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Sächsische Volkszeitung : 27.12.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-12-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193912270
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19391227
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19391227
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-12
- Tag 1939-12-27
-
Monat
1939-12
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 27.12.1939
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Mittwoch, 27. Dezember 1SSS Sächsische Volkszeitung Nummer 8ÜS, Seite 2 am Abend des 31. August ganz ähnlich zu dein deutschen Plan schreibt: „Die politiscl)en Kreis« in WarsciMi haben sehr kategorisch aus das deutsche Memorandum mit seinen Voranschlägen belr. die Regelung der deutsch-polnisct-en Ver- hällnisse reagiert. Liese Kreise behauchen, daß die deutsche Vlgression in der Zuspitzung der jetzigen Lage ihre Mask« habe sollen lassen. Darum ist der Beschluss der poiniscipm Regierung, alle ihre Kruste für die Verteidigung des Staates auszubrin- gcn, gerechtfertigt, gerade im Hinblick aus die deutsche Be. t.annlmachung." Trotz dreistester Lüge wird also nicht darum herumzukom men sein, dah Polen den großzügigen deutschen Vorschlag am 3l August abends rundweg abgelehnt Hal. Nach dem Gelbbuch hätte also der Sender Warschau nicht die 16 Punkte, sondern die in der Note Deutschlands vom 29. August enthaltenen Vor schläge abgelehnt, da diese — nach französischer Ansicht — allerdings „drakonische Bedingungen" enthalten Härten, bei deren Erfüllung nur ein kaum noch unabhängiger polnischer Reststaat übrig geblieben märe. In Wahrheit stellt die deutsche Note vom 29. August das Grundprinzip: Lösung der Danziger- und Korridorfrage, Sicherung des Lebens der deutschen Volks gruppe im übrigen Polen, auf, das dann in dem Botscl)aster Henderson am?0. August mitgeteillen ausführlichen Plan durch die maßvollen Ausführungsvorsckläge ergänzt wurde. Von einer Bedrohung der polnischen Unabhängigkeit oder von drakonischen Bestimmungen ivar in der Not« vom 29. August keine Rede: in Wirklichkeit hieß es in ihr ganz ausdrücklich: „Im übrigen Hal die deutsche Reichsrcgierung bei ihren Vorschlägen nie die Absicht gehabt, lebenswichtige Interessen Polens anzugreisen oder die Existenz eines unabhängigen polnischen Staates in Frage zu stellen." Deutschland hat Polen In letzter Stunde nochmals ein ge rechtes Angebot gemacht: Polen hat dieses Angebot abgelehnr: die Regierungen der Westmächte habe diese Ablehnung gewollt und deshalb nichts getan, um sie zu verhindern: sie fürchteten die Verständigung, zumal sie einen „moralischen Erfolg" der deutschen Friedenspolitik hätte darstcllcn können. Tas franzö sische Volk, das h-ute die Folgen dieser Politik zu tragen hat, soll nun durch Lügen und Verdrehungen davon überzeugt wer den, datz „eine friedliche Lösung der internationalen Krise In Ehre und Würde für alle Völker", wie sie Taladier in seinem Vries an den Führer vom 26. August forderte, angeblich von Deutschland nicht zugelassen worden sei. In Wahrheit ist aber auch dieses Gelbbuch, und zwar ge nau wie das englische Blaubuch, ein eklatantes Selbstbekennt nis der englisch-französischen Kriegsschuld. Aus der Vatikanstadt Rom, Im Dezember 1939. Pius Xll. empfing am 24. Dezember das Kardinals-Kolle gium, sowie seinen geistlichen und weltlichen Hofstaat in Son- dcraudicnz, wobei der Kardinaldekan Granlto di Belmonts an den Papst eine