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Nummer 18«—39. Iahrg Erscheint 8 mel wöchentlich. Monatl. vezugepret» durch Tröger einschl. 80 bzw. 40 Psg. Trägerlohn 1,70; durch dle Post elnschl. PostUberweisungsgebUhr. zuzügl. 88 Psg. Post-Bestellgeld. TInzel-Rc. 10 Psg., Sonnabend, u. Fesitags-Rr. Id Psg. Abbestellungen müssen spätestens eine Woche vor Ablaus der Bezugs- zeit schristltch beim «erlag ringegangen sein. Unsere Träger dürfen keine Abbestellungen entgegennehmrn. UM. Anzeigenpreise: die tspaitige 22 mm breit« Zeile 8 Psg. Für Plahwiinsche wir keine volkssenuns -MMstWW»«S^^SSSSSSS»SMW»»-M'—»I—M—WM———-IM—»—»-».»—!»»— SchristleUung: Dresden A, Polterstr. 17, Ruf L8711 und V101S; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch- druckerei u. Verlag Tb. u. G. Winkel, Polierstr. 17, Ruf L181S; Postscheck: 10SV; Stadtbank Dresden «4787. Sonnabend/Sormlag» S./4. August 1940 Im Falle von höherer Gewalt, verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder Werbungtretbende kein« Ansprüche, salls die Zeitung in beschränktem Umsange, verspätet oder nicht erscheint. — Erfüllungsort Dresden. EnglischeLügenkmpagneumSambmg Deutsches il-Soot versenkte r SandelsdaMer Angriffe auf britische Tanklager 3 bewaffnete feindliche Handelsschiffe mit isooo VRT. durch Vombentreffer versenkt Berlin, S. August. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein U-Boot unter Führung von Kapttänleutnant Kretschmer hat auf einer Fernfahrt 7bewaffnet« feind liche Handelsschiffe mit 58118 BRT versenkt, darunter 8 in Geleitzügen fahrende Tanker. Damit hat dieses Boot bisher insgesamt 117 887 BRT feindlichen Handelsschlffsraumea und den britischen Zerstörer „Daring" versenkt. An der vstküste Englands vor Harwich und der Lhemsemündung sowie vor den Hebriden wurden am 3. August mehrer« bewaffnete feindlich« Handelsschiffe mit Bom ben belegt. 8 der angegriffenen Schiffe mit zusammen 18 000 BRT wurden versenkt. In der Nacht zum 8. August wurden einzelne Angriffe aus Lank lager uud Flakstellungen in England durchgeführt. Im Tanklager Thameshaven wurden hierbei aus gedehnt« Brände beobachtet. Einige am Tag« in Holland und Nordsrankreich ringe- flogene feindliche Flugzeug« stießen überall aus wirksame Jagd, und Flakabwehr, so daß sie ihr« Bomben ungezielt ins Gelände warfen. Bei Luftkämpfen über der Usfel-Se« und im See gebiet von Amuiden gelang es, 2 Bristol Blenheim-Flugzeuge, bei L« Havre «in weiteres Flugzeug des gleichen Musters durch Flakartillerie abzufchießen. Rach Nord- und Westdeutschland in der Nacht zum 8. August »«»geflogene britische Flugzeuge warsen ihr« Bomben wiederum nur auf nichtmilitärische Ziele ab. Sie zer störten Wohnhäuser und töteten und verletzten Zivilpersonen. In Ehra, «reis Gifhorn, in dessen weiterer Umgebung keinerlei militärische Ziele liegen, ist «in bäuerliches Anwesen durch eine Anzahl Sprengbomben zerstört worden. Di« vierköpfig« vauernsamilie. darunter zwei Kinder im Alter von 1 bi» 2 Jahren, wurde getötet, 3 «eiter« Personen schwer verletzt. Hamburg angeblich ein Trummerhamen London erfindet Erfolgender brltlschen Luststreitträste Rewqork, 8. «ug. Die Spätausgaben der Newqorker Abendblätter bringen in grober Aufmachung und mit schreien den Utberschristen auf der ersten Seite amtlich« Berichte aus London, wonach britisch« LuftstreitkrSste