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Sächsische Volkszeitung : 18.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912183
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391218
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391218
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-18
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 18.12.1939
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war, und auch kleiner, als ihn England sich gewünscht hatte. Damit wird die Erklärung des Vlockadeministers Croß an den Vertreter der französischen Telegraphcnagentur als ein Bluff und eine inhaltlose Redensart enthüllt. Ein Klrchenlchänder vor Gericht Wegen Unzurechnungsfähigkeit in «in« Heil- und Pslegeanstalt Landau sPsalz), 18. Dezember. Die Gröhe Strafkammer hatte den in Drethen sKreis Dannenberg) wohnhaften 86jähri- gen Ernst Scholz wegen zahlreicher Ktrchenschändungen in Frankfurt a. M., Landau und Bergzabern abzuurteilen, began gen seit dem Mai d. I. In der Frankfurter Alten Nikolaikirche demoliert« er ein wertvolles Kreuz, in einer katholischen Kirck)« In Frankfurt a. M. zwei weitere Plastiken, warf später in der Landauer Marienkirche die Lhristusstatu« vom Hochaltar und warf nach anderen Beschädigungen eine Statue um. Bald darauf richtete er in der Bergzaberner Kirche Verwüstungen an, drang dann in die Landauer Marienkirä>e erneut ein und verwüstete wertvolle Plastiken. Als er nochmals in der Bergzaberner katho lischen Kirche grohe Zerstörungen veriibte, wurde er dingfest gemacht. Den nachweislich an Schizophrenie leidenden Angeklag ten erklärte die Strafkammer für unzurechnungsfähig und über wies ihn einer Heil- und Pslegeanstalt. Welhnachts- und Reujahrsurlaub der Ersahiruvve Berlin, 18. Dezember. Das Oberkommando des Heeres hat im Rahmen der Richtlinien Uber den Urlaubervcrkehr den Urlaub -er Ersahtruppen zu Weihnachten und Neujahr gere gelt. Hiernach können bis zu bv v. H. je Stab oder Einheit beurlaubt werden, und zwar sind die Beurlaubungen auf zwei gleichstarke Raten zu verteilen. Bei der Urlaubserteilung sind in erster Linie Verheiratete und die Soldaten zu berücksich tigen, die entweder aus truppendicnstlichen Gründen oder wegen sehr groher Entfernung ihres Heimatortes einen Urlaub noch nicht erhalten konnten. Angehörige des Ersahheeres, die bet Urlaub die Reict)sbahn nicht benuhen, können für die Feiertage, .vom 24. bis 26. Dezember oder vom 31. Dezember bis 1. Januar, unabhängig von den Prozentzahlen beurlaubt werden, soweit die dienstlichen Verhältnisse es zulasscn. Achtung, KrastsahrzeugbcMer aus stet- gewordenen Gebiete» Berlin, 18. Dezember. Der Neichsverkehrsmlnister weist darauf hin, dah nach der Strahenverkehrszulassungsordnung die Eigentümer und Halter von Kraftfahrzeugen bei Verlegung des regelmähigen Standortes von Kraftfahrzeugen und Kraftfahr- zeuganhängern für mehr als drei Monate in den Bezirk einer anderen Zulassungsstelle für Kraftfahrzeug« bei dieser unverzüg lich ihr Fahrzeug zu melden haben. Diese Vorschrift gilt ins besondere auch für Fahrzcugeigentümer aus den freigemachten Gebieten; diese werden hierdurch aufgefordcrt, etwa unterlas sene Meldungen unverzüglich nachzuholen. Einschränkung des Güterverkehrs mit Kraftfahrzeugen Der Ministerrat für