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WymM. SS. November 1S3Z Nr. 886 , SeNk.S D»e mysNrtöfe Snbrkmmtr LHyir, 2». Nov. Al» erster Zeug« ln der Sonnabend- Verhandlung gegen van der Luvve und Genosten wlrd der Schriftsteller Werner Hirsch au» dem Konzen trationslager vorgesührt. Hirsch war von 1028 bi» 19S0 Redakteur bet der „Roten Kahne* und von 1980 Vt» 1982 Mitarbeiter beim Zentralkomitee der Partei. Im Dezember sei er au» dem Partei-ienst ausgeschieden. Er sei aber im Januar von der Partei noch einmal gebeten worden, ab- schlleßend einige in sein Fachgebiet fallende Materialien zu liefern. Der Angeklagte Popoff wird gefragt, ov er den Zeugen Hirsch kenne. Popoff erklärt, er habe Hirsch zum ersten Mal« in der Haft im Mürz im Berliner Poltzelpräst- dium gesehen. Der Zeuge Hirsch bestätigt da» und betont, Lab er vor diesem Verfahren Popoff nicht gekannt habe. Die Vernehmung de» Zeugen wendet sich bann dem Haupt punkt zu, nämlich dem Namen Peter, den der Zeuge einmal geführt hat. Hirsch erklärt, dasi er in der deutschen Partei nie einen anderen Namen geführt habe. Er sei im Jahre 1924 und 1928 in Oesterreich gewesen, um dort an der Parteiarbeit teilzunehmen. Dort habe er den Decknamen Peter geführt. Al» er nach Deutschland zurttckgekommen sei, habe es sich bann eingebürgert, daß er im Kreise seiner «ngeren Mitarbeiter und Freunde Peter genannt wurde. DaS sei aber niemals sein Name gegenüber den Behörden gewesen, denn ihnen gegenüber sei er immer unter dem richtigen Namen ausgetreten. Bors.: Sie haben aber die hier in Frage kommenden Quittungen mit Peter unterschrieben. Bet den Quittun gen handelt es sich doch «m einen wichtigen Rechtsakt, und die Unterschrift mit falschem Namen ist verboten. Hirsch: Ich erkläre mir das heute so, daß ich zn der Zeit, als ich die quittierten Beträge für meine Ausarbeitungen erhielt, mit dem Partetapparat nicht mehr in Verbindung geraten wollte, da ich meine eigentliche Tätigkeit ja schon aufgcgeben hatte. Deswegen habe tch wohl die Quittungen nicht mit meinem richtigen Namen unterschrieben. Der Vorsitzende fragt de« Angeklagte« Poposf, wie es komme, daß diese Quittunge« bei ihm gesunde« wurde«. Popo ff erklärt ziemlich erregt: DaS ist ganz aus geschlossen, dasi Hirsch die Quittungen geschrieben hat. Die Quittungen sind in meinem Beisein von meinem Bekannten Peter ausgeschrieben und unter schrieben worden. Die Beträge waren zur Deckung der Ausgaben, die er für mich zur Beschaffung von Druck schriften gemacht hat, bestimmt. Vors.: Hat Poposf nicht gehört, dasi der Zeuge gesagt hat, die Quittungen rühren von ihm her? Poposf: DaS ist ganz ansgeschloste«. Für mich ist das ei« Mysterium. Will der Zeuge mit Be» stimmtheit behaupte«, dies« Quittunge« aus» geschrieben zu haben? Hirsch: Ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich kann nur sagen, baß die Handschrift täuschende Ueberein- sttmmung mit meiner eigenen ausweist und ich daher an nehmen muhte, daß sie von mir geschrieben worden sind. Der Zeuge erklärt weiter, es sei ausgeschlossen, daß er mit dem Bekannten PoposfS, Peter, identisch sei. Bors.: Da soll Poposf sagen, wer Peter ist. Er hat das bisher ver heimlicht. Poposf erklärt mit lauter Stimme: Ich ke««e seine« Familienname« nicht, ich weiß nicht, wo er wohnt. Er ist ungefähr 28 bis 89 Jahre alt, groß und blond. Der Zeuge Hirsch, der hier steht, hat «ichtS gemein mit