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Sächsische Volkszeitung : 24.11.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-11-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193911248
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391124
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391124
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-11
- Tag 1939-11-24
-
Monat
1939-11
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.11.1939
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Freitag. 24. November 193S i-rv»WSAs ^ovrrlad« d, «art «Ohler » <lo„ Berlin-Schmargendorf. kNachdrvck verbot»»^ 9. Fortsetzung. „Das läge la, mir ja selber, Else, und ich bereue es auch bitter, datz ich der Versuchung unterlegen bin. Aber damit komme ich nicht weiter. Ich mutz setzt den Kampf um meine Kinder ausnehmen, denn meine Kinder lasse ich mir nicht rauben!" Die beiden Frauen waren so erregt, datz sie das Oesfnen und Echlietzen der Korridortüre nicht hörten und erst ausmerksam wurden, als von der Türe her eine Stimme zu hören war. „Was ist denn hier los? Tag, Jenny! Herrgott, du siehst ja aus, als wäre dir etwas Schreckliches begegnet. Wer will dir denn deine Kinder nehmen?" Rasch klärte ihn seine Frau auf. — Als Georg Schönfelber erfahren hatte, war sich im Hause Ullmer abspielte, pfisf er leis» durch die Zähne. „Du, da sitzt du ja schön in den Nesseln drin! So wie ich Ernst kenne, geht der auss Ganze! der hält sich an die Buchstaben des Gesetzes und gibt dir die Kinder nicht. Mach dich also auf» Schlimmste gefotzt." „Mein Gott, was soll ich nur tun? — Was soll ich nur tun?" „Zunächst bleibst du hier bei uns", entschied Frau Else. „Nicht wahr, Georg, sie kann bei uns hier in der Küche auf der Chaiselongue schlafen? Dann können wir fa erst einmal ab warten, was weiter geschieht. Ullmer mutz ihr doch auch Unter halt bezahlen, nicht wahr?" „Natürlich, solange die Scheidung noch nicht ausgesprochen ist, mutz er bezahlen." Frau Jenny richtete sich hastig auf und stammelte: „Selbstverständlich sollt ihr mich nicht umsonst hierbehalten, Else; ich weitz doch, datz ihr selber schwer zu kämpfen habt. Aber ich kann doch unmöglich jetzt zu fremden Leuten gehen, ich brauche doch Menschen, mit denen ich mich über alles ausspre chen kann. Ach, es ist alles so schrecklich." „Beruhige dich nur erst einmal", tröstete ihr« Schwester, „du bist ja ganz durcheinander." „Und morgen früh gehst du zu einem Rechtsanwalt " „Nein, nein, ich gehe nicht eher, bevor ich nicht von Ernst eine Nachricht habe. Vielleicht kommt er doch noch zur Be sinnung. Am liebsten suchte ich die Kinder. Ich bin fest über zeugt, er hat sie zu seiner Tante gebracht; und wenn ich dann mit den Kindern vor ihn hintrete und ihn bitte, mir zu verzeihen, dann wird er nicht nein sagen können." Doch Georg Schönfelber, der ein ernster, besonnener Mann ist, wehrt heftig ab. „Latz die Kinder jetzt aus dem Spiel, Jenny, erspare ihnen so lange wie irgend möglich, datz sie etwas von dem Konflikt erfahren. Cs gibt ja für Kinder nichts Entsetzlicheres als Zwistig keiten zwischen den Eltern. Ich habe das in meiner Jugend bitter genug erlebt. Ich erinnere mich noch mit Grauen daran, wie ost ich im Belt geheult habe, und meine Schwester Erna erzählte mir erst vor kurzem, datz sie last jeden Abend gebetet SSchslsche Volkszeitung hat: Lieder Gott, gib, datz sich meine Ellern vertragen: — crr- spare das deinen Kindern, Iennyl Latz ihnen jetzt noch den Glauben, datz du krank seiest! — Kommt es wirklich zu einer Scheidung zwischen dir