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Mittwoch, 8V. August 193» Sächsisch« Volkszeitung Sie iiH vm ^WulM Urh»brrr»cht»schuh Noman-V»»tag ft. Ech«Ing»nst«In, München NSMtM V0N Aich 3. Fortsetzung. Am nächsten Tage gleich sucht Horst seinen Verleger Krause auf, mit dem er übrigens auf recht freundschaftlichem Fuße steht. Dieser ist von Horsts Vorhaben überaus begeistert und meint: „Versuchen Sie eine andere Richtung, Kronberg, und cü wird Ihnen gelingen, denn Sie können etwas. Die Umstellung dürfte Ihnen nicht schwer fallen, denn glauben Sie es, wir haben populäre Schriftsteller, die heute selber das entschieden verurteilen, was sie noch vor rin paar Jahren verherrlicht hätten — oder umgekehrt, sie verherrlichen heute das, >vaö sie einst mit Eifer bekämpft hätten. Und sie haben so den rechten Weg eingeschlagen.. ." Er drückt ihm kräftig die Hand. „Guten Erfolg, junger Mann!" Horst will schon in den nächsten Tagen abreisen und deshalb trifft er auch gleich die Vorbereitungen dazu. In drei Tagen schon ist dann alles soweit. Als sich Horst von seinem Vater verabschiedet lneint Albert Kronberg: „Hier hast du von mir für das erste zweitausend Mark, Horst, und wenn du tvaö brauchst, wende dich nur jederzeit an mich." Aber Horst nimmt das Geld nicht. „Laß' eö nur, Vater! Ich will während meiner Abwesenheit mit eigenen Mitteln für mich aufkommen. Ich habe gestern ein paar Skizzen und Aufsätze bei einigen Zeitungen angebracht, man hat sie mir ziemlich gut honoriert und ich habe auch das nötige Geld für meine Reise sowie für die erste Zeit. Ich danke also, Vater!" Doch Albert Kronberg ist damit durchaus nicht einverstan den, und so muß Horst sich entschließen, wenigstens tausend Mark zu nehmen. Von den Freunden verabschiedet er sich dann kurz vor seiner Abfahrt. Dr. Manfeld will ihm einige „gute Ratschläge" mit auf den Weg geben und der Abschied erfolgt unter lautem La chen, so daß auch Heinz Leitner, der mit dabei ist, nicht viel Emst aufbringen kann und sich mit ein paar herzlichen Wor ten begnügen muß. Bei Monika aber passiert Horst etwas, das er später un angenehm empfindet. Eö kommt nämlich zwischen ihnen beim Abschied zu einem Kuß. Wieso eü dazu kommt, das weiß er selbst nicht. Vielleicht auch Monika nicht. CS war einfach ein impulsives, banales Gebärden. Eö ist ärgerlich . . . Doch eine Stunde später trägt ihn der Schnellzug inö Herz des Landes hinein, nach einem ihm noch unbekannten schönen Flecken deutscher Erde, wo seiner ein Erlebnis harrt, daü er sein Leben lang nicht vergessen soll ... ll. Frühling, sonniger, blühender Lenz in den Bergen! Herb, reizend, mit unglaublicher Romantik entfaltet sich die Schönheit der Bergwelt vor dem trunkenen Menschenauge. Die einzelnen wuchtig in den blauen, wolkenlosen Himmel hknaufragenden Berge, auf deren Gipfel fast nie der Schnee vergeht, stehen wie stolze Könige unter den anderen, sind stumme Zeugen einer undenkbar weit vorgreifcndcn Vergan genheit, Giganten der Unvergänglichkeit. Grünend, blühend und driftend entfaltet die Natur ihr neues Leben auf den Hängen und in den Tälern. Das junge, satte Grün der Wälder und Wiesen, das prächtige Blühen der eigenartigen Blumenkindcr der Höhen schmücken und ziere» die Landschaft. Die lebhaften Vögel in Berg und Tal beleben das eindrucksvolle Bild, ihre mannigfaltigen fröhlichen Stimmen mengen sich in daü mächtige Brausen