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Sächsische Volkszeitung : 04.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194101043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410104
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-04
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.01.1941
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SSchsische Volkszestung Nummer 4, Seite I Sonnabend/Sonntag, 4./L. Januar 1941 Somrabend/S Gui lüsten mit einem freudigen Wiehern wieder in die Arena trabt. Der in Ein tag das »«NkSkN-Nkc« W. Fortsetzu! r-jtz das den Ueber die Schleimabkochung fllr Säuglinge Wo Säuglinge, der Not gehorchend, mit der Flascl-e ge nährt werden müssen, sollen diese in den meisten Füllen statt der zu schwere» Vollmilch eine Milchverdünnung, sogenannte Halbmilch erhalten. Hierbei wird die Verdünnung ersahrungs- gemätz säst immer mit einem Hafer- oder Reisschleim vorqenom- men, bei dessen Zubereitung die Mütter allerdings grosse Sorg falt aufwenden müssen. Vielfach werden diese Abkochungen nämlich zu flüchtig vorgenommen, wodurch die Kohlehydrate der Haferslocken beispielsweise nicht in der erwünschten Weise aufgeschlossen werden und damit für den Säugling unverdaulich bleiben. Wo solck-e Schleimabkochungen der Milch zugesetzt wer« den sollen, müssen etiva 2—3 Esslöffel Haserslocken aus 1 Liter Wasser mindestens l—2 Stunden gekocht werden. Das hierbei verdampfende Wasser soll abschliessend zur Wiederherstellung der natürlichen Mischung wieder aus l Liter aufgefüllt werden. Erst eine solche Abkochung kann die erforderliche Ausschliessung der Kohlehichrate bewirken. Menn man in dieser Form vorgeht, können allerdings manche der sonst empfohlenen Kindermehl« gut vermieden werden. der Sonne noch sehen, ein neuer Anteil am Leben geschenkt. Das bedeutet Glück und bedeutet Ausgabe. So wie in den winterlichen Fluren die Saaten ruhen, um sich im Frühling sprossend zu entfalten, so sollen wir auch in unserem Geiste und Gcmllte wertvolle Keime hegen und entwickeln, deren Ent» faltung das neue Lebensjahr mit Sinn erfüllt. Sa wie im grossen Geschehen des Völkerlebens mit dem neuen Jahre neue Entscheidungen der Verwirklichung cntaegcnreilen, so sollen wir innerlich bereit sein und reis werden, allen Aufgaben gerecht zu werden, die uns an unserem kleinen Teil im Zuge dieses gewaltigen Geschehens gestellt werden können. neu« Jahresring Wir sind ja — erst zu Silvester sprachen wir darüber — denkende Menschen frei von der Vorstellung, als ob das Verdunkelung vom 4. 1. 17.00 Uhr bis 5. 1. 9 '0 Uhr. Verdunkelung vom 5. 1. 17.V1 Uhr bis 8. 1. 9.1V Uhr. Suppe für Fieberkranke Unter >°en jetzt herrschenden Umstünden müssen mnnctrer« lei Kranke im Hause behandelt werden, die man zu friedlicheren Zeiten möglicherweise ins Krankenhaus eingcwiesen hätte Die Vorsorge für unsere Verwundeten ist aber ein Hindernis dessen Berechtigung jedermann wohl einsehcn wird Um so wichtiger ist allerdings, das; auch die Hauspslege aus die Erfahrungen Rücksicht nimmt, die die Pflege im Krankenhaus ergeben hat. Hierzu gehört unter anderem die Ernährung des Kranken. Es ist grundfalsch, wie es noch immer von Hausfrauen vertreten wird, einem Kranken sogenannte „leichte Kost", d. h. also Sup pen und allerlei gehaltloses teures Gebäck zu geben. Gerade für den häufig appetitlosen Kranken müllen vib'mmreicke G-müse und Obstinahlzeiten zu den Selbstverständlichkeiten gehören. Sie allein können auch die Erschwerung der Verdauung und Stuhlentleerung überwinden, die beinahe jedes Krankenlager mit sich dringt. Wichtig ist auch, datz häufig und lange genug ge- lüttet wird, der Kranke nicht zu warm einaepackt und d-r Kopf und die Nase möglichst frei gehalten werden. Vorteilhaft