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«Ma«, Lv. November 78. Aahrgans. Nr. R «Inielgenpreile: Sv mm tr.IIk «rundzeilr Sb P!o ou.wärl« «o PI«. Äblchlag und RabaNe noch Inrll. gamIUkn<m»e!g«n und Llellengeluchr er- mSbl««» Ptt'Ir. cil.-A-bühi so P,g.-«°chdru<I nur mtt Quellenangabe Dretdner Rachrichlcn. Und erlang« e Schrlllllücke werden nlchl ausbewabrl »e»ua«gebühr bei ilgllch »weimallgee Lu- siellung Irei Hau« monaillch Sie», ».so, durch Pdllbe,ug «M. s.rv ernichlredlich »« PI«. Pollgebühr <ahne PoI>tusteIIung«gebabr> bei hebenmal wöchentlichem Seeland. Anzel- nummer lo VIg. Gegründet 18S6 vruck «.VerlagiLiepsch S: Aetchardt, Vresden 4l. l, Marlen, straß« ZS/42. Fernruf 25241. Postscheckkonto lsSS Dreoden Vie» Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amtahauptmannschast Dresden und de» Schiedsamte» beim «Vberversicherungsamt Dresden Gewalttger Rechtsruck tn Spanten Sie Sezialisten verlieren « bis;« Si»e Parts, «».November. Das amtliche Ergebnis der spanischen Wahle» wird kaum vor Dienstag bekanntgegeben werden können, da die Höhlung insolge der vielen Wahl, schwindel grohen Schwierigkeiten begegnet. Richtödesto» weniger kann man jedoch schon lebt von einem starken SI««k nach rechts sprechen. Hast überall haben die So» zialisten Niederlagen erlitien. Man spricht von einem Verlust von etwa 45, bis KV Sitzen. Lerroux ist in mehreren Wahlkreisen gewählt worden, während Martinez BarrioS tn Sevilla gegen die Rechte gewählt wurde. In Santa Cruz de Tenerissa wurde der faschistisch« Kandidat Rarretto mit erdrückender Mehrheit gewählt, ebenso wie die beiden monarchistischen Kandidaten, Gras Romanones und der Finanzmann March, der sich augenbltck» lich in Paris aushält. Beide kandidierte» tn Vas Palmas de Mallerca. General San Jurjo, der in letzter Stunde seine Kandidatur zurückgezogen hatte, weil die Regierung gegen ihn Maßnahmen erlassen hatte, die ihm sein« Wahl zweifelhaft erscheinen ließen, soll so viele Stimmen aus sich vereinigt haben, daß er als gewählt zu betrachte« ist. In Katalonien ist die Partei Cambos sgemäßigte Radikales wieder über der Partei Marias geblieben. Wenn man bedenkt, das, die Wahlhandlung am Sonn tag » m ltt Uhr abgeschlossc n wurde, so muß die Tat sache, das, noch nicht einmal die Ergebnisse von Madrid vor liegen sollen, doch einigermaßen überraschen. Entweder funk» tioniert -aS Zählvcrfahren ganz außerordentlich schlecht, oder — was ivahrscheinlicher ist — die bisher bekannten Ergebnisse haben eine derartige Schwenkung nach rechts gezeigt, daß man ihre Ve, kanittgabe mit Rücksicht aus die zu erwartenden sozia, listtschen Protestaktionen solange wie möglich hinaus» schiebt. In der Tat lassen die spärlichen Ergebnisse, die das einzige am Montagvormittag in Spanien erscheinende Blatt meldet, diesen Schluß zu. Wenn nicht alles täuscht, hat das spanische Volk dem Marxismus eine gewaltige Absage erteilt — Besonders ausfallend ist die starke Wahlbeteiligung der Frauen, die zum ersten Male in Spanien wählen dursten. Der Wahlverlauf war ziemlich ruhig. In der Provinz ist es allerdings verschiedentlich zu Zusammenstößen mit Kom m u » tst« n gekommen. In den großen Städten ist alles reibungslos verlaufen. In K0 Ortschaften haben die Kommunisten die Wahlurnen zerstört oder gestohlen. In einem Stadtviertel von Sevilla gelang es ihnen mehrere Stunden lang die Straße zu halten, bann wurden sie aber durch ein starkes Polizeiaufgebot vertrieben. In Pueblo de Cilleto drangen Kommunisten in die dortige Gendarmerie station ein und nahmen ll