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Sächsische Volkszeitung : 13.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912138
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-13
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 13.12.1939
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i-ö/nDs-s Lov7rl«dt dr Kart Köhler ck I». Berlin-Echmargendors. Machdrvck verdolrw) 2b. Fortsetzung. „6a, diese Möglichkeit habe ich vorhin mit veinen vewen Kollegen bereit» erwogen", erklärte er zustimmend. „Ich bin onst eigentlich «in Gegner davon, Kinder zu Echwerkranken zu lasten, denn dadurch gibt es zumeist nur Lärm und Unruhe lm Krankenzimmer. Aber In diesem besonderen Falle würde ick doch raten, sich mit Herrn Ullmer in Verbindung zu setzen und ihm zu berichten, wie sehr sich die Kranke mit jeder Fiber ihres Hertens nach Ihren Kindern sehnt und ihn deshalb zu bitten, die Erlaubnis zu geben, die Kinder zu ihrer Mutter zu holen, sobald diese aus der Bewutztlosigkeit erwacht." „Aber das würbe doch vielleicht für Frau Ullmer groß« Ausregung mit sich bringen", siel Heinz Lütgen erregt ein. „Und davor soll sie doch möglichst bewahrt bleibenl Wenigstens sagten Unwillig" unterbrach ihn der Professor: „Selbstverständlich haben wir das alles in Betracht ge zogen. Wir glauben jedoch, bah die Aufregungen bei einem Wiedersehen mit ihren Kindern sür die Kranke sreudiger Natur sein werden und deshalb ein Wunder bewirken — jenes Wunder, das mehr zu Helsen vermag, als alle ärztliche Kunst! Um nämlich bei einer so schweren Erkrankung Genesung zu erreichen, ist es notwendig, datz die Patientin einen starken Lebenswillen in sich trägt, also selbst mithilft, gesund zu werben. Was aber könnte den Lebenswillen einer Mutter mehr stärken, als bas Bewutztsein, sür ihre Kinder auch notwendig zu sein?" Der Arzt sprach noch eine Weil« mit Frau Echönselber über dieses Thema. Doch Heinz Lütgen hörte die einzelnen Worte kaum. Und erst, al» die Aerzte da» Zimmer verlosten hatten, wandte er sich Frau Schönfelder zu. „Hast du denn nicht gesagt, wie die Verhältnisse bei den Ullmer» liegen?" herrschte er sie barsch an. Else zuckte erschrocken zusammen. „Ich babe erzählt, batz Jenny in Scheidung mit ihrem Mann liegt und batz du sie heiraten willst. Datz Jenny als schuldiger Teil erklärt werden wird und sie wahrscheinlich jedes Recht an den Kindern verliert, davon habe Ich natürlich nichts verraten." Aergerllch brauste Lütgen auf: „Es wäre aber klüger gewesen, du hättest es getan; dann würbe der Professor niemals auf die Idee gekommen sein, die Kinder hierher holen zu lassen!" „Ich habe meine Schwester vor all den Fremden hier nicht blofsttellen wollen!" gab Frau Schönfelder In dem gleichen ver ärgerten Ton zurück. „Käthe — Inge — kommt — wir gehen In die Stadt!" Frau Echönselber und Heinz Lütgen schauten sich gegenseitig betroffen an. „Fritz — sieh nur, wa, ich für dich habe!" so redete die Kranke weiter, während sich ein leises Lächeln über bas vorher lchmerzverzerrte Gesicht stahi. „Schokoladenpudding! Den magst du bock so aern! Freilich — den sollst du nun wieder öfter bc- vmmenl Alle» sollst du wieder Haven, was du gern magst — nur lieb — nicht wahr — lieb mutzt du Mutti wieder haben?!" Heinz Lütgen