die Reichsverteidigring hat am 8. De- zember 1939 die Verordnung zur Einschränkung des Güterver kehrs mit Kraftfahrzeugen erlassen, die in Nr. 248 S. 2410 des Reichsgesetzblattes Teil l, veröffentlicht worden ist Um die vor handenen Treibstoffe und Bereisungen für die Bewältigung des Nahverkehrs zu sichern, soll Fernverkehr mit Kraftfahrzeugen nur noch dort zugclasscn werden, wo es sich um kriegswirtschaft lich wichtige Beförderungen lnmdelt. Die Beschränkungen gelten In gleicher Weise für den gewerblichen Verkehr, den Werkver kehr ri'id den Kraftverkehr der Deutschen Reichsbahn. Wer solche Transporte durchführen will, bedarf der Genehmigring der Bevollmächtigten für den Nahverkehr bzw. der Ihnen unter stellten unteren Verwaltungsbehörden sFahrbereitschaftsleiters. Das Genehmigringsverfahren wird in den Ausfühningsbestim- mungen zu der Verordnung näher umrissen werden. Schon fetzt sei darauf hingewlesen. dah die Genehmigung entweder einmal oder für einen Zeitraum bis zu drei Monaten erteilt werden kann. Erweiterte Steuerfreiheit für mobil ver wendete Wehrmacht Berlin, 18. Dezember. In Ergänzung feines Erlasses über bl« Steuerfreiheit des Wehrsoldeg hat der Reichsfinanzininistec eine weitere Steuerbefreiung im Rahmen des Diensteinkommens von mobil verwendeten Angehörigen der Wehrmacht verfügt. Der Minister hat sich damit einverstanden erklärt, dah alle bei den Wchrmachtteilcn bestehenden Zulagen, die mit der Frontzu lage ausrechtcrhalten stnd. steuerfrei bleiben. Deshalb sind z. B. auch die Bord- und die Taucherzulage, die mit der Frontzulage aufzurechnen sind, steuerfrei. Deutsche Vuihausffelluna in Velarad verlänaert Belgrad, 18 Dezember. Die grohe deutsche Duchausstellung im Belgrader Prinz-Paul-Museum wurde wegen des unver mindert anhaltenden regen Besucherstromes bis 2t. Dezember verlängert. Verschiedene jugoslawische Blätter befassen sich teil weise schon zum zweiten Male eingehend mit der Ausstellung. Auch die Rundlunkvorträge des Belgrader Senders über die mit der Ausstellung zusammenhängenden Fragen der deutsch-juao- slawiscl)en Kuliurbeziehungen finden ständig lebhaftes Interesse. Komnwdore Ähren- sprach über die ahen- «elterliche Fahrt der „Vremen" Berlin, 18. Dezember. Kommodore Ahrens, der mit einer Abordnung der „Bremen"-Besatzung in Berlin weilt, sprach vor Vertretern der In- und Auslandspresse über seine abenteuerliche Fahrt. Aus seiner Schilderung, wie ein völlig unbewaffneter Schiffsriese von fast 82 000 Tonnen die „undurch dringliche" Sperrkette der Engländer durchbrechen konnte und ungefährdet den Heimathafen erreichte, kann nur der Schluh gezogen werden, dah es mit der uneingeschränkten Seeherr schaft des stolzen Albion vorbei ist. Im Verlauf seiner Schilderung erwähnte Kommodore Ahrens die Verzögerung bei der Ausfahrt in Newyork. Diele Verzögerung sei allerdings insofern recht gut gewesen, als die „Bremen" fast gleichzeitig mit drei anderen Schissen, darunter dem englischen Dampfer „California", aus dem Hasen fuhr. „Diesen Schiffen konnte ich ja nun zeigen, dah ich offenbar nach den Azoren fahren wollte. Ich steuerte mit höchster Beleuchtung davon — später allerdings mar die „Bremen" mit einem Schlage dunkel und verschwand." Kommodore Ahrens erklärte, dah zwei englische Kreuzer, die „Berkshire" und