und Ernst, bann erfahren sie ja noch früh genug all das Bittere." Eg wurde still zwischen ihnen. Georg Schönfelber begann sich, so wie er es stets tat, wenn er von der Arbeit kam, zu waschen, und seine Frau deckte den Tisch. Jenny Ullmer aber satz ganz in sich zusammengesunken da und starrte mit leerem Blick vor sich hin. Sie dachte an alles das, was ihr Schwager soeben gesagt hatte, und langsam rannen ein paar Tränen über ihre blassen Wangen. Sie war so sehr in ihre Gedanken versunken, datz sie gar nicht hörte, wie die Flurglocke anschlug. Erst als sie Schritte im Korridor vernahm und Heinz Lütgens Stimme hörte, richtete sie sich auf. — „Was willst du denn hier?" forschte Jenny, als er mit Else in die Küche trat. „Ich mutz doch wissen, wo du bist, Iennyl Den ganzen Tag über habe ich aus deinen Anruf gewartet und bin in grötzter Sorge um dich gewesen, weil Ich nichts von dir hörte. Ich habe mir den Abend freigeben lassen, denn ich sagt« mir, datz du mich jetzt brauchen würdest, datz ich in deiner Näh« sein mutz, Jenny!" Er eilt« auf sie zu und umfatzte ihre Hände. „Jenny, sitze doch nicht so traurig da, reih dich zusammen und nimm da» Schicksal, wie es nun einmal ist." Georg Schönfelder gab seiner Frau einen Wink und verliek mit ihr die Küche, um Heinz Lütgen Gelegenheit zu geben, sich mit Jenny auszusprechen. „Meine arme, kleine Jenny, es tut mir aufrichtig leib, datz du das nun alles durchwachen mutzt. Was ich tun kann, dir über diese schwere Zeit hinwegzuhelfen, das wird geschehen; Jenny, du sollst keine Not leiden, ich werde gut für dich sorgen. Erzähle mir. was du heute den Tag über getan hast. Du bist doch schon am Vormittag aus dem Hotel fort?" „Ich war zu Hause, — bei Ernst —" „Und?" „Er hat mich wieder fortgeschlckt — hat auch die Kinder schon fortgebracht — sagte mir, datz alles Weitere, was es noch zwischen uns zu erledigen gibt, durch die Rechtsanwälte und di» Richter geschehen soll!" „Na gut, dann tust du ihm den Gefallen. Uns kann es sa schlietzlich nur lieb sein, wenn die Scheidung so rasch wie möglich ersolgt." Fassungslos starrt Jenny ihn an. „Lieb sein?" „Ja, denn je schneller du frei bist, um so eher isnnen wir zwei doch zu unserem Glück kommen!" Frau Jenny lächelt schmerzlich. „Daran denkst du?" „Du nicht, Jenny?" Langsam schüttelte sie den Kopf. „Nein, ich habe heute nur an meine Kinder gedacht, an meinen Jungen und an mein Mädel, die er mir nehmen will —" „Die Kinder — und immer nur die Kinder!" braust Lütgen erregt auf. „Denkst du denn gar nicht daran, was du für den Verlust eintauschst? — Hast du alles vergessen, was wir gestern miteinander gesprochen haben?" „Es war doch nur alles Gerede." „Nein, Jenny, mir ist es Ernst damit, dir ein anderes Leben zu bieten, dick aus den kleinbürgerlichen Verhältnissen beraus- Nummer 277. Seite S zureitzen, dich in eine andere Welt zu suyren. Pu weilst, ich habe Gelegenheit, Direktor eines Hotel zu weiden. Ich erhalte dort neben einem festen Gehalt noch einen Anteil vom Umsatz, »vcrde also viel Geld verdienen; wir können uns einmal ein eigenes Hotel kaufen. Sei überzeugt, datz du dann alles, was du hier zurücklätzt, rasch vergessen wirst. Ich hab' dich doch lieb, Jenny — Sei also vernünftig, weine nicht mehr, siehst ja entschlich aus mit dem verheulten Gesicht! — Latz nur erst die ersten Tage vorüber sein, dann wirst du erkennen, datz alles leichter zu ertragen ist, als du jetzt meinst." Aber wieder schüttelt Frau Jenny den Kopf und murmelt: „Nein, nein, ich werde mich niemals damit absurden — niemals — dazu habe ich meine Kinder