ballt« bl« Hände zu Fäusten. „Die Kinder, die Kinder, nur die Kinder! Also, geb nur, aeh unb sieh zu, batz Ullmrr bl« Erlaubnis gibt, si« hierher zu dringen! Stelle es ihm nur recht rührend vor, wie sehr die kranke Mutter nach ihren Lieblingen vrrlangt; dann wird er sich chon «rweichen lasten! Und dann gibt es eine rührende Ver söhnung am Krankenbett!" Er machte eine heftig abwehrende Hanbbewegung. „Doch macht, wag ihr wollt! Mir ist alles gleich!" Ohne Grutz verlieh er das Zimmer. * * Nachdem Else Echönselber ihren Mann über alles, was sie lm Krankenhaus erlebt, Bericht erstattet hatte, folgte sie besten Rat und fuhr nach Strehlen hinaus, um mit ihrem Schwager zu sprechen. Sie hatte sich zuvor bei der Bahnverwaltung erkundigt, wann Ernst Ullmer seinen freien Tag hatte. Da dies am anderen Tage nach jenem ausregenden Erlebnis der Fall war, suchte sie sofort Ullmer auf. Doch als sie in die Nähe des Hauses kam, blieb sie ent geistert stehen. — Wachte sie denn oder träumte sie? Vor Ullmers Haus stand rin Möbelwagen, und Möbelträger brachten Hausgerät heraus und verstauten dieses in den Wagen. Mit hastigen Schritten eilte sie nun in das Haus. Eie traf ihren Schwager im Hausflur an. Er war gerade Im Begriff, einige Bilder zusammcnzuschnüren. „Ernst, was soll denn das bedeuten? Du löst den Haus stand auf, noch ehe die Scheidung ausgesprochen ist?" Ullmer richtete sich aus und sah seine Schwägerin mit sinste- rem Blick an. „Ja, Ich löse den Hausstand aus!" erklärte er barsch. „Ich will heraus hier! Das wirst du wohl begreifen!" „Hast du denn das Haus verkauft?" fragte sie In fassungs losem Staunen. „Natürlich! So ein Haus wird man doch reitzend los!" „Und was willst du tun?" „Ich siedle nach München über!" „Aber hast du denn das Recht " „Das Recht steht auf meiner Seite!" unterbrach Ullmer sie heftig. „Nach allem, was vorgefallen ist, wird die Scheidung ausgesprochen und Jenny als die Alleinschuldige erklärt werden. Da sie nichts mit in die Ehe gebracht hat, sondern die gesamte Einrichtung von meinem Geld angeschafft worden ist, hat sie auf nichts Anspruch!" Frau Else erschrak bis ins Herz hinein. Eie vermochte sich kaum noch auf den Beinen zu hallen, schaute sich hilfesuchend nach einer Sitzgelegenheit nm und Netz sich, da sie nichts anderes sand, mit einem schweren Seufzer auf einer Treppenstufe nieder. „Mein Gott, das hatte ich nicht erwartet — bas nicht!" pretzle sie hervor. Ullmer warf ihr abermals einen kurzen, abwägenden Blick zu und fragte dann: „Weshalb kommst du eigentlich hierher? Was willst du von mir?" Frau Else lächelte bitter und entgegnete: „Nach allem, was ich hier sehe, hat es wohl wenig Zweck, von dem zu sprechen, was mich Hersührt; denn du wirst mir die Bitt« kaum erfüllen." „Wenn du etwa die Absicht hast, zwischen mir und deiner Schwester Vermittlerin spielen zu wollen, dann hat es allerdings keinen Zweck, irgendein Wort zu verschwenden! Es gibt nichts, gar nichts, was mich versöhnlich stimmen könnte! Zwischen mir und dieser Frau Ist alles aus!" Frau Else lächelte müde und schüttelte traurig den Kopf. „Nein, ich will dich nicht bitten, dich mit Jenny wieder zu vertragen — ich komme nur wegen der Kinder zu dir, um mir die Erlaubnis zu holen, die Kleinen an das Krankenbett