Huldigungsadrcsse verlas. Ter Papst hielt an« schlickend eine Weihnachtsallokution. Die erste diplomatische Audienz wird für den Doyen des Diplomatischen Korps, den deutschen Botschafter Dr. von Ber gen. am heutigen 27. Dezember vor sich gehen. Anschließend an die Unterhaltung mit den Botschaftern und Gesandten, wobei diese auch die Gratulation ihrer Staatsoberhäupter aussprechen, findet eine Vorstellung der Diplomaten der Botschaften und Ge sandtschaften Im einzctnen statt. Pius Xll. hat die frühere Königin Viktoria von Spanien mit ihrer Tockter Infantin Christina in Privataudienz empfan gen. — Der Papst hat den Prinzen Franz CHIgi della Rovere Albani zum Kommandanten seiner Nobelgarde ernannt. Prinz Chigi Albani Ist der Solm einer deutschen Mutter, der Prinzes sin Antoinette zu Sayn-Wittgenstein-Bcrlcburg. Unmittelbarer SlfenbahtiMerverkehr zwischen Deutschland und Rußland vrenzübergänge festgelegt. — Aussuhrv«rkehr nach Deutschland schon im Gang« Moskau, 27. Dezember. Aus Grund der Verhandlungen zwiscl-en der Reichsregicrung und der Regierung der UdSSR, wird der unmittelbare Eisenbahngüterverkehr zwischen den beiden Ländern über die deutschsowjetische Interessengrenze ausgenommen. Für den Verkehr werden folgende Grenzübergänge ge öffnet- Augustowo, Prostkcn. Malkin, Siemialycze. Brcst- Litowsk, Rawa-Rufjka, Przemysl, Neu-Zagorr und nach Fertig stellung einer beschädigten Brücke auch der Uebergang Iagodzin. Gleichzeitig tritt ein direkter deutsch-sowjetischer Gütertarif In Kraft Der Ausfuhrverkehr von der UdSSR nach Deutschland hat bereits begonnen, insbesondere mit Mineralöl und Getreide in ganzen Zügen. Sleuerbinterzleher strena bestraft Nahezu 1 Million Geldstrafe — Gefängnis und drrtsährlger Ehrverlust Halle, 27. Dezember. Dor der Großen Strafkammer ll in Nordhausen wurde gegen den 49jährigen Angeklagten Waller Friedrich wegen Steuerhinterziehung verhandelt. Der Ange klagte, der in Nordhausen eine Fabrik für Backesscnzen. Frucht- läsle und Marmelade betrieb, ist seit dem 2. 11. 1938 in Unter suchungshaft. Seit dem Jahre 1928 hat der Angeklagte ins gesamt 450 699 RM. Steuern hinterzogen. Er erhielt eine Geld strafe von insgesamt 949 999 RM.. ersaß,veise 20 Monate Ge- fänanis. Außerdem munde auf eine Gesamtstrafe in Höhe von zwei Jahren fünf Monaten Gefängnis erkannt, wovon fünf Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet iverden. Ehrver lust wurde aus die Dauer von drei Jahren ausgesprock)««. Oberbefehlshaber und Soldaten am Weihnachtstisch Generaloberst von Brauchitsch weilt« am Heiligen Akxnd an der Westfront — Kriegsweihnacht vor d«m Feinde Im Westen, 27. Dezember. PK-Sonderbericht von Dr. Fritz Meske.) In einer echt deutschen Weihnachtsnacht mit Rauhreif und klirrendem Frost beging das deutsche Heer am Westwall das Fest der Weihnacht. In Tausenden und aber Tausenden von Bunkern und Unterständen sahen die Kameraden um ihren Tannenbaum versammelt, umgeben von den Geschen ken der Heimat und vereinigt in treuem Gedenken an Führer und Reich. Selbst In den Löchern der vordersten Spähpostcn und an den Geschützständen sehlte nicht ein Zeicl)«n weihnacht lichen Glanzes. Gemeinsam mit den Soldaten der Westfront verlebte auch der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch. diefen historischen Weihnachtsabend in kameradscl-aftlicl-em Kreise. Nach einer ziveitägigen Besich tigungsfahrt an verschiedenen Abschnitten der Westfront traf der Oberbefehlshaber am Heiligen Abend bei einer am West wall stehenden