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Sächsische Volkszeitung : 22.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194102225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-22
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.02.1941
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Sonnabend/Sonntag, 22.Z23. Februar 1941 Siichflsche Volkszeitung Nummer 46, Seite 4 der Well hat durchaus ihren festen Stand neben den Unvoll- honnncnheiten des Lebens und der Natur, deren Ende Tod und Vergänglichkeit sind. Die vergilbten Blätter geben auch hier ein abgerundetes Bild. In den poetischen Dokumenten der Vergangenheit werden auch die Leiden und Mühsale, wer den Not und Tod in das Weltbild eingebaut, aber verklärt tin Lichte der Unendlichkeit. Die edelsten Geisler gerade, deren Freude am Schöpsungswerk Gottes grenzenlos ist, haben an Leid und Trübsal die Herrlichkeit dieser Welt gemessen und daran mit ossener Seele schon fast körperlich gesuhlt, daß der größte Gewinn das Sterben ist u*d das größte Glück erst vor dem Angesicht des Schöpfers wartet. So bleibt das Wort in seiner ganzen Bedeutung bestehen: Sich du die Welt nur freundlich an! Fidelis. Drsscien Lag der Deutschen Polizei erbrachte in Sachsen über 1,6 Millionen AB. Ter Tag der Deutschen Polizei am 1S./1». Februar war im Gau Sachsen von besonderem Erfolg gekrönt, erbrachte er doch zugunsten des Kriegs-Winterhilsswcrkes als vorläu fige» Ergebnis 1634 335,09 RM, das sind rund St v. H. mehr als im Vorjahre. : Gauleiter Mutschmann sprach zu Sachsens Arbeitsdienst- siihrerinnen. Die Arbeitstagung des Bezirks VII Embsen des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend, die seit Diens tag 12«) sächsische Arbeilsdienstsührerinnen in Dresden versam melt, fand am Freitag ihren Höhepunkt mit einer Rede des Gauleiters und Reichsstatthalters Martin Mutschmann. —Der Gauleiter wurde im kleinen Saal des Deutschen Hygiene- Museums von der Bezirkssührerin, Stabshauptsührerin Käte Schiele, begrüßt. Im Bezirk VII Sachsen bestehen gegenwärtig 88 Lager, die bei halbjähriger Arbeitsdienstpslicht der Mädel jährlich 9000 Arbeitsinaiden aufnehmen. Der Gauleiter sprach dann von dem Kampf um die Weltanschauung, der im gegen wärtigen Kriege ausgefochten werde. Dieser Kamps verlange heute von denen, die zu Führern bestimmt sind, mehr als jemals in vergangener Zeit. Können und Leistung stellte der Gauleiter als Forderung an jeden Führenden in den Vorder grund. Sie sind entscheidend für den Erfolg der Führungsauf- gabe, die den Arbeitsdicnslsührcrinncn gestellt ist. Diese Aus gabe kennzeichnete der Gauleiter ausführlich, wobei er vor allem auf die Notwendigkeit verwies, jedem Mädel, das durch den Arbeitsdienst geht, den großen Sinn der nationalsozia listischen Volksgemeinschaft, die in die Ewigkeit dauern soll, z» vermitteln. Aus Dresdner Gertchtssälen Wegen Diebstahls und Hehlerei vor dem Sondergericht Neun Angeklagte mußten sich am Freitag vor dem Son dergericht Dresden wegen Beteiligung an einer Zuckerschiebcrei verantworten, und zwar vier