zu lieb." „Vielleicht ist Ullmer gnädig und lässt dir eins!" „Eins nur? — Dann soll ich vielleicht wählen, welches ich behalten möchte? O Gott, bas wäre entsetzlich! Ich wüsste doch nicht, für welches von meinen drei Kindern ich mich entscheiden sollte! Ich habe doch alle drei gleich lieb, will keines hergeben — keines, — bas mutzt du doch verstehen können, Heinz — aber nein, das kannst du ja nicht verstehen." „Das heitzt also mit anderen Worten, du würdest lieber auf alles Glück mit mir verzichten, wenn Ullmer sich gnädigst herab lassen würde, dich wieder in sein Haus aufzunehmen!" „Latz mich, Heinz, frage mich nicht weiter, geh und lasse mir Zelt." Doch Heinz Lütgen tritt nahe an sie heran, legt den Arm um ihre Schultern und zieht sie an sich. ,Mein, ich laste dich nicht, Jenny, du mutzt mein werden!" Sein Mund sucht den ihren. Wie betäubt lehnt sie in seinen Armen und vermag nicht, anderes zu denken, als das eine: vielleicht ist er doch mein Schicksal! Heinz Lütgen aber nützt diese Schwäche aus, ruft Schön- kelders herbei und bestimmt diese, ein paar Leckerbisten und Bier Herbeizuholen. Wie immer, spielt er auch heute den „groben Mann", und es gelingt ihm badurch, Schönselders, die Jahr» schwerster Notzeit, in denen Georg Schönfelber arbeitslos war, hinter sich haben, für sich zu gewinnen. * * * „Ullmer wohnt also noch immer bei dir? Fährt immer noch die gleiche Strecke wie damals?" Frau Therese Geisheimer nickt ihrer Schwester, die gestern aus Füssen, wohin sie sich vor zwanzig Jahren verheiratet Halle, und seit dem Kriegsende dort als Witwe lebte, zu und murmelte, während sie nachdenklich in ihrer Kaffeetasse rührte: „Freilich wohnt er noch hier! Wirst ihn heute sehen, denn er hat das letztemal mit Steinbeck die Tour gewechselt! — Schien eine schlechte Nachricht von zu Hause erhalten zu haben." Frau Agnes horchte auf. „Ist etwa seine Frau krank geworden?" „Ich weitz nicht, was losgewesen ist. Steinbeck hat auch nicht gesprochen; aber etwas Besonderes mutz schon geschehen sei», sonst wäre Ullmer nicht mit dem gleichen Zug zurückgesahren." „Ist er denn in seiner Ehe glücklich geworden?" Frau Geisheimer lachte spöttisch und schaute ihre Schwester forschend an. „Dort unten kommt Ullmer, Agnes. Gleich wirb er hier sein, dann kannst du ihn ja wieder einmal begrüben. Wie lange habt ihr euch eigentlich nicht mehr gesehen?" tFortsetzung solplt Aleine medizinische Rundschau Lungentuberkulose oder — lange Haare Ueder einen eigenartigen Irrtum, der bei der Röntgen untersuchung von Krankenschwestern unterlief und ein junges Mädchen zunächst den Schrecken einer schweren Lungentuber kulose unterivars, berichtet in einem der letzten Hefte der Rönlgenprai is Dr. Schön (Dresden). Sowohl bei der Durch leuchtung wie der Röntgenaufnahme dieser Schwesternsclstilcrin musste der Arzt typische Zeichen einer schweren tuberkulösen Krankheit feslslellen, obwohl dieses von allen Aerzten bisher für gesund gehalten wurde Datz man bemüht war, die Frage, ob das Mädchen wirklich so schwer erkrankt war, einer beschleu nigten Klärung zuzusühren kann man sich bei der Gefahr, in der dieses selbst schwebte, aber auch alle Kranken bringen konnte, die von ihr betreut wurden, denken. Und wohl ebenso die Grötze der Ueberraschung, als ein wenige Tage später an« gesertigtes Röntgcnbild eine vollkommen normale Lunge zeigte. — Bei dem anfänglich krankhaften Bild hatte es sich nämlich um den Zopf des Mädchens gehandelt, der aus den Rücken gefallen war und im Bild die Zeichen schwerer Tuberkulose abgegeben hatte! Vollkornbrot schützt