MG-Kompanie ein und nahm an der Weih nachtsfeier dieser Kompanie teil. Er hielt dabei eine A n - spräche die sich an das deutsche Heer wandte und die durch alle deutschen Rundfunksender übertragen wurde. Das alte Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht", das in Millionen Häusern, Bunkern und Unterständen mit beson derer Innigkeit gesungen wird, leitet auch diese Feier ein. Nicht nur die Kompanie, so sagt der Kompanieliihrer in seiner Begrüßungsrede, sondern die ganze deutsche Armee erUille es mit großem Stolz nud unermeßlicher Freude, daß der Ober befehlshaber des Heeres heut« mitten unter seinen jungen Soldaten weilt, um mit ihnen die erste Weihnacht im Felde zu feiern. Dann spricht Generaloberst von Brauchitsch: „Kameradcni Wie vor 25 Jahren Kriegswcihnachten vor dem Feinde! Bunker und Hindernisse, Leuchtkugeln und Kampfeindrücke, und nicht zuletzt die Gräber vieler treuer Kameraden sprechen an diesem Heiligen Abend zu uns. Ihr werdet verstehen, daß ich als euer Oberbefehlshaber an diesem Abend zu euch gekommen bin, um Ein Hernbeben ausgezeichnet Heidelberg, 27. Dezember. Der Seismograph der König- stuhl-Sternwarte verzeichnete I» der Nacht zum 27 Dezember ein sehr schweres Fernbeben. Der erste Einsatz erfolgte um 1 Uhr 2 Minuten 22 Sekunden. Das Hauptbeben wurde um 1 Uhr 10 Minuten 7 Sekunden ausgezeichnet. Das Beben er losch um 3.55 Uhr. Die Entferung des Bebens beträgt unge fähr 2000 Kilometer. Behördliche LadenMuSreaeluna Berlin, 27. Dezember. Der Reichsarbeitsminister hat durch eine Verordnung die Grundlage, für eine einheitliche Ladenschlußregelung durch die zuständigen Behörden geschaffen. Die Verordnung legt fest, daß die Zeit, in der offene Verkaufs stellen für den geschäftlichen Verkehr geschlossen sein müssen, durch behördliche Anordnung festgesetzt wird. Soweit eine solche Anordnung nicht ergeht, gelten die bisherigen Vorschriften. Die Inhaber offener Verkaufsstellen sind verpflichtet, während der Verkaufszeit ihre Geschäfte offen zu halten, und zwar gilt die Verordnung für Verkaufsstellen aller Art einschließlich der Apo theken. Erleichterte Amsahsteuervorauszahlunaen Berlin, 27. Dezember. Nach dem Umsahsteuergefetz sind Unternehmer, deren steuerpflichtiger Umsatz im letzten Jahre 20 000 Mark überschritten hat, v.rpflichtet, binnen 10 Tagen nach Ablauf jedes Monats eine Voranmeldung abzugeben und gleichzeitig eine Vorauszahlung zu entrichten Der Reichs- finanzmlnister hat sich damit einverstanden "rklärt, dah mit Wirkung ab 1. Januar die Unternehmer, die im Vorjahre steuerpflichtige Umsätze bis zu 50 000 Mark hatten, die Voran meldungen vierteljährlich abgeben und die Vorauszahlungen vierteljährlich entrichten. Die Finanzämter sind außerdem er mächtigt, solchen Unternehmern, deren Iahressteuerbetrng im Vorjahre nicht mehr als 1000 Mark betragen hat, vierteljährliche Voranmeldungen und Vorauszahlungen auch dann zu gestatten, wenn der Umsatz über 50 000 Mark lag. Die genannten Unter nehmer können also Ihren Umsatz für die Monate Januar bis März 1940 zusammen zum 10. Avril onmelden und die ent sprechende Umsatzsteuer zahlen. Cs bestehen auch keine Be denken. bei Unternehmern mit steuerbegünstigten Umsätzen auf die Abgabe von Voranmeldungen und auf Vorauszahlungen zu verzichten, wenn der Iahressteuerbetrng die Kleinbetragsarcnze von 20 Mark nicht erreicht oder nur wenig übersteigen wird. Keine Gewerbesteuer bei Vetriebselnftellung wesen Einberufung Berlin, 27. Dezember. W"nn der Unternehmer eines Ge