Hamburg pulverisiert" hätten. Es wird besonders hervorgehoben, datz die Briten nur militärische Objekt« ange- grissen hätten, und nur «in einzige» britisches Flugzeug werde vermißt. , Es ist symptomatisch für die englische Kriegführung, daß sie immer, wenn es den Briten sehr schlecht geht, anfangen, mit den unverschämtesten Lügen die Oeffentlichkeit zu irritieren Das ist so im Polenfeldzug geivesen, als sie noch während des Bombardements von Warschau von den siegreichen polnischen Truppen sprachen. Das ist genau so gewesest während der lan gen Wintermonate, in denen relativ wenig passierte und die Engländer von gloriosen Siegen, von Riesenerfolgen ihrer Blockade, von der vollkommenen Abschnürung Deutschlands von der übrigen Welt, vom gärenden Balkan, von Zerwürfnissen mit Ruhland und ähnlichem faselten. Wie sich nachher heraus- gestellt hat, ist kein Wort davon wahr gewesen. Genau so war es beim Beginn der Westosfensive, als sie bei dieser neuen Etappe der Kriegsführung erklärten, das sei in Wirklichkeit ein Erfolg. Ja, die Engländer habdn es sogar fertiggebracht, die furchtbarste und schimpflichste NielRrlage, die die alliierten Truppen überhaupt erleben konnten, nämlich die Schlacht in Flandern, in einen, wie ihr Reuterbüro erklärte, „seinen Sieg" umzuwandeln. Und genau so fangen sie setzt an — wo damit begonnen wird, ihnen an den Kragen zu gehen —, durch frechste und unverschämteste Lügen die Oeffentlichkeit irrezusühren und Uber den wahren Stand der Dinge zu täuschen. Zu diesem LUgenfeldzug gehören die neuesten Berichte, die sie sich seht durch ihre Iudengenossen in Newyork herüber kabeln lassen, um die englische Oeffentlichkeit etwas aufzudop- pen, in denen davon die Rede ist, datz sie Luftangriffe auf Hamburg unternommen hätten, die Hamburg in einen Trüm merhaufen verwandelt hätten. Das Schlagwort in der amerika nischen Presse lautet: „Hamburg ist pulverisiert worden!" Die Engländer schrecken bekanntlich nicht davor zurück, solche Dinge, um sie glaubhaft zu machen, in Atelier aufnahmen für den Film herzustellen. Die letzten OKW-Berichte haben keinen Zweifel darüber gelassen, datz die Engländer mit ihren Bombenangriffen rück sichtslos die deutsche Zivilbevölkerung angegriffen und mit der deutschen Geduld ein so frevelhaftes Spiel getrieben haben, dah es heute in Deutschland ungezählte Millionen Menschen gibt, die nur von dem einen heißen Wunsch beseelt sind, wie der Führer in seiner Reichstagsrede gesagt hat, datz sie möglichst bald einmal den wahren Feind vor die Klinge bekommen. Der OKW-Bericht hat auch ganz offen und rückhaltlos dem deutschen Volk Bericht davon gegeben, welche Wirkungen der Angriff Englands auf die zivile Bevölkerung in Hannover nach sich gezogen hat; und wir können hier ergänzend noch Mitteilen, datz es in Hannover vier Tote und eine Reihe von SchwerverleHten gegeben hat. Alles das steht auf dem Schuldkonto Englands. Wenn die Engländer nun durch die nord- und südamerika nische Presse behaupten lassen, dah sie ausschlietzlich militäriscl)« Objekte angriffen, so ist das eine feide und niederträchtige Lüge. Sie greifen nur die Zivilbevölkerung an. iveil sie glauben, sie könnten damit die Innere Moral in Deutschland erschüttern. Sie gehen jetzt in der Welt damit hausieren, datz ihre Luft angriffe Hamburg in Schutt und Asche gelegt hätten