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Dresdner Nachrichten : 26.11.1933
- Erscheinungsdatum
- 1933-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-193311262
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19331126
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19331126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1933
-
Monat
1933-11
- Tag 1933-11-26
-
Monat
1933-11
-
Jahr
1933
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1933
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Nr.-SS Sette 4 «Dresdner Nochrkblen* — Oertliches und Sächsisches Sch ziehe eine Schublade auf, die lange verschlossen blieb. Allerlei Dinge waren ihr tm Lause der Zeit iibergeben ivvrden, die mit dem tätigen Alltag nichts mehr zu tnn hatten. Erinnerungen, wohl schon von der Schulzeit her. Und mit dem eigentiimlich beklemmenden Dust, der solche» abgedankten Sachen anhängt, dringt längst Vergessenes wesenhast auf mich ein. Da liegt das kleine Briesmarkenkästchen aus echtem Perlmutter, siir einen geliebten Lehrer vom kargen Taschen geld während froher Serien an der See gekauft. Einen hätz- lichen, unüberlegten Scher-, der dem allzeit Gütigen bitter weh getan haben mochte, sollte diese Aufmerksamkeit wieder gutmachen. Aber dann fehlte der Mut zum Htngeben. Wie, wenn er es falsch aussatzte oder etwa gar nicht aniiahm? Die ganze ratlose Bangigkeit jener Tage steigt aus dem ge- össneten Deckel wieder empor Da ist ja die Uhrkette, die einst heitzersehnte »nd vielbewunderte, die der gute Onkel mir zur Konfirmation schenkte. Warum nur batte ich sie damals iortgclegt? Ach so, sie war mir eine» Tage» nicht mehr „fein" genug, kam mir so altmodisch schwer vor in der Gliederung. Ob es den Onkel wohl gekränkt hatte? — Ein Seidenbändchen! Wer nur gab es mir? Oh, eS zersällt unter dem Druck meiner Finger. Zerstoben, verweht, wie da» Ge denken. Aber diese putzige Rosenknospe hier, immer noch dnnkelrot, anuischane», — das war an einem Juniabend —, Ein Opernbillett für Parsisal, erste Aufführung in unserer Hofoper nach der vielumkänipsten Freigabe von Bay- reuth. Und ganz hinten in de Ecke ein Päckchen Briese, mehrfach verschnürt und dick den Knoten versiegelt. Ob ich den Faden löse? Denn zum Wiederlese», einmal, nach langer Zeit, waren sie doch wohl dort hingelegt worden? Nein, nein! Dazu müssen noch mehr sichre in» Land gegangen sein AVer was mögen diese kreisrunde» Gebilde an» weissem Setbenpaptcr vorstellcn? Biele Lagen klnd fest auf einander gedrückt, am Rande zn regelmähigc» Zacken ein gekerbt und ei» halbmal nm sich selbst gedreht. Ein Endchen feiner Silberdraht liegt dabei. Mechanisch blättere ich die einzelnen Scheibchen auseinander und reihe sie aus den Draht, so dass sie nut ihren lustig krause» Rändchen den Ball der Schneeballblüte nachahmen. Ab. ich hab'S nicht verlernt, was mir Grohmutter sv engelSgcdnldig hundertmal hatte zeigen müsse», wie ich tausendmal ungebärdig und garstig gegen sie war. Für die vielen Kränze, die sie Fahr sür Fahr am Totensonntag auf die Gräber ihrer Angehörigen legte und aus alle die verlassenen Stätten, die sonst keinen Schmuck gesehen hätte», brauchte sie eine Unzahl dieser Schneebälle, nm daS dunkle Tannengriin ankznlichten. Wie gut eS immer in der groben Veranda roch, wo die Kränze nnd Kreuze ge flochten wurden, so weihnachtlich nach Wachs und Tannen grün. Wir