ein anderer Kreuzer, von Hali fax und den Bermudas ausliefen, um die Jagd nach der „Bremen" auszunchmen. Gleich zu Beginn der Reise gelang Keine Grenzverletzung durch russische Truppen Ein« Erklärung d«s norwegischen <g«n«ralstab«s Oslo, 18. Dezember. Gegenüber gewissen im Auslande um laufenden Gerüchten erklärt der norwegische Gencralstab, der ständig mit den norivegischen Grenzivachen an der norivegisch- finnischen Grenze in Verbindung steht, dah die Russen während der russisclien Operationen gegen Finnland die norwegische Grenze nicht verletzt hätten. Moskau, 18. Dezember. Nach dem Bericht des General stabes im Militärbezirk Leningrad vom 17. Dezember seien die sowjetrussischen Truppen der Straße folgend südlich Petsamo 75 Kilometer vorgerückt. Im Abschnitt Uchta hätten die Sowjet truppen Burgade und Kurs» beseht und seien 132 Kilometer westlich -er Grenze vorgestohcn. polnische- Schiff beschlagnahmt Auf italienische Forderung Rom, 18. Dezember. Dao Schwesterschiss des „Pilsudski', der polnische Ueberseedampfer „Bathory", ist in einen kanadi schen Hasen geflüchtet. Der Dampfer ist nach einer Meldung aus Triest auf Veranlassung des Erbauers, der Caniieri Riunti dell'Adrlattco, wegen einer Restschuld von 400 000 Dollar von den kanadischen Behörden beschlagnahmt worden. Die italie nische Schiffswerft fordert die sofortige Bezahlung der ans dem Dampfer lastenden Hypothek oder die Versteigerung dieses Ueberseedampfers. Züngere Sandwerksaelellen tm Frühjahr Wegen der Lehrzeitoerkürzung. Berlin, 18. Dezember. Wie der Reichsstand des deutschen Handwerks mitteilt gelten nach Erledigung der Sondermaß- nahmen des Lehrzeitverkiirznngserlasses des Reickswirtschafts ministers vom 22. Oktober 1938. im Frühjahr 1940 wieber die bisherigen Bestimmungen für die Gesellenprüfungen. Es ist aber zu beachten, dah infolge der Herabsetzung der Lehrzeit auf drei bzw. dreieinhalb Jahre in einigen Handwerksberufen im Frühjahr 1940 diejenigen Lehrlinge geprüft werden, von deren ursprünglich vereinbarter Lehrzeit bis zum Frühjahr 1940 der jenige Teil abgelausen ist, der der neuen Lehrzcitfestlegung ent spricht. Ordnung des Kreditwesens Berlin, 18. Dezember. Der Ministcrrat für die Reichsver- teidigung ha» durch Veroidnung den Reichswirtscl-aftsminister ermächtigt, auf dem (gebiete des Kreditwesens die zu einer zweckmäßigen Gestaltung der Organisation erforderlichen Maßnahmen zu treffen. Er kann Insbesondere Kreditinstitute neu errichten, aufheben, zusammenschiiehen oder umwandeln, bestehende Satzungen ändern, neue Satzungen einführen und hierbei die zur Abwicklung der Geschäfte und zur Auseinander setzung zwischen den Beteilioten erforderlichen Anordnungen troffen. Er kann bei seinen Maßnahmen von den, bestehenden Recht abweicken. Die Verordnung gilt auch für Ostmark, Sude« tcnland und für die eingcaliederten Ostgebiete. Sie tritt mit Ab lauf des 31. Dezembers 1940 außer Krast. MßMlkter Naubüberkall auf einen Zuwetter Dresden, 18. Dezember. Bet einem Juwelier in der Großen Meißner Straße erschien am Sonnabendnachmittag ein Mann, der bereits mittags »orgesprochen hatte, um angeblich zwei Trauringe zu kaufen. Plötzlich zog der Unbekannte eine geladene Echreckschußpistole aus der Tasche und richtete sie gegen den Juwelier. Dieser ließ sich