werbebetriebes zum Wehrdienst einbernfcn wird, ko wird da durch die Gewerbesteuerpflicht nickt berührt, wenn der Betrieb, z. B. durck Angestellte oder Famllienanaehörlge, für Rechnung des Unternehmers wcltergeführt wird. In einem gemeinsamen Erlaß des R"Ichssinnnz- und des Reichsinnenmlnikters wird an geordnet, daß die Gewerbesteuerpflicht jedoch erlischt, wenn mit der Einziehung des Unternehmers rum Wehrdienst der Betrieb tatsächlich eingestellt wird. D>e tatsächliche Einstellung ilt anzu nehmen mit dem völlioen Anshären ieder werbenden Tätigkeit. Die Einziehuna ein reiner rückständiger Fordernnaen aus der Zeit vor der Bntrlcbselnstellung gilt nicht als Fortsetzung der Betriebstätigkelt. Kleins (kronilc Nur geringe Kampfhandlungen während der Felertane Nach dem Bericht des Oberkommandos der Wehrmacht waren die Kamvshandiungen an den Weihnachtsfeiertogen ge ring. Englische Flugzeuge versuchten erfolglos, ln die Deutscl)« Bucht elnzufliegcn. Dl, Beisetzung Kapitän Langsdorsfs in Buenos Aires Kapitän zur See Langsdorfs wurde In der argentinischen Hauptstadt beigeseht. Es war eine der gewaltigsten Trauer kundgebungen, die jemals in Argentinien stattsanden. Villa Zlrio In San Remo dem Führer zur Verfügung gestellt Die Villa Zirio in San Remo wurde dem Führer als Stillung zur Verfügung gestellt. Der Führer entschied, daß diese Villa in ein Erholungsheim für deutsche Kriegsbeschädigte um- gewandelt wird. Danktelegramm Stalins an Hitler Stalin hat dem Führer auf seine Glückwünsche zum 60. Geburtstag ein Danktelegramm gesandt, ebenso eines an den Reichsaußenminister von Ribbentrop. Kapitänleutnant Prien wieder in der Heimat Das U-Boot des Kapitäiileutnants Prien Ist nach ersolg- rcicher Fernfahrt In dl« Heimat zurückgekehrt. Während deg Weihnachtswunschkonzertes am 2. Feiertag wurde den Millionen non Hör-rn an der Front und In der Heimat eine kreudiae Ueberraschuna dadurch zuteil, daß Kapi tänleutnant Prien, der Sieger von Seava Flaw, in einem kur zen Zwiroespräck mit einem Rundkunksprecher. der ibn zu Hause ausgesucht hatte, einige Grußworte an die Heimat richtete. Uebertoll aus «in Zart ln D h'in Eiine große Zahl unbekannter Täter überiiel ein Fort in Dublin. Sie raubten eine groke Zahl von Handseuerwasfen. DI« W-iknacktsfeler der A'ten K8m"ser in München In herkömmlicher Meise begingen die alten Varteigenoslen Münchens ihre Weihnachtsfeier im Löwenbräukellcr. Gauleiter Waaner überbrachte die Grüße d-s Führers. Drei Minenselder an Englands Grenze Wie die britische Admiralität bekanntgibt, werden in den Küstengebieten von England und Schottland drei Minenselder angelegt werden, ohne daß sie öffentlich bekanntgegeben werden. Englisches Feuerschiff aus Mine gelaufen Wie Reuter meldet, wurde ein Feuerschiff durch eine Mine versenkt, als es in einen Hasen geschleppt wurde. Das Schiss sank innerhalb vier Minuten. 10 Jahr« Zuchthaus sür eine Verräterin am Deutschtum. Berlin, 27. Dezember. Das Sondergericht in Königsberg verurteilte die Ehefrau Martha Sattler aus Wirtberg, Kreis Insterburg, zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, weil sic geschlvchtliche Beziehungen zu einem polnischen Kriegs gefangenen unterhalten hatte. an der Front hier bei der 4 Komp. Weihnachten zu feiern. Jeder muß wissen: Wir gehören zusammen auf Leben und Tod. Wie im Weltkriege empfinden wir in diesen Tagen unsere Kamerad schaft als ein starkes und großes Erlebnis. Das gilt im engeren Sinne für uns Soldaten, in gleicher Weise aber für unser gan