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Sächsische Volkszeitung : 22.02.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194102225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410222
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-02
- Tag 1941-02-22
-
Monat
1941-02
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.02.1941
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Sette r SLchsische Volkszeitung Nummer 4V. Seit« ö Sonnabend/Sonntag. rr./23. Februar 1941 Das religiöse Weltbild in Zahlen - > - Sieh du die Welt nur freundlich an! lis allen 1 kein-' Ogier llages aus der Süd- Der Rest entfällt auf Ist Europa, was das fast restlos christlich. Milliarden Menschen Prozent Konfuzianer. jchen Grün- Handei in ist darf der rüher regel- doch hierbei ue Gewebe sunden sind, und Preu- il verösfcnl- che wn einem Tanz- steckte einer von eine ungchö-elst nteltasäM. Ein ter in die Wade, t werden imchie. Ein besinnliche» Aapitel füv besinnliche Leute >ren Be tricks- k. Beim Koks- und dieser Iras s Gesicht. Der mungen in der gort ins Kreis werden muhte, «1 stksjchüler Äüoi! nn und aus ein r unter dis!»>- des AnhälWl' Lms Kind IVINci nnen diese m. Endlich nberusenen ge können »artig ihre innen oder Icuerpslich- wenn das >jahr scko,, iängert sich der airdere jedoch nin e die Ein olle Kalcn- r,W / -/I' vendung ^webebezii- Ikonten bei früher bc> inzeihandci) ite Gewebe von Term inen erhcb- dcs berühm- ossen werben re cntnnnzstt , die Walker nd. Man be ringen Wald- -r o'iw""'ncht ?igt nach den Millionen Menschen gezählt, und davon bekennen sich rund Prozent zur protestantischen Kirche (Anglikaner etc j, liker Prozent zur katholischen, während der Rest noch keidnilch ist. Das ist also das Zahlenbild, das uns die Religionen der Welt darvielen. Dabei sind innerhalb der christlichen Religio nen die Namcnschrislen mit in Rechnung zu stellen, di« das religiöse Bild verdunkeln, mährend bei den Nichtchristen der fernen Ländern eine teilweise unübersehbare innere Zerr'sien- heit und bei den Tiesststehenden eine gänzliche Trübung der Anschauungen hinzukommt, so das; man, wen» man die Mensch heit überblickt, keinen Zweifel an dem gefallenen Zustand der Welt hat, an dem früher einmal eingetrctenen Abfall von der Wahrheit. Von der Tiefe dieses Falles reden alle Völker in „ihrer Sprache" — in ihrem „Zustand". Das; aber das Chri stentum, die Bringerin der Erlösung, unter den Völkern die stärkste aller Religionen ist, beweist seine weltbewegende Be deutung. Trat; aller Namenschristen, denn es bleiben au allen Enden der Welt doch die wahren Christen übrig: während sie I» Europa seltener werden, wachsen in den fernen und dunklen Erdteilen sicher und langsam die neuen Bekenner ans. die Neu geborenen und Starke» im Glauben, die alle Zeichen des Ur christentums an sich tragen. A. amerika anderseits, und in Nord- und Mittelamcrika leben zusammen etwa 185 Millionen (in Mittelamcrika allein 35 Millionen), während es in Südamerika NU Millionen gibt. Zn Nord- und Mittelamerika zusammen überwiegen die Pro testanten mit 88.5 Prozent (Mittelamcrika allein ist meist ka tholisch). denen die Katholiken mit 34 Prozent folgen. Unter Protestanten sind hier wieder alle oben schon gekennzeich neten, nichtkatholischen, seit der Reformation entstandenen christlichen Kircljen und Gemeinschaften zu verstehen, die sich in Amerika besonders in die vielen Sonderkirchcn auftcilen (Anglikaner. Methodisten, Presbgteriancr, Mormonen etc. etc ). Neben Katholiken