der Mutter führen zu dürfen, da diese sich in Sehnsucht verzehrt und der Arzt hofft, batz " Wiederum lieb Ernst Ullmer seine Schwägerin nicht zu Ende sprechen, sondern fuhr sie barsch an: „Ich denke nicht daran, die Kinder ins Krankenhaus gehen zu lassen! Ich wünsche überhaupt keine Begegnung mehr zwischen den Kindern und Jenny! Deshalb nehme ich diese ja von hier „Dann willst du die Kinder, ohne Abschied von ihrer Mutter nehmen zu lassen, von hier sortbringen?" „Jawohl, denn ich möchte vermeiden, batz es Hculerel und Jammern gibt, wenn die Mädels und der Junge noch einmal ins Krankenhaus geschleppt würden." Bittend schaute Frau Echönselber ihren Schwager an und sagte in ernstem, einbiinglichen Ton: „Ernst, wcitzt du auch, datz Jenny schwer krank ist — sehr schwer? Es könnte sein, datz — datz das Schlimmste eintrilt!" Ullmer wehrte mit einer verächtlichen Handbcwequng ab. „Auf solchen faulen Zauber falle ich nicht herein. Versuche also gar nicht erst, mir irgendwelche Komödie vorzuspielen! Im übrigen habe ick keine Zeit, mich nock länger mit dir zu unter- halten! Du siehst ja, datz ich alle Hände voll zu tun habe!" Müde erhob sich Frau Else, schaute noch einmal Ullmer an und sagte: „Wenn du mit angesehen hättest, wie matzlos Jenny In den letzten Wochen gelitten hat und wie gleichgültig ihr Lütgen ist, dann würdest du nicht so hart und unerbittlich sein! Vielleicht kommt noch einmal der Tag, Ernst, an dem du bereust, so unver söhnlich gewesen zu sein und deine Kinder von der Mutter ge trennt zu haben!" Ullmer hielt sich die Ohren zu. „Ich will nichts mehr hören! Geh. und verschone mich mit deinen Verteidigungsreden sür deine Schwester! Mein Urteil über sie steht fest und daran wird sich niemals etwas ändern!" Frau Else warf ihm einen halb mitleidigen, kalb vorwurfs vollen Blick zu, zögerte sekundenlang, dann ging sie. Drautzen aus der Strotze schlich sie mit müden, schweren Schritten dahin; und trotz des herrlichen, warmen Sommer wetters schauderte sie fröstelnd zusammen. * * * Ernst Ullmers grobe Verbitterung gegen dos Schicksal machte es ihm leicht, Abschied von seinem Haus zu nehmen. Wenigstens zeigte er keinem der Möbelträger, oder den Noch- barn, die herbeikamen, um sich von ihm zu verabschieden, wie es in ihm aussah. Er wollte ja nickst bemitleidet werden. Im Gegenteil — er wollte, datz man, wenn hier und da von ihm ge sprochen werden würde, sagte: der Ullmer ist ein ganzer Kerl! Freilich, als das letzte Möbelstück aus dem Haus getragen worden war und er die Haustür für immer verschlotz, da gab es ihm einen gewaltigen Ritz, da drehte sich ihm das Herz im Leibe um. m'enuna wv" Lragen hinter der Wand Freundliche Antworten für humorige Leute Die Gabel bei Tisch R. P. in M. — „Seit ivann itzt man in Deutschland mit der Gabel? Und woher kommt das Wort?" — Der Gebrauch der Gabel bei Tisch ist weit jünger als der des Löffels und des Messers. Den Naturvölkern ist die Gabel unbekannt. Eine Ausnahme bilden nur die Menschen fresser auf den Fidschi-Inseln, die beim Mahl hölzerne Gabeln zum Aussp.iehen der Fleischstücke benutzen; religiöse Borstel lungen verbieten es ihnen, das Menschensleisch mit der Hand z» berühren. Auf die Entwickelung der Gabel in Europa inst aber das Borbild der