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Nummer 3V3—38. Iaftry Lartisische volrsseitunp krlchtlnl t mal »Schenttich. MenaM»«r ,u,ch Irftgci clnscht. « Vfg «,». <0 VI,. IiSgülohn 170; durch dl« Poft l.70 e«n,chHeblIch Pdftllb-rwellungsgkbllhr, «ujllgllch « Vsg. Post.Brstrllgkw. KInz«l-Nr. 1, VIg, Sonnaixnd. und Fcstta,»Nr. >k Vs^ «bbrfteNungrn mftften l»!!t«st«n, «In, Woche »or Ablaul der Bezug»,«» lch'I>t»ch beim Verla, ,ln,egonge, leln Unser« rrftze« Mrs« k«ln, tlbbefiellun,«» «nl-«,enne-me». Verlag,ori Die»»«» Anplgenpielt«: dl« Ispalllg« 77 mm oieU« »eU« S Pf, sllr gomMenanzelgeu » Plg güi Plotzwlinlch« vnnen »ir l«>n« Lewithi relßmr. öchrlstlellun,: Deeiden-«., Pollerftrab« 1?, Fernruf 7V7N «. rwir Seschftsteftell«, Druck und v«rla,: Germania Buchdruckerei und v«rl-, Ih. und S. Winkel, Polierftrab« 17, Femrus 7lk>17, Postscheck! ttr. t«G Bank: Stadlbanl Dreien Ar. «7S7 Mittwoch, 27. Dezember 1S3S Zm Falle von ddherer Gewalt, Verdoi, «inl,elender Beiried» piicungen hat der Bejieher »der Werbunglreidenv« let« Bnspriiche, fall, die Zeitung tn deschrlinllem Umsang«, »«» späte! oder nicht erscheint. Erlüllungiort tst D««»»«». Heiliger Abend Mischen den Linien Oer Führer Weihnachten an -er Westfront An der W e st s r o n t, 26. Dezember. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht feierte das Weihnachtsfest an der Westfront unter seinen Sol. daten. Bereits am 23. Dezember besuchte der Führer das Reql- ment „Grotzdeutschlaud" und feine Leibstandarte sowie Aus- blärungsstaffeln aus dem Feldflugplatz. Am 21. Dezember be scherte der Führer einige Flakbatterien i» der Lustverteidl- gungszone und viele Bunkerbesatzungen. Nach einer Besich- tlgung der Stellung auf den Spicherer Höhen verbrachte der Führer den Abend in verschiedenen Panzerwerken vor Saar brüchen. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht setzte am 25. Dezember die Weihnachtsbesuche an der Westfront fort. Er besuchte eine Fagdgruppe aus ihren Feldflugplätzen und das wiedererstandene Infanterie-Regiment List, dem der Führer im Weltkrieg angehörte, In seinen Ruhequartieren. Am Heiligen Abend begab sich der Führer nach vorn in die Luftverteidigungszone und zu den Männern in der Hauptkampflinie, die hier in den Battcriestcllnngen nnd Pan- zerwerken, in de» Bunkern nnd Gräben Wache halten. Der erste Besuch am Vormittag galt einer leichten Flak batterie. Sie ist durch einen niedrigen balkenverkleidetcn Hohl gang zu erreichen, aus dem gerade der Batteriefiihrer heraus kommt In dem Augenblick, als er sich ausrichtet nnd heraus treten will, steht der Führer vor ihm. Der Batteriesiihrer ist vollkommen verdutzt Mit einer Stimme, die vor Glück ganz tief ist, erstattet er Meldung. Daun geht der Führer mit ihm zu den Geschützen, um jedem Alaune ein Geschenk zu brinaen und der ganzen Kameradschaft einen der geschmückten Weih nachtsbäume Und weiter geht es viele Kilometer zu einer schweren Flakbatterie. Auch hier bietet sich das Bild beglückender Ueberraschnng. In einer kleinen Holzhütte der Batterie itzt der Führer zusammen mit der Geschützbedienung aus der Feld küche einen Schlag Linsensuppe. Eiu Mittagbrot unter dem Weihuachtsbaum in solcher Gesellschaft, das hatten die Männer sich nicht träumen lasscnl Am späten Nachmittag dieses 2<t. Dezember verlieh der Führer die Luftverteidignngszone und begab sich in die erste Stellung des Hauptkampsfeldes. Ueberall leuchten in den Bunkern schon die Kerzen. Die Geschenke aus den Licbesgabenpaketcn sind aufgcbaut und all die guten Sachen, die von der Mutter oder der Frau zu Hause gekommen sind. Die Männer sind guter Dinge. Sie sitzen ge mütlich da. Für eiu paar Stunden hat — soweit sie nicht Wache haben — der Dienst sie entlassen. Sinn rauchen sie die gute Wethuachtszigarre und bereiten sich auf eine stille Stunde der Kameradschaft vor. Dann wird plötzlich die Tür aufgestotzen und mit