lawine, die am Felsenwcg in Richtung Feldsee nleder- sind aber in der ArbeUszettordnung genaue Anforderungen I wurden mehrere Personen fortaerissen. Der bekannte ba- gerichtet. Liegen sie vor, greifen also Ausnahmen von der I dische Skiläufer „Voni" Wagner (Freiburgs wurde dabei getötet, achtstündigen Arbeitszeit Platz, so gilt die ze h n st ü nd I g e I eine Frau erlitt eine schwere Beinverlehung, während die übri- Arbeitszeit am Tage als die Höch stgrenze. Auch ist für die D gen mit dem Schrecken davonkamen. Mehrarbeit, abgesehen von anderer Verteilung. Vor- und Ab- I schlutzarbeiten. ArbeUsbereitschast und Notfällen, ein Mehr- I LgWiNeNUNglükk SM KlelNtN St. VekNhard arbeitszuschlag zu zahlen. I Italienischer Bergsteiger getötet. Die Arbeitszeitordnung regelt dann weiterhin die Pau - I Mailand, 3. Januar. Nm Ncujahrsmorgen ereignete sich sen und die Ruhezeit zwischen den Arbeitstagen und I in den Bergen des Kleinen St. Bernhard das erste tödliche La- bringt einen erhöhten Schutz für die Frauen. Die Arbeit D winenunglück dieses Winters in den italienischen Alpen, dem der Frauen muß ihrer körperlichen Leistungs- und Wider- I -er in italienischen Tonristenkrelscn sehr bekannte Bergsteiger standsfäklgkeit angepaßt sein. Für Frauen werden daher er- I ""ö Skifahrer Edmondo Defeyes aus Aosta zum Opfer fiel. Nachtruhe und Fruhschlutz vor Sonn- und Festtagen gegeben I ^iden Begleiter verhältnismäßig leicht befreien konnten, blieb bis zu Beschaftlgungsverboten, die die Frauenarbeit in be- I Defeyes unter den Schneemassen begraben. Trotz sofortiger stimmten Gewerbe,weigen — z. B. Bergbau ,m«er Tage. Be- I Hilfe konnte er nur tot geborgen werden. förderung von Materialien bei Bauten, völlig verbieten. I Wesentlich ist. daß die erhöhten Sck'uhbcstimmungen. abgesehen I von der Nachtruhe, künftig für alle weiblichen Gefolgschafts- D Mitglieder gelten, während sie früher nur für Arbeiterinnen I DpttMprKprhergsVerelNlNOrUUdeNz VerhUteN wirksam waren. Daneben bleibt der besondere Mutterschutz^^"" " durch das Gesetz siir die Beschäftigung vor und nach der Nie derkunft von 1927 (Mutterschutzgesetz) selbstverständlich bestehen. Eine mittelbare Beschränkung der Arbeitszeit besonders für Angestellte bilden die Vorschriften der Arbcitszeitordnung über den Ladenschluß. Abgesehen von gewissen Ausnahmen — z. B. Apotheken — müssen -le Läden in der Zeit von 19 Uhr bis 7 Uhr morgens geschlossen sein. Der Durchführung der Arbeitszeitschutzbestimmungen sind besondere Vorschriften gewidmet. So ist der Betriebssichrer verpflichtet, einen Abdruck der Arbeitszeitordnung auszulegen oder auszuhängen und einen Aushang und Eiche der Arbeitszeit und der Ruhepausen anzubringen, ferner einen Nachweis über evtl. Verlängerungen zu sichren. Strafvorschriften und der Gcwerbcaufsichtsämter verbürgen weiterhin die Durchfüh rung unserer neuen Arbcitszeitordnung. Das Schüleralumnat des Deutschen Gymnasiums soll sein Heim verlassen. Graudenz, 3. Januar. Dieser Tage wurde dem Deutschen Herbergsverein in Graudenz, der wohltätigen Zwecken diente, von den polnischen Behörden jede Tätigkeit untersagt. Für die Verwaltung des Vermögens, unter dem sich auch eine Reihe von Grundstücken befindet, wurde der Graudenzer Stadtpräsi dent als Kurator eingesetzt. Der polnische Kurator hat nun seine Tätigkeit damit begonnen, daß er den, Deutschen Schul verein in Graudenz, der