Kinder dachten nicht an die Toten — —. wir hätten wohl damals den Lebenden mehr Liebe erwiesen und mehr Kummer erspart Ich habe die Schublade wieder -«geschlossen; deu kleine» Schneeball behielt ich zurück. Fch will ihn heute mit hinaus aus den Friedhof nehmen tt. K. — Üonsnlatwesen. Der zum Mexikanischen Wahlkonsul kn Leipzig ernannte Viktor Sperling wird in dieser Eigenschaft anerkannt und zngelassen. Heldengeöenken i?zz IVlr traben um unsere Toten geklagt In all den Jahren an diesem Tay. Zehrend« Trauer zerriß uns das »Zer;, Daß fruchtlos ihr Mpfer war, ihr Sterben. Für was sie ihr Leben pflichtwilliy gegeben — Zertreten ward es, beschimpft, belacht. Mit nagendem Zweifel, mit stummen Fragen Begingen wir trauergebeugt ihr Gedenken. Doch heute leuchtet ob all den Gräbern, Ob all -en Rreuzen in nah und »ern, Entflammend die Seelen, kelloderndes Lichts Sir sind nicht vergeben» für uns gestorben. Ihr heiliges Gpfer trug segnende Frucht. Sie glaubten an Ehre, an Freiheit, an Sieg. Und es ward wahr! wir senken die Fahnen, Und Stolz grüßt und Dank in Walhall die Helden I Luginsland in den „Dresdner Vt achrichten" Borlrag und Nachdruck nur mit dlcler Quellenangabe gestattet Der Reichswehrminister in Dresden ReichSwehrminister Generaloberst v. vlomb « rg be- suchte am Sounabend die Garnison Dresden. Um 10 Uhr vormittags besichtigte der ReichSwehrminister die Jnfanterteschule, wo er die Lehrer un- Schüler der Fnfanterieschule begrübt«. Im Anschluh daran stattete er dem ReichSstatthalter Mutschmann un- dem Minister- Präsidenten v. Killtnger Besuche ab. Nach dem Besuch de» Oberbürgermeister» Zürn er besichtigte «r kurz die Ausstellung »Entartete Kunst" tm Lichthof de» Rathauses und da» vom Hochbauamt gefertigt« Modell der neuen Anlage am KvntgSuser, wobei er den darin enthaltenen Plan eines Ehrenmals für die alt« sächsisch« Armee vor dem Blockhaus besonder« Beachtung schenkte. Vor seiner Rückreise nach Ber- Un, die am frühen Nachmittag erfolgt«, weilte er noch einige Zeit bei dem Ossizierkorp» de» Standorte» Dresden. ... marWer'n lm Seist la unleea Reihen mll! vle Loten -er sächsischen GV. 1. SA.-Mann Kurt Günther, Sturm 14/474, geb. 28. Juli 1904, gest. 16. März 1l)80 an den Folgen eine» Messe r- sttcheS in den Rücken; 2. SA.-Mann Paul Meier, Sturm 1/188, geb. 17. Januar UM, gest. 7. Dezember 1686 an den Folgen eine» Kau st- schlage» ins Gesicht; 8. Truppsührer Walter Thrtemer, Sturm -11/188, geb. 7. August 1667, gest. 11. November 1681 an den Folgen eine» Herzstt ch e S ; 4. SA.-Mann Max Beulich, Sturm 21/181, geb. 9. Januar 1618, gest. 4. April 1982 an deu Folgen von mehreren M e s se r st t ch e n; 5. Scharführer OSkar Milduer, Sturm 22/474, geb. 11. August 1908, gest. 6. November 1982 an den Folgen von M e sserstichc n ; 6. SA.-Mann Walter Bliimcl, Sturm 18/106, geb. 7. Sep tember 1908, gelt. 2. Juli 1981 au deu Folgen eines Schüsse»; 7. SA.-Mann Erich Sallie, Sturm 16/106, geb.».April 1918, gest. 29. Juli 1982 an den Folgen eine» SttchcS; 8. Scharführer Alfred Kindler, Sturm 8/106, geb. 1. Dez. 1907, gest. 16. Oktober 1082 an den Folgen einer Kopf- verletznng; 9. SA.-Mann Heinrich Simbach, geb. 14. Dezember 1898, gest. 8. Februar 1929 an den Folgen einer Kopf verletzung sowie Innerer Verletzungen; 10. Truppsührer Alfred Manietta, geb. 7. Oktober 1898, gest. 1. Oktober 1988 an den Folgen mehrerer Kopf- st iche ; 11. SA.