und Protestanten verbleibt auch in Ame rika noch ein Rest für Orthodoxe und schliesslich auch für die Heide», Konfessionslose und Juden, wobei die letzteren etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Zu Südamerika da gegen ist fast die gesamte Bevölkerung katholisch, und die Ka tholiken nehmen hier nicht ivenigcr als 36.7 Prozent der Be völkerung ein. während der kleine Rest auf Protestanten, Or thodoxe. Konfessionslose und Juden entfällt. Südamerika (und auch Mittelamerika wurde bekanntlich in erster Linie vom ka- tört , Wiederher- Kon und der blick über dis in Portugal hlen Lane s n Lislnbonrc ert. Nack l8 eilte» Lcich- hcn Obcrlwm- tig aufgeklärt britische Gr- l Chiappe am »cranlatzt hat. es seinerzeit den non der ;u verschallen.' r France Flug- über den Flug Erkundungen ührt. England der als leih neucrnannlcr London meldet, iamen Orinsby« ictts war, zum n Union sowie' ) ernannt. suchen mit viel Scharfsinn seit Jahrtausenden nach Erklärungen nach dem Sinne dieses Lebens, die uns doch verhüllt blei- wenn mir uns nicht demütig zu dem grotzen Worte Fried- Wilhelm Webers bekennen: „Offenbarung ist gekommen den Lippen eines Kindes." Und ist das nicht schon sreund- anzuseheu, gerade weil wir es nicht ergründen und doch ruar z ein säst uuvcc- ch und Manncs- >z. höher. Kiocck- rner ermähiM Prozent. M> Prozent her, um 2!-; Prozent Detfurth um t'!, U um 2 Prozent, nen Anfangs«»' »midt stiegen um eg die Reichs«»' en errechnctc sich tholischen Spanien aus missioniert, während nach Nordamerika der Anglikanismus cindrang. An letzter Stelle bleibt endlk', noch Australien und die Südsee. Hier werden insgesamt gegen IN "" " 70 22 und ben, rich von lieh ... .. ... . die abgrundtiefe Schönheit nut allen Sinnen genietzen können? Sieh du die Welt nur freundlich an! Auch das Men schenleben. das Schönste und Kostbarste, das aus der Hand des Schöpfers gekommen Welch ein Glück und welche Freude strahlt aus einer bescheidenen Zeitungsanzeige, das; ein Kind geboren ist. Die glücklichen Eltern, die sich dieses kostbaren Geschenkes bemüht werden, stehen staunend an der Wiege und sehen vor sich das kleine hilflose Wesen, das schon körperlich ein vollendeter, wohlausgebildeter Mensch ist und in ihm sich von Tag zu Tag sichtbarer die Kräfte der Seele regen. Die schönsten Lieder, dte Dichter je gesungen, schildern ein solch junges Menschenleben, vor allem sein seelisches Erwachen. Immer weiter zieht sich der Vorhang zurück und aus den Tiefen der Kinderaugen strahlt in ihrer ganzen Schönheit, Gröhe und Tiefe die Macht des allmächtigen Schöpfers. Nicht» Schöneres als unschuldige Kinderaugen, ein reines Kinderherz, nichts beglückender als das Leben einer Kinderscele in ihrer ganzen Unschuld und kristallenen Klarheit, in ihrer ganzen Aufgeschlossenheit für das Schöne und Gute. Herrlich ist der Auftrag des Schöpfers, in seiner Schöpfung mitznwirken, die Kindesseele nach seinem Willen und Vorbild zu formen. Jede Stufe dieses jungen Lebens ist gros; und beglückend und siir Elternaugen und Eltcrnherzen, die im stillen Glanze der Augen ihres Kindes auch ihre eigene Kindheit und Jugend miterleben können, unbegreiflich schön und herrlich. Immer reicher entfalten sich die Kräfte, und die Eltern staunen wohl iiber die Kraft und Elastizität eines jugendlichen Körpers und Geistes, über die wunderbare Aufnahmefähigkeit, die sie nur miterleben, aber nicht begreifen können. Und erleben fassungs los die Reife zum Jüngling, zum Manne mit säst fugenlosen Uebergängen. Wie