Angeklagte als Diebe, zwei als Hehler und drei als Abnehmer des gestohlenen Juckers. Haupt täter waren der 1883 geborene Walter Schultz aus Chemnitz und der 1893 geborene Heinrich Meuschke aus Zeschan, die in einer Zuckerrasfinerie in Rositz rund 28 Zentner Zucker beiseite schaffen, woran in geringerem Umfange auch der 18!)7 geborene Arthur Müller aus Neu-Poderschau und der 1911 geborene Hans Kubach aus Chemnitz beteiligt waren. Bei der Verwer tung des gestohlenen Zuckers schalteten sich der 50 Jahre alle Otto Hänig aus Chemnitz und der 42 Jahre alte Paul Otto aus Röhrsdorf bei Chemnitz als Hehler und Zwischenhändler rin. Das Urteil des Sondergerichts lautete wegen Verbrechens gegen die Kriegswirtschastsverordnnng und Diebstahls gegen Schultz auf drei Jahre Zuchthaus, gegen Meuschke aus zwei Jahre Zuchthaus, gegen Arthur Müller und Kubach aus je ein Jahr Zuchthaus; wegen Verbrechens gegen die Kriegswirtschastsverordnnng und wegen gewerbsmäßiger Heh lerei gegen Otto ans zwei Jahre Zuchthaus und gegen Hänig auf ein Jahr sechs Monate Zuchthaus. Allen Angeklagten wur den überdies entsprechend ihrer Bestrafung die Ehrenrechte aberkannt. : Ein Dampsbackosru «zplodlcri« am Freitagvormiltag ans der Annenstraße. Ein -Illjähriger Werkmeister, der gerade an der Heizschlange stand, erlitt an Armen und im Gesicht Ver brennungen. clvr I.c>vsi»r l. Bautzen, Einen wohlgclungenen Abend zugunsten des WHW veranstaltete die Gcsestsctxist „Ressource" am Montag, dem 17. Februar, im Saale des Hotels „G ide". Staatsscl)gr.spv'- ler Erich Psnto sprach in meisterhafter Weise Verse von Wil helm Busch. l. Kamenz. Geklart wurden die im Oktober ausgeführ- trn Einbrüche In einer Gastwirtschaft und eine Kantine. Eie konnten einem vor einiger Zeit hier sestgenoinmcnen Einbrecher »gchgewlcscn werden. l Kamenz. Der T i r r s ch u tz v e re i n für Kamenz und Umgebung hielt Im Hotel Lehmann seine 37. Jahresversamm lung ab. Der Verein zählt derzeit INO Mitglieder. Mehrere Mitglieder konnten für mehr als 30jährige Nlitgiiedscl-ast mit Ehrenurkunden ausgezeichnet werden. Für Königsbrück r.nd Umgebung wurde eine Zweiggruppe gegründet Günter Meinüe: „Können Männer treu sein?" Erstausführung im Dresdner Theater des Volkes Wenn zuletzt die Schauspieler diese osscne Frage an das Publikum richten, dann wird wohl so mancher um die Ani- wort verlegen gewesen sein! Tja, so toll kann es kommen. Man braucht bloß Männern ans GemiU zu greifen und sie in ihre Rolle als Beschützer der versolgten Frau oder gar als Erzieher der Strauchelnden hineinzudrängen, dann kann man was er leben! Da ist solch ein Racker, der einer kleinen verträumten und romantischen Frau die Treulosigkeit der Männer in der Sommerfrische schildert und mit ihr eine Wette eingeht, daß auch ihr Mann zur Strecke gebracht werden könnte. Sie Hal dabei freilich noch andere Absichten, als sie nämlich erfährt, daß ihr einstiger Verlobter Hausgenosse iu der Villa der lUei- nen Idealistin ist und sich aus diese Art wohl wieder zu ihr finden werde Zu Hilfe kommt ihr, daß eine Hochstaplerin, die sich ihren