jedoch nicht einkchüchtern, sondern faßte den Mann und hielt ihn fest. Auf die Hilferufe des lieber fallenen eilten Strakcnpassanten zur Unterstützung herzu. Der Täter wurde dingfest gemacht und der Valizei üt^rgeben. Es handelt sich um den am 14 Funi 1920 in Känigswerth «Sudeten- gaus geborenen Ernst Fischer, der die Tat offenbar wegen starker Verschuldung begangen hat. Klsine Lkronilc Funk ln Krakau Relchsminister Funk traf zu Besprechungen mit dem Gene- ralgouvcrneur in Krakau ein. Schirach sprach in Posen Der Reichsjugcndsührer sprach In Posen zu den Iugcnd- ftthrern des Warthcgaucs. Die letzten Umstedlerschiff« treffen ln Gatenhasen «ln Am Sonnabend traf der Dampfer „Der Deutsche" mit Uber 900 Rückwanderern aus Lettland in Gotenhafen ein. Am Sonntag folgte als letztes Umstedlerschiff aus Lettland der Dampfer „Sierra Cordoba" mit 750 Umsiedlern an Bord, dar unter auch der Rest der Sturmtruppmannschasten. Goethe-Medaill« für Professor Dr. Fritz Stein Der Führer hat dem Direktor der Staatlichen Hochschule für Musik in Berlin, Professor Dr. Fritz Stein, ans Anlaß der Vollendung seines 60. Lebensjahres die Goethe-Medaill« siir Kunst und Wissenschaft verliehen. „Dichter und Kämpfer" „Dichter und Kämpfer" — unter diesen Leitwortcn stand die Morgenfeier der NSDAP, die aus Anlaß der 6. Reichs tagung des Amtes Schrifttumspflcge am Sonntag im Berliner Schillertheater stattfand. Gauleiter Bohle sprach zu den deutschen Seefahrern Der Leiter der Auslandsorganisation der NSDAP, Gau leiter E. W. Bohle, ber gleichzeitig der Gauleiter der deutschen Seefahrer ist. sprach über sämtliche Richtstrahler des Deutschen Kurzwellensenders zu den deutschen Seeleuten, die zum Teil sei» Ausbruch des Krieges mit ihren Schissen in neutralen Häfen festlicgen. Griechisch« Dampfer nach M"'»a elngebracht Der griechische Damnser „Frynton" aus der Reise von Volo nach Saloniki wurde non den Engländern in der Nähe der Insel Skiathos aulgebracht und mit ollen Passagieren nach Malta dirigiert. Der Dampfer soll angeblich Eisen für Deutsch land nack Saloniki an Bord gehabt haben. Ein zweiter grie chischer Dampfer wurde zwischen Piräus und Kreta angehal ten, aber nach sechs Stunden wieder sreigcgcbcn. Die Tätigkeit des britischen Geheimdienste» in der Slowakei lieber di« Tätigkeit des britischen Geheimdienstes werden neue Enthüllungen gemacht. Danach ist auch der offizielle bri tische Vertreter in der Slowakei selbst daran beteiligt. Gesamtmobllisierung ln Finnland In Finnland wurde die Mcsamtmobilisicruna durclyzeführt. Nach finnischen Berichten sollen Insgesamt 500 000 unter Waf fen stehen. Di« Russen haben dl« norwegisch« Grenz« erreicht Starke russische Einheiten haben die norwegische Grenze erreicht. Der russische Vormarsch in Nordsinnland geht weiter. Nach sinnischen Meldungen sollen sehr moderne motorisiert« Truppen eingesetzt werden. es jedoch, die Verfolger abzuschlltteln. In besonders herzlichen Worten rühmte Kommodore Ahrens die Gastfreundschaft, die die Besatzung ber „Bremen" In dem neutralen Hafen gefunden, den sie zunächst anllef, in'Murmansk. Von der Bevölke rung sei alles getan worden, um den Aufenthalt recht angenehm zu gestalten. „Ich hatte meinen Leuten schon gesagt", fuhr Kommodore Ahrens fort, ,Haß das Schiff verholen und eine andere