jenem Peter, von dem ich die Quittungen bekommen habe. Zeuge Hirsch : Nach meiner festen lleberzeugung ist es vollkommen ausgeschlossen, dasi die Zahlungen, die ich quittiert habe, irgendwie von Poposf gekommen sein sollten. Der Zeuge Hirsch wird bann veranlasst, am GcrichtStisch den Quit- tungStext in deutscher und lateinischer Schrift abznschrctben, damit das Gericht Schriftprobeu zum Vergleich hat. NA. Dr. Tcichcrt weist auf Grund der Schriftprobe darauf hin, dast das gros,e A und F von dem Zeugen ganz anders geschrieben worden seien als auf den Qnittungen. Auch der Angeklagte Taneff erklärt, das, jener Peter, der ihn bet seiner Ankunft in Berlin aus PoposfS Ver anlassung in die Wohnung des Sönke geführt habe, ein ganz anderer Mensch gewesen sei, als der hier ver nommene Zeuge Hirsch. Nach einigen Zeugenvernehmungen, die wesentlich Neues nicht ergeben, wird die Verhandlung auf Montag vertagt. Tierschutz wesentlich erweitert Berlin, 28. Nov. Im heutigen ReichSgesctzblatt wird das gestern unterzeichnete neue Retchstierschutzgesetz ver öffentlicht. Das neue ReichStierschutzgesed bedeutet eine wesent liche Erweiterung des bisher bestehenden Tier schutzes. Es sieht für das unnötige Quälen ober rohe Mißhandeln eines Tieres, das als Vergehen angesehen wirb, Gefängnis bis zu zwei Jahren und Geldstrafe oder eine dieser Strafen vor. Dadurch soll die Möglichkeit geschaffen werden, dast Rohlinge besonders nachdrücklich bestraft wer den können. Da» neue Gesetz bringt auch eine ganze Reih« von Verbote« zum Schutze der Tiere. ES ist verboten, ein Tier im Halten, tn der Pslege ober Unterbringung ober bet der Beförderung derart zu ver nachlässigen, das, eö dadurch erhebliche Schmerzen oder erheblichen Schaden erleidet, oder ein Tier unnötig zu Arbeitsleistungen zu verwenden, die offensichtlich seine Kräfte übersteigen. Wesentlich ist auch das Verbot, ein eigenes Haustier auszusetzen, Hunde aus Schärfe an lebenden Katzen oder anderen Tieren abzurichten, einem über zwei Wochen alten Hund die Ohren oder den Schwanz zu kürzen, einem Pferde die Schwei fr übe zu kürzen skupteren) oder ein Tier zu Abrichtungen, Film ausnahmen oder Schaustellungen oder Aehnlichcm zu ver wenden, wenn es dadurch erhebliche Schmerzen oder er heblichen Schaden erleidet. Di« Boruahme »o« Versuche« a« lebende« Tier«« ist grnudsätzltch verböte«, und Unberufene, die sich bisher vielfach mit Tterexperimen- ten befaßten, sind ein für allemal auSzuschalten. Ein völliges Verbot für solch« Versuche erschien nicht vertretbar mit Rücksicht aus die ernste wissenschaftliche Forschertätigkeit. Ausnahmen sind unter schweren Bedingungen zugelassen worden. ForschungSversuche sind nur zulässig, wenn sie einen bestimmten, von der Wissenschaft noch nicht be stätigten Erfolg erwarten lassen. An demselben Tier, bas unbetäubt zu einem operativen ober unblutigen schmerz, hasten Versuch verwendet wird, darf kein -weiter solcher Eingriff vorgenommen werden. Nach Beendigung eines operativen Eingriffe» müssen die Tiere alsbald schmerz los getötet werden. Die Versuche sind möglichst an niederen Tieren vorzunehmen. SafEnveehan-lunven Danziv-Polen Danzig, 25. Nov. Zwischen Vertretern Danzig» und der polnischen Regierung haben Verhandlungen über den Ab- schluß einer Konvention in den Ftnanzangelegen- hetten de» HafenauSschuste» von Danzig stattaefunden. Diese haben zur Ausstellung «ine» Vertragsentwürfe» gestthrt, der nunmehr den beiden Regierungen zur Beschluß- sessuiH vorgelegt wird. Ein neues Ministerial gebäude des Reiches Vas Brich hat zur Unterbringung bisher getrennter Ministerien dte durch die Fusion der Deutschen Bank mit der Discontogesellschaf» seit vier Jahren leerstehenden Bäume der Discontogesrllschaft tn Berlin, Unter den Linden, Lharlottenstraße undBehrenstraße, erworben veutKde preue-pdol»-r«>l»« EttlmdlillgsfMt an -le deutsche Saar Von uneorou» Dr.