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««Mao, 28. -lsvrmber L»zr 78. stahesano. M. ^00 Anzeigknpre»«: »0 mm dreUe «rundjeNe rö Psg. autwirt« «o Plg. «Iblchlag und Rabatt» nach Tatti. ganttlttnanzelgkn UN» Elellengeluche kk- mckzigle Vrelle. Oy.-Webühi zo Psg. - Rachdruck nm mit Quellenangabe Lretdner Rachttchlen. Underlangle Lchttttslücke werden nlchl aulbewabr« »e,ug«ge»Ichr del lägllch »welmallgee Lu- ftellung lrel Hauck monallich NN. d.ia, durch »olibejug «« ».»o einlchliedllch L« VI». »oftgebühr lohne Poll«ul>ellung«gebühr> he« Ilebenmal wSchentllchem Berland. Elniel- »ummer lv Vlg. Gegrünöet 18S6 Druck ».Verlag«Lirpsch L Aeichardt, Dre«den-A. I, Marken straße ZS/-2. Fernruf 25241. Postscheckkonto lSSS Vresden Die» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtshauptmannschaft Dresden und de« Schiedsamte« heim cvberverstcherungsamt Dresden Umgestaltung -er Deutschen Arbeltsfront ES Neuordnung des Raldriibtenwtlens >er- Ä"ißc?i Wochen nachdem Jahre 1034 noch zugelassen werden sollen, wird noch geprltst. kommt nicht darauf an, was einer tut, sondern wie er es znm Beste» des Volkes tut. Dr. Ley wies dann weiter darauf hin, daß solche Ziele und Ausgaben nichts mit dem ständischen Ausbau zu tun haben. Daß der Führer den ständischen Aufbau zu nächst noch gestoppt und zur ückgc stellt hat, habe schon seinen guten Grund. Man sollte am besten auch das Wort vom ständischen Ausbau vermeiden, denn er kommt von Stand, von stehe» her, und was steht, marschiert nicht mehr, lind das kann der neue Staat nicht gebrauchen. Gerade dem Führer liege auch nichts ferner, als überflüssige Organisationen zu schaffen. Nicht die Organisation sei die Hauptsache, sondern der Mensch. Der -ritte Eintopfgericht-Sonntag Berlin, 28. Nov. (Eigene Drahtmeldung.) Für den bevorstehenden dritten Eintopfgericht-Sonn tag hat die Gausührung des WinterhilfSwerkeS kür Berlin eine bedeutsame Aenderung gegenüber den beiden ersten Sonntagen getroffen. Sie will an diesem Tag 4V 000 Be dürf t t g e — das sind die an anderen Tagen in Wohlfahrts küchen gespeisten — den Gaststätten »»führen und in die Lage versetzen, mit ihren bessergestelltcn Volksgenossen ein Eintopfgericht im Werte von l>0 Pf. etnznnehmen. Zu diesem Zwecke erhalten sie G ut - bzw. Verbillig ungS- scheine, die sie in den Gaststätten unter Hinzuzahlung der Differenz in Zahlung geben können. Diese Regelung wirb von den Bedürftigen wie von den Gastwirten begrüßt werden. Sie stellt neben dem ideellen Zweck der Schaffung einer wirklichen Ttschgemeinschast einen Versuch dar, die von dem GastwirtSgemerbe für das WintcrhilfSwerk ge- brachten Opfer durch ziclbcwußte Hebung des Um- «atze» anzuerkennen. Die Gastwirte sind angewiesen worden, ihre Schaufenster mit einem entsprechenden Plakat zu versehen, lieber die für die Sinlösung der Scheine zu be- achtenden Etüzelheitrn unterrichte! ske ihr Biirüfsverbanb. Berlin, 28. November. Der Führer der Deutschen Arbeitsfront. Staatsrat Dr. Ley, äußerte sich heute vor der Preße über die « usgab e n, die der A r b c i t S s r o n t zusatten. Dr. Ley gab zunächst einleitend bekannt, daß