Bucht aufsuchen muß. Aber diese Bucht liegt in Deutschland. Macht ihr alle mit? Ich sage Ihnen, die Kerls haben gebrüllt vor Freude. Sie haben aufgepaßt wie die Schießhunde. Sie haben Tag und Nacht kein Auge zumachen dürfen. Dieser Besatzung haben wir es zu verdanken, daß die Fahrt glücklich gelang — nicht zuletzte aber auch mit Hilfe unserer Wehrmacht. Also hieß es: alle Pferde aus dem Stall! Mit 120000 PS los!" Geduldig ließ dann Kommodore Ahrens ein Kreuzfeuer von Frmzcn von Auslandsjournaltsten über sich ergehen. Ver schmitzt lächelte er, wenn man ihn ausholen wollte, blieb aber niemals eine Antwort schudig. Als man sich erkundigte, ob die „Bremen" im Geleit deutscher Kriegsschiffe gefahren sei. er widerte er z. B.: „Nein, wir haben kein deutsches Kriegsschiff gesehen, nur deutsche Flieger, die ja die Nordsee bekanntlich unter sich haben!" Oder auf die Frage, ob die „Bremen" be waffnet gewesen sei. meinte Ahrens schlagfertig: „Die „Bre men" ist niemals bcwasfnet gewesen — nur mit einer guten Geschwindigkeit." Raffinierter Schwindler kommt in Sicherungsverwahrung Halle i. W, 18. Dezember. Der wiederholt und zuletzt noch vor 8 Tagen wegen der verschiedensten Straftaten verurteilte Josef Fleiter aus Senne stand jetzt erneut wegen Betruges vor der Großen Strafkammer. Fl. hat offensichtlich einen Hang zum Verbrechen, weshalb er sich auch schon früh üblen Kreisen anschloß. Geregelte Arbeit war ihm zuwider, stehlend und be trügend strolchte er durch Minden Ravensberg. Die letzte Strafe von zivet Jahren Zuchthaus hatte er im Juni d. I. verbüßt. Kaum wieder in Freiheit, beging er Fabrraddiebstähie. die ihm vor 8 Tagen drei Jahre Zuchthaus einbrachten. Vorher hatte er ein kurzes Gastspiel in Halle i. W. aegel>en, das jetzt Gegen stand der Verhandlung war. Der Bursche hatte es ans die Pa storen in Halle abgesehen, denen er tolle Sachen vorschwindelte und bei denen er 12 RM. ergaunerte Wie planmäßig er dabei vorging, und wie raffiniert er alle „Chancen" auszunutzeu ver suchte. geht daraus hervor, daß er sich bei dem evangelis<l>en Marrer „Karl" nannte, weil ihm — Jakes zu katholisch klang. Von den 12 RM. hat -er Verbrecher allerdinas nicht viel ge habt. Er wurde noch am gleichen Tage verhaftet, wobei ihm 11.60 RM. wieder abgenommen iverden konnten. Trotz des also sehr gerinnen „Verdienstes" sollte ihn die Sache jetzt teuer zu stehen kommen. Die Strafkammer verhängte unter Ei"be-iehung der im letzten Urteil erkannten Strafe vier Jahre Zuchthaus, 30 RM Geldstrafe und 8 Jahre Ehrverlust Danetzen wurde aber zum Schutze -er Allgemeinheit vor diesem Memohnheits« verbrecs;cr auch die Sicherungsverwahrung angeordnet. Statt eines Schweines «inen Menkchen getötet Prag, 18. Dezember. In einer Gemeinde im Gebiet von Mohelnitz wollte ein Häusler ohne behördliche Genehmigung ein Schwein schlachten. Da es ihm daraus ankam. dah beim Schlachten kein Lärm entstehe, zog er einen Verwandten zu. Dieser wollte zur Tötung des Schweines elektrischen Strom in den Körper des Tieres leiten. Plötzlich aber vernahmen die Nachbarn aus dem Stalle entsetziiä>es Schreien. Als sie dort Nachschau hielten, fanden sic den „Schlächter" tot auf. Statt des Schweines war er selbst vom Strom getötet worden, wogegen das Schwein völlig unversehrt blieb. Präsident