-K.-v.-ir«ckabUoll»wttgU»ck Am 19. Januar 1985 läust di« vom Versailler Vertrag festgesetzte 18jährige VölkerbundSherrschast über das Saargebiet ab, und die Bevölkerung selbst soll über ihr serneres Schicksal bestimmen. Damit beginnt für sie eine Zeit schwerster Kämpfe, und die jüngsten Notverordnungen derRegierungSkommisston geben einen Vorgeschmack dessen, was noch zu er warten ist. Die Daarsrage rückt tn den Vordergrund des politischen Interesses. Wir haben daher unser vr. K. ».-RebakttonSmitglted zu einer Studienfahrt ins Saargebiet entsandt und verüssentlichen nach stehend den ersten seiner Artikel. Die Sprache -er Namen ES ist eine lange Fahrt von Dresden ins Saargebiet, von einer Ecke des Deutschen Reiches zur anderen. Aber sie ist reizvoll, besonders in diesem letzten Teil, in dem die Bahn, nachdem sie bet Mainz den Rhein überquert hat, dem Nahetal folgt, und zu beiden Seiten Berge und Wälder grüßen im vollen Zauber der bunten Farben des Herbstes, die noch nicht ahnen lasten, daß tm nächsten Monat schon Weihnachten ist. Grenzstation i Zollrevision! Da stehen die französischen Beamten in ihren hellblauen Uniformen mit den breiten, leuchtend roten Streifen an den Hosen. Sie sind höflich und korrekt; ste können ja nichts dafür, daß sie ihren Dienst verrichten müssen an einer Stelle, wo niemals eine Grenze hätte sein dürfen, wo weder ein lqndsckastlicher noch ein sprachlicher Einschnitt ist, wo ledia- U'ch.WUlÜtv»tn«.L»«»n«ng»Uuie«>z6g..:Lbcr,igeradL. des wegen empfindet man, baß die Zöllner gar nicht hierher gehören; eine Welle der Kälte schlägt ihnen entgegen, niemand spricht mit ihnen auch nur ein einziges über flüssiges Wort, und die kleinen Beamten büßen mit der Freudlosigkeit ihrer Pflichterfüllung für die Schuld der Großen von Versailles. Schnell trinkt man im Wartesaal eine Tasse Kaffee. „Was kostet sie?" — „Eins fünfzig." Natürlich Franken, also etwa fünfundzwanzig Pfennig in deutschem Geld, und, obgleich im Saargebiet der französische Franken das einzige gesetz liche Zahlungsmittel ist, wird überall, mit Ausnahme der kleinen Orte, die deutsche Mark anstandslos genommen. Meine Begleiter von vorhin erkenne tch tm ersten Augenblick nicht wieder. Sic hatten bas Braunhemd ge tragen, waren dann kurz vor der Grenze verschwunden und tauchen jetzt wegen des Untformverbots wieder auf in Straßenanzttgen. Der Zug rollt wieder. Irgendein Hitlermädcl stimmt bas Saarlted an, von Abteil z» Abteil, von Wagen zu Wagen pflanzt eS sich fort, die Räder stampfen den Takt dazu: „Deutsch ist die Saar, Deutsch immerdar. Und deutsch tft unseres FlusteS Strand Und ewig deutsch mein Vaterland, Mei« Vaterland!" Ortsnamen fliegen vorbei, alle rein deutsch. Ich mache mir den Spaß, die Karte des Saargebiets herauSzunehmen und sie von Osten nach Westen und Norden nach Süden, die Flüsse und Straßen entlang abzusuchen nach französischen Bezeichnungen. Da liegen