dann sich die ganze Kraft geistig und kör perlich entfaltet und zu Leistungen schreitet, wie die Eltern sic wohl erstrebt haben, aber nicht vollbringen können. Und sind nicht auch die Jahre schön, wo das Haupt ergraut und die Kräfte des Körpers abnehmen? Längst wissen wir, dah die geistigen Kräfte bei dem nicht abnchmen. der sie in einem gut und richtig verlebten Leben pflegt und sie im beginnenden Alter nicht vernachlässigt. Die Alterslcistungen der Menschen aus allen Zweigen des menschlichen Schassens können sich getrost neben den Leistungen der Jugend und reisen Mannes- sahre blicken lassen. Und soll ich noch das Leben und die Entwicklung des Weibes von seiner Jugend bis zum Alter schildern, den ganzen Reichtum und die Schönheit einer Frauen- feele, vor allem den Zauber ihrer Unschuld und Ihrer Reinheit, der unser Leben vergoldet und uns in ihrem Zauberlichte erst die Schönheit und die tiefe Gröhe dessen vermittelt, was es heiht Mensch zu sein? Und so könnte ich das ganze Leben in seiner ungeheuren Vielfältigkeit schildern, die ganze Natur mit ihrem Wechsel der Jahreszeiten, der Witterung und auch der Katastrophen. Aber das würde ein dickes Buch werden müssen, in wenigen Zeilen läht es sich nicht einfangen. Eins nur sei mir am Schlüsse gestattet, noch ein Wort von der Heimat zu sagen im Lichte dieses sinnigen Ausspruches: Sieh du die Welt nur freundlich an! Was ist die Heimat? Frage den, der einst seine Heimat, sein Vaterland verlassen und sich im fremden Erdteil eine neue Heimat gesucht hat. Dieser bleibt in der Fremde fremd, auch wenn er hier eine Heimat gesunden zu haben scheint. Frage ihn nur. und du wirst sehen, wie sein Auge dunkel wird voll tiefen Glücks und voll noch tieferer Sehn sucht >vie sich seine Augen umsloren und er nur still und mit tiefstem Ausdruck das Wort Heimat spricht, ohne weiter was sagen zu können. Welche Heimat ist nun am schönsten? Sind es die Berge mit ihren zum Himmel ragenden Gipfeln, eins der herrlichsten Wunderwerke aus der Hand des Schöpfers, ist es das gewaltige Meer mit seinem Glanz und seiner mäch tigen Stimme unter den Griffen des Windes und des Stur mes? Ist es die reichgesegnete fröhliche Landschaft, wo die Rebe reist, wo herrlichste Blumen und Früchte wachsen, wo mächtige Getreidefelder, wo gewaltige geheimnisvolle Wälder rauschen, wo der Hammer klinat und die Maschine ihr Hortes Lied singt oder wo das weite Flachland sich breitet, die Erde nnd ihr Schmuck karg sind? Jede Heimat ist schön, jede Heimat ist der schönste Fleck auf Erden, wo immer du auch herstammen magst. Hier schlug der erste Schlag deines Herzens, hier ver lebtest du deine Jugend, hier im Schutze des Elternhauses, im Kreise der Familie und deiner Heimatlnft überhaupt liegen die Wurzeln deiner Kraft. Was immer du auch Schönes erlebt und gesehen haben magst, am schönsten ist die Heimat, nnd achte auch darauf, wie begeisterte und beschwingte Worte auch von kargen Lippen strömen, wenn sie von ihrer Heimat reden und vor allem auch ihren eigenen Kindern die Heimat zeigen. Dann wird alles lebendig, und du siehst dich noch In tollem Uebermntc über die Hecken reiten und erkennst staunend, wie du nur das Gute und Schöne in deiner Seele eingegraben hast und alles andere kaum Spuren in dir hintcrlies;. Mag dich das Leben ans Höhen getragen haben, wie du es nie erträum test, das Höchste und Schönste wird aber deine Heimat bleiben und mit ihrem goldenen Schimmer dich umso heitzer erwär men, je mehr deine Tage schwinden und du zu deinem