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Verbat. «Inlrelrnd«, v«KIed»> stdrungen hat d«, ««»lehr, «d«r Werbungtrelben»« ««In, «nsprüch«, fall, dl« 3«Uun, >n delchrönUem Umsan^, »«- lpätel oder nicht «Ych-Int. Lrllllun-iar««» D»«»»«». VnUcher UWeug-Vorstoß gescheiteri Ein feindliches Flugzeug abgeschoffen Berlin. 28. Dezember. Das Oberkommando der Wehr macht gibt bekannt: Lin der Westfront keine besonderen Ereignisse. Britische Flugzeug« versuchten gestern nachmittag, gegen di« deutsch« Nordserkllste oorzustoßen, wurden aber durch rechtzeitig« Abwehr daran gehindert. Von zwei Flugzeugen, die bis zur deutschen Küste gelangten, wurde eine» durch einen Jagdflieger abgeschossen, das andere durch Flak feuer vertrieben. Rege Tätigkeit der sowjetrussischen Luftwaffe Helsinki, 28. Dezember. Nach Meldungen aus Helsinki herrschte nm Mittwoch über West- und Südsinnland lebhafte russische F l ug t ä t ig k e i t. 12.55 Uhr wurde Lustalnrm » in Viipuri sWiborg) gegeben. Um 13 Uhr wurde Hämeenlinna sTavastehus) bombardiert. Um 15 Uhr soll nach ossizicllcn fin nischen Mitteilungen die Industriestadt Tampera sTamcrfors) von mehreren Bombern angegriffen worden sein und ebenso die Hafenstadt Turku lAbo). Auch Lahti soll einem Lustangrisf aus gesetzt gewesen sein. H- Fortdauer der Kämpfe aus der Karelischen Landenge Helsinki, 28. Dezember. Nach dem finnischen Heere s- bericht vom 27. Dezember war die russisci)« Artillerie aus der .Karelischen Landenge am 20. 12. in lebhafter Tätigkeit. Auf der Nordseite des Sees Hatjalahti fehlen russische Truppen um die Mittagszeit zum Angriff an. der von den Finnen aufqehal- te,, ivcrden konnte. Die Russen versuchten wiederholt, den Suvanto-See zu überschreiten. Die Kämpfe dauern an. An dec Ostgrenze verlief der Tag relativ ruhig. Nordöstlich von Lieksa sollen sich iie Russen, wie der sinnisä-e Heeresbericht meldet, in Richtung Kivivaara nach der Grenze zuriickzichen. An den ande ren Frontabschnitten fanden keine wesenttiäien Kampfhandlun gen statt. An der Küste der Finnischen Bucht und des Ladoga- Cees beschränkte sich die Tätigkeit der Russen hauptsächlich auf Luftangriffe. Dis russische Lustivaffe war besonders an der Front der Karelischen Landenge eingesetzt. Mit Ausnahme von Kota w irden keine größeren Angriffe auf das Inland durär- geführt. Die finnische Flugtätigkeit beschränkte sich auf Erkun- dungs- und Nbwehrslüge. Italienisches und ungarisches Schiff in türkischen Soheitsgewäffern aufgebracht Istanbul, 28. Dezember. Der am 13. November von Istan bul nach Genua ausgelaufene und mit Weizen, Breitern und verschiedenen Stückgütern für Italien beladene Dampfer „Cave Mele" der Companie Genovese di Navigazione Vaporc Genu« wurde am 14. November beim Verlassen der Dardanellen inner halb der türkischen Hoheitsgeivässer etwa eine Meile von Tene- dos entfernt von einem englischen Dampfer angehalten. Nach einer Kontrolle der Ladung erzwang ein britisches Prisenkom mando unter Gewaltandrohung die Uebcrnahme des Dampfers und überführte diesen nach La Valette, wo das Schiff neun Tage lang festgehalten wurde. Auch auf der Rückreise wurde das Schiff am 13. 12. bei Teneüos wiederum innerhalb der türkischen Hoheitsgewässer erneut von britischen Kriegsschiffen kontrolliert. CIncr weiteren Meldung aus Istanbul Ist zu entnehmen, daß auch der ungarische Dampfer „Tisza", der mit einer für Ungarn bestimmten Ladung Feigen und Rosinen aus Smyrna kam von einem englischen Kriegsschiff aufgebracht und nach Malta verschleppt wurde. Ofsenbar o«>crieren diese britischen Kriegsschiffe in den türkischen Hoheitsgewässern ohne Hem mungen wie auf offener See und die stillschweigende Duldung dieser Vorfälle läht die Neutralitätserklärungen dieses Landes immerhin in etwas eigenartigem Licht erscheinen. Man hört zwar, daß türkische Ausstihrkreisc in Smyrna wegen dieser britischen Behinderung ihrer Ausfuhr bei ihrer Regierung in Ankara Einspruch erhoben, aber mau hat Irohdem noch nichts davon vernommen, dah die türkische Regierung Mahnahmen zum Schutze ihrer Hoheitsgewässer ergriffen hätte. In Luxemburg internierter englischer Flieger geflüchtet Brüssel. 