unter dem Schlagwort: Hamburg ist pulverisiert". rer und seine Mitarbeiter geformt wurden. Schekosj stellte im einzelnen die Eindrücke dar von allem, was er gesehen hatte, und er sprach mit Begeisterung und Anerkennung von seiner Unterhaltung mit dem Führer, der ihn empfangen hatte. Der Führer, erklärte Schekoff, ist von dem Gefühl für Gerechtigkeit in der Zukunft Europas erfüllt, er erweckte in mir das volle Vertrauen, datz er alles tun wird, damit auch für die Balkanvöl- ker eist dauerhafter Frieden zustande komme. Simgerflreik, um nicht nach England fahren zn mihsen N«wy»rk, 3. August. Wie aus Norfolk fVirginia) gemel det wird, verweigerten am Freitag 13 Besatzungsmitglieder des griechischen Frachters „Panama", der eine nach England be stimmte Schrottladung an Bord hatte, die Ausfahrt. Sie liehen sich auf dem Pier häuslich nieder und erklärten, dort zu blei ben und in den Hungerstreik treten zu wellen, big ihnen eine ungefährdete Passage nach Griechenland beschafft werde, Genf. 3. Atfgstst. Nie der Londoner Nachrichtendienst ver kündet, sind 3000 englische Kinder von der neuseeländischen Re- gierung für eine Ueberführung nach Neuseeland namhaft ge- macht worden. Für weitere 5000 Kinder seien ebenfalls Unter« kunstsmögltchkeiten vorhanden. Erwclienma de» L»nd»»er Kriegskabinett Newnok, 3. August. Amerikanische Blätter verbreiten eine amtliche Reutermeldung aus London, wonach Churchill den Mi nister für Flugzeugproduktion, Lord Beaverbrook, aufge fordert hat, als Mitglied in das Kriegskabinett elnzu- teten. Dabei soll Beaverbrook sein, bisheriges Amt zunächst nicht aufgeben. Aua anderer Quelle verlautet allerdings, dah> er die Aufgabe erhalten soll das Informaticnsmintsterium zu überwachen, ohne datz der bisherige Minister Duff Eooper entlassen wird. Der millionenschwere Zettungskönig Lord Bea verbrook dürfte sich durch die in seiner früheren Tätigkeit be- trieden« Kriegshetze für die Aufnahme ins Kriegskabinett be sonders qualifiziert haben. Generallsfimus Schekoff über seine Eindrücke an der deutschen Front Sofia, 3. August. Der frühere bulgarische Generalissimus Schekofsgab heute vor der Presse über seinen Besuch an der deutschen Front, den er auf Einladung des Oberkommandos der Wehrmacht unternommen hatte, Erklärungen ab. Nach Schekoff sind dle Ursachen der deutschen Siege in der ausge zeichneten Moral, der rationellen Organisation und der gewis senhaften Disziplin zu suchen. Qualitäten, di« durch den Fith- Die Selmat bankt lhren tapferen Söhnen Geleitworte Görings, Rust» und Gras Schwerin von Krosigk» zur 5. Haussammlung Berlin, 3. August. Der 5. Ha u s sa in in l u ng für das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz, die am Sonnabend und Sonntag durchgeführt wird, geben Reichsmar« sä-all Göring und die Relchsmimster R u st und Graf Schwe rin von Krosigk folgende Geleinvorte mit: „In dem siegreichen Freiheitskampf unseres Vclkes er füllt das Deutsche Rote Kreuz seine Pflicht in höchstem Vcravt. wortungsbewutztsetn und steter Hilfsbereitsclmft. Zuverlässig und gewissenhaft leistet es selbstlose Arbeit. Die Heimat kennt gegenwärtig keine schönere Aufgabe, als dieses scgensreirl-e Wirken des Roten Kreuzes mit sreudi- gem Herzen tatkräfig zu unterstützen Im Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz dankt sie ihren tapferen Söhnen, die