Namen, Irene Werner, zugelegt hat, gesucht wird. Die Männer vermuten natürlich, daß sie die Hochstaplerin sei und sie läßt sie auch dabei. Jeder nützt die Chance nach seiner Einstellung: Robert, der ehemalige Liebhaber, liebt sic wirklich, Christof, der Ireuclosc Ehemann, will mit ihr fliehen und sie heiraten und der rheumatische Diener der beiden spielt den Detektiv, wobei Situationen entstehen, die den Acrmsten der Eifersucht seiner Frau auslicfern. Zuletzt geraten dann sogar die beiden Freundinnen aneinander. Man geht mit dem Autor, drückt die Augen zu, unterhält sich vortrefflich und merkt gar nicht, daß man statt der Komödie, die der Zettel verheißt, einen ordentlichen und festgefügten Schwank vorgesetzt bekommt, was schließlich in der Faschingszeit nicht unerwünscht ist. Das Lächeln weicht lautem Lachen, die Stimmung berührt das Zwerchfell, der Erfolg ist ganz groß. l. Lawalde. Ein Schulknabe von hier mar zu nahe an ein Pserbegespann hcrangetreten und wurde von einem der Tiere ins Gesicht gebissen, zum Glück kam er mit schweren Hautab schürfungen davon. I, Bischdors. Der Ratcsörster K. Hennig, der zuletzt im Forstrevier des Kottmarnraldes angcstellt ivar, wurde hier in heimatlicher Erde zur letzten Ruhe gebettet. l. Königshain. Mit der elektrischen Leitung kamen am Sonnadend die Hilfskräfte in einem hiesigen Bauernhof in Berührung. Durch AbscimUen der Leitung konn ten sie aus ihrer qesährlich-en Lage befreit werden. Zivei der Verunglückten kamen mit schweren Verbrennungen ins Kran kenhaus. l Ostritz. 5,0 Jahre besteht die hiesige städtisärc Feuer wehr. Aus diesem Anlaß gab Oberzugführcr Wendrich bei der Dienstbesprechung am vergangenen Sonnabend einen Rückblick ai.f die Tätiakeit der Wehr in dem verflossenen halben Jahr hundert. Zwei der Gründungsmitglieder, die Kameraden Ernst Schnxrrz und Auault Krenitz, sind noch in den Reihen der Wehr. Bürgermeister Götz gab cincn Ueberblick über den derzeitigen Stand der Mehr. l. Ostritz. Der K a n i n ch e n z ii ch t e r v e r e i n hielt lm ..Weißen Roß" seine Pklichtnersammlung ab. Als neuer Zucht buchführer wurde Mar Scholze verpflichtet. I Seilendorf. Tot ausgefunden wurde in einem Mäldclw'u bei Rohran eine hier wohnhafte tlOjnhrigc Frau. In einem Anfall von Schwermut hatte sic selbst ihrem Leben ein Ende gemacht. I. Kurort Oybin. Dein beim hiesigen Forstamt tätigen För ster Mein e wurde das Amt des Bür'w'rmkiltms "berlragcn. An seine Stelle iw Forltberuf tritt der bisher in Pommern statio nierte Revier^örster Rohsig. l Opvach. Bürgermeister Martin Kat die Gesclmfte des Bürgermeilt-s für kurze Zeit wieder übernommen und führt sie bis 15>. März. ü Stolpen. 