klarer reißender Gebirgs bäche, die im goldenen Sonnenlicht an den Fällen ihr Wasser, in bunten Regenbogenfarben schillernd, Hunderte von Metern hinabstürzen. Schäfer, jauchzende Frühlingslieder singend, ziehen mit ihren Herden bergauf, den saftigen grünen Hängen ent gegen, ab und zu ertönt irgendwo ein schallender Jodler in mehrfachem Echo. Und tausend kleine Frühlingsglocken scheinen von fernher die Luft zu erfüllen, zu jubeln und zu verkünden: die Natur ist wieder auferstanden in ihrer vollen, gewaltigen Schönheit und Pracht — o Mcnschenherz, freue dich! Berge kann man lieben! Es gibt Menschen, die jedes Jahr, wenn der Frühling seinen Einzug inö Land hält, von einer tiefen, nicht unterdrückbaren Sehnsucht nach den Bergen erfaßt werden. Es sind dies Menschen, die schon wiederholt hier oben tvaren und all die Pracht und den Zauber der Bergwclt mit erlebten. Und diese Menschen ziehen dann immer wieder auf Tage oder gar Wochen in ihre lieben Berge, stillen ihre Sehn sucht, um dann, für ein Jahr von dieser Sehnsucht geheilt, wieder in den Alltag des Lebens einzukehrc». Sie sind mit ihren Bergen vertraut, verbunden «vic mit einem lieben, lieben Menschen . . . Aber freilich nicht alle können so fühlen, nicht ein jeder kann dies begreifen. Frühling in den Bergen! Nun kann auch Horst diesen Lenz mitansehen, zum ersten Male in seinem Leben. AIS gut durchtrainierter, vielseitiger SportSmann macht «ö ihm wirklich Spaß, zu Friß etappenweise, mit seinem Rucksack auf dem Rücken, von einem Bergort zum anderen zu »'andern. In besonders schön gelegenen Orten verweilt er dann einige Tage und unternimmt von dort aus kleinere Ausflüge in die nächste Umgebung, oder aber er sitzt stundenlang bei den eigen artigen, sympathischen Leuten in reger Unterhaltung. Oftmals ninrint er auch sein Skizzenbuch hervor, macht Zeichnungen und Notizen. Die gervaltige Natur und die Schönheiten der Landschaft machen auf ihn ungeheuren Eindruck. Und als dann Wochen vergehrn, findet er sich auch vollkom men zurecht in seiner neuen Lebensweise, und noch mehr: er ist glücklich und zufrieden. Seine leicht beeinflußbare Künstler natur, die dem Schönen und Erhabenen weit offensteht, läßt lhn in diesen Wochen Eindrücke gewinnen, die ihn so unbe greiflich fröhlich und leicht stimmen. Nummer 203, Seite 7 Obwohl Horst auf seiner Wanderung auch öfter nut Leuten vuö der Stadt zusammentrifst, so ist diese Begegnung dcnnoch tmmer nur kurz und zieht kaum eine längere Unterhaltung nach sich. Denn das Ziel dieser Menschen ist ein anderes als daü seine: sie sind ausschließlich Touristen, Bergsteiger, die hohen und höchsten Gipfeln zustrcben. Aber eines Tages führt ihn das Geschick docb mit einem recht angenehmen jungen Wanderkameradcn zusammen. An einer Wegkreuzung treffen sie sich eines Morgens und haben dann den gemeinsamen Weg. „Pepi Gruber", stellt sich der junge Wanderer vor. „Von Beruf Kellner auö einer unbekannten Provinzstadt im äußer sten Süden des Landes, bin seit einen: Monat unterwegs nach Berlin, zu Fuß, wo ich anfangs Herbst einzutreffcn hoffe —- «S gibt doch nichts Schöneres als das Wandern! Dort in Berlin habe ich einen alten Onkel, der einen kleinen Krämerladen besitzt, und dieser Onkel hat mir versprochen, mich dort in einen: größeren .Hotel unterbringen zu wollen. Dies soll aber nicht deshalb geschehen, um mir eüva den sogenannten vor nehmen