einem Male steht der Führer mitten unter den fünf, sechs, sieben Alaun, die hier beisammensitzen, und die es nun hochreitzt, und die wie aus einem Munde rufen: „Heil mein Führer!" lind dann empfangen sie jeder ihr Weihnachtspaket und — ivo er fehlt — noch einen kleinen Tannenbaum. Dann begab sich der Führer nach vorn In das Vor- selb. Die Dunkelheit sinkt herab. Der Heilige Abend Ist an gebrochen. Und nun erlebt der Führer diesen Abend ganz in der weihnachtlichen Stille und Stimmung der Front. Auf dem Weg zu den Spicherer Höhen, die noch vor wenigen Wochen der Feind besetzt hielt, und dessen verlassen« Gräben und Stellungen wir setzt passieren, überschreitet er die s r a n z ö s i j ch e G r e n z e — zum ersten Male wieder seit 191». Wir stehen vor einem ehemals französischen Betonunter stand. Der Hauptmann, der in diesem Abschnitt kommandier«, . meldet sich und berichtet seinem obersten Befehlshaber. Der Führer teilt ihm seine Beförderung zum Major wegen Tapfer keit vor dem Feinde mit. Der Major führt uns durch den Wald weiter nach vorn zu einem Gefechtsuuterstand. Als der Führer um 5 Uhr abends diesen Abschnitt wieder verlieh, da läuteten die Glocken des Dorfes Spichern den Heilioen Abend ein. Eine deutsche Pa trouille hatte es sich nicht nehmen lassen, in dos Dorf, das zwi schen den Linien liegt, vorzudringen und die Weihnachtsglocken erklingen zu lassen. Es ist jetzt völlig Nacht geworden. In der Honvlkampf- stcllung von Saarbrücken geht nun der Führer von Bunker zu Bunker. Weihnachtspaket um Weihnachtspaket tragen seine Begleiter heran. In einem der Bunker, in dem sie überraschend auftauchen, ist gerade der Nikolaus dabei, sich mit Bart und Perücke zur Bescherung zurcchtzumachen, und so kommt der Führer gerade rechtzeitig, um ihm auch seinen Sack mit den Weihnachtsgeschenken aufzupackeu. So geht die Wanderung des Führers weiter von Stellung zu Stellung, von Werk zu Werk, von Soldat zu Soldat, von Kameradschaft zu Kamerad schaft. Durch die tiefe, nebelerfülltc Stille dringt eine leise Me- lodie: „Stille Nacht, heilige Nacht". Spät erst kehrt der Führer an diesem Abend mit seiner Begleitung in das Quartier zurück. Bisher 196 Tote des Eisenbahnunglücks in Genthin Berlin, 27. Dezember. Die Zahl der Todesopfer des folgenschwersten Eisenbahn unglückes In Genthin hat sich immer noch erhöht. Durch den Tod zahlreicher Schwerverletzter ist die Zahl der Toten bis auf 196 gewachsen. Noch schweben weitere Schwerver letzte In Lebensgefahr. Da dl« Namen einiger Getöteter noch nicht haben sestgestellt werden können, arbeiten Fachkommissio nen der Kriminalpolizei im Verein mit der Unsallstelle der Reichsbahn in Genthin an der Identifizierung der Leichen. Für Auskunfterteilung au die schwer betrosfenen Angehörige» stehen alle Reichsbahudircktiouen ^Pressedienst) und die Un sallstelle im Bahnhof Genthin jederzeit zur Verfügung. Ein zweites schweres Eisenbahnunglück Personenzug aus GUterzug ansgesahren — 99 Tote Berlin, 27. Dezember. Am Tage des folgenschweren Eisenbahnunglücks von Genthin, am vergangenen Freitag, ereig nete sich ein weiteres schweres Eisenbahnunglück. Gegen 22 Uhr stietz zwischen Markdorf und Kluftern an der Strecke Radolf zell—Friedrichshafen der Bodensee-Nllrtel-Bahn ein vollbesetzter Personenzug mit einem GUterzug zusammen. Infolge des hes. tigen Zusammenpralles wurden «in Personenwagen zertrüm mert und zwei Wagen besclsädigt, wodurch 95 Reisende und vom Zugpersonal die beiden Lokomotivführer, ein Zugführer und ein Lokomotivheizer getötet wurden. 