zes deutsches Volk. Die meisten von euch haben den polnischen Feldzug mltgemacht oder hier an der Westfront ihre meist harte soldatische Pflicht erfüllt. Das gemeinsame Erlebnis hat uns alle zu einer unerschütterlichen, stahiharten und entkchlossenen Kampfgemeinschaft zusammengcschweiht, erfüllt vom Willen zum Siege und von der festen Zuversicht der eigenen Kraft und Ueberlegenhcit. Drüben, jenseits des Niemandslandes scheint man vom Sinne des Weihnachtslestes wenig zu wissen. Dort hat man gerade In diesem Monat als Kriegsziel die Zerschlagung Deutschlands, die Vernichtung unseres Volkes und d'e V-rnich- tung unserer Kultur verkündet. Gerade wir Soldaten müssen und wollen uns voll darüber klar sein, was das b-deutet. In dieser Lage gibt es für uns Deutsche nur eins: Den uns auf gezwungenen Kanins mit voller Entschlossenheit zum siegreichen Ende zu führen. Einst wird kommen der Tag. an d"m dag von unserem Führer aeschafsene Großdeutsche Reich u»d der Lebens raum eines 86-MillIonen-Valkes gesickert ikt. Dorum sind wir auch fest überzeugt, daß das Recht auf unserer Seite ill." Dann gedenkt der Genmosoberkt der He'">a' n-k arüßt den Führer und Obersten Befehlshaber. d"r ol-ichkalls di-sen Abend an der Front inmitten seiner Soldaten verleb'. „Erst wenn wir den Sieg errungen haben", so schließt d-r Gncral- oberst seine Ansprache, werden wir auch wieder von Frieden sprechen können. In diesem Sinne, meine Kameroden wollen wir gemeinsam das deutsche Kriegsweihuackten 1939 verleben." ,.O du sröhlich«. gnadenbringende Weihnachtszeit" tönt cs in starken Männerchören aus der Kompanie zurück. Einige Soldaten der Kamvanie haben die Freude, die Geschenke, die der Oberbefehlshaber mitgebracht hat aus seinen eigenen Händen in Empfang zu nehmen und ein Gespräch mit ibm zu führen. Beim gemeinsamen WeilmarNtssckmauß und heiteren Klängen der Musikkorps bleiben die Knnwroden dann beisammen bei einer Weihnachtsfeier, die ihnen sicherlich sür ihr Leben unvergeßlich bleiben wird. Kuris k>I«»ckrickten Jugendlicher Lustmörder zum Tode verurteilt Karlsruhe, 27. Dezember. Das Sondergericht beun Land« gerichl Karlsruhe verurteilte den 16jährigen Karl Grev au- Karlsruhe ivcgen Modes zum Tode und Aberkennung der bür gerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit. Grev hatte am 30. No« vember den 6jährigen Werner Vuerk ans Karlsruhe Weio«r- seld nach dem Gartengrundstück seines Vaters gelock!, sich dort m> dein Knaben vergangen und ihn dann in der Gartenhütte erschlagen. Nach der Tat vergrub er die Leici>«. Der Angeklagte gab die Tat ohne die geringste Spur von Neue zu. Gegen Grev mußten schon früher wegen sittlicher Verfehlungen Erziehung;, maßnamcn ergriffen werden. Nach dem Gutachten des medizini schen Sachverständigen handelt cs sich bei dem jugendlichen Mör der um einen erblich belasteten, sittlich minöerwertig.m Men schen. der entspreci)«nd dem Gesetz zum Schutz gegen jugendliche Verbrecher nach seiner geistigen und sittlichen Entwicklung einer Person von 18 Jahren gleichzusctzen ist. Das Urteil ist rechts« krüslig. Ein Bolksschädling verurteilt Berlin, 27. Dezember. Das Sondcrgericht in Halle sS.) verurteilte am 18. Dezember den Angeklagten Franz Piech wegen ziveier Verbrechen nach 8 4 der Volksschädlingsl-erord- nung vom 5. September 1939 zu 10 Jahren Zuchthaus und zehn Jahren Ehrverlust. Piech hatte als Bahnschutzmnnn im Onlober 1939 von einem Soldaten, der in einem Truppentransportzug aus Polen durch Hall« gekommen war, ein Paket übergeben