Polizcibcamtc gefangen. Erst als Verstärkung eintraf, gelang es, ihrem Treiben ein Ende zu machen. In verschiedenen anderen Ortschaften mußten Ordensschwestern polizeilichen Schutz in Anspruch nehmen, weil sie von Kommunisten an der Ausübung ihres Wahl rechtes behindert werden sollten. vorragender Stelle schonungslos die Wahrheit sagte, indem er bittere Anklage erhob: „Wo sind die Würdenträger des Faschismus, die eine kinderreiche Familie, d. h. nicht weniger als fünf Kinder haben? Wo sind die Präfekten und Vcr- bandSsekrctäre, die Oberbürgermeister, die Präsidenten «nd die Abgeordneten? Wo sind sie und wie viele sind ihrer? Schaut einmal in die erste Reihe der Thcatersitzei" — Unser Führer, erklärte Dr. Frick weiter, braucht Männer, die die von ihm als richtig erkannten Gedanken und Ziele auch durchführen. Dazu ist in erster Linie Wissen und berufliche Schulung Vorbedingung, aber cs kommt hinzu, daß diese Männer auch bereit sein müssen, unserem Volk in jeder Beziehung mit gutem Beispiel voranzu gehen. Bei alle« unseren Maßnahme« muß uns immer wieder das Ziel vor Rügen stehen, nnser gesamtes deutsches Volk erbgesund zu machen und rassisch wieder ausznrichten! Ministerialrat Dr. Gütt, der Leiter des NeichSauS- schusscs für Volksgesundheitswesen, erläuterte dann ein gehend das Aufgabengebiet dieser neuen Spihcnvercinigung. Dr. Nuttke sprach anschließend über den Aufbau des NeichSauSschusseS, wobei er betonte, daß die ganze Leitung, die Mitglieder und Untergruppen vom ReichSinncnminister bestellt werden. Ministerialrat Dr. Gütt sei zum Leiter »nd Ministerialdirektor Dr. Freu vom preußischen Innen ministerium zu seinem Stellvertreter ernannt worden. Dem VerwattungSrat sollen angchören: Je ein Vertreter der Retchöministerien, der Länder und der preußischen Pro vinzen, des ReichSgesundheitSamtcS, der Aerzteschaft, des Deutschen H y g ie n e m u s e n m ö in Dresden, der familienkundlichen Vereine, der SS. - Reichssührung, der Obersten SA. - Führung, der NcichSjugendführung, des Deutschen Frauenwerkes, der Arbeitsgemeinschaft -er Krankenkasienspitzenverbäirde, des Deutschen GemcindetagcS mib ein Vertreter der NS.-VolkSwohlfahrt. Gerüchte aus Aernoft Tokio, 20. Nov. Im Zusammenhang mit der Auf nahme diplomatischer Beziehungen zwischen Rußland und Amerika sind tn C Harbin Gerüchte anfgctaucht, daß das im Fernen Osten stationierte Geschwader der Vereinig ten Staaten von Nordamerika zum Schutze des ameri kanischen Handels nach Wladiwostok fahren würde. Andere Gerüchte besagen, daß Rußland den Vereinigten Staaten die Erschließung Nords achalinS an geboten habe. Der Sprecher des japanischen Auswärtigen Amtes, der zu diesen Gerüchten Stellung nahm, erklärte, daß der für Washington vorgesehene sowfetrnfsische Botschafter Tro- janowski ein zu guter Kenner Japans sei, als daß er eine solche Entwicklung zulassen würde. Er würde cS zu verhindern willen, daß die Gerüchte über eine Konzentra- tion amerikanischer Kriegsschiffe in Wladiwostok und über den Verkauf Nordsachalins an Amerika wahr würden. Tro- janowskt ist bekanntlich mehrere Jahre sowjetrusstscher Botschafter tnTokio gewesen. Abrüstungskonferenz vor dem Aufammenbruch Keine Gintouns -er Mächte Gens» 20. Nov. Die diplomatischen Besprechungen, die heute wiederum zwischen den Vertretern England», Italiens »nd Frankreichs mit Henderson und Bencsch in Einzclnnter- rcdungcn weiter sortgcsührt worden sind, entwickeln sich jetzt immer stärker in der Richtung einer glatten Vertagung des Hauptausschusses der Abrüstungskonferenz und damit des