101 Jahre alt. Eine der ältesten Ein wohnerinnen Sachlevs. d-'e Altbärerin Emilie Gnenß in Helms dorf, konnte nm Freitag ihren 101. Geburtstag begehen. I.eiprig— ) Eine Trnuerseier für Pros. Dr. Golf fand am Freitag in der Kapelle des Südsriedhoscs statt. Der Rektor der Universi tät, Pros Dr Verve, und der Deka» der Philosophischen Fa kultät, Pr ' Dr. Wilm an ns, würdigten Persönlichkeit, Lei stung und Verdienste des Verstorbenen. ) Gauobmann Peitsch sprach im Nahmen eines festlichen Betriebsappells zur ltzefolgscl)ast Alte Leiziger. Anlaß des Be triebsappells ivar die Erinnerung an die vor zehn Jahren er folgte Gründung der Betriebszelle. Dem Betriebs» ppell wohnte auch Kreisleiter Welteugel bei. ) Zum Gedenken an Horlt Wessel veranstaltet die Leip ziger SA nm Svnutag 8 Uhr im Capitol eine Morgen feier, bei der der Dokumentar-Film „Sieg Im Westen" zur Aufführung gelangt. Nack der Morgenfeier wird ein Erinne rungsmarsch durch die Innenstadt durcl)gesührt. 5üclv/es»-§ockssn tz. Chemnitz. Die Münchener Philharmoniker k o m m e n. Ein großes musikalisches Ereignis steht am 3. März in Chemnitz bevor. Die Gaudienslstclle Sachsen der NS-Gemcin- schgkt Kraft durch Freude hat für diesen Tag die Münchener Philharmoniker nach Chemnitz verpflichtet. tz. Plauen. G e re ch t e S t r a fe füreincn Schwarz schlächter. Das Im hiesigen Amtsgericht tagende Sonder gericht Leipzig verurteilte den Gastwirt und Fleischer Alfred Benno Preßler aus Rodan wegen Schwarzschlachtens und Hin terziehung non Schlgchtsteucr zu- 3 Jahren 6 Monaten Zucht baus. 500 NM Geldstrafe und 3880 NM. Wertersatz. Außerdem wurde auf 3 Jahre Ehrcnrechtsverlust erkannt. Preßler hatte 24 Sckmeine und 4 Kälber heimlich geschlachtet und das Fleisch o» Kunde» ohne Marken abgegeben. rbpater'Wochensvkelvlän, Opernhaus Dresden. 33. Februar bis 3. März. Sonntag 18: Für Dnnnerstag Anreckt V mnn 20 Febr.: Tiefland. Montag 18 30: Anrecht A: Madame Butterst». Dienstag 10: Für Donnerstag-An recht A noi» 27. Februar: Die beiinliche Ehe. Mittwoch 10: Anrecht A: Die beiinliche Che. Donnerstag 10: Für Dienstag-Anrecht A vom 25. Februar: Tosca. Freitag l!>: Für tüc Wehrmacht: Die Fleder maus Sonnabend 10: Außer Anrecht: Rigoletto. Sonntag 18.30: Außer Anrecht: Hänsel und Gretel. Tie Puppensec. Montag 18.30: Außer Anrecht: Tielland. Schauspielhaus Dresden. 23. Februar bis 3. März. Sonntag 11: Die Zauberlaterne. 10: Außer Anrecht: Die Nacht in Sieben bürgen. Montag 18.30: Anrecht A: Heid im Zwielicht. Dienstag 10: Anrecht A: Die Nacht in Siebenbürgen. Mittwoch 10: Anrecht A: Kirschen sür Rom. Donnerstag 18: Außer Anrecht: Hamlet. Frei tag 10: Außer Anrecht: Kirschen sür Rom. Sonnabend 10: Anrecht A: Die Prinzipalin. Sonntag 10: Außer Anrecht: Die Liebe ist das Wichtigste im Leben Montag 18.30: Anrecht B: Held im Zwielicht. Theater des Balkes Dresden. 24 Februar bis 3. März. Mon tag: Gasparane. Dienstag. Sonnabend, Sonntag und Montag: Die Berte van Toban Mittwoch und Donnerstag: Die lustige Witwe. Freitag: Können Männer treu sein? — Beginn 1815, Uhr. Komödienhaus Dresden. 21. Februar bis 3. März Allabendlich 10.30, Sonntag auch 10: Liebesbriefe. Sonntag 11.30: Tanzmorgcn Rita Stegniann. Central-Theater Dresden. 