vor Ischias Unter die unangenehmen Begleiter natzkaltcr Witterung ist auch die Ischias zu rechnen, die häufig als Folge einfacher Scbnupsen und Grivpeerkrankungen zurückbleibt und den ein mal Befallenen während des ganzen Winters nicht wieder gesund werden lässt. Da die Ischias zweifelsohne als eine Ent zündung der Beinncrven anzuschen ist, hat man schon lang« vermutet, datz hierbei ein Mangel an Vitamin B im Spiele sein müsse, da gerade dieser im Experiment zu Nervenentzün dungen führt und eine ausreichende Zufuhr von Vitamin B umgekehrt manche Nervenentzündung zu l)eilen vermag. Aus zahlreichen in dieser Richtung unternommenen Versuchen konnte nunmehr auch der Zusammenhang zwischen fieber haftem Katarrh und Ischias als Vitaminmangelkrankheit fest gestellt werden, wobei nicht zuletzt die während des Fiebers häufig verminderte Nahrungsaufnahme und die unnötige Be vorzugung sogenannter leichter Speisen von wesentlicher Mit wirkung ist Die Gefahr einer Ischias tritt nämlich immer dann auf. wenn der tägliche Bedarf an Vitamin B gesteigert ist. was vor allem bei allen fieberhaften Krankheiten der Fall ist. Andererseits freilich auch immer dann, wenn die Vitamin zufuhr überhaupt unter der notwendigen Menge von '/>«>. Gramm täglich liegt. Die Zufuhr dieser Vitaminmenge ist aber jedermann schon allein durch den Genuss von Vollkornbrot auch während der Wintermonate möglich, in denen uns an sich Vitamin in geringerer Menge zur Verfügung steht. Da 1OÜ Gramm nämlich 0.3 tausendstel Gramm Vitamin B enthalten, vermögen schon reichlich MO Gramm dieses Nahrungsmittels unseren Bedarf ausreichend zu -ecken und vor einer Ischias erkrankung zu bewahren. Leute, die in früheren Wintern unter Ischias zu leiden hatten, sollten deshalb in Ihrer Ernährung unbedingt auf eine ausreichende Vitaminzufuhr bedacht sein. Aebnliche Momente wirken überdies auch bei der seit«- ncren Gesichtsncuralgie mit. Kurzwcllcnbestrahlung gegen Schlagaderoerkalkung Als eine derjenigen Allerskrankheiten, die zuerst an der Leistungsfähigkeit des Menschen in seinem Beruf wesentliche Abstriche und Einschränkungen bedingen, ist die Schlagader verkalkung wohl am bekanntesten geworden. Es ist deshalb verständlich, wenn sich die medizinische Wissensck)aft gerade mit ihr in den verschiedensten Zeiten beschäftigt hat. Dabei hat sich eraeben, datz die Schlagadcrverkalkung in der Tat lediglich ein« Folge des Allcrungsprozesses an unseren Adern ist und in allev- klriusten Ausmatzen schon am Tage unserer Geburt beginnt, um in höheren» Alter verschieden schnelle Fortschritte zu machen. Nicht bei allen Menschen tritt sie aber als Krankheit in Er scheinung. Ties ist vielmehr von zahlreichen Faktoren bedingt, die eine Giftwirkung auf die Besätze ausüben und diesen an sich normalen Verkalkungsprozeß der Adern beschleunigen können. Als wichtigste dieser Gifte müssen »och immer Nikotin, Alkohol und — übermäßiges Essen angesehen werden, linier den Nahrungsmitteln kommt insbesondere dem Fett eine schä digende Wirkung zu. Die Schlagaderverkalkung braucht im übrigen nicht alle Adern unseres Körpers gleichmäßig schnell zu ergreifen. In den meisten Fällen stehen vielmehr die Adern bestimmter Kör pergebiete so im Vordergrund, datz man medizinisch etwa von Nieren-, Gehirn- und Herzschlagaderoerkalkung spricht. Ge meinsam ist all diesen Formen allerdings, datz sie säst immer mit einer Erhöhung des Blutdrucks, Kopfschmerzen, Schwindel und Bcklcmmungsgefühlen einhergehen. Bei der Herzschlag aderverkalkung kommen hierzu noch besonders unangenehme Sensationen im Bereich