erhalten, das er der in Halle wohnenden Familie dieses Sol daten überbringen sollte. Der Angeklagte lieferte jedoch das Paket nicht ab. sondern eignete sich den Inhalt an. Ferner hatte ein anderer Soldat, während der Zug in Halle hielt, ein Paket für seine Familie auf der Roten-Kreuz-Station im Bahnhoi ab gegeben und den Angeklagten beauftragt, sich bei seiner Fa milie zu erkundigen, ob das Paket auch richtig abgegeben wor den sei. Der Angeklagte ließ sich dieses Paket aus der Roten- Kreuz-Station aushändigen unter der falschen Angabe er wolle es der Familie des Soldaten überbringen. Er bekam daraufhin das Paket auch ausaehändigt, lieferte cs aber nicht ab, sondern behielt den Inhalt für sich. Der Vorsitzende des Sonderaerickts betonte bei der Urteils verkündung, daß die Tat doppelt schwer wiege, weil der An geklagte als Bahnsckutzmann das besoick-^e Vertrauen d * durch Halle kommenden Soldaten schnöde mckbrancht habe. Dem an der Front stehenden Soldaten aber muss- das unb-ckinate Zu trauen erhalten bleiben, daß leine Tamilie in der Lr imat und sein Hab und Gut gegen solche verbrecherischen Anarisse wirk sam geschützt werde. Solche Korruvlionserschcin"»o-n müßten von vornherein mit den härtesten Strafen im Keime erstickt iverden. Vollstreckung eines Todesurteils. Berlin, 27. Dezember. Am 23. Dezember 1939 wurde der am 3. Oktober 1918 geborene Paul Lehmann hingerichtet, der durch Urteil des Sonderaerichts für den Oberlandesgerichts-', bezirk Breslau vom 24. November 1939 wegen Verbrechens ge gen Paragraph 4 der Verordnung gegen Volksschädlinge vont! 5. September 1939 zum Tode verurteilt worden war Lehmann hatte am Abend des 17. Oktober 1939 zwischen Pronzendorf und Kunern eine VDM-Gruppenführerin. die nach Ausübung ihres Dienstes allein auf ihrem Rade nach Hause fuhr, überfallen und genotzüchtigt. Er hatte sich hierbei zunutze gemacht, daß die Straße infolge der Kricgsverhältniss« nur wenig belebt war. Amtliche Vekanntmachunaen für Lhemnih EIerverteil"ng. Vis zum 30. Dezember 1939 werden ln den Bezirken der Ernährungsämter Cl>emnitz, Marienberg, Sloll- berg und Flöha an jeden Dersorgungsberechtigten auf die zur Zeit gültige Reichskarte für Marmelade, Zucker und Eier Zwei Eier ausgcgeben, und zivar aus die Abschnitte a und b sür Eier je ein Ei. Verllner Dörke vom 27. Dezember Nach der mehrtägigen Verkehrsunterbrechung durch die Weihnachtsseiertage setzten die Aktienmärkte In freundlicher Haltung ein. Montane lagen verhältnismäßig ruhig. Hier er fuhren nur Vereinigte Stahlwerke und Stolberger Zink mit s« plus N, Mannesmann mit plus drei achtel und Rheinstahl mit min. 14 Prozent Veränderungen. Am Braunkohlenaktienmarkt' sielen Rheinebraun durch einen Gewinn um 2 Prozent aus. Chemiscl^ Werte lagen nicht ganz einheitlich. Farben setzten bet einem Umsatz von 42 000 RM. mit 164)4 um 14 Prozent nied riger ein, auch Chemische von Heyden gaben um 14 Prozent nach. Schering, Rütgers und Goldschmidt wurden hingegen blei zu drei achtel Prozent heraufgesetzt. Am Geldmarkt waren zuverlässige Sätze noch nicht zu hören Von Valuten errechneten sich der Belga mit 41.55, der holländische Gulden mit 132,35 und der Schweizer Franken mit 55,92. tzouptschrlftleiter: Georg Winket. Bcrantwortllch Gr Inhalt u. Bilder: Georg Winket, Dresden. Verantwortlicher Anzelgenleitrr: Theodor Winke» Dresden. Druck und Verlag: Germania Buchdrucker«! Dresden, Poiterftr. 17. Z. Zt. ist Preisliste Nr. 4 gültig
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