Schliff bcizubringen — denn exakte Bedienung, Höf lichkeit und eventuelle Diskretion kann ich für jede Situation gewährleisten, wenn ich auch auü der Kleinstadt komme. Aber dort war ich in den ersten Hotels in Stelle, Zimmer zwei Mark, zuzüglich Verpflegung vier Mark fünfzig! ... ES handelt sich bloß darum, daß ich etwas mehr von der Welt zu sehen bekomme." Horst gefällt diese offene, sympathische Art des Jungen, der, als er erfährt, daß Horst ein Berliner sei, ihn mit Fra ge«: über die Reichöhauptstadt zu bestürmen beginnt — und Horst erzählt ihm dem: auch stundenlang Einzelheiten auö seiner Heimatstadt . . . So sind sie nun bereits einen Tag beisammen und schreiten soeben plaudernd und scherzend eine Anhöhe hinauf, hinter der gerade die Sonne niedcrtaucht. Ein Bauer kommt mit zwei meckernden Ziegen den Abhang herunter, an ihnen vorbei. „Grüß Gott, Vetter!" ruft ihn: Horst zu. „Könnt Ihr uns vielleicht sagen, ob wir noch vor Einbruch der Nacht ein Dorf erreichen können?" „O ja, das habt Ihr gleich geschafft", sagt der Bauer und nimmt seine lange Pfeife auö dein Mund. „Geht nur alleweil geradeaus den Hügel hinauf, und drüben auf der anderen Seite, drunten im Tal, liegt Gottcögnad." GotteSgnad? . . ." „Ja — so heißt nämlich der Ort." „Dank' schön, Vetter!" Sie schreiten rüstig auü und in einer halben Stunde habe» sie die Höhe erreicht. Nun stehe«: sie droben stumm und blicken in den ziemlich breiten Talkessel hinunter. Wirklich, das was sich da vor ihren Augen auftut, kann mit Recht GotteSgnad genannt werden! Der Schöpfer scheint wahrhaftig seine besondere Gunst für die Schönheit dieses Stückchens Erde eingesetzt zu haben. An drei Seiten von hohe«: Bergen umgebe«:, liegt der Ort malerisch halb auf dein Fuße eines Hügels, halb ins Tal hinun- tergczogen. Linkerseits breitet sich ein langgezogener Streifen Flachland aus, fruchtbar, fast jeder Schritt gepflügt und be stellt. Auf dein Hügel oberhalb des Dorfes ist Wei«: gepflanzt, dahinter dehnt sich ein dichter grüner Wald tief ins Gebirge hinein. Auö einer Schlucht aber schießt ei«: brausender Bcrgbach hervor, der seine«: Lauf inü Dorf nimmt und dort ruhiger und breiter fließend de«: Ort durchquert. Mit de«: schmucken, eigenartigen Giebelhäusern und dein netten, diese überragende«: Kirchturm zeigt sich ein Bild, daö, unvergleichlich scbön und harmonisch, ei«: Stück aus dem Wunderlands des Marchenö darzustellen scheint. lFortsetzung folgt.) Aehnlichc Zustände hat wohl schon jeder Mensch einmal durchgemacht oder macht sie regelmäßig durch. Daran ist zu nächst gar nichts Beunruhigendes. Der Mensch ist keine Ma schine, sonder«: ein Organismus, -er durch das Wetter, durch persönliches Erleben, durch seelische Einflüsse in seiner Lei- slungssühigkeil gemindert oder gestärkt werden kann. Die Ur sachen dieser Erscheinung können in den verschiedenen Fälle«: gänzlich verschiedene sein. Es läßt sich also auch Ke:»- Allheil mittel angeben. Wohl aber kann jeder bei regelmäßig wieder kehrenden Tagen geminderter Leistungssühigkeit «rach den: Grunde fragen. In vielen — keineswegs in allen — Fälle«: wird der Grund abstellbar sein. Zum Beispiel dann, wenn eine mit einer gewissen Regelmäßigkeit wiederkehrende übergroße Gabe Alkohol Ursache der Störungen ist. Oder «venu man ein fach seinem Magen zuviel zumutet, «veil einem das Esse,, immer so gut schmeckt. Andere Fälle körperlicher