Mellingen, Büdingen, Hilbringen: Die Dörfer auf . . . tngen rechnet die OrtSnamensorschung zu den ältesten deutschen Siedlungen überhaupt. DaS gleiche gilt von denen aus . . . heim: EnShcim, Ormesheim, Om mersheim. Oberesch: Esch ist bas gotische AtiSk, das dänische AaS und bedeutet Getreidcacker. Dann die Namen auf . . . wetler, auf . . . bach und . . . borni Im „Führer durch Saarbrücken" heißt e», das Saargebiet sei ursprünglich von Kelten bewohnt gewesen; ich glaube das nicht, denn in keiner OrtSbezetchnung finden sich keltische Bestandteile, sie sind deutsch wie im altgermantschen Stammlande, dentscher als bte Namen in Sachsen mit ihrem oft slawischen Ur sprung. Kein einzige», noch so bescheidenes, noch so winziges Plätzchen aber ist sranzösisch, nicht der geringste welsche Einschlag sinket sich. Und dieses Land soll 1985 abstimmen, ob es deutsch sein will ober nicht? Verbietet die Presse, den Rundfunk, unterbindet Versammlungen oder Kundgebungen: Die Berge, die Wälder, die Flüsse, sie reden: Deutsch ist die Saar, deutsch, deutsch wie der Teutoburger Wald, wie die Extern steine, so deutsch, daß nichts tn Deutschland deutscher sein fann. Halt! fällt da dem einen oder anderen ein. Einen Namen gibt eS doch tm Saargebiete, der uns französisch anmutet, einen einzigen, diesen aber an einem der bc- deutendsten Plätze: Saarlouis. Hat dort nicht Bau van die Festung gebaut, und ist nicht gerade Saarlouis die Stabt, die Frankreich unter allen Um- ständen haben will, ist nicht Saarlouis gar eine französische Gründung? Jawohl, da» ist SaarloutS. ES tst eine Offen- sivfestung aus erobertem deutschen Boden. Dte Stadt an und für sich, die äußere Schale, Ist tatsächlich französischen Ursprungs, der Kern aber, bte Bewohner, sind rein deutsch und sind e» immer gewesen. Saarlouis und Umgebung waren einmal tn einer Zett deutscher völkischer Schwäche ein Teil de» sranzöstschen StaatSverbanbe». DaS tst wett über hundert Jahre her. Tardicu freilich glaubte darau», daß einmal irgendwo ein französisches Schilderhaus stand und französische Offiziere Liebesabenteuern nachgingen, „historische Rechte" ableiten zu können. Die Saarlouiser selbst waren anderer Ansicht, die sic sich auch unter dem Druck der französischen BcsatzungSbehörden niemals nehmen ließen und die sic unter vielen anderen Bekundungen viel leicht am stolzesten ntcdcrlegten in jenem Briese, den sämt- lichc Stadtvcrordncte am 19. Dezember 1924 an den französischen Ministerpräsidenten richteten: „Als gute Deutfche bekämpfen wir jedes Bestreben, «n» von Deutschland loszureißen, weil wir eng verwachsen sind mit unserer deutschen Heimat und weil eine LoStrennung wie ein Dolchstoß, wie eine Erdrosselung auch d«S Wirt schaftslebens wirken müßte. Jeden Versuch der Trennung müßten wir als eine in unser Haus geworfene Brandfackel betrachten, die Mann und Weib und Kind selbst mit ihrem Herzblut ersticken würden. Gerade die Not DeutschlanbS kettet «nS mit unwidersteh licher Kraft an unser teures Vaterland, dem wir Helle« wollen, wieder sreizu werden. Nichts in der Welt, keine materiell noch so glückliche Zukunft könnte «ns unsere Lieb« zu Deutschland aus dem Herzen reißen." Saarbrücken Der Zug läust in Saarbrücken ein. Dte Bahnbeamten tragen schwarzwetßblaue Kokarden an den Mützen, denn bas sind die von der RegierungSkommission erfundene» Farben des SaargeVtetS, ein«' BstmeNgung des pteüßtschkü Schwarzweiß