2l. Februar bis 3. März. Allabend lich 10.30 Sonnlag auch 10: Glttchliche Reise. Mittwoch 15, und Sonntag 13.30: Der verlorene Wunschzettel. Iähnig Hot die Suche flott nusgczonen, Kämmer ling eine prächtige Wohndiele dazu geschossen. Dorn Grnner ist die alles bezaubernde und verführende Irene und inan muß gesehen haben, wie sie mit den Augen bombardiert und sich mondän gibt. Altrud Frese ist die nette kleine Frau, die man ihr auch glaubt. Kilburger gibt den etwas labilen Sausewind von Ehemann frisch und Döbbelin ist der überlegene Freund, der die fesche Irene nun dauernd besitzen soll. Für den Schwankbetrieb haben Ille Bork und Fleck als urdrolliges Dienerpaar zu sorgen nnd sie tun das mit er schütternder Komik. Das anderwärts schon mit Glück gegebene Stück wird auch in Dresden volle Häuser machen. Franz Zickler. Iosesa Elstner-Oertel sprach am Freitag abend im Vor- tragssale des Museums sür Tierkunde und Völkerkunde chinesische Märchen. Das Märchengut dieses alten Kul turvolkes zeig» eine seltsame Verknüpfung von mythologischen Elementen mit einem starken Wirklichkeitssinn. Die zwölf Märchen, die zum Borirag gelangten, gaben einen lebendigen Begriff von der geistig-seelischen Haltung des chinesischen Vol kes vor dem Einbruch der europäischen Kultur. Iosesa Elstner- Oertel sdie nicht vorlas, sondern aus dem Gedächtnis sprach) verstand es in sehr feinsinniger und eindrucksvoller Weise, den Hörern diese Volksdichtungen des Fernen Ostcns^nahe- zubringen. Die poetische Kraft und die Stimmungsivcrte der Märchen wurden durch von seinem Einfühlungsvermögen ge leimte Vortranskunst den Hörern wirkungsvoll vermittelt. — Eine Einführung in das Gebiet der Märchenforschung und die Formensprache chinesischer Märchen gab vor dem Vortrag Prof. Dr. Emil Lehmann. Dr. Gerhard Dcsczyk. 20 Zähre WelWMst Vor 20 Jahren, im Februar 192l, wurden auf einem amerikanischen Kongreß zum erstenmal die Erfahrungen aus- getauscht, die man bis dahin mit der versuchsweise elngesühr- ten Luftpost in den Vereinigten Staaten gesammelt hatte. Und zwar handelte es sich nm die Lnftpostlinien Newyork—Chikngo —Omaha und Ncwyork—San Franzisko. Das waren recht beträchtliche Strecken, die quer über den Kontinent sührieu. Mit einigem Ersiaunen vernahmen die Kongreßteilnehmer aus dem Munde des amerikanischen Generalpostmeisters Burleson, daß inzwischen acht deutsche I u n k e r s m a s ch i n e n den Lust- Verkehr bewältigten. Diese Tatsache wurde immerhin zu einem Zeitpunkt bekanntgegeben, als die psychologischen Nachwchen des Weltkrieges auch drüben iibcrm großen Teich noch keines wegs beseitigt waren. Da war es natürlich eine recht nüchterne Kostenberechnung, aus der die deutschen Flugzeuge als Sieger hervorgingen. Es wurde nämlich an Hand von Zahlenmaterial elndeutig nachgewiesen, daß die deutschen Maschinen rund 30 Prozent weniger Betriebskosten und ganze 5,0 Prozent gerin gere Instandsetzungskosten verursachten als die amerikn- Nischen Flugzeuge. Kam noch hinzu, daß der Aktionsradius der deutschen Maschinen 60 Prozent größer war. ganz abgesehen davon, daß sie 2z<mal soviel Postsachen an Bord nehmen konn ten wie die amerikanischen. Bedenkt man. daß diese Junkers maschine sich im Bau streng »ach den Vorschriften des Ver sailler Diktats richten mußte, so hatte die erste Verkehrsfluß- maschine der Welt einen