in einem der dem Herbergsverein ge- I», Moires,» I hörigen Häuser das Schüleralumnat des Graudenzer Deutschen I Gymnasiums eingerichtet hatte, eine Kündigung zugehen ließ, uvcr beginn » die anderweitige Unterbringung des Alumnats verlangt. Im Betrieb I Dem Deutschen Schulvereiu wurde dabei für die Räumung eine Arbeitszeit- I Frist von einem Monat gegeben. — Ganz abgesehen davon, daß die Aufsicht I eine Kündigung in der Form, wie sie erfolgte, aus Grund des zwischen dem Hcrbcrgsvcrein und dem Schulverein bestehenden Mietsvcrtrages durchaus anfechtbar erscheinen muß, ist natür lich eine Räumung innerhalb der vorgesehenen kurzen Frist so gut wie unmöglich, da es sich bei den Zöglingen des Alumnats vorwiegend um Kinder bedürftiger Eltern aus allen Teilen Pommcrellcns handelt und im Augenblick in keiner Weise eine Möglichkeit besteht, sie an anderer Stelle unterzubringen. Sollte eine Zwangsräumung erfolgen, so ist damit zu rechnen, daß die Dr. Malwald Relchskommissar für dl« Weltausstellung ln Rom I im Alumnat untergebrachtcn Kinder Graudenz verkästen müssen, Der Führer und Reichskanzler ha, sür die deutsche Betel- I wodurch das Deutsche Gymnasium etwa ein Fünftel seiner ligung an der lm Jahre 1942 in Rom stattsindenden Meltaus- I Schuler verliert. stellung Dr. Maiwald zum Relchskommissar ernannt. Panzerschiff .Admiral Graf Spee« «hielt Wilhelmshaven als I AUlÜ IN DlM-ig kellie jüdWeN AtZte Mthk Liegehasen .1 Danzlg, 3. Januar. Nachdem im Deutschen Reich den jii- Das Panzerschiff .Admiral Graf Spee", das bisher tn I dische« Aerzten die Bestellung (Approbation) entzogen worden Kiel stationiert war, hat mit dem 1. Januar 1939 Wilhelms- I ,s,, mußte in Danzig auf Grund der Bestimmungen der Aerzte- Haven als Hauptliegehafen erhalten. I Verordnung den jüdischen Aerzten, soweit sie im Besitz einer Daladl« besuckte KorNka I deutschen Approbation waren, die Anerkennung ihrer Approba- E I tton widerrufen werden. Da die hier tätig gewesenen jüdischen Ministerpräsident Daladier traf am Montag früh an Bord I Aerzte sämtlich lm Besitz einer deutschen Approbation gewesen des Kreuzers „Fach" in A>accio ein und ging gegen 9 Uhr I n„d, dürfen sie ab 1. Januar nicht mehr praktizieren. Aus- an Land, wo in der Präfektur ein offizieller Emplang statt- I «ahmsweise ha« der Senat, nm eine Behandlung der jüdischen »and. Der Ministerpräsident hielt sich nur wenige Stunden in I Bevölkerung durch jüdische Aerzte zu ermöglichen, zwei jttdi- Ajaccio auf. besuchte dann Dastia und hat seine Reise nach I schen Atzten widerruflich die Genehmigung erteilt. Juden ärzt- Tunis fortgesetzt. I sich z« behandeln. Eine Behandlung nichtjüdischer Personen ist Englands neuer Botschafter in Rom D ihnen verboten. Am Montag abend wurde amtlich bckanntgegeben, -aß der jetzige britische Botschafter in Ankara, Sir Percy Loralne, an Stelle von Lord Perth Botschafter in Rom werden wird. Dl« Ernennung tritt am 1. April in Kraft. Irische» Zollhaus in di« Lust gesprengt In der Nacht zum Montag wurde wieder rin Zollhaus an der Grenze zwischen Nord- und Südirland bei Tullydonnell in die Luft gesprengt. Im Augenblick der Explosion befand sich niemand im Gebäude. Bereits am 29. November, als fünf andere Zollhäuser in die Luft gesprengt wurden, hatte man auch dieses Zollhaus zu sprengen versucht. Erfolg« d«r «atalonlen-Osfensioe Die große Katalonien-Ossensioe. die nun schon