Störung sind denk bar, in denen nur der Arzt Helsen kann. Aber auch die seelischen Störungen durch Aerger, Enttäuschungen. Kummer darf mau nicht als gering anschlagcn. Schließlich mag Dich die Erwägung trösten, das; Tagen minderer Leistungsfähigkeit auch Tage ge steigerter Leistungsfähigkeit gegenübcrstehen, an denen nahezu alles gelingt. Dieses Plus muß man gegen jenes andere Munis aufrechnen, wenn man gerecht sein will . . . Die kurze „Lange Nacht" F. P. in L. — „Wenn eine Gastwirtschaft sür eine«« be stimmten Tag Verlängerung der Polizeistunde bis 3 Uhr mor gens erhält, kündigt sie an: .Heute lange Nach«!' Müßte es nicht besser: .Heute kurze Nacht' heißen?' — Der Mensch zählt nur die Stunden, die er im Wachsein erlebt. Das ist eine Kurzsichtigkeit, denn die wohltätige Be wußtlosigkeit des Schlafes gehört auch zum Leben, ist ein un entbehrlicher Oucll der Krästeerneuerung. Aber es ist nun ein mal so! Gemeinhin schlafen wir in der Nacht, „erleben" aifo nur deren erste Stunden. Berglichen mit den: laugen Tage erscheint uns daher die Nacht als kurz. Kommt es aber dazu, daß wir einmal nachts aufbleiben müssen — und das muß nicht unbedingt des Vergnügens »halber geschehen, der Grund Kani« sehr häufig die Arbeit fein —. dann kommt uns die Nacht auf einmal sehr lang vor. ..Wir haben die ganze Nacht gearbei tet und nichts gefangen", sagt Petrus im Evangelium von: reichen Fischfang mit einen: leichten Vorwurf. Bekannt ist ferner, wie lang die Nacht einem vorkommt, der keinen Schlaf finden kann. „Lange Nacht" will also nur besagen, daß die Nacht uns als länger erscheint, weil wir ein größeres Stück davon als sonst erleben. — Empsehlcnswert ist das ja freilich nicht. Und «ver wider seine Gewohnheit einmal sich so den Schlaf um die Ohren schlägt, dem wird die Sache auch in dein Sinne zu einer „langen Nacht" werden, als er noch lange schmerz lich an de«: verlorenen Schlaf zurückdenlicn muß. . . . Marabu. Fragen hinter der Wand Freundliche Antworten sür humorige Leute Ein Wort fiir den deutschen Tee A. M. >n B. — „Welcher Art von Tee gibst Du de» Borzuq. dein deutschen oder chinesischen?" — Der Begriff „chinesischer Tee" ist einigermaßen geklärt: Man versteht darunter den schwarzen Tee, auch wem: er nicht aus China, sondern aus Indien kommt. Völlig ungeklärt da gegen ist der Begriff Deutscher Tee." Ma«: versteht darunter sehr verschiedene Dinge. Einmal faßt man unter diesein Sam melnamen alle Tcesorten zusammen, die auf den: Boden unserer Heimat gedeihen, zum anderen versteht man darunter be stimmte Mischungen aus einzelnen dieser Tcesorten. Ueber Mi schlinge«: mich zu äußern, lehne ich grundsätzlich ab; sie könne«: sehr gut sein, aber auch recht schlecht. Da Kan«: nur die Er fahrung und der persönliche Geschmack entscheiden. Allgemein aber bi«: ich der Ansicht, daß die in Deutschland vorkommenden Teesorten cs verdienen, nicht nur als Heilkräuter, sonder» auch ihres Wohlgeschmacks wegen gewürdigt zu werden. Psesfcr- minztce ist das beste Morgenfrühstück, das ich kenne, Linden blütentee eine gute Erquickung an: Abend. Leintee erfreut de«: erkälteten Hals, Fliedertee ersetzt durch seine wärmende Kraft de«: Glühwein. Tee von Hagebutte«: und Apfelschalen sind Ueberraschnngen, die man «in: ihres eigenartige«: Aromas willen einmal probiert haben sollte — man wird diese Probe wieder holen! Verglichen mit den: Reichtun: an Abwechslung, den