des Herzens, die gerade dieses Leiden zu einem äutzerst peinigenden machen. Gegen die verschiedensten Formen hat man neuerdings nun auch heilende Mittel gesunden, unter denen vor allem die den Blutdruck herabsetzende salzarme Diät grösste Bedeutung gewonnen hat. Doch hat sich dieser Behandlung bisher die Herz- schlagaderverkalkung vielfach entzogen, so datz es von beson derer Bedeutung ist, datz man bei dieser neuerdings sehr große gute Erfolge durch eine Kurzwelimibstrahlung -er Herzschlag oder selbst feststellen konnte. Allerdings ist dieses Verfahren nur unter Leitung eines Arztes aussiilnbar. da die Bestrahlung der in der Nachbarschaft liegenden Schilddrüse zu entgegen gesetzten, die Krankheit verschlimmernde» Erscheinunge» führen kann. Immerhin ist dem Verfahren, über das neuerdings Frey in der Schweiz berichtet hat. eine sehr große Bedeutung sni die Erhaltung der menschlichen Leistungsfähigkeit nicht abzu sprechen. Stoffe, die im Dunkeln leuchten Seit fast 300 fahren bekannt — Der sichtakkllmnfator was sind tenchtphosphore? — Jene hilfreichen kleinen Knöpfe oder Plaketten, die wir uns jetzt in der Dunkelheit an den Rock stecken und die durch ihr mildes Leuchten jeden Passanten ankündigen ohne die Ver- dunkelung zu stören, haben eine Geschichte, bie um rund MO Jahve zuriickgeht. Im 17. Jahrhundert sind sie von dem Alchi misten Casciarolo entdeckt worden; er glühte Schwerspat mit Kohle uird erhielt dabei di« sogenannten „Bologneser Steine", die die Fähigkeit haben, nach vorl>erigcr Bestrahlung lm Dunkeln weiter zu leuchten, ebenso wie es unsere heutigen Leuchtknöpf« usw. tun. Diese Bologneser Steine, die Im wescnt- llck-en aus einer Barium-Sckpvcfel-Nerbindnng bestehen, gehören einer großen Klasse von Stoffen an, die man als Lumineszenz stoffe, Leuchtstoffe, Luminophore, Phosphore bezeichnet und die alle das gemeinsame Kennzeichen haben, daß sie beim Auftref fen unsichtbarer Strahlen (Röntgenstrahlen, Ultraviolcttlicht) aufleuchten. Bei manchen dieser Stoffe dauert dieses Aufleuchten nur so lange wie die erregend« Strahlung wirksam ist; man spricht dann von Fluoreszenz. Andere Stoffe leuchten auch nach Beendigung der Bestrahlung noch weiter; sie zeigen di« Erschei- ,:ung der Phosphoreszenz. Die Bezeichnung Phosphoreszenz leitet sich vom Phosphor (griechisch Lichtträger) ab, an dem man zum ersten Male die Er. scl-cinung des selbsttätigen Leuchtens im Dunkeln beobachtet hat. Wir wissen heute, daß diese Erscheinung nicht das geringste mit dem zu tun hat, was wir heute Phosphoreszenz nennen; sie ist rein chemisch bedingt, nämlich durch Oxydationsvorgänge, während die phosphoreszierenden Stoiff« nur rein physikalisch nachleuchten. Die Bezeichnung Phosphoreszenz, Phosphor« ufm. ist also sachlich falsch, sie ist rein historisch bedingt. Die Bezeick). nung Fluoreszenz rührt daher, daß diese Erscheinung zuerst an gewissen Mineralien, den sogenannten Fluoriten, beobachtet worden ist. Bliebe die Frage, was eigentlich geschieht, wenn ein Leucht stoff im Dunkeln aufleuchtet. Di« Antwort auf diese Frage ist heut« durchaus möglich, aber si« setzt recht genaue Kenntnisse von den inneren Vorgängen und dem Aufbau der Materie vor aus. Hier möge die Feststellung genügen, daß die Leuchtstoff« In der Lag« sind, eine bestimmte Strahlung zu verschlucken und dafür «In« ganz ander« Strahlung wieder auszusenden. Sie sind olso ihrer Natur nach Strahlemvandler oder Lichtwandler. Dar- über hinaus können vi«l« von ihnen sogar die eingestrahlte Energie aufspelchern und erst im Laufe längerer Zeit wieder abgeben. Si« sind