d«r Republik von Panama verstorben Panama, 18. Dezember. Der Präsident der Republik von Panama. Dr. Juan Demostenes Arosemena, ist durch Herz schlag gestorben. Dr. Arosemena hatte am 1. Oktober 1936 die Präsidentschaft übernommen und seine Amtszeit wäre am 1. Oktober 1940 abgelaufen Brandstifter hlngerichtet Berlin, 18. Dezember. Am 16. Dezember 1939 ist der van -er Strafkammer bei dem Deutschen Landgericht in Vrünn wegen Verbrechens gegen die Verordnung gegen Volksbtzä^bwe zum Tod« und dauernden Verlust der bürgerliche» C" verurteilte Franz Wagner Hingerichte» woiden. — arbeitssck^uer und vielfach vorbestrafter Landstrcich 15. Oktober 1939 in Halusitz sProtektorati die Scke >> - Arbeitgebers in Brand gesteckt und dadurch für 100 000 Kronen Erntevorrätc, Maschinen, Werkzeuge und Gebäude vernichtet. Sich selbst mit Spiritus übergossen und angezündet Wittlingen sWürttbg), 18. Dezember. Ein 38 Jahre alter verheirateter Mann, Vater von drei Kindern, übergoß sich mit Spivttus und zündete sich an. Auf seine Hilferufe eilten Nach barn herbei und löschten die Flammen. Der Lebensmüde wurde mit schiveren Brandwunden In das Uracl)er Krankenhaus ein geliefert. Dort liegt er schwer darnieder. Ael^sbanlauSwelS vom iS. Dezember 1939 Berlin, 18. Dezember. Nach dem Ausweis der Deutschen Relchsbank vom 15. Dezember 1939 stellt sich die Anlage ber Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Wertpapieren auf 11 804 Mill. RM. Im einzelnen betragen die Bestände an Wechseln und Schecks sowie an Rcichsschatzwechseln 10 507 Mill. RM.. an Lombardforderungen 39 Mill. RM., an deckungs fähigen Wertpapieren 878 Mill. RM. und an sonstigen Wert papieren 380 Mill. RM. Der Deckungsbestand an Gold und Devisen beträgt 77 Mill. RM. Die Bestände der Reichsbank an Rentenbanhscheinen stellen sich auf 133 Mill. RM., die jenigen an Scheidemünzen auf 375 Mill. RM. Die sonstigen Aktiva sind aus 1385 Mill. RM. zurttckgegangen. Der Umlauf an Reicksbankmoten stellt sich auf 10969 Mill RM., die fremden Gelder werden mit 1422 Mill. RM. ausgewtesen. Verllner VSrse vom 18. Dezember Trotz kleinster Umsätze herrschte zum Wochenbeglnn an d«H Aktienmärkten erneut eine freundliche Grundstimmung vor. Am Montanmarkt stellten sich Harpener 1, Rheinstahl H und Vereinigt« Stahlwerke «in achtel Prozent höher Anderer« keits gaben Harsch ein achtel, Mannesmann 14, Buderus >4 und Klöckner X Prozent nach. Von Braunkohlenwerten lagen Rheincbraun um 1 Prozent gebessert, Ilse Genuhscheine hin gegen nm 14 Prozent ermäßigt. Kaliwerte wurden im Kurje Heraufgesetz», so Salzdetfurth um 14 und Wintershall um >4 Prozent. Ausgesprochen fest lagen chemische Papiere, von denen Farben '4, Chemische von Heyden 14, Goldschmidt 114 und Ritt« gers 2 Prozent gewannen. Bei den Gummi- und Linoleumwer ten flel-m Deutsche Linoleum durch eine Steigerung um 1 Pro zent auf. I n variablen Rentenverkchr war die Reichsaltbesitzanleihe auf 138 drei achtel gegen 139 rückgängig. Die Gemeindeumschul- dung blieb mit 94,10 unverändert. Am Geldmarkt wurden die Blankotagesgeldsähe um ein achtel Prozent aus 214 bis 214 Prozent ermäßigt. Von Valuten errechneten sich der Belga mit 41,35, der Schweizer Franken mit 55,93 und der holländijche Gulden mit 132,60.
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