zehn Tage andauert, brachte bisher folgende Ergebnisse: Von den national- - - . . „ spanischen Truppen wurden etwa 1750 Quadratkilometer er-V MachNIbernahme bis zu . . . öbert und 49 katalanische Ortschaften befreit. Mehr als 80 I wirtschaftlichen Ziele des nationalsozialistischen Staates in hetze- sowiesipanische Flugzeuge wurden abgeschossen und rund I rischer Weise wobei er die führenden Persönlichkeiten des Drit- 19 200 Gefangene gemacht. I ^'ches In übelster Form beschimpfte. fremden Betriebe ausschaltet. Wie zu erwarten, setzten sich ote Betroffenen zur Wehr und riefen das Kartcllgcricht zur Hilfe. Nach dem herrschenden Kartellrecht aber lehnte das Kartellgericht eine Liefersperre ab, wenn die Händler nach weisen konnten, daß durch die Einstellung des Zigaretten geschäftes ihre Existenz gefährdet würde. So sind anstatt der 100 000 Händler, die man im Laufe des Jahres hoffte ousscheidcn zu können, tatsächlich nur etiva 1000 ausgeschaltet worden. Des halb sind in den neuen Verträgen erhöhte Anforderungen an die persönliche Zuverlässigkeit und kaufmännische Leistung des einzelnen Händlers gestellt worden. Es wird ein allgemeiner Legitimationszwang für jeden eingesührt, der mit Zigaretten handelt. Der ort- und snchscemde Händler, der nickt die not wendigsten Voraussetzungen eines ordentlichen Kaufmanns er füllt, läuft, wenn er nicht freiwillig ruf ein Zioarctienaeschäft verzichtet, für das kel.n örtliches Bedürfnis besieht, Getahr, als Arbeiter oder Angestellter an notwendigen Stellen bester ein gesetzt zu werden. Der Apparat des Reichswirtickasts-Gerichts ist so ausgebaut worden, daß das Kariellgericht künftig rascher arbeiten kann. Auf diese Weise hofft man, 40 090 ort- und sachfremde Betriebe aus dem Zigarettenhandcl ausschalten zu können. Bei dem Großhandel, in dessen Händen die Ileberwachung des Preisschutzes liegt, sind die Schwierigkeiten und Reibungen zwar etwas geringer, aber auch hier sind von etwa 7009 Händ lern bisher erst etwa 4000 anerkannt worden und sehr viel mehr dürften kaum zugclassen werden. Im übrigen aber bleiben die Bestimmungen der alten Marktordnung, vor allem die Handelsspanne mit durchschnittlich etwa 20 v. H. unver ändert. Die neuen Verträge bedeuten noch keine endgültige Lösung aller Fragen, aber eine Etappe auf dem Wege zum er strebten Ziel: Der Gesundung des Handels und der Rationali sierung des Warenweges. Türkischer Kohlendampser mit 22 Bann im Schneefiurm eesunken Istanbul, 3. Januar. Im Schwarzen und Aegäischen Meer toben zur Zeit heftige Schncestürme, durch deren Gewalt zahl reiche Segler untergeaanqen sind. Auch der türkische Kohlen dampfer „Mistet" (1880 Tonnen) ist mit der ganzen Besatzung von 22 Mann an der Küste des Schwarzen Meeres gesunken. Vie AIMenpost im Salzhering Blankenburg (Harz), 3. Januar. Eine nicht alltägliche Ucberraschung erlebte hier eine Hausfrau, die mit der Her stellung des Silvester-Heringssalates beschäftigt war. Beim Ausschneiden und Zerlegen sand sie im Innern eines Herings ein Glasröhrchen, das einen beschriebenen Zettel mit dem Da tum des 21. September 1938 enthielt. Ter Kapitän eines Fisch dampfers aus Ostfrlcsland sprach darin den Wunsch aus, ihm doch einmal eine Nachricht zukommen zu lassen, in welchem Ort der Hering „gelandet" sei. Dieser Wunsch des Kapitäns ist selbstverständlich erfüllt worden, und die Post konnte ihm jetzt die