die Arbeitsfront tret Arten von Mttollevschaften kennt, einmal dlebiSherigeuBerbänbe.dieab heute keine neue« Mitglieder mehr ausuehme« dürfe», dann Korporationen, wie die Retchskultnr» kammer, die als Korporation Mitglied der Arbeitsfront ist, nnd drittens vor allem die Einzelmitglied« schäften, wie sie auch die NSDAP, hat. Die Dienststellen, die von heute ab die Ausnahmen für die Arbeitsfront vornehme«, find die Dienst stellen der Partei, also die RSBO. Neuaufnahmen von Einzclmitgliedcrn können also nur »och über die NSBO. erfolgen. Dr. Ley wies weiter daraus hin, daß das Streben nach großer und zu- sammenfassender Einheitlichkeit auch für die Arbeitsfront charakteristisch ist. die Arbeitgeber und Arbeitnehmer umfasse. Ihr letztes Ziel ist es, alles Trennende zum Ber - schm i n d e n zu bringen. Von seiner sechswöchigen großen Reise durch ganz Deutschland konnte Dr. Ley berichten, daß eS ihm gelungen ist, sowohl den Unternehmer als auch den Arbeiter für die von ihm vertretenen Gedanken zu erobern. Nur dcnAr - beiter zu gewinnen, sagte Dr. Len, das wäre traurig ac- wesen, denn das haben ja schon dtc Marxisten scrtiggebracht, und nur den Untcrnch m c r zu gewinnen, das hieße, nicht über den Rahmen der einstigen Deutschen Volkspartei hinauskomme». Daß es aber gelang, sowohl den Arbeit nehmer als auch den Arbeitgeber zusammenzubringen, das war der große Erfolg dieser Reise und der Bcmühnngen der Arbeitsfront. Das gestern ausgestellte Ziel verlangt gleich falls die Einheit. Die Frage, wie NSDAP, und Arbeitsfront zueinander stehen, beantwortete Dr. Ley dahin, daß die Partei die Hüterin der Weltanschauung ist, während die Arbeitsfront die Gemeinde ist, in der diese Welta»schaniing verarbeitet wird. Die Arbeitsfront ist die g r v ßc Kl a in m er um das Volk, innerhalb deren Icdcr Anteil nimmt am Leben seines Volkes. Wir können im neuen Staat keine Massen gebrauchen, die am politischen Leben keinen Anteil nehmen. Das ist ia gerade das Wesen des neuen Staates, daß er das Volk direkt dazu zwingt, an allem Anteil zu nehmen. Gesetze und Maßnahmen lediglich von oben herab zu trcssen. das hätte gar keinen Sinn. Man muß den Menschen vielmehr klarmachcn. wcShalb so ge handelt werden muß und nicht anders, und jedes, auch daS kleinste Gcsetzgebungöwerk muß dle innere Anerken nung des ganzen Volkes finde». Die Arbeitsfront will um das ganze Volk ein einigendes Band schlinge«. Der Wert der Hand arbeit wird der des Kopses gleichgesctzt. Die Arbeit wird ans einen sittlichen Nenner gebracht. WLV. un- LA. zufammenvelevt Berlin, 28. Nov. Angesichts der wirtschaftliche« Ent wicklung in der deutschen Presse habe« sich die Inhaber der Eontlnental-Telegraphen-Kompagnie, Wolfs» Telegrapbisches Büro, A.