Schöpfer in die ewige Heimat zurückzukehren dich anschickst. Sicherlich werden viele meinen, dieses Bild sei zu rosig, der Verfasser habe völlig auf die Unvollkommenheiten dieses Leben» vergessen. Dem ist doch nicht ganz so. Die Freude an Der Christ hat in der Regel eine ganz falsche Vorstellung von der Verbreitung der Religionen auf der Erde. Die gro ben. fernen Länder mit ihren heidnischen Aolksmassen haben die Meinung aufkommen lassen, als habe das Christentum erst einen verhältnismätzig kleinen Anteil an der Gesamtheit der Erdbevölkerung. Man wcitz wohl, datz das Christentum be reits in alle Erdteile gedrungen Ist, datz es kein Volk mehr gibt, das nicht irgendwie davon gehört habe, aber man ist der Meinung, datz bestimmt heidnische Religionen, vor allem der Buddhismus und der Konfuzianismus, oder auch der Islam, mit ihren sehr zahlreichen Anhängern das Christentum in den Schalten stellen. Diese Meinung ist dadurch aufgckommen, datz der Osten, wo die nlchtchristiichcn Religionen verbreitet sind. In der Tat unvorstellbare Bevölkerung-»,zahlen aufwcist; zahlt doch das gewaltige China allein eine hall»e Milliarde Menschen (560 Millionen). Vorderindien allein annähernd 400 Millionen und ganz Asien iiber 1,1 Milliarde, d. i. mehr als die Hälfte aller Erdbewohner, wogegen ganz Europa, wo das Christentum seine Hauptverbreitung hat, nur etwa eine halbe Milliarde Menschen hat. Und doch hat das Christentum von sämtlichen Religionen der Erde die grösste Anhänger schaft. Man kann augenblicklich dl« Gesamtzahl der Erdbewoh ner auf etwas über 2 Milliarden schätzen (über 2000 Millionen). Betrachtet man den Anteil der Religionen an dieser Zahl, so steht zunächst der katholische Glaube an allererster Stelle. Der Anteil der römiscl>en Katholiken daran beträgt nämlich 10.2 Prozent, d. h. es gibt rund 385 Millionen katholische Christen auf der Welt. In diese Zahl sind die mit Nom wiedervercinig- ten Ostchristen (die Unierten, die für sich etwa 6.25 Millionen zählen) eingeschlossen, und so ist fast jeder fünfte Erdbewoh ner ein Katholik. An zweiter Stelle unter den Christen kom men dte Protestanten, wobei aber der Begriff des Protestan tismus weit iiber den gewöhnlichen deutschen Begriff hinaus zu nehmen ist. indem er nämlich alle nichtkatholischen Christen seit der Zeit der Reformation umfatzt, also auch die Anglika ner, Amerikaner mit ihren Hunderten von verschiedenen Reli- gionsgemeinsclmften usw.. ausgenommen nur einige kleine Gruppen, die sich vom Protestantismus wesentlich unterschei den. Die Gesamtheit dieser Protestanten hat einen Anteil an der Erdbevölkerung von 10,5 Prozent (etwa halb so grotz wie der katholische Anteil), was rund 210 Millionen Gläubioe ausmacht. Drittens folaen dis östlichen Orthodoxen mit 7.6 Prozent, also etwa 152 Millionen, und schlieklich die christlichen Sondergruppen, mit 0.7 Prozent, also 14 Millionen. Die Ge- mmtzahl aller Christen zusammen beläuft sich daher auf rund '»>0 Millionen, was 38 Prozent der aesamten Erdbevölkerung " deillst. so datz jeder dritte Mensch ein Christ ist. Nimmt man nun wieder die Zahl der römischen Katho liken als Ansgangszahl zum Vergleich mit den übrigen nicht christlichen Religionen, so folgt als die zweitstärkste Religion der Welt der Konfuzianismus Wenn der Anteil der Katho liken an der Erdbevölkerung 10.2 Prozent beträgt, so beträot der Anteil der Konfuzianer 15.7 Prozent, und es gibt demnach rund 315 Millionen Anhänger des Konfuzius (dieser Religions stifter lebte bekanntlich 'chon ein