tüit dem bayrischen Wcißbläu, weil das Sitar» gebiet aus preußischen und bayrischen Teilen besteht. Wenn man Glück hat, kann man sogar einmal eine schwarzwetß blaue Fahne sehen, aber nur an Gebäuden der Regierung«» kommtssion oder Häusern von Separatisten Hier tn der Bahnhofstraße wehen Schwarzweißrot und Hakenkreuz: sie leuchten freudig in der Sonne des Herbsttages, und froh stellt man fest, baß wenigstens die amtlichen Fahnen des Deutschen bleiches nicht verboten sind. Reges Getriebe herrscht tn den Straßen. Saarbrücken ist eine lebhafte, eS ist aber auch eine schöne Stadt. In der Hauptsache aus den Teilen Alt-Saarbrücken, St. Johann und Malstatt-Burbach zusammengewachsen, zählt sie rund 189 900 Einwohner. Im Kern bilden als Zeugen einer glanzvollen Kultur, deren Mittelpunkt das höfische Leben der srühercn Residenz Saarbrücken war, Schloß. Kirchen und Profaubauten eine Insel beschaulicher Ruhe. Wenige Schritte daneben verlaufen die groben Verkehrsstraßen mit glänzenden Läden. Reiche Grünanlagen, die Saar, die mitten hinburchfließt, bringen liebliche Züge hinein, und die Werk stätten der Industrie, die an sich sehr bedeutend und viel seitig ist, sind so tn dte äußeren Teile gerückt, ,daß ihre Nüchternheit den Reiz des Stadtbildes in keiner Weise be einträchtigt. Dte Geschäftigkeit pulsiert, dicht ist der Strom der Menschen. Allerdings, Uniformen sieht man nicht, keinen SA.» oder SS.-Mann, keinen Hitlcrjungen, kein Httler- mädel, denn das ist eine der neuesten Verordnungen der RegierungSkommission, daß „bas Tragen einheitlicher Klei dung oder einzelner Teile derselben ohne behördliche Ge nehmigung verboten" ist. Verboten «st ferner das öffentliche Tragen von Abzeichen, die die Zugehörigkeit zu einer politi schen Vereinigung kennzeichnen. Aber merkwürdige Sachen tragen die Leute am Rock. Einige der französischen Scheide münzen haben nämlich ein Loch. Man legt daher ein Zehn centimesstück aus ein 25-CentimeSstttck, steckt eine Bries klammer hindurch und befestigt die Scheiben im Knopfloch: Den« 19 und 28 sind zusammeu 88, und 1988 ist die Abstimmung; bau« wird man es ihnen schon zeige»! Das hätten sich die französischen Münzen mit der Aufschrift „VibertS, EgalttS. Fraternits" wohl nicht träumen lassen, baß sie einmal dienen würden als Zeichen deutschen Proteste». Einem kleinen Mädel stretche tch über den Blondkopf: „Sagt ihr zu Hause auch Heil Hitler?" — „Wir dürfen nicht", antwortet sie, „denn wir haben eine Grubenwohnung und müssen sie räumen, wenn wir es tun." Alles Deutsche versolgt bte Regierungskommission. Abe« was darf dort ruhig im Schaufenster hängen? Dte „Volks stimme" mit den drei Pfeilen, der „Generalanzeiger" der Separatisten, Kommuntstenblätter daneben, der ganze Sumpf der Marxisten und Verräter kann sich hier auftun und breit machen und darf sogar auf willige Förderung durch bi« Saarkommtssion rechnen. Das wird der Sinn meiner Reise sein, festzustellen, welchen Umfang diese Machenschaste« haben, welchen Einsluß, wie bte wahre Stimmung der Ve- völkernng ist. Festgelegt ist das Programm. Es bringt mich mit Bergarbeitern tn Berührung und den wichtigsten deut schen Stellen. Alle Teile des Saargebiets sollen besucht wer den, der umstrittene Warndt im Süden wie die Gegend von Merzig bis St. Wendel tn, Norden, und auf die Art dürste sich ein Bild gewinnen lasten, das über alle Fragen be» SaarproblemS Klarheit schafft.