Fidschi-Insulaner keinen Einslutz gehabt. Erfinder der Gabel sind offenbar die Kelten; zunächst waren freilich nur grotzc Gabeln für Heu, Mist und Korn in Ber- wendung. Auch als Waffe gebrauchten die Kelten die Gabel; bei den römischen Gladiatoren-Spielen nmr diese Waffe in Ge brauch. Die Germanen haben die Gabel offenbar von den Kelten übernommen; auch das Wort „Gabel", das bereits im Althochdeutschen vorkommt, scheint von keltisch „gebet" abge leitet zu sein. Nach dem Vorbild der Heugabel wurden in der Küche kleinere, eiserne Gabeln gebildet, die zum Ausspietzcn und Wenden des Bratens dienten. Diese grotzen Fleischgabeln sind dann das Muster für die Tisckgabel gewesen. Bon 1000 n. Ehr. ab lätzt sich der Gebrauch von Tisck)gabcln Nachweisen. Zuerst war sie an den italienischen Höfen gebräuchlich; es ist wahrscheinlich, datz das Vorbild des Orients einen gewissen Einslutz ausgeübt hat. Jedenfalls wurde aegen das Essen mit der Gabel als gegen eine unchristliche Sitte sogar von den Kanzeln gepredigt. In Deutschland galt noch am Ende des 1<>. Jahrhunderts der Gebrauch der Etzgabel als etivas Unge- wöhnlick)es. Erst vom Ende des 18. Jahrhunderts an scheint sich die Gabel allgemein durchgesetzt zu hoben. Deutsche Flieger lm Weltkriege G. H. In Dr. — „Nachdem wir uns de» schönen Film ,D III 88' angesehen hatten, unterhielten wir uns über die deutschen Kampfsieger des Weltkrieges. Ist es richtig, datz damals die deutsche Luftwaffe nur über einige hundert Flug zeuge verfügte? Mutzten nach Kriegsende alle diese Flugzeuge abgeliefert werden?" — Eine Luftwaffe als selbständigen Teil der Wehrmacht kennt erst das neue Deutschland. Bei Ausbruch des Weltkrie ges war die Verwendung des Flugzeuges zu Militärzwcckcn noch im Anfangsstadium. Am 2. August 1911 verfügte das deutsche Heer über 252 Frontflugzeuge, von denen kein ein ziges bewaffnet war. Unter dem Druck -er Kriegsnotwendig- neiten hat sich dann allerdings die Kriegsfliegerei rasch ent wickelt. Am 11. November 1918 ivaren rund 5009 Frontslug- z-nige vorhanden. — Der Vertrag von Versailles wollte es Deutschland völlig unmöglich macken, sich weiterhin an der Eroberung der Lust zu beteiligen. Der Artikel 198 dieses „Ver trages" bestimmte: „Die bewaffnete Macht Deutschlands darf keine Land- oder Marine-Luftstreltkräste umfassen." Dement sprechend verlangte dann der Artikel 202: „Mit dem Inkraft treten dieses Vertrages mutz alles Material der Land-, Sce- und Luftstreitkräfte . . . den Regierungen der alliierten und assoziierten Hauptmächte ausgeltefert werden." Zu diesem Ma terial gehören u. a.: „Volländige Flugzeuge oder Seeflugzcuge, einschltetzllch derjenigen, die gebaut, repariert und montiert werden." Dementsprechend Kat Deutschland damals abgelickert: 15714 Jagd- und Bombenflugzeuge, 27 757 Flugzeugmotoren, 10 Luftschiffe, 37 Luftschiffhallen. Dieses brutale Diktat ist den „Siegern" von damals nicht zum Segen ausgeschlagen; heute besitzt Deutschland die beste Luftwaffe der Erde. Es ist aber gut, wenn man sich von Zeit zu Zeit an den barbarisclwn Bcr- nichtungsmillen erinnert, der ans jenem Diktat sprach. Denn heute hört man ja wieder aus dem Westen jene Sirenen-Melo- die herüberklingen, die erklärt, die Demokratien, kämpften gcgen die deutsche