28. Dezember. Nach Meldungen der lurcmburgi- sci>en Presse hat ein englischer Flieger der kürzlich in Lurem- burg zur Landung gezwungen und interniert wurde, ebenso wie ein Engländer in Island sein den Ükchörüen gegebenes Ehrenwort gebrochen und die Flucht ergriffen Er hatte kürzlich darum gebeten, ihn von seinem Ehrenwort zu entbinden, aber die Zivilbehörden hatten diese Bitte aligelehnt, und die Uebcr- wachung der Kaserne, in der der Engländer interniert war, verstärkt. Trotzdem soll es ihm jetzt gelungen sein, zu entweichen. Billa ZIrio, In San Remo, ein Geschenk für den Führer. Die in Turin lebende Frau Martha Selve, geb. Gertzen, eine gebürtige Hamburgerin, hat dem Führer die Villa Iiriö in San Remo, die Kaiser Friedrich III. im Winter 1887/88 be wohnte. als Stiftung zur Verfügung gestellt. Der Führer hat diese Stiftung angenommen und die Villa Zirio als Erholungs heim für deutsche Kriegsbeschädigte bestimmt und Frau Selve als äusseres Zeichen des Dankes das Ehrenzeichen für deutsche Volkspslege verliehe». sSchcrl Bilderdienst, M.) Welhnachtsansprache des Papstes an das Kardlnalskolleglum Rom, 28. Dezember. Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet: In seiner Weih nachtsansprache an das Kardinalskollegium kam der Papst auf ven gegenwärtigen Krieg zu sprechen. Heute stehe der Wieder herstellung des Friedens, so führte er u. a. aus. jenes Miß trauen entgegen, das in den letzten Jahren riesenhaft angewach sen, heute eine unüberbrückbare Kluft zivischen den Völkern geschaffen habe. Ilm so mehr halte er es für notivendig, einige Grundsätze für einen gerechten und ehrenl-aften Frieden da» zulegen. Zunächst war es die Slcl)erstellung der Lebeimrechte der Nationen, die er als Voraussetzung für einen gerechten und dauerhaften Frieden hinstellte Die Voraussetzung solcher Rechte mache eine Wiedergutmachung erforderlich — ein Grundsatz, der bekanntlich in und nach Versailles auf das gröbste mihachtct worden ist. Als weitere unerläßliche Vorbedingung für einen dauerhaften Friede» bezeichnete der Papst die loyale Durchfüh rung einer Abrüstung, ein Grundsatz, der ebenfalls 20 Jahre laug von den damaligen Versailler Mächten mißachtet, vom Führer aber bis in den Krieg hinein in positivem Sinne for muliert worden ist. Sodann wies der Papst warnend auf die schlechten Erfahrungen hin. die in der Vcrganqenl)cit mit den zur Fricdenssicherung gegründeten Institutionen gemacht wurden. Dafür verlangte er auch für die Zukunft Berücksichti gung aller gerechten Ansprüche, damit durch kluge und rechtzei tige Revision der Verträge ein wahres Gleichgewicht zwischen den Nationen geschaffen werde. Wesentlich bleibe naturgemäß der Geist der ilterantwortung und der Gerechliglreit. von dem di« Beziehungen zwischen den Völkern getragen sein müßten. Zum Schluß begrüßte der Papst die Ernennung eines Sonderbeauftragten des Präsidenten Roosevelt lxiin Heilüzen Stuhl, dessen Aufgabe er in der Arbeit für die Wiederl-erstellung des Friedens erblickt. * Plus XU. erwidert den Vesuch Viktor Emanuels Berlin, 28. Dezember. In Erwiderung des Besuches des italienischen Herrscl-erpaares im Vatikan begibt sich am heuti gen Donnerstagvormiitag, also genau nach einer Woche, Papst Pius XU. In den Quirinäl. In den italienischen Zei tungen wird diesem Besuch des Papstes beim König von Italien höchste Bedeutung beigemcssen. England ohne Maske Dokumentarist«)« Enthüllungen britischer Gewaltpolitik Die Deutsche Informationsstelle teilt mit: Der englische Premierminister Neville Chamberlain be schwört mitsamt seinen Eideslpilsern wieder und wieder die Weltöffentlichkeit, sich dem Versuch Deutschlands entgegen- zustcllen, „die Welt durch Gewalt zu beherrschen". Jedermann weiß, wie lächerlich dieser Vorwurf Deutschland gegenüber ist, das kein anderes Ziel hat, als die Zukunft seines Volkes im eigene» Raum und mit seiner Hände Arbeit zu sichern. Die Chambcrlainsche Formulierung ist aber um deswillen so inter essant, weil sie von dem Leiter eines Landes ausgehl, dessen Politik mehr als die irgendeines anderen Landes der Welt geschichte, selbst die frühorientalischen Despotien miteingerech- net. auf Gewalt und ank nichts als Gewalt beruht. Das ist nicht nur richtig siir die überseeischen Besitznngen Großbritan niens, sondern sogar für das Heimatland selbst. Hier steht in erster Linie die brutale und grausame Er oberung der „irischen Nachbarinsel". Die unaushörl.clxn Versuche der tapferen Iren, ihre Freiheit wiederzugewinnen, wurden mit einer unerhörten Brutalität niedergeworsen. Erst 1!