-G., und dle Gesellschafter der Telegraphen-Unio» Internationaler Nachrichtendienst, GmbH., dahin ver ständigt, daß die in Deutschland heranSgegebene« Dienste der beiden Gesellschaften znsammengelegt werden. Zu diesem Zwecke wird eine neue Gesellschaft gebildet, die sich Deutsches Nachrichtenbüro, G. m. b. H., nennt. Zum Vorsitzenden des Borstandes der neuen Gesell« schast ist Otto Meser, zn seinem Stellvertreter Dr. Albrech« ernannt worden. Dem Borstand gehöre« serner an dle Herren: Direktor Freiherr Besserer von Thal singen nnd Direktor Dr. Reetz. Den Vorsitz des Auf» sichisrats übernimmt der Verleger Hugo Brnckman« (Münchens Als Delegierter des AussichtSrats ist Haupt mann a. D. Wilhelm Weiß in den Vorstand entsandt worden. Die neue Gesellschast wird ihre Arbeite» noch vor Ablaus dieses Jahres ausnehme«. Weiße Wochen auch noch 1934 Berlin, 28 Nov. Net den Verhandlungen, die im RetchS- wirtschastSminiNerium in den letzten Tagen über die Frage der Abschass ung der Weißen Wochen stattgesunden haben, ist sestgcstellt worden, daß eine Abschaffung der Weißen Wochen bereits für das Jahr 1034 nicht in Betracht kommen kann, weil sie für die betreffenden Unternehmungen in Industrie und Handel eine gewisse Umstellung und Ver fügung auf weite Sicht notwendig macht. Die Frage, ob die Weißen Wochen nach dem Jahre 1084 noch zugelassen werden Der Leiter des Organisationsamtes der DAF., Clans Selz ner, hat verfügt, daß werktätige deutsche Volks genossen mit sofortiger Wirkung die Einzelmttgliebschast er werben können. Die GaubetricbSzcllenabteilungcn führen die Werbung dieser neuen Mitglieder durch. Die Beitritts erklärung enthält u. a. den Satz: „Ich verpflichte mich, in all meinem Denken und Handeln nach dem national sozialistischen Gesetz: „Gemeinnutz geht vor Eigen nutz!-' zu streben." Gleichzeitig hat der Führer der Arbeitsfront, Dr. Leq, die Aufnahme in die setzt von der DAF. gesührt«» Ver bände mit sofortiger Wirkung gesperrt. Die Sperr« ist endgültig und wird nicht mehr aufgehoben. In den A n S f ü h r » n g S b e st i m m unge n zu diesen Anordnungen hebt der stellvertretende NSBO.-Leiter Salz- ner noch einmal hervor: Jeder schaffende deutsche Mensch kann Eiuzelmitglied der Arbeitsfront werden, einschließlich Erwerbslose und Pensionäre, mit Ausnahme von Beamten. In Deutschland arbeitende Aus länder können als zahlende Mitglieder ausgenommen werden. Zur Aufnahme ist die Erfüllung der Arier paragraphen notwendig. Die Ncnanmcldung ist nur für Einzelpersonen möglich. Unternehmer treten also nicht für die Firma, sondern für ihre Person als Einzelmitglied ein. Eine Trennung nach sozialen Funktionen (Unter nehmer, Arbeiter» oder nach dem Beruf darf von den ört lichen Dienststellen nicht vorgcnommen werden. Die Auf teilung nach Gruppen bleibt Vorbehalten. Mit Wirkung vom 1. Januar 1034 tritt — abgesehen von der erwähnten Mitgliedersperre für die Verbände der Arbeitsfront, die sofort wirksam wird — zur Aus arbeitung eingelausener Ansuahmeerklärnnge« ein« Mitgliedersperre für die gesamte Deutsche Arbeitsfront ein. Schließlich erklärt Selzner: Die Schaffuim einer großzügigen Sozialverfassung, die dem schaffenden Menschen dle Sorge für den Lebensabend abnlmmt, die Betreuung all ihrer Mitglieder in den Rechtsfrage», die Erziehung ihrer Mitglieder zum nationalsozialistischen Denken sind, wie ans dem Aufruf des Führers der DAF., Dr. Ley, und der Minister Schmitt und Scldte sowie des Beauftragten des Führers, Pg. Keppler, hervoracht, die nächsten Auf gaben