Regierung, aber keineswegs gegen das deutsche Volk. Wie gut die Herren cs mit dem deutschen Volke meinen, das haben sie nns in Versailles beivicscn . . . ..Genie ist . . L. R. in L. — „Von wem stammt der scherzhafte Aus spruch: .Genie ist ein Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration'? Ist es richtig, datz man ihn Adolph Menzel zuschreibt?" — Neben Menzel wird G. B. Shaw als der ..Vater" dieses Wihwortcs genannt. Wenn es auf eine klotze Vermutung an käme, würde ich auf Shaw tippen; für ihn spricht die Formu lierung. Der Sache nach würde auch bei Menzel, dessen unge heurer Flcitz bekannt ist, ein Ausspruch in diesem Sinne mög lich sein. — Aber ich mutz Dir meinen Mitzcrfolg bekennen: Genau habe ich es nicht fcststcllen können, wem der freundlickw Bergleich zwischen Inspiration und Transpiration zuerst ein gefallen ist. Ob aber nun Menzel oder Shaw: Keiner von beiden hat diesen Gedanken als erster formuliert. Vielmehr kommt dieser Ruhm dem französischen Naturforscher Buffon sI707—1788> zu, der neben Linnö als der bedeutendste Zoologe des 18. Jahrhunderts gelten darf. In seiner Antrittsrede vor der französischen Akademie prägte.Bulfon den Satz: „Genie ist eine besondere Begabung zur Geduld." Im Zickzackkurs durch die Strafen Gefängnisstrafen für Fahrer und mitschuldigen Unternehmer Berlin, 13. Dezember. Ein interessanter verkehrsrcciMchcr Fall, in dessen Mittelpunkt die Frage der Aufsichtspflicht des Fuhrunternehmers für den von ihm beschäftigten Fahrer stand, beschäftigte die 5. Berliner Strafkammer. Wieder einmal handelte es sich um einen Unfall, der durch Trunkenheit am Steuer entstanden war. Der 24jährige Krast- sahrer Ma^ B. war schon im Jahre 1931 durch pathologische Rauschzustände recht unangenehm ausgefallen, und man halte ihm daher vorsichtshalber den Führerschein akgenommen. Ain 25. Oktober d. I. lietz er sich trotzdem bei dem 32 Jahre alten Fuhrunternehmer Wilhelm M. aus Berlin O. als Fahrer einstel len und legte zu seiner Legitimation lediglich seinen Wehrpatz vor. der eine seine Ausbildung als Fahrer betreffende Notiz enthielt. Mit einem Wage», der alles andere als vcrkehrssick>er war, hatte B. nun Lohnsuhren auszusühren. Er verfiel wieder kn sein altes Laster und trank. Insbesondere am Unsalltage, dem 20. Oktober, war er so stark betrunken, datz die medizi nisch« Untersuchung nach dem Unfall die ungewöhnlich hohe Alkoholkonzentration von 2,7V pro Mille ergab. In ziemlich schnellem Tempo fuhr er im Zickzackkurs die Andreasstratze ent- lang uitd erfatzte dabei an einer Stratzenkreuzung einen 87jäh- rigen Invaliden, der beim Sturz eine Gehirnerschütterung und einen Bruch des linken Armes erlitt. Der leichtsinnige Fahrer wurde wegen berufssahrlässiger Körperverletzung, Fahrens ohne Führerschein, Trunkenheit am Steuer usw. zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Aber auch den Fubrunternehmer M. sprach das Gericht für mitschuldig an dein Bcrkehrsunfall und machte ihm iveiter zum Vorwurf, datz er bet der Einstellung des Fahrers nicht vorsichtig genug geivesen sei. Warum Maginot-Linie? F. Z. in L. — „Nach wem ist das Berte-igungssystein der französische» Ostgrenze .Maginot Linie' genannt worden?" Anürä Maginot war ein eiuflutzrcicher sranzöfifcher