-Mann Eugen Eichhorn, Sturm 11/134, geb. 14. Feb. 1906, gest. 11. September 1027 an den Folgen eine» Lnngenstiche S. Vom Stahlhelm, Lan-e-veeban- Sachsen, starben: 1. Albert Fläming, Ortsgruppe Buchholz, von Kommunisten erschlagen am 26. September 1928. 2. Franz MruSzok, Ortsgruppe Brand-ErbiSdorf, von Kom munisten schwer verlebt nnd seinen Verwundungen erlegen im September 1924. 3. Friedrich Wilhelm Schönfeld, Ortsgruppe Lunzenau, von Kommunisten erschlagen am 24. Juli 1931. Weitem RMm» der WMalWerwerlMen Am 81. Oktober 1983 betrug nach den Meldungen der BezirkSsürsorgcverbändc an das Statistische Landesamt die Zahl der WohlsahrtSerwerbSlolen noch 202 511. DaS bedeutet gegenüber Ende September eine Abnahme um 11625 oder um 5,4 v. H. Auf 1000 Einwohner entfallen immer noch 40,55 WohlsahrtScrwerbSlosc, in den bezirkSsreten Städten sogar noch 58,29, dagegen in den Bezirksverbänden nur 29,67. Bet den Städten schwankt die Zahl ans 1000 Einwohner zwischen 11,84 in Glauchau und 83,42 in Pirna, bei den Be zirksverbänden zwischen 10,88 in Oschatz und 54,56 in Leipzig. Verbot -es Reichsbun-es -er AnflationSopfer Das Ministerium de» Innern hat durch Verordnung vom 20 November 1988 ans Grund der NeichSpräsidentcn- verordnnng zum Schutze von Volk und Staat vom 28. Fe bruar 1983 den Rcichöbund der Inflation 8- opfcr des Freistaates Sachsen samt dessen Unterverbänden mit sofortiger Wirkung aufgelöst und verboten. Wer sich als Mitglied der aufgelösten Vereinigung betätigt, die aufgelöste Vereinigung auf andere Weise unterstützt oder Konnlaz 2«. November 1S3Z den durch die Bereinigung geschaffenen organisatorischen Zusammenhalt weiter ausrrchtervält, wird bestraft. Das Vermögen ber aufgelösten Bereinigung ist zu beschlag, nähme»». Vhftaoouno -re sff-nttichrn Grb-u-r am Riutahrstao« un- am Relck-vrün-unv-tage Dem Vorgehen der ReichSregterung entsprechend hat da» sächsische Gesamtministerium angeordne», dass allsährlich am 1. Januar lNeujahrStag) un- am 18. Januar lReichd- gründungStag) die üsfentltchen Gebäude zu beflaggen sind. — Todesfall. Im 80. Lebensjahre verstarb der Nech, »unaSrat a. D. an der Stichs. StaatSbahn Max Fischer. Er war Begründer und langjähriger 1. Vorsitzender des deutsch-österreichischen Eisenbahnbeamtenvereins. — Gausachberate, sür ReichSpoftaugelegenheiten. Die Gauleitung Sachsen der NSDAP. Halden Vberposlinjpeklor Pg. Bsyrisch, Dresden, zum Gaufachberater sür Reichs- postangelegenheiten ernannt. — Reichsbahn gibt wieder FesttagSrücksahrkarteu z« Weihnachten a«S. Die Reichsbahn gibt zu Weihnachten und Neujahr wieder FesttagSrllckfahrkarten mit einer Fahrpreisermässigung von 8816 Prozent aus. Die Karten gelten in ber Zeit vom 22. Dezember o Uhr bis zum 2. Januar 24 Uhr an allen Tagen zur Hin- und Riiä- fahrt. — KSnig'Georg-Gymnastn«. Die Elternschaft fand sich «m Festsaal ber Schule zusammen, um den neuen Rektor, Oberstudiendir. Dr. Kretschmar willkommen zu Heine«. Aus die BegrüssungSworte de» Vorsitzenden de» Elteriwet- rat», Neg.