für Führer und Vaterland im heldenmütigen Einsatz Kämpfen uiid bluten. sgez): Göring, Reichsmarsä-all des Grotzdeutschen Reiches. „In einer Zeit, die Hunderttausende von Männern zum Blutopfer, für ihr Vaterland und für eine neu« Ordnung der Welt aufgerusen hat, ist das Rote Kreuz das verpflichtende Sinnbild für das Liebcsopfer, das die Heimat in dem graften Ringen darbringen kann. Es ist das Gesetz der Frontkamerad- fchaft, das unter seinem Zeichen auch die Daheimgebliebenen ersaht. Welcl-er. deutsche Junge, welches deutsche Mädel uno ganz besonders welche deutsche Frau empfände es nicht als ein Glück, durch das Rote Kreuz an der Kameradschaft der Front teilhaben zu dürfen? Und wo scviele ihr Blut geben, da wird auch dem letzten Volksgenossen sein Schcvflein für die Rote« Kreuz-Sammlung ein gar geringes Opfer dünken." lgez.s: Rust. „Der deutsche Soldat setzt Leben und GesuiKcheit für Deutschland «in. In unermüdlicher Hilfsbereitschaft heilt das Deutsche Rote Kreuz die Wunden, die der Krieg schlägt. Wir wollen dem Soldaten für sein Opfer und dem Führer für den Sicgeszug unserer Wehrmacht danken durch unsere Spende für das Deutsche Rote Kreuz." sgez): Graf Schwerin von Krosigk. Ein GegenWag des Secret Service Japanisch« Geschäftsleute in London verhaftet Tokio, 3. August. Die Agentur Dome! und Extrablätter der Zeitungen meldeten am Sonnabendvormittag aus London, datz die Lolchoner Vertreter der bekannten japanischen Firme« Mitsubischi und Mitsui durch die britische Regierung verhaftet worden sind. Bei der Verhaftung der beiden OZeschältsleute handelt es sich anscheinend um eine englische Gegenmatznahme gegen die Vcrlmftung der im Dienste des Secret Service stehen«, den Spione durch die japanischen Behörden. FeldpostpaMen ausgEndert Acht Jahre Zuchthaus. Dresden, 3. August. Von Eondergcricht Dresden wurde der am 5. 5. 1008 geborene Paul Arno Hofmann aus Chem nitz unter Anwendung der Volksschädlingsverordnung wegen schiveren Diebstahls, Amtsunterschlagung und schivercr Urkun denbeschädigung zu einer Gesamtstrafe van acht Jahren Zucht haus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Hofmann hatte in seiner Eigenschaft als Postbeamter ist mehreren Fällen Postsendungen, auch Feldpostpäckche», ihre» Inhaltes beraubt bzw. sich angeeignet. Neugeborenes Ktnd umgebracht Schwere Sühne. Bautzen, 3. August. Vor den, Bautzener Lanvgericht mutz ten sich der 36 Jahre alte Helmut Bruno Schuster und die 25 Jahre alt« Martha Hedwig Gude, beide aus Rothnauß- litz, verantworten. Das Verhältnis der beiden Angeklagten war nicht ohne Folgen geblieben. Schuster hatte seine Geliebte gedrängt und schließlich überredet, das zu erwartende Kind beiseite zu schaffen. Anfang Mai gebar die Angeklagte heimlich ihr Kind, kümmert« sich zunächst mehrere Stunden nicht darum und steckte cs schließlich in einen mit Wasser halb gefüllten Eimer, den sie auf den Heuboden schaffte. Nach Eintritt der Dunkelheit holte der Angeklagte Schuster die Leiche des Kinde» vom Heuboden und warf sie in die Iauchegrube. Das Gericht ivar der Ueberzeugung, daß die Gude die Tat ohne Ueberlegung ausgesührt hat und verurteilte sie zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehr verlust. Schuster wurde wegen Anstiftung zu dieser schreck lichen Tat zu sieben Jahren Zuchthaus uno fünf Jahren Ehr verlust verurteilt.