herzlichsten Ncujahrsgrüße aus der verschneiten Vcrgwelt des Harzes übermitteln. Falschmünzer mit Humor Reval, 3. Januar Dieser Tage bezahlte ein unbekannter Gast im Restaurant des Bahnhof Walga seine Zeche mit einem 50-Kronenschein. Als der Rcstaurantinhadcr am nächsten Tage eine Angestellte mit diesem Geldschein zu Einkäufen schickte, erwies sich dort, daß der Schein nicht nur gesäischt war, sondern statt der üblichen Unterschriften den Namen „Halsabschneider" aufwles. Ser Papst geht im Zammr na» Saftet Sandals» Rom, S. Januar. Wie gemeldet wird, hat Professor Milani dem Papst angeraten, sich bereits am 15. Januar nach Castel Gcn.-olfo zu begeben. Ma» hält es siir sehr wahrscheinlich, daß der Papst diesem Wunsche seines Leibarztes stattgeben wird. Mnnngstnsigntcn der Romanows ln polnischem dcsih Warschau, 8 Januar. Wie polnische Blätter berichten, hat die Sowjetunion tm Sinne der Bestimmungen des Rigaer Fri«- densvertrages mit Polen im Jahre 1923 einen Vertrag abge schlossen, laut welchem sie sich verpflichtete, 30 Millionen Rubel in Gold sür die aus Warschauer Bankbesitz entnommenen Gold vorräte zu ersehen, ^ur Sicherstellung dieses Betrages hat die Sowjetregierung tn Polen Krönungsinsignien der Za- rensamilte Romanow deponiert, und zwar die Krone des Zaren Nikolaus I., welche allerdings in sieben Stücke zerbrochen wurde und aus welcher alle Edelsteine entfernt »raren, ein Dia mantenkollier der Zarin Maria Fedorowna, bestehend aus drei Schnüren Perlen und Diamanten, einen mit Brillanten und Ru binen besetzten Reichsapfel und das Krönungszcpter, das mit einem Kreuz und einem doppelköpfigen Adler aus Brillanten geschmückt ist, das edelstcingeschmückte Futteral dieses Zepters, die Krone Alexanders II., ferner ivertvolle Diamanten, Brillan ten. Perlen und Edelsteine im Gesamtwerte von 15 Millionen Goldrubel, so daß der Gegemvcrt von 30 Millionen Goldrubel ge- deckrt ist. Da die Sowtetregierung nach Ablaus der verein barten 15 Iahre trotz wiederholter Aufforderung von pol nischer Selle Ihrer Verpflichtung nicht nachgekommcn ist, so nimmt die polnische Presse an, daß dies« bei der Bank Polski verr. ährten Kleinodien in den dauernden Besitz Polens über gehen werden. Scharfe Sparsamkeltsmaßnaftmen ln der Tschecho-Siowakei Staatsbeiträge zur Arbeitslosenunterstützung aus dl« Hälfte herabgesetzt. Prag, 3. Januar. Die Regierung hat durch Verordnung neue Bestimmungen über die Arbeitslosenunterstützung erlassen, durch die die finanziellen Beiträge des Staates für die Unter stützung der Erwerbslosen un» die Hälfte herabgesetzt werden. Die Neuregelung tritt am 1. März in Kraft. Sie ist bis zum 31. März 1940 befristet. Ihr Zweck ist eine radikale Ersparnis in den Staatsausgaben. Ausgeschlossen von der Arbeitslosen unterstützung sind Personen über 95 Jahre und Personen, deren Existenz nicht bedroht ist. Auch die Meldepflicht sür die Ar beitslosen wird gemildert. Die Regelung gilt sür die Länder Böhmen und Mähren und für die Karpatho-Ukrainc. Für die Slowakei wird die Frage der Arbeitslosenunterstützung durch ein Gesetz des slowakischen Landtages entschieden. Ver neue Zufllzminlsier ln WA Zum Nachfolger des am Montag zurückgetretenen Justiz ministers Cummings ist der Gouverneur von Michigan, Frank Murphy, ernannt worden. Murphy ist als entschiedener Roose velt-Anhänger bekannt.
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