-Nat Däumler, ber dem neuen Führer der Schule wie schon am Tage seiner Einweisung das Vertrauen der Elternschaft aussprach, antwortete dieser in längeren Aus- führungeu. Er versprach, sein Amt tu nattonalsozialistischcm Geiste zu führen, und bat die Elternschaft um vertrauend- und verständnisvolle Mitarbeit. Daraus erössnete die Serenade „Eine kleine Nachtmusik" von Mozart den Reigeu der musikalischen Darbietungen. In Solostückcu sür Flöte und Klarinette und ebenso in einer selten zu hörenden Kammermusik für Oboe, Bratsche «nd Klavier vou Mozart wurde die Verwendung de» Holzblasinstruments iu der Hausmusik gezeigt. Mit Solostttckeu für Violine sl.Lah au» dem Konzert in 6-Dur von Haydn und ein Tanz vou Sarasate) erntete der Kratinaschliler Herrsnrth reichen Bei fall. Eine Gruppe von Quintanern und Sextanern trug hierauf ein Menuett und einen Marsch von Joh. Sebastian Bach vor. Eine Serenade von Godard für Solo-Violine und schliesslich der Konzertwalzer „An der schönen blauen Donau" von Johann Strauss, vom Schulorchester in allen Teilen ein drucksvoll miedergegeben, gaben dem Abend einen heiteren Abschluss. — Zu dem Unfall auf b«r Lössaitztalbah«, bet dem be- kanntltch Oberinspektor Werner den Tod fand, erfahren wir, dass der Gesundheitszustand der beiden anderen Schmer- verletzten, Baukontrolleur Berghänel nnd Betriebs ingenieur Franz, zufriedenstellend ist. An der Unsattstelle traf übrigens mit als erster der Arbeitsdienst der NSDAP, Abteilung 5/154 Kötzschenbroda, ein und bemühte sich um die Verletzten. — Fremd« ia Dresden. Im Palasthot« l am Postpsiw sind abgesttcgen: Gen«ralinsp«kteur Oberariippensührer v. Ullrich, Magdr- bürg: Inspekteur Griippensührer Weinreich, Merseburg; Gcner->l a. D. Freiherr Dtgeon v. Monteton, Berlin. — Sächsische Flurnamenverzeichnisse. Auf Grund der von dcr Sächsischen Kommission stir Geschichte und dem Landesverein Zäch tischer Heiinatickup veranstaltet«» Flurnamensammlung gibt «sinn.-- archivdirektor Dr. H. Beschornrr sächsische Flurnamenvcrnich- nisic heraus. AIS Heft I «richten tm Berlage des LandeSocrcinS Sächsischer Heimatlchup von Johannes Letpoidt und Rndoli Völi- ter Die Flurnamen von Oelsen nnd Bienhos lAmtShanpim,um schatt Pirnas mit einer Flurkarte. Aus der Zusammenarbeit «lind seit Fahren in der Fturnamenforschung tätigen SiedlungShisiorilcit und eine» genauen Ortskenner» ist eine Mustervervfsentlichu»; entstanden. Ftir da» vvrliegendr Hest hat der LandeSverein Liä- siicher Heimatschuy, der schon seit Fahren da» Flnrnamensammci» in dankenswerter Weise unterstUy«, die Mittel zur Berfiigung <u- steltt. Die Flurnamenverzeichnifle sind wichtige ErkenntnISqiiksini sür verschiedene Wilsenichasten. — Der Bttrgerverel» sür Ren- »nd «ntonftadt hatte seine Mit glieder und Gäste nach ber Kaidschivsicheii-rerrasse zu seinem Serbsttest geladen. Im Sause de» Abends begrtthte der S. Boi- sitzend«, Lehrer Max Hocker«. die zahlreich Erschienenen »nd wies daraus hin, dass der Verein kein politischer Verein lei, Ion- dern in der Hauptsache Wohltätigkeit psleg« und di« Belange der Nettstädter Einwohner hinsichtlich VerkehrSverbelleriingen uim. wahren wolle. Borträge gestalteten den Abend abwechslungsreich. Die Vorttibrnngen wurden ml« grobem Beifall ausgenommen. AL Waironkaarsteasis 23 Soge. 183? Mngsttosio r« kigan« izsaekrttUton «0e UoNaedau unet i.