halbes Jahrtausend vor Christus), und zwar in Asien und besonders In China. Ihnen folgt an dritter Stelle der Islam. Der Anteil der Islam- nuhänger an der Erdbevölkerung beträgt nicht viel rveniger als der Anteil der Konfnzianer. nämlich 14 Prozent, nnd es oibt 280 Millionen Islamiten Der Islam ist keine heidnische Religion, denn er kennt den Glauben an einen einzigen Mott, und seine Gründung fällt In das 7. Jahrhundert nach Christus. Reiter folgt dann die Religion der Hindus. Diese Kat einen Anteil von 12.3 Prozent, und es albt annähernd 250 Millio nen Hindus, deren Mutterland Indien ist. Die Religion aeht aus älteste Zelten zurück und ist wie die übrigen heidnischen Religionen in viele Sekten verzweigt. Erst in weitem Ab- itoud folgt nun der Buddhismus Dle Anhänger des Buddkis- >us machen 8,3 Prozent der Erdbevölkerung aus. was 170 Millionen sind, und der Stifter dieser Religion entstammt dem > oder 3 vorchristlichen Jahrhundert. Das Hauptverbreitunqs- oebict ist Asien. Darauf fosgt die Religion der sogenanten Primitiven, die auf einer sehr niedrigen Stufe die Naturkräfte auketen. dem Fetischismus huldigen usw. und dle 5.3 Prozent der Erdbevölkerung ausmachen, also annähernd 120 Millionen lvor allem in Afrika, aber auch in Asien und in der Südsee). Mester kommt der Schintoismus mit nur 3.5 Prozent und 70 Millionen Anhängern, dle hauptsächlich in Japan (Ahnenkult) leben. und schlietzlich an letzter Stelle die jüdische Religion mit nur 0.8 Prozent und etwa 16 Millionen Anhängern, in aller Welt zerstreut. Ein Rest von 1,7 Prozent — 35 Millio nen — verbleibt für dle Konfessionslosen. Diese letztere Zahl ist rein statistisch zu nehmen, d h. die wirkliche Zahl der Kon- scllionslosen ist grötzer, weil viele statistisch noch bei den übri- een Religionen m-lltergeführt werden, da keine besondere Ab- Meldung erfolgt ist. All diese Zahlen treten «ns noch näher, wenn wir die nizelnen Kontinente auf ihren Anteil an den Rcliaionen ^trachten. Nehmen wir zuerst Europa. In Europa gibt es insgesamt eine halbe Milliarde Menschen (500 Millionen), und darunter nehmen die Katholiken wieder dis erste Stelle ein. Der katholisch Anteil betrögt hier 44 Prozent, und er gebt also ms die erste Hälfte zu. An zweiter Stelle folgen die Ortbo- daren mit iiber 26 Prozent, dann dle Protestanten mit fast 2', Prozent, und in hohem Abstand die Inden mit 2.5 Vrozent und die Mohammedaner mit 2 Prozent. konfessionslose. Im ganzen genommen -Misere Glaubensbekenntnis anbelangt, Kn Alien leben, wie schon ermähnt. 1.1 0100 Millionen). Hiervon sind fast 20 über 25 Vrozent Hindus fast 10 Vrozsnt Mohammedaner. 15 Prozent Buddhisten. 6 Prozent Schlntolsten. 2 Vrozent Pri- millne 1.8 Vrozent Orthodoren. 1,6 Vrozent Katholiken, 0.3 Prozent Vrotesianten nnd 0.1 Prozent Juden. Asien weist uns also ein sehr buntes Bild auf. nnd unter de» Christen, die nur eine verhältnismätzig kleine Zahl stellen, sind die Orthodoren lülnend denen aber in geringem Abstand die Katholiken so- eleich folaen. In Afrika leben gegen 170 Millionen Menschen. Mel» als die Hälfte, nämlich etwa 54 Prozent, aehören zu den Primitiven. während mehr als ein Drittel, nämlich 36 Prozent. Mohammedaner sind (fast der ganze Norden Afrikas ist seit der Jahrhundertwende mehr und mehr dem Illam verfallen), imd der Kleine Rest verteilt sich auf die christlichen Bekennt- eille Bei diesen letzteren lind wieder die Katholiken führend, nämlich mit 25 Vrozent. denen aber die Grnpne der friih- lchisiuaiischcn Christen, worunter