gesamten Uonscrenzapparateö bis Anfang Januar. Die völlig unüberbrückbaren Gegensätze zwischen den Großmächten haben eine derartige Lösung jetzt als einzigen Ausweg übriggelassc». In der heute nach mittag stattsindcndc» zweiten gemeinsamen Mächtcbesprc- chnng in der Privatvilla Avenolo soll jetzt die Einbcrnsung des Präsidiums zn Mitte dieser Woche beschlossen werden, das sodann die offizielle Tagung des Hanptansschusscs scst- zusetzcn hat. Aus den bisherige» Besprechungen hat sich die eindeutige und völlige Verantwortung Eng lands und Frankreichs für de» heutige» katastro phalen Stand der Abrüstungsvcrhandlungc» und damit für das Schicksal der Abrüslungssragc ergeben. Tie italie nische Regierung scheint nicht die Absicht zn haben, den beiden Großmächten die Verantwortung durch Einbcrnsung einer Viermächtckonscrcnz abznnchmcn und nimmt daher in den gegenwärtigen Verhandlungen einen äußerst kritischen und zurückhaltenden Standpunkt ein. Die außerordentlich gedrückte und hoffnungslose Stim mung hat heute eine neue Verschärfung durch die in« zwischen jedoch als falsch bezeichneten Pressemeldungen Über den voraussichtlichen Austritt Italiens auS dem Völkerbund erfahren. Die Auffassung nimmt zu, daß man am Vorabend eines gleichzeitigen Zusammenbruchs der Abrü stungskonferenz und des Völkerbundes steht. Simons Stellung erschüttert? London, 20. Nov. Die Londoner Meldungen befallen sich sehr eingehend mit der Stellung Sir John Simons im eng lischen Kabinett. Die Angriffe aus die Politik Sir John SimonS, die zuerst in der „Times" erschienen, werden fast durchweg auf Macdonald zurück geführt. Es wird betont, daß Sir John Simon in der letzten Kabinettssitzung tn seiner Auffassung über die Ab rüstung allein gestanden habe. ES wird ferner be hauptet, daß das Kabinett nur den UntcrstaatSsckretär Eden nach Gens schicken wollte, daß aber Sir John Simon auf der Mitrcise nach Gens bestanden habe. Im Kabinett herrsche ernstes Unbehagen über diese Intrige, so daß Mac donald sich genötigt sehe, alsbald nach Wicdcrznsammentrttt des Parlaments eine beruhigende Erklärung abzugeben. Sollte eS Sir John Simon, so lagt die konservative „Morning Post", in Gens nicht gelingen, Deutschland durch Zugeständnisse wieder zur Abrüstungskonferenz zurückzubringen, so werde wohl eine gespannte Lage entstehen. Sir John Simon habe eine Politik verfolgen wollen, die alle Mißverständnisse mit Frankreich verhindere: er habe sich durch Veröffentlichung von Schriftstücken gegen die von Freiherrn von Neurath gegen Ihn erhobenen Vorwürfe rechtfertigen wollen. Mit dieser Politik habe er allein dagestande ». Angesichts der Kritik an Sir John SimonS Politik sei man in weiten Kreisen der Ansicht, baß ein Fehl schlag tn Genf ihn veranlassen könnte, seine Stellung als Außenminister und sogar seine Beteiligung an der Negierung zu überprüfen. „Satursav Review" an Dr. Goebbels Vrnlrtinvlckung unroror Sorlloor Sodrlttloltung Berlin, 20. Nov. Im Fall der „S a t u r d a y Review" Ist es gelungen, einmal klar herauSznstcllcn, tn welcher Weiss die Hetze gegen Deutschland getrieben wird. Nachdem diese Zeitschrift, die seit langen Jahren als Sensations organ niedrigster Art bekannt ist, zunächst einen Artikel veröffentlicht hatte, der angeblich ans der Feber des Ministers Dr. Goebbels stammen sollte, hat der Herausgeber Wentworth ans das Telegramm des Mini sters hin geantwortet, daß cS sich hier um ein einige Monate zurückliegendes Interview handele, bei dem die Redaktion hätte annchnicn müllen, daß cS echt sei. Diese Mitteilung des