Poli tiker, der seit 1917 zahlreich?» der in Frankreich häufig wech selnden parlamentarischen Regierungen augehörte. M.hrere Jahre hintereinander bekleidete er in diesen Regierungen, die im übrigen sehr verschieden zusammengesetzt waren, dis Amt des Kriegsministers. So wurde er zum Vertrauensmann des Militärs, der di« Notwendigkeiten der Armee stets im Kabi nett und Parlament vertrat und meist auch durchsetzte. Maginot war «in fanatischer Gegner Deutschlands, das er auch in den Jahren der deutschen Ohnmacht nach 19t8 fürchtete. Dieser Einstellung ist der Plan einer grotzen Grenzbefestigung ent sprungen. die Frankreichs Ostgreuze in ununterbrochener Linke schützen sollte. Unter Leitung Mastnots ist diese Linie ent worfen und ausgebaut werden. Sic sichert die ganze franzö sische Ostgrenze, also auch au der französisch italienischen Grenze, durch ein System von Vesestiaunaeu. - Maginot ist am 7. Januar 1932 iu seiner Vaterstadt Paris im 55. Lebens jahre gestorben. „Horrido!" F. L. In Z. — „Was hat der Iägcrgrus; .Horrido!' fir eine Bedeutung?" — Ursprünglich ist es der auseuernd« Zuruf kür die Meuie der Rüden bei der Sauhatz: „Ho. Rüd', ho!" Später ist dieser Zuruf, wohl erst im Scherz — und später, als der ursprüng liche Sinn schon halb vergessen ivar, auch im Ernst, als Grutz der Jäger untereinander gebraucht worden. Auch als Trink spruch findet „Horrido!" Verwendung. Doch jst das Wort heute im allgemeinen weniger gebräuchlich geworden, als es noch im ersten Jahrzehnt unseres Jahrhunderts der Fall ivar. Marabu. Da er bisher unbestraft ist, kam er mit sechs Monaten Gesäng- nis davon. Das monumentale Gratnnal Alarconis Der Duce hat den Präsidenten der italienischen Akademie und die Akademiker Pession und Piacentini empfangen, die ihm tm Namen der „Guglielmo-Marconi-Stistnng" den cndgüUtgen Entwurf für das monumentale Grabmal des grotzen Erfinders vorlegten, der seine besondere Billigung fand. Das Grabmal wird sich in Pontecchio in der Provinz Bologna erheben, an dem Ort. wo Marconi in frühester Jugend den ersten Versuch mit drahtloser Telegraplsic durchführt«. Die väterliche Billa, die auf einem Abhang liegt, wird den Mittelpunkt der grotzen Anlage geben, sie wird als ein Marconi-Muscum alle Dokumente und 'Werkzeuge seiner Studien aufnehmen. Unterhalb der Billa wird eine Krypta angelegt, in deren Mitte der Sarg mit den sterb- lick>en Resten Marconis aufgestellt wird. Vor der Krypta ist ein grosser quadratischer Platz geplant, an dessen beiden Seiten lang gestreckte monumentale Trepzien zu dem grotzen ebenen Platz hinauffilhvcn, auf dem die Billa Marconi steht. Ein Zypressen hain rahmt die ganze Anlage ein. Die Billa bleibt in ihrem Grundcharakter erhalten und erhält nur einigen architektoni- sckien und bildkauerisckien Schmuck. Auf dem Platz vor der Billa wird sich ein Denkmal Marconis erheben. Die Einweihung soll am 20. Juli des nächsten Jahres, am Todestage Marconis, stalt- finden. tzouptschriftleiter: Georg Winkel. verantwortlich für Inhalt u. Vildcr: Georg Winket. Dre »en. Verantwortlicher Anzeigenlelter: Theodor Winkel, Dresden. Druck und Verlag: Germania vuchdruckerei Dresden. Polierst«. >?. Z. Z». ist Preisliste Nr. 4 gültig
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