man jene Christen versteht, I die noch vor dem allaemeinen Schisma vom Jahre 1054 (wo- I durch die ortlwdare Kirrh entstand) non der römisclien Kirche I chsielen »nd im Nordosten Afrikas (besonders als Kopten in I Abessinien) leben, ungefähr gleichkommsn. Was sich zum Ka- I llwilzismus in Afrika bekennt, ist wie in Asien erst durch I Missionare in neuerer Zeit zum Christentum bekehrt morden. I während dle Frühschismatiker (von denen auch Gruppen In I Asien leben) keine Mission kennen. Erst an dritter Stelle I vnlcr den Christen kommen hier dle Orthodoxen, mit 2,1 Pro- I M. die ebenfalls ihre Anhänger von altershr dort haben I und keine Missionierung ausüben. Gleich grotz (2,1 Prozent) I ist auch die Zahl der Protestanten. Für die Juden bleibt in I AKiKn ein Rest von etwa 0,4 Prozent. Dte Einwohnerschaft I Amerikas beläuft sich auf 275 Millionen. In Amerika unter« I Midet man am besten gemätz den geographischen Zusammen- I düngen zwischen Nord- und Mittelamerika einerseits und Süd- Vergilbte Tagebuchblätter liegen vor mir. Ein stattlicher Diariumband, der aber längst nicht ausreichte, um die Fülle der Gedichte und Sinnsprüche aufzunehmen, die ihm anvertraut wurden. Eine Menge loser Blätter ist angesügt, eng beschrieben mit Gedichten verschiedenster Verfasser. Ganz erstaunlich, wie grotz das Interesse vor rund 100 Jahren für die Poesie war. Wie viel Dichtcrnamen hier still aujleuchtcn, die wir langst vergessen haben und nur noch in besonders grotzen wissen schaftlichen Literaturwerken zu finden sind. Namen, die auch der eigene Heimatort vergessen hat, der einst durch ihren zeit lich berühmten Sohn doch in weiteste Kreife getragen wurde. Mit einem nassen und einem trocknen Auge fozusagen durch blättere ich Seite um Seite. Sorgfältig ist die Auswahl der Gedichte und verrät eine ordnende Hand, ein tiefes Gemüt und einen klaren, wachen Sinn für das Gute, Schöne und Edle, wovon die Dichter sangen. Eine klare Auffassung des Lebens, des tiefsten Sinnes dieses menschlichen Lebens und der wich tigsten Fragen nach Gott und der Welt offenbart sich auf allen Blättern Und überall gibt es keinen Zweifel, die Frage ist ebenso klar wie die Antwort: lieber dem Ganzen waltet Gottes gütige Vaterhand, unter dessen starkem Schutze sich die Men schenseele in all ihren Nöten und Leiden, in all ihrer Freude und ihrem Glück glückselig geborgen fühlt. Die klare, feste Handschrift, die Buchstaben, die wie gestochen nebeneinander stehen und sich zum Wortbild vereinen, runden dieses beglückend klare Bild so wirkungsvoll ab, datz es tief und nachhaltig in der eigenen Seele widerklingt. Die Hand, die dieses Buch einst schrieb, ist längst in Siaub zerfallen, aber diese stille und doch starke Persönlichkeit stehl dem lebendig vor der Seele, der diesen schönhcits- und glau- benssrohcn und innerlich starken Menschen persönlich nicht kannte. Ein schwacher Körper war die Hülle dieser Seele von Jugend an. In der Verwandtschaft lebt ihr Andenken weiter, und niemanden gibt es, der sich nicht mit tiefer Bewegung dieses längst verstorbenen guten Menschen erinnerte. Und ich weitz mich des starken Eindrucks zu erinnern, als ihr ergrauter Verwandter, der mich zu Ihrem stillen Grabe unter alten hohen Bäumen führte, das schlichte Wort sprach: „Die hier ruht, war wirklich eine gute, edle Seele." Und doch war dieses Menschen kind schwächlich von Jugend an. Ihr schwacher Körper ver sagte ihr auch das grötzte Glück, das sie ans Erden finden konnte: In einem Kloster still dem Herrn zu