gerade für den Fieberkranken ist übrigens, wenn Glieder und Körper täglich mit lauwarmem Essigwasser abgerieben iverden Und dann den Kranken nicht immer allein lassen, wenn R"he srei- lich auch für jede Gesundung von Mistigkeit ist. Wird ein Kranker zuviel lich selbst überlassen, suhl« er sich vernachlässig» und wird mürrisch, was eine Heiluna sehr verzögern kann. , I-h lab' mit einem alt« Ich Sie bitten Dame. „Waru Ich habe L M< antwortete sie tohlt." sehr wenig kochendes schwach gesalzenes Wasser gegeben, rasch wieder zum Kochen gebracht und auf kleiner Flämme im ge schlossenen Topf soeben weich gekocht. Mit dem SclMUmlösfcl hebt man sie heraus, gibt sie auf die Anrichteschüssel und be krönt sic mit etwas frischer Butter, sie schmilzt rasch und ver- teilt sich selbst über das Gemüse. Das zuriickbleibendc Koch wasser enthält einen grotzen Teil der eingangs erwähnten Stosse, um ihrer nicht verlustig zu gehen, wird es zu einer Suppe oder Sotze verbraucht. Gemüse in Sotze gibt man in etwas mehr kochendes Was ser das nachdem die (tzcmüse gar sind, mittels Einbrenne oder ongcquirlten Niehls zu sämiger Sotze gebunden wird, weil wir meist als sättigende Ergänzung trockene Kartoffeln, Klötze, dicke Graupen oder ähnliches dazu geben. Manchmal bedienen wir uns zum gleichen Zweck einer roh geriebenen Kartoffel. Das Gemüse ist gar, wenn es seinen Rohgeschmack Ziem lich verloren hat, aber von unseren Kauiverkzeugen noch gründ lich bearl -itet werden mutz. Das ist für Kinder ausserordentlich wichtig, die „Kaufaul" werden, gewöhnt man sie nicht vo" k>e>n auf an di: Mnutzung ihrer Zähne. Schlechtes Kauen wirkt sich stets nachteilig aus den Nerdammgsgang aus und kann im späteren Alter sehr sä)wer« Folgen haben. Für den gesunden Mensci>cn soll Gemüse nie so weich gekocht werden, datz er es mit der Zunge zerdrücken kmm. Im allgemeinen lautet die Fraae heute nicht mehr: „Wie lange - sondern wie kurz koä>en wir dieses oder jenes Gemüse?" Dann wird es der Gesundheit stets dienlich sein. Kleine medizinische Rundschau Vitaminverluste durch Wässern Datz man beim allzu langen Koclxm von Gemüsen. Kartos- sein usw. die darin enthaltenen Vitamine „umbringen" kann, ist eine Tatsache, die sich weit herumgesproct)en hat. Es dürste heute auch wohl kaum mehr eine Hausjrau geben, die das Kochwasser ihrer Gemüse in den Ausgutz schüttet, denn gerade in diese Wässer gehen nahezu alle Vitamine und ähnliche wtä)- tige Bestandteil« der Gemüse über, um dcretwillen sie in unse rer Ernährung so notwendig sind. Aber nicht nur beim Kochen, auch schon durch langdancrndes Wässern der rohen Gemüse, wie es beispielsweise häufig mit Sauerkohl vorgenommen wird, kann der Vitaminbestand stark vermindert iverden. Gerade das zur Vermeidung von Erkältungen so wichtige Vitamin C ist in Wasser ausserordentlich löslich und pflegt dann mit dem Wasch wasser Weggenossen zu iverden. Gemüse sollte deshalb immer nur kurz vor der Zubereitung zerkleinert, schnell gewaschen und nur eben gar gekocht werden. Auch durch das vielfach übliche Warmhalten am Feuer können Vitamine leicht beeinträchtigt werden. , , , eln hohes Fest wie Neu- mindcstens zehn Tage lang feiert sdaftir freilich neben Festen keinen Sonntag kennt). Nun ist dieses rasche Wechselspiel von Werktag und Feier- vorbei. Bor uns liegen wieder solide Wochen, in denen „Sechstagerennen" des Werktags sich voll entfalten kann. Wer die Arbeit liebt — und das tun sie ja gewttz, da sie neben ihrem hausfraulichen Wirken noch einen Beruf ausüben — der wird trotz allem Feiertagsglilck diese Rückkehr zur gewohnten Wochenordnung als eine kleine Wohltat empfinden. Ihm ist. wenn ich es ein wenig burlesk sagen darf, zumute wie einem Zirkuspferd, das eine Weißle im Stalle