>22 ist es den Iren geglückt, ihre Selbständigkeit zu erringen, aber auch heute »och enthalten die Engländer den nördlichen Teil der „Grünen Insel" de» Ire» vor. um auf diese Weise stäudiq mit einem Fuß auf irischen« Boden stehen zu könne». Die im Norde» Schottlands gelegene» Orkney- und Shetland-Inseln sind von den Engländern als anaeb- lichen Rechtsnachfolger der Schotten in Besitz genommen wor den. obwohl sie nach den damaligen historischen Borgängen von Rechts wegen noch heute den Norwegern gehören. Die Bergkestung Gibraltar haben die Engländer den Spaniern widerrechtlich mährend des spanischen Erbfolgekrieges mit Gewalt weggenommen und seither nicht wieder zurück- gegebcii, obwohl es sich um rein spanisches Land mit rein lpa- nischen Bewohnern Hande». Die Insel Malta haben die Engländer während der Napoleonischen Kriege gewaltsam weggenommen: sie haben sich zwar im Frieden von Amiens 1802 zur Rückgabe de« Insel verpflichtet, haben aber die Rückgal«e widerrechtlich verweigert und behalten nur durch die Macht ihrer Schiffsgeschütze diese italienische Insel in ihrer Hand. Aber auch außerhalb Europas ist die Geschichte der briti schen Eroberung nicht weniger erschütternd In Asien halben die Engländer seit der Mitte des 18 Jahrhunderts das reiche Indien mit Gewalt erobert und den Widerstand der einheimischen Bevölkerung mit allen Mit teln der Geivalt und Grausamkeit gchrochen Namen wie Clive und Hastings sind in der ganzen Welt Symbole geworden siir skrupellose Willkür, Habgier und Rücksichtslosigkeit d'r briti sche» Geivaltherrschast, die gege» de» Wille» des gesamten indischen Volkes bis zum heutigen Tage durch Geivalt. durch militärische, politische und wirtschaftliche Geivalt, ausrechterhal- tcn wird, obwohl Indien dem kuliurarmen England aus allen Gebiete» menschlicher Kultur turmhoch überlegen ist. Im 19. Jahrhundert machte sich England an die blutüze- Eroberung der Gebiete von Burma im Oste» von Indien Das chinesische Gebiet von Hongkong eroberte Eng land in jenem barbarischen Opiumkrieg, in dem es die Chiiiese» zwang gegen den Willen ihrer Regierung englisches Opium abzunchmen und zn verbrauchen. Durch einen Vertrag mit der Türkei vom Jahre 1878 erpreßte England, daß ikm die Verwaltung der Insel Envern iibertragen wurde, wofür es an den Sultan eine jährliche Tributsummc zahlte, die cs ans der Bevöikernng Cyperns her auspreßte. 1914 wurde die Insel gewaltsam und widerrechtlich annektiert, die einheimische griechische Bevölkerung seither in jeder Weise entrechtet und unterdrückt. Seit dem 19. Jahrhundert hat England auch immer weitere Teilstücke von Arabien mit Geivalt an sich gerissen und versucht, seine durch keine Knlturlcistung gerechtfertigte Will- kürhcrrscimfl über die freien arabischen Wüstenstämme durch Bombenabwürfe über friedlichen Araberdörfern aufrecht zuerhalten. Im Jahre 1915 verpflichtete sich England. Palästina zusammen mit den übrigen arabischen Gebieten unabhängig zu machen. Durch die sogenannte Baisour Deklaration von 1917 wurde dieses selbe Palästina den Juden versprochen! Seither versucht England mit allen Mitteln der List und Geivalt. die einheimische Bevölkerung aus Palästina zu verdrängen und dieses Land seinen jüdischen Schützlingen unter britischer Herr- sciMt zu schenken. Das sogenannte Mossul - Gebiet, das sehr reiche Öl vorkommen enthält, wurde von den Engländern entgegen den bestehenden Vereinbarungen 1918 besetzt: 1923 lehnte Lord Curzon eine Entscheidung über die Zugehörigkeit des zur Tür kei strebenden kurdischen Gebietes durch Volksabstimmung ab und erzwang den Verzicht der Türkei, um diese reiche Roh- stoffguelle der Londoner City dem britischen Basallenlande Irak zuzuschlagen. Nicht anders steht es mit der Entstehung der britisäxn Herrschaft in Afrika. Aegypten, das seit der Schaffung des Suczkanals durch die Franzosen für die Engländer von überragender strategischer Bedeutung geworden war. wurde im Jahre 1882 mit blutiger Gewalt erobert, alle Bcfreiungsver- sucke der ägyptischen Bevölkerung wurden seitdem mit Gewalt unterdrückt. Der Sudan wurde am Ausgang des vergangenen Jahr hunderts für England in Besitz genommen: man hat allerdinv, zur Eroberung nicht englische Söldner eingeietzl, sondern hat