dienen. Krankheit war später ihr ständiger Begleiter, vermochte aber ihre starke Seele nicht zu umschatten, ihren glaubenssrohen Mut nicht zu beugen. Nicht weltabgewandt wurde sie. sondern Im edelsten Sinne weltzugewandt, sah nur das Gute und Schöne in der Welt, suchte und pflegte es mit allen Kräften und wutzte auch diese ihr tiefe innere Haltung auf alle zu übertragen, die ihr nahestandcn. Und wutzte jedem ein Stück jenes Sonnenscheins unvergänglich Ins Herz zu legen, der ihr Leben erleuchtete und Kesonnte und auch in schwerstem Leid noch dankbaren Herzens Gottes gütige Vaterhand erkennen Uetz. Deutsche Dichter vor allem sind es, die sie suchte und sich wählte und in ihrem Tagebuche sesthielt. Aber auch die Grotzen und Kleinen der Weltliteratur wutzte sie zu finden ln einem Umfange, der uns heute Immer wieder In Erstaunen seht. Als Ueberschrift könnte man auf den Deckel dieses Dia riums das Wart schreiben: „Sieh dn die Welt nur freundlich an!" Wer weitz es von uns. auch wer einigermatzen literatur beflissen ist, datz es einst einen Dichter Anton Niendorf gab. der In Niemegk im Kreise Zauch-Velzig geboren wurde und dieses anspruchslose, aber tiefe Wort schrieb und einigen Versen vor aus«' »e, die ein klares Bekenntnis zu der Welt und ihrem Schöpfer ablegen und die sich ob ihrer Schlichtheit nach heute tief in die Seele graben. Wir haben in der Tat allen Grund, die Welt freundlich anzusehen, auch wenn wir die Worte der Schöpfungsgeschichte nicht könnten, das; der Herr selbst alles gut fand, was er geschaffen. Und ist diese Welt wirklich nicht schön, so datz wir sie nur freundlich ansehen müssen? Gerade ietzt zieht ein heiliges Frühlingsahnen wieder durch unsere Seele. Von Tag zu Tag spüren mir die wärmeren Strahlen der Sonne und wissen, datz unter ihrem Mnnderglanze alle Schönheit und Pracht wieder aufbreche» müssen, womit uns die Natur in jedem Frühling überschüttet. Noch regen sich zwar nicht die Knospen an Banm nnd Strauch, aber in den Märien heben schon die Schneeglöck chen, die ersten Frühlingsboten, ihre weitzgrüncn Köpfchen. Und ivir möchten wohl das Ohr an den Stamm der Bäume lege», nm den stürmisch drängenden Pulsschlag zu hören und zu spüren, wie das Blut der Bäume, der Saft, wieder empor dringt bis in die letzte Spitze des kleinen Aestchens. Und ist es nicht ein seelisches Wunder, datz jedes Jahr dieselbe Freude, dieselbe Sehnsucht um den Frühling und seine Wunder in unserem Herzen aufgliiht, auch wenn wir schon grau zu werden beginnen und mehr als fünfzigmal wachen Sinnes das Früh- lingswunder erlebten. Und doch meinen mir in unserer Seele, datz sich jedesmal ein neues Wunder unseren Augen bietet und der Frühling jedesmal schöner ist «nd wisse» uns nicht genug zu tun, über jeden Fortschritt des Frühlings zu schwärmen, jedes Grashälmchcn, das Wachsen einer ieden Knolve forasältig zu beobachten. Und jedes Jahr sind wir über die Mannigfaltig keit der Natur begeistert und stellen wohl Betrachtungen dar über an. datz auch der grötzte Künstler nicht fähig ist, das be- schetdeiitte Blümchen uns in der ganzen Pracht vor die Augen zu stell?«, datz auch der erfindungsreichste Mensch cs nicht vermag, so viel unterschiedliche Gräser, Blumen, Sträucher und Bäume zu ersinnen, datz die grötzten Wissenschaftler orga nisches Leben aus unorganischen Stoffen nicht zu erzeuge« vermögen. Das Wunder des Lebens erleben wir täglich und jetzt mit besonderer Intensität im Sturme des Frühlings und
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