also Strahlenspeicher, Akkumulatoren für Licht, und bi« ehrsamen Bürger von Schilda hätten in ihnen tatsächlich ein Mittel gehabt, um das Licht in Säcken in das fensterlose Rathaus Hineinzistragen. Noch einiges über die stofflici)c Natur dieser eigenartigen Substanzen. Sie sind Schwosel- oder Wolsramverbindungen oder auch Kieselsäureverbindungen von Kalzium. Barium und ähn- licksen Elementen. Vor allem al>cr hat sich Sckwefelzink als ein geeigneter Leuchtstoff erwiesen. In allen Fällen aber sind cs nicht absolut reine Substanzen, sondern immer solche, i» denen winzig klein« Spuren von Verunreinigungen enthalten sind, und diese Verunreinigungen spielen offenbar für das Zustande kommen des Nachleuchtens eine cntsclwidende Rolle Datz diese Zusammensetzung richtig gewahrt bleibt, dafür sorgen die Hersteller. Datz die Leuchtstoffe auch wirklich leuchten, dafür mutz der Verbraucher sorgen: die Knöpfe und Plaketten, die uns ini Dunkeln liessen sollen, müssen immer wieder ans Licht gebracht werden. Bei einem am Rock befestigten Leuchtknöpf geschieht dies ganz von selbst; am Tag speichert er Licht auf, in der Dunkelheit strahlt er Licht ans. Würde man ihn aber tagelang im Dunkeln au-sbcwahren, so wäre es mit seinem Nacktleuchten aus. Lin Haus schwimmt zu seinem Besitzer Ein Einwohner von Williamsport hatte für den Sommer an den Gestaden des Susguehanna In Pennsylvania ein kleines Sommerhaus aus Holz errichtet. Bon Williamsport bis zu dem Sommerhaus waren gut ü Kilometer. Als kürzlich eine Ucberschwemmung einsetzte, die den ge nannten Fluß stark über die User treten ließ, ereignete sich etwas, was noch niemand gesehen hatte in Amerika. Die Flut packte das ganze Sommerhäuschen, hob es von der Unterlage ab und ließ es den Fluß hinunter schwimmen und dann ein Stückchen über überschwemmtes Gebiet, so daß zum Schluß das Häusckwn im Garten des Hauses des Besitzers in Wilttanmvort landete. Als er nach einer kurzen Räumung seines Wohn hauses in Williamsport nach dort zurlickkehrte, fand er sein schon längst verloren gegebenes Sommerhaus im Garten stehend vor. Die Reise schien ihm nicht viel ausgemocht zu haben. Hauptschriftleiter: Geora W'ip-e, verantwortlich lilr Inhalt u. Bilder: Georg Winke». T-e oen. Verantwortlicher Anzeigenlelter: Theodor W -- >> e, Dresden. Druck und Vertag: Germania Vnckdrintierei I Nr I?. Z. Zt. ist Preisliste Nr 4 aiä »-ich Meeatticker v«pig«n « Vl». lrlgrrl»-« PokübrrroetlmrgegrbSl iklkjel-«». U> Pf»., «bbellellunge» müher vr,ug«j«U lchriftllq lrltzn »llrk« t SchrtfltrNung: Dreed- SrichSsteftell», Druck vrrleg Th. »Utz <! Psftlch«cki «r. WL Brill Berlin Im W e An der während die t Ein de» von 7000 Tonr Nach eng an der englisch Chur' Der Lügen dazu bequemt, di in aller Welt vci Leekriegslcitung st en Schiffer Kreuzers „Bel lantbarung „SMS „Belfast" in der Nähe de Mine beschädigt, deren Verwandt Sieben S einem Reuter gat im Lauie dieses zugegebencn Sck bekannten Vcrsc des Fischdampfc fischen Fisci)dam griechischen Dan aus Hüll durch Mitteilung von - land" (071 Ton „Aragonite" aus Kanadas Amsterdam stcr Howe spra Er erklärte dal Mechanisierung kleinere Anzahl Kanadas größte der Lieferung vi Wie lieber die i täter Elser ilb ordentlich ausschl In der Na abgesehen von r nahmen durch Bei einer l Zollkommissaria Rieger und Zin sogenannten W>. gangsstellen Kr< Mann, der sich Grenzzann bewe Der Unbek wollt« Er gab Trachtenvercin ! angehört habe. 2 ihm zur Wache ? beamten mit eil über die Schwei, Auf Grund der wurde eine soso: men. 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