noch weit größeren Sieg über ihre Rivalen davongetragen, als er In diesen Zahlen zum Aus druck kommt. Die deutsche Luftpost selbst, für den Innerdeutschen Ver kehr also, war schon zwei Jahre vorher endgültig in Betrieb genommen worden. Anfänglich waren es außer Dienst gestellte Aufklärungsflugzeuge aus dem Weltkrieg, die zum erstenmal am 6. Februar 1919 die Strecke Berlin—Weimar beflogen, und dies in knapp zwei Stunden — eine damals unerhörte Leist»«». Die erste Zusammenarbeit zwischen deutscher und amerika nischer Luftpost — am 14. August 1927 — fiel heim ersten Versuch bekanntlich buchstäblich ins Wasser, als zwei deutsche Iunkersmaschinen zum erste» Start ihres Ost-West-Ozcanslug» starteten. Die den Absendern wieder zuoestellion Postsendungen stellte» einen Portowert von rund 74 000 RM dar — sie sind heute Kostbarkeiten für die Mappe der Sammler. Seitdem hat die Flugpost über die ganze Welt hin eine nie geahnte Ent wicklung genommen, nnd immer noch, auch wenn inzwischen der Krieg eine Unterbrechung herbeigefiihrt hat. sind es deutsche Iunkersmaschinen, die den Ruhm deutscher Technik über fast alle Länder HIntragcn. B—r. Neue Sticher Henry Benrath: DI« Kaiserin Thcopano. lDcntsche Ver- lagsanst. Stuttgart.) Von den Dichtern, die Geschichte zu er zählen wissen, steht Benrath mit an erster Stelle. In seinem neuen Werk gelingt ihm die Darstellung Theophanos der Jün geren, die er „die deutscheste aller deutschen Kaiserinnen, denen jemals eine selbständige politische Aufgabe zufiel", nennt und von der er treffend sagt, daß sie faszinierte, weil sie zu herrschen verstand, nicht umgekehrt. Man weiß gewöhnlich heute von ihr kaum mehr, als daß sie für ihren Sohu Otto III. mit Klugheit regierte und Einfluß aus Verbreitung byzantinischer Bildung nnd Kunst nahm. Schon zwei Kaiserinnen zuvor (Konstanz nnd Galla Placldla) hat Benrath in eindringlichster Weise als Heldinnen geschichtlicher Romane behandelt, Theophano be schließt die Trilogie und ist Krönung und Höhepunkt des Ge- samtwerkes. Es kam ihm darauf an, zu zeigen, warum der frühe Tod dieser genialen Frau eine Katastrophe für das alte Deutsche Reich bedeutete. Diese Biographie in erzählender Form wächst über den geschichtlichen Roman hinaus, weil ihr elu anscheinend sehr gründliches Quellenstudium vorangegangeu ist, aus dem Mvsalksteine in großer Zahl gesunde» und zu einem herrlichen Bild znsammengefügt wurden. Franz Zickler. K. Hüter-Kretzschm«r: D«r Spätling. Ein fröhlicher Roman. (Ed. Kaiser Verlag, Böhm.-Leipa.) Das ist ein Buch, das man sofort i» eiuem Zuge lese» wird, das mau aber ebenso sicher dann wieder zur Hand nimmt, uni es noch und noch langsam und fragmentarisch wieder zu lesen. Die Dresdner Dichterin, deren Gestalten ganz in der Gegenwart leben, hat etwas van dem besonnte» Humor geruhsamer Zeiten, etwas von jener Seelenwärme, die den großen sund seltenen) Humoristen ro mantischer Prägung innewohnt und die eine Gabe ist, die nicht erlernt werden kann. Der Lebensweg, den Knirps, der Spröß- ling eines Sechzigers, geht, ist von diesem Humor beschatte! und