der DAF. MUMderßnne für »le alten Berbllnde vraktmolcknog nunorvr SorUnor SvbrUUollnng Neuer -eutfcher Schritt in Wien Berlin, 28. Nov. Der dentsche Gesandte in Wien ist, wie wir von maßgebender Seite erfahren, vom Reichsaußeu» Minister angewiesen worden, angesichts der nunmehr ab geschlossene» Ermittlungen über den Grenzzwischensall und mit Rücksicht aus die erfolgte Klarstellung bei der österreichi sche« Negierung auzusragen, in welcher Weise sie ge denkt, de« Fall weiterznbchaudeln, und wann end» lichAbhilfe geschassen werden soll. Der polnische Gesan-le -et Darrö Berlin, 28. Nov. Der Ncichsminister für Ernährung und Landwirtschaft, DarrS, empfing heute anläßlich der Unterzeichnung des deulsch-polniichcn Rvggenabkommens den Gesandten der polnischen Republik, Lipskt. Die Unter redung verlief in sehr sreundschastlichcr Form. Ter Ge sandte gab seiner Befriedigung über das Roggcnabkommen, das erste praktische Ergebnis in der Bereinigung der deutsch-polnischen Wirtschaftsbeziehungen, Ausdruck. Poltzeipräsi-ent a. D. Koettiv? Dresden, 28. Nov.'Im 78. Lebensjahre verstarb am Montag Dresdens langjähriger früherer Polizeipräsident Paul Koetttg. Am 14. September 1820 als Sohn eines Berg rates zn Dresden geboren, studierte er Rechtswissenschaften, trat 1880 in den Vorbereitungsdienst nnd kam 1883 als Referendar an die Polizcidirektion Dresden; hier rückte er, nachdem er die zweite Staatsprüfung' abgelegt hatte, all mählich zum NcaterungS- und ObcrrcgtcrungSrat auf. Viele Jahre war er Chef der Kriminalabteilung, wie er überhaupt gerade diesem Zweig des PolizciwcsenS von jeher sein ganz besonderes Interesse gewidmet hat. Durch die PolizeiauS- stcllung auf der Deutschen StädtcauSstcllung im Jahre 1008 in Dresden, die als sein eigenstes Werk bezeichnet werden darf, wurde Koetttg in weiteren Kreisen bekannt. Am 1. Mat 1904 trat er als Nachfolger des damaligen Polizeipräsidenten Le Matstre an die Spitze der Dresdner Polizei. Die Be rufung wurde mit Genugtuung begrübt, denn Kocttia er freute sich schon damals lebhafter Sympathien. In feiner langjährigen Wirksamkeit hat er vor allen Dingen dem poli zeilichen E r kc n n u n g S d ic n st große Aufmerksamkeit zu gewendet und seine reichen Erfahrungen durch Vorträge, z. B. über das Bertillonschc System der Körpermessung, auch in der Oefsentlichkeit bekanntgcgebcn. Er gründete hier die Polizetschule und namentlich auch das Polizei museum, eine Schöpfung, die in ihrer Eigenart in Deutschland einzig dasteht. Auch die sächsische LandcSkrtmt- nalpoltzet verdankt ihr Entstehen seiner Anregung. Am 80. September 1010 trat Koetttg — der letzte Königs. Säch- stsche Polizeipräsident in Dresden — in den Ruhestand. DaS Hinschetdcn dieses hochverdienten Mannes, dessen ganze Lebensarbeit dem Polizetwesen gehörte, wirb nicht nur von der älteren Poltzeibcamtenschaft, der er stets ein gerechter und milder Vorgesetzter war, sondern auch von weiten Kreisen der Bevölkerung, mit denen er beruflich und gesellschaftlich in Berührung kam, aufrichtig bedauert werben. Die Betsetzuna erfolgt am Freitag 14,4ö Uhr auf dem JühanniSfriedhof in Tolkewitz.