«ä«e»ineo Einweihung des SemlnarS Nir vsiWche Erziehung an »er ilnlversllöt Leipzig Slelchsttatthalter Mulschmann über -aS neue -eulfche Wissen Mit einer schlichten akademischen Feier wurde am Freitagnachmittag in Anwesenheit des ReichöstatthalterS Mutsch m a n n das ncugegründete S e m i n a r s ü r p o l i- ttsche Erziehung an der Universität Leipzig eröffnet. Nachdem der Rektor, Professor Dr. Golf, das neue Seminar, das dem Institut für Kultur- und Uni versalgeschichte angcglicdert ist, in die Obhut der Uni versität übernommen hatte, sprach zunächst der Direktor des Instituts sür Politik, Professor Dr. Frcyer. Die Uni versität dürfe nichts Erstarrtes lein, sondern müsse geformt werden von den grossen geistigen Mächten unserer Ge schichte. Die Aufgabe der politischen Bildung auf der Universität sei die geistige Auseinandersetzung mit deu Mächten, die unsere Vergangenheit bestimmt haben und die in unserer Gegenwart wirksam sind. Ein wissenschaftliches Institut, bas seinen Traditionen nach Kultur- und univer- salgeschichtltchen StuSien gewidmet ist, habe die Aufgabe, die Arbeit an den geschichtlichen Erkenntnissen bis zur reinen Forschung cmporzusühren. Wissen sei die geistige Kraft, um die Massen auszuriitteln und zugleich aus klare Ziele zu verpflichte«. Sodann ergriff ReichSstatthalter Mutschmann, mit lebhaftem Beifall begrüßt, da» Wort zu beachtenswerte» Ausführungen über das neue deutsche Wissen. Er führte etwa anS: DaS deutsche Volk ist tu der Ver gangenheit wohl mit viel Wissen und Kompliziertheit voll gepfropft worden, aber man hat dabet übersehen, dass ein falsches Wissen auch Ohnmacht bedeuten kann. Mit dem liberalistischen Wissen ist viel Ohnmacht in das Volk ver pflanzt worden. Erst die heutige Zeit hat uns langsam wieder an ein anderes Denken und Fühlen gewöhnt. Aus dem Wissen muss die Erfahrung kommen. Deshalb sind wir verpflichtet, aus der Vergangenheit zu lernen, um uns dem neuen unkomplizierten deutschen Wissen zuzuwenden, das aus dem Grundsatz beruht: Du bist nichts, dein Volk ist alles. Nur der dient dem Volke, der sein Wissen, das er ja auch dafür bekommen hat, in den Dienst des Volke» stellt. Jeder einzelne schöpft aus dem Volkstum und an» dem Erbaut und ist deshalb verpflichtet, dieses Erbgut nicht für sich, fondern für sein Volk zu verwenden. Wir haben in der Ver gangenheit von -er Politik sehr wenig gewusst und sind deshalb in den Krieg hineingestranchclt. Wir haben daher in erster Linie dafür zu sorgen, dass das Volk in Zukunft zu politischem Wissen erzogen wird. Darin liegt die grösste Ausgabe der Erziehcrschast. Sie mutz die Jugend so heran ziehen, wie eS ein heroisches Volk verlangt. Der Händler- geist, der iu den vergangenen Jahrzehnten in daS deutsche Volk hineingcpslanzt ist, ist dieses Volkes aus seinem Blut heraus unwürdig. ES wird immer der den Sieg davon tragen, der sich in seinen Gedanken selbst heroisch erhalten und sich nicht dem Händlergcist zugewandt hat. Wir wolle» nicht mehr deu Grundsatz in den Vordergrund stellen, unser Wissen allen Völkern aufzuoktrouicrcn, sondern wollen unserem Volk ein gleichmässiges Wissen übermitteln. ES ist nicht gut, dass alle Volksgenossen ein grosses kompliziertes Wissen mit sich tragep, wenn sic eS nicht anwcndcn können. Viel richtiger ist es, wenn das Volk gleichmässig mit Durch- sch n i t t s w i s s c n erfüllt ist und damit jeder an seinem Platz dem Volke dienen kann. Die Errichtung des politischen Lehrstuhles bedeutet eine Etappe vorwärts, denn mit dem Siege über den Bolschewismus ist noch lange nicht alles getan. Im Vordergründe steht jetzt die Schulung, die nachgeholt werden mutz, um in jedem einzelnen das deutsche Wissen zu verankern, damit liberalisttscheS und marxistisches Gift keinen Platz in dentschem Denken mehr