27 verletzt« Reisende und ein verletzter Lokomotivheizer befinden sich tn den Krankenhäu sern zu Markdorf und Friedrichshafen. Der Präsident der Nelchsbahudirektion Karlsruhe besuchte dort die Verletzten, deren Zustand befriedigend ist. Die Staats anwaltschaft hat die Fahrdienstleiter der Bahnhöfe Markdorf und Kluftern verhaftet. Alsbald nach dem Unfall waren zwei Hilsszüge der Reichs bahn aus Singen und Friedrichshafen mit dem Reichsbahnarzt von Singen sowie mehreren Aerzten aus Markdorf, Friedrichs hafen und Salem zur ersten Hilfeleistung an der Unsallstelle. Ebenso waren das Deutsche Rote Kreuz, die NSV. die Polizei, die Technische Nothilfe, die Wehrmacht, die SA und die Feuer wehr rasch am Platze. Der Präsident der Reichsbahndirektion mit den zuständigen Fächdezernenten beaab sich an die linsa»- stelle, um die Aufräumungsarbeile» zu lei len. Das Nugzeug der neu eröffneten Linie Rio de Laneiro-Rom verunglückt AN« Insassen getötet Rom, 27. Dezember. Die italienisch« Luftfahrt wurde von einem schiveren Un glück betroffen. Das Flugzeug „I—ARPA", das die neue Linie Rio—Rom eröffnete und in Rio de Janeiro zum Transatlantik, flug gestartet war, mutzte tn Französisch-Marokko notlanden und ging dabei In die Brüche. All, lieben Insassen wurden getötet. Paffagierdampfer „Samaria" siieß mit engMem Truppentransporter zusammen Amsterdam, 27. Dezember. Der 19 597 Tonnen grotze eng lische Passagierdampfer „Samaria" hatte, wie kürzlich be richtet, seine Reise nach Amerika plötzlich unterbrochen und war nach England zurückgekehrt. Der Grund seiner unvorherge sehenen Rückkehr wird nun durch eine Meldung des „Het Na tionale Dagblad" bekannt. Das Blatt berichtet nämlich, die „Samaria" sei im Kanal mit einem englischen Truppentrans- porldampfer, der Weshnachtsurlauber nach England brachte, zu- ammengestotzen. lieber diesen Zusammenstotz sei nur sehr lang- äm etwas bekannt geworden. Zunächst habe Reuter nur ge- agt, die „Samaria" sei „fast zusammengeslotzen". hätte aber päter zugebcn müssen, datz der Dampfer „Samaria" an der Kommandobrücke beschädigt morden sei und datz einige seiner Rettungsboote verlorcngegangen seien. Von dein Truppentrans portschiff werde nur gesagt: „Leichte Havarie". Belgischer Dampfer von britischem Kriegsschiff gerammt Brüssel, 27. Dezember. Ein belgischer Fischdampfer ist in den Downs von einem englischen Kriegsschiff angefahren und schwer befchädigt worden. Das belgische Schiff ist jetzt in Nieuwport einnettoffen, wo die notwendigen Reparaturen vor genommen werden. Der Wehrmacvtsberlcht Berlin, 27. Dezember. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Bis aus geringes feindliches Artillerieseuer herrschte auch am zweiten W e i h n a ch l a s e i« r t a g an der Fron« Ruhe. Das französische Gelbbuch Amtlich wird verlautbart: Das nach langem Zögern gestern von der fcanzösilä-en Regierung veröffentlichte Gelbbuch zur Vorgeschichte des Krie ges bestätigt nunmehr auch von französischer Seite die Schuld der Westmächle am Kriegsausbruch. Diese Dokumentensamm lung ist eine völlig willkürliche und lückenhafte Auswahl von Schriftstücken, die die für den Kriegsausbruch wichtigsten Vor- gänge nicht behandelt. Aber selbst in dieser Form beweist sie aufs neue, datz die Weslmüchte nichts getan haben, um Polen vom Weg des Verderbens zurückzuhalten. Der Angrissswille des polnischen Chauvinismus und die Veroewaltigung des deutschen Volkstums, die der Welt heute in allen Einzelheiten bekannt sind, wurden von den Weltmächten bewusst geduldet um Deutsch land zu zwingen, in berechtigter Notwehr Gewalt mit Gewalt zu beantworten, damit den Völkern Westeuropas ein Vorwand für den Beginn des Einkreisungskrieges geliefert werden könnte In d-esem Zusammenhang sei zunächst auf einige der eklatantesten Widerspräche und Lügen dieses bRlbbuches hin gewiesen. So behauptet das Geldbbuck. der Reichsautzenminister Polizeistunde in der Silvesternacht Berlin, 27. Dezember. Nach einer Anordnung des ReichssUhrcrs SS und Ches der deutschen Polizei ist für die Silvesternacht die Polizeistunde aus 1 Uhr s e st - gesetzt worden. In Anbetracht des Ernstes der Zeit wird von alten Volks genossen erwarte«, datz Siloesterfeiern in würdiger Form ab gehalten und Ausschreitungen vermieden