Herausgebers ist ohne weiteres als Lüge zu erkennen, da zunächst einmal der Eindruck erweckt werden sollte, als ob cS sich um einen Artikel des Ministers han delt, und da darüber hinaus in diesem angeblichen Artikel dem Minister ein Hinweis ans den erfolgreichen Kampf gegen die Arbeitslosigkeit zugcschobcn wird, also eine Aeußcrung, die Minister Goebbels erst in der letzten Zeit getan haben könnte. ES kommt hinzu, daß der Heraus- geber selbst nichts unternommen hat, um die englische Oef- fentlichkcit über den wahren Sachverhalt ausznklären, und man muß es geradezu als Unverschämtheit kennzeichnen, wenn er sich jetzt berciterklärt, in der nächsten Nummer einen wirklich von Dr. Goebbels herrührenden Artikel zu veröffentlichen. Dieser ganze Fall zeigt, mit welchen Mit teln die Hetze gegen Deutschland betrieben wird von Leuten, deren einziges Ziel es offenbar ist, die Befriedung der Welt und die Friedenspolitik des neuen Deutschlands -u störe«. Rur ein erbgetuntes Volk bat »ie Mimst! Gino Robe -es Rotchstnnonmintstors Berlin, 20. Nov. Der NclchSauSschuß für hygienische V o l k S b e l e h r u n g ist im Auftrage des ReichSinncn- intuistcrS in einen solchen für VolkSgesundheitS- dicnst unigebaut worden. Heute vormittag saud im Mini sterium des Innern die Grün-ungssitznng statt, auf der Reichsinnenminlsler Dr. Arick eine Ansprache hielt, in der er u. a. auSführtc: ES ist allge mein bekannt, daß der Nationalsozialismus bei der Macht übernahme eine überaus traurige Erbschaft an getreten hat. Es war die tragische Folge libcraltstischc» und marxistischen Denkens, daß der Lebenswille dcS deutschen Volkes mehr und mehr erlosch. Stolz können wir heute schon seftstelle«, daß es nnserem Führer gelungen ist, den Lebenswillen unteres Volkes neu zu beleben nnd cS wieder mit neuer Hoffnung zu erfüllen. Vor allen Dingen ist cS erreicht — und ich sehe dies als einen Erfolg von ungeahnter Tragweite an — einem großen Teil unseres Volkes das Sclbstbcwnßtscin und das Gefühl der Naffereinhclt wicdcrzugcbcn. VolkSkrast, fuhr der Minister fort, wird auch heute noch leider vorwiegend wirt schaftlich gewertet, während sie doch iit der Tat die Quelle alles Wirkens, jeder Kultur und unseres Wohlstandes ist. Diese Kraft droht zu versiegen, unterzugchen für immer, wenn wir nicht in absehbarer Zeit mit Energie und Mut an den Wiederaufbau der deutschen Familie als der LcbenSgrundlagc unseres Volkes Herangehen! Der Sieg der erbgesundcn kinderreiche« Familie ent scheidet über das Leben »nd die Erhaltung des beutlche« Volkes im Herze« Europas. Ich erinnere an die Worte Mussolinis, der an her- DollarMWerum M Li« Ra«? Ne « york, 2». Nov. Zur geplanten Dollarstabiltsternng zum 1. Januar 1004 verlautet ergänzend, daß die Stabil 1« sierung mit dem vom Kongreß vorgesehenen gesetzlichen Höch stabschlag von dl» v. H. des ursprünglichen gesetz, lichen Wertes erfolgen soll. Es soll also nicht der gegen wärtige Wert des Papierdollars noch einmal «m öü ». H. gesenkt werden. Vielmehr soll lediglich der gegenwärtige Papierdollar fo lange in feinem Wert gelenkt werden, bis er den Wert von lill v. H. des ursprüngliche« GoldbollarS erreicht hat. (Etwa 2,10 Mark s Wie weiter hierzu verlautet, ist beabsichtigt, die Goldkäuse so lange sortzusetzen, bis der Preis von 41S4 Cent je Unze erreich« ist. Der zuletzt notierte Preis sür die Nnze Gold beträgt »ÜdS. Radolny in Moskau. Der deutsche Botschafter Nadolny überreichte am Montag tm Kreml dem Vorsitzenden des Zentralcxekuttvkomiteeö der Sowjetunion fein Beglaubi gungsschreiben.