die deutschen Teesorten bieten, erscheint mir der schivarze Tee — dessen Zubereitung ebenfalls Sorgfalt und einen sehr seine«: Geschmack erfordert, als geradezu eintönig! Sonnenschutzbrillen — eine Mode R. A in B. — „Heute sieht man viel häusiger als früher Männer und Frauen mit einer Sonnenschutzbrille herumlausen. Es ist das förmlich eine Mode geworden. Ist denn das Trage«: einer Sonnenschutzbrille zu empfehlen?" — Bei sehr grellem Sonnenlicht kann eine Brille mit ge tönten: Glase dem Auge Schutz gegen Blendungserschcinungen gewähren. Doch sollte man nicht so weit gehen, bei dem klein ste«: Sonnenstrählchen sofort die dunkle Brille aufznletzen. Auf diese Weise kann inan dein Auge nur eine Empfindlichkeit anerzichen, die es vorher gar nicht hatte. Wen«: man ständig »ine Sonnenbrille trage«: will, sollte «na«: vorher seinen Arzt fragen. Das ist jedenfalls besser, als daß man hinterher, wenn das Auge überempfindlich wird, den Arzt konsuttieren muß. Uebrigens geht es nicht au. die gleiche«: buntfarbigen Gläser, die ma«: im Winter gegen Schneebicndung trägt, im Sommer gegen Sonneublendung auszusetzen: Gegen „Schneeblindheit" schützt ein blaues oder rauchiggraues, gegen die Blendungen des Sommers ei«: grün getöntes Glas. — Bei vielen, da hast Du ganz rech«, ist das Tragen der Sonnenbrille ganz einfach Sache der Mode. Man hat es mit der Vorliebe der chinesischen Kulis fiir Brille«: verglichen: die Kulis glauben, durch Aussehen einer Brille sich das Aussehen eines gelehrten Mannes zu geben. Insbesondere bei manchen Frauen ist das Tragen von Sonnenbrille«: einfach Koketterie: sic wollen die 'Männer neu gierig machen darauf, was sich hinter der Brille verbirgt. Gegen eine Mode zu reden, ist allerdings ein vollkommen zweckloses Unterfangen . . . Chinin R. A. in D. — „Kommt der Name des sieberstillcnden Mittels Chinin von China? Und welche Bedeutung hat es sür die Medizin?" — Insbesondere in den Tropen hat das Chinin sür die Medi zin eine ungeheure Bedeutung. Nicht allein als sicberstillcndcs Mittel, sondern vor allem zur Bekämpfung der Malaria. Eine Sä-autafel, die Du in Halle IN der Dresdner Kolonialausstel lung findest, gibt darüber ansclmulich Auskunst. Wen«, Du bedenkst, daß Jahr sür Jahr auf der Erde etiva 800 Millionen Menschen an Malaria erkranken und immerhin noch 3 Milli onen davon sterben, dann erkennst Du den Wert des Chinins. Es hat die Eigenschaft, die Erreger dieser Krankheit im Blute abzutöten. Gewonnen wird Chinin aus der Rinde der Chiu- chona-Bäume, deren Heimat ursprünglich Südamerika ist. Die Inkas nannten diese Bäume „Kina-Kina", d. h. gute Rinde. Ihne«: «var also ebensalls schon die sieberstillende Wirkung der Rinde bekannt. Doch verwendete man bis zum 19. Jahrhundert nur rtufgüsse von der Rinde. 1819 gelang es dem deutschen Chemiker Runge, die Kristalle des Chinins aus der mit Alkohol und Aether behandelten Rinde zu gewinnen. sDu siehst also, zu welchen guten Dingen der Alkohol dienen kann!) Seit 1821 «vird Chinin in Deutschland fabrikmäßig hcrgcstcllt. 'Mit China hat das Wort Chinin trotz des Gleichklanges nichts zu tun. „Seinen schlechten Tag haben" B. M. in D. — „Geht es Dir auch «vie mir. daß Du an manchen Tagen mit den Arbeiten, die Du Dir vorgenommen hast, nicht sertig wirst und sozusagen zu jeder größeren Leistung unfähig bist? Woran mag das liegen? Und «vas kann man dagegen tun?" —