werden. Dao Abbrennen von Feuerwerkskörpern und ähnliäzen Erzeugnissen sowie die Verwendung von sogenannten Scherz artikeln ist verboten. Ebenso wird jedem Volksgenossen ange- ratcn, Ubcrinätztgen Alkoholgenutz im Hinblick aus die Ver dunkelung und die sich daraus ergebenden Verkehrsgesahren im eigensten Interesse zu vermeiden. Gegen Betrunkene wird schiirfstens eingeschritten. habe bei seinem Besuch in Paris im Dezember tt>38 erklärt. er werde sogleich nach seiner Rückkehr die Frage einer inler- natiouaien Garaulieruug der Tschecho slowakei erneut in Er wägung ziehen. Genau das Gegenteil ist wahr! Der Reichs- autzeuminister Hal dem jranzösijchen Autzenininisier, als dieser das Thema der Garantie ansagült er widert, datz das Auswerseu dieser Frage die deutsch französi- fci-eu Beziehungen sosort wieder irnben wurde, worauf dann Herr Bc-nnet seinerjeits deutlich zu ernennen gav. Vag Frank reich sich künftig an den Ostsragen desinteressieren werde. Ferner versucht das Gelbbuch, die alten Propagandalngen iilxr die Vorgänge beim Besuch des Präsidenten Hacha in Ber- lin im März 1939 wieder ansznwärmen. Die Berichte des iran- -ösischen Botschafters, der.yon diesen Vorgängen keinerlei per. sönlu!>e Kenntnis haben konnte, massen nach allem, was von amtlicher deutscher Seite hierüber bekanntgegeben worden ist. von A bis Z als glatte Geschichtssälschung bezeichnet werden. Nur aus dem englisch sranzösischen Kriegswillen heraus ist es ferner zu verstehen, datz der französische Bolschajler in Berlin sich durch einen Bericht vom 17. August erdreisten konnte, das Echo der deutschen Presse ans die Verfolgung der Volks deutschen in Polen als Propagandamittel hinzustellen, das nur einen Vorwand für die deutsche Intervention liesern sollte. Dieser Kriegswille der Westmächle mutzte naturgemätz in dem grotzzügigen letzten Verständignngsangebot des Führers an Polen eine schwere Gefahr sehen. Auch dies wird im sranzösi- säten Gelbbuch ossen zugegeben. Es wird zwar behauptet. Frank reich nnd Grotzbritan li'en hätten in Warschau interveniert, da mit Polen, das ursprünglich ja von England geforderte und nach englischen Behauptungen von Polen schon gebilligte Verfahren der direkten Besprechung nun wirklich annehme. Die wahren Absichten der englisch 'ränzösischen Politik enthüllt Bol'chatler Eoulondre jedoch, indem er seiner Regierung berichtete, datz ein Kommen Becks nach Berlin eine „ernste ttnannehmiieb .ett' lx'üenlen müsse, da dies einen zu grotzen „moralischen Erfolg" Deutschlands bedeuten würde, den man der nationalsozialisti schen Regierung nicht gönnen wollte Dos am .36. August, abends, dem englischen Botschafter in Berlin mitgeteilte mid erläuterte deustäx- Angebot stogen it> Punktet an Polen, das am 31. August der Welt durch den deutschen Rundfunk bekanntgegeben wurde ist von der inter nationalen Oessentlichkoit als gerechter und billiger Lot-ungs- versuch anerkannt worden. Auch die französische Propaganda mutz deshalb behaupten, datz Polen dieses Angebot niemals ab- gelehnt habe. Tatsächlich hat der polnische Rundfunk am 31. August 11 Uhr abends die deutschen Vnrscbläae als unannehm bar und unverschämt bezeichnet. Das französische Gelbbuch sucht diese Erklärung des amtliäx'n polnischen Senders durch eine freche Lüge aus der Welt zu sämssen. indem behauptet wird, diese poluiscix' Antwort beziehe sich gar nickt auf den am 3t August. 9 Uhr abends, verössentlickten deutschen Plan, sondern ans die deutläre Note an die britische Regierung vom 29. August Wie jedermann im ersten Dentiären Weitzbuch nächteten kann lx'ginnt jedoch d'e polnUelx' Rundfunksendung mit folgendem Satz- .Die heutige Pekanntmachuna des deutschen o'nneileu Kommuni »lös i,,i, eie .Pele und Absichten der deu:''ck - Politik klar gezeigt" und bringt lridann eine Zusammei"'ass> a d-r bekannten 16 Punkte >1 'brigens hat dir awiüäre Nachrichten Agentur Pal liä.