wenn „man" ihm auch keine „Zukunft" prophezeit, so wird er doch schließlich ein ganzer Kerl, der allen Erziehungs versuchen zum Trotz sich zur Persönlichkeit auswächst. Beson ders schön ist natürlich die Kinderzeit geschildert, die zugleich dem Buch das Gepräge eines Dresdner Romans verleiht. Franz Zickler. Sport Sachsen gegen Baden am 9. Mörz. Südwest gegen Bayern am 15. Mörz. Die Borschlußrunde um den Reichsbunopokal bring! de- kamitlich am 0. Marz im Dresdner Ostra-Gchege das mit Spannung erwartete Spiel zwischen den Dereichsmannlchaslen von Sachsen und Baden. — Das zweite Spiel der Vorschlußrunde zwischen Südwest und Bayern, das ursprünglich bis 13. April hinausgeschoben werden sollte, wurde wieder voroerlcgt und sindet nnninchr endgültig am 16. Mörz in Franksurt a. M. aus dem Sportfeld statt. Fuftball in der 1. Klasse, In Sachsens 1. Fußballklasse sieben In den Bezirken die Entscheidungen bald bevor. Am Sonntag gib! es wieder «in umfangreiches Punktspielprogramm. Im Bezir Leipzig spielen Sportsreimde Markranstädt gegen MTB Wurzen, BsN Zwenkau gegen Sportfreunde Leipzig, Sportvereinigung Leipzig gegen Leipziger BT, Spicivereinigung gegen Helios Leipzig und Tapfer gegen TuV Leipzig nm die Punkte. Eintracht Leipzig er wartet den Lustwassen SV Wurzen zum Frenndschastskamps. Pn Bezirk Plauen ha! sich Konkordia Plauen den Lustwassen LA Pilsen aus dem Sudelenland eingeladen, während der t. SV Rei chenbach den Lustwassen SB Alienburg empsängt. Fm Bezirk Zwickau werden vier Pnnkletressen durchgcsührt, PsL Zwickau gegen SG Zwickau, Post SG Zwickau gegen TnCB Brand, SB Rio derhaßlau gegen Meerane 07 und BsL Lichtenstein gegen Tgde. Wil kau. Im Bezirk Mulden-Zschopautal stehen sich in Punkt spielen TILG 80 Döbeln und FG Burgstädt sowie IC G«ringswaide nnd TSG Mittweida gegenüber. Ei» Tressen zmn Kriegskmüer bestreiten FL Roßwein und BL Hartha. Der Bezirk Lhemnitz führt drei Punktspiele durch, denen große Bedeutung zukommt. Die Sportsreimde Hartha« sind beim SL Limbach, Preußen Chemnitz ist beim BsL Hohenstein-Ernstthal zu Gast. Im Bezirk Dresden endlich gibt cs In beiden Stasseln ein vollbesetztes Programm mit salgenden Tressen: BWG Straßenbahn Dresden gegen ST 04 Frei tal, Südwest Dresden gegen ST Heidenau, Sportlnst Dresden gegen PsL Reichsbahn Dresden, BsB 03 Dresden gegen Guts Muts Dres den, Spielvcrcinlgnng Dresden gegen BB 08 Meißen, Radebeuler gegen Dresdcnsia Dresden. KdF-Berussbaxkömps« In Leipzig. Der Leipziger KdF Ring veranstaltet am Sonntag In der Leipziger Alberlhalte wieder Ae> rnssboxkämpse mit einem guten Programm. Sachsrnmristerschastrn der Schwerathleten. In Böhlen tut Leipzig werden nm Sonnlag die Eachsennielsterschasleii der Schwer- athlelen ansgelragen. Deutsch« rischl«nnlsnielst«rlchaften. Die Deutschen Tischiennis- mcisterschnsten, die nm l. und 2. März in Dresden im Kllnstierhau» nusgelrngen werden, haben ein sehr gutes Mcidcergcbni» erhalten. Alte Titelverteidiger, die ausnahmslos der Sportberetch Ostmark stellt, sind zur Stelle.
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