findet. Der Leiter des Seminars für politische Erziehung, NcichStagSabgcordneter S t u d c n t k o w s k t, umritz hierauf die Ausgaben des neuen Erzie hung S t n st l t u t S ber Universität. Seine Arbeit müsse ansgehcn von dem Fronterlebnis und dem GemcinschaftS- crlebniS der nationalsozialistischen Kampsfron«. Man müsse diese Gemeinschaft nicht nur wollen, sondern man müsse wissen, warum man sie will. Jeder, der in Dcntschlgnd den Nationalsozialismus interpretiere«, kommentieren und predigen wolle, müsse sich in allem und jeden hundert prozentig mit dem Willen des Führers, des Schöpfers deS Nationalsozialismus decke». DaS KampserlebntS der Ver gangenheit und der fortdauernde politische Wille des Führers müsse daher der KristallisationSpnnkt für die politische Erziehung auch ber Studenten sein. Diese Er ziehung lasse sich nicht in einem Semester erreichen. DaS Seminar könne deshalb nicht auf die parteimässige Schulung verzichten. Die Partei verlange auch da» Primat der poli tischen Erziehung und Schulung in Deuischland sür sich. Die Parteischulungsarbeit sei aber durch die Tatsache belastet, bass sie e» mit Massen zu tun habe. Hier sehe die Arbeit de» Seminars ein; e» habe eine intensivere, i» die Ties« gehende Erziehung burchzustthren. Neil der National, sozialismu» nicht die Nivellierung ber politischen Erziehung wolle, müsse jeder Student soweit im Nationalsozialismus erzogen werben, wie eS seiner geistigen Begabung entsprich!. Oberster Grundsatz für die Erziehung sei, dass sie übersichi- lich, klar und einfach erfolge. Die nationalsozialikisschc Kampfzeit in ber Theorie und in der Praxis werde Lehr meister siir alle Fragen sein. Massgebend sei dabet nickt io sehr ein fest begründete» geistige» Wissen, sondern eine bc- ftimmte Eharakteretnstellung. und so müsse cö bleiben. Der Redner schloss mit einem Bekenntnis zum Führer, das seine Bekräftigung in einem dreifachen Sieg Heil fand. DaS Horst-Wefsel-Lted beendete die würdige Feier. Kunst un- Wissenschaft Mitteilungen -er Sächsischen Staatstheater Opernhaus Montag, den 27. November, Anrecht „ToSka" mit Elisa Stünzncr in der Tttclpartic, Htrzel, Burg. Musika lische Leitung: Striegler; Spielleitung: Schum. Anfang 8 Uhr. Dienstag, den 28. November, Anrecht ä, „Der Evan- geltmann" mit Taucher in ber Titelpartie, Plalchke, Helene Jung, Elsa Wieder, Bader, Tessiner, Eybisch. Musi kalische Leitung: Striegler; Spielleitung: Staegemann. An fang 7,80 Uhr. Im 8. Sinfoniekonzert ber Reihe ä Freitag, den 1. Dezember, wird unter Leitung von Professor HauS KnavpertSbusch von ber Münchner Staatöoper Brahms Sinsonte Nr. 4 in E-Moll und Beethovens 3. Sinsonte tErotcaj gespielt. — Die öffentliche Hauptprobe am gleichen Tage vormittag» 11M Uhr. - Eintrittskarten an ber Opernhauskasse und bet den bekann ten Vorverkaufsstellen. Die Mittwoch, den 22. November, ausgefallene Opern- anrechtvorstellung der Reihe v wird am Mittwoch, dein 29. November, mit einer Ausführung von Verdi» „Aida" nachgeholt. — Die auf Freitag, den 1. Dezember, fallende Opernanrecht-Borstellung berReihe ä wird aus Freitag, den 8. Dezember, gelegt. In „Aida" singt Marga- rete Bäumer vom Leipziger Opernhaus die Titelpartie. Am Sonntag <8.) zum erstenmal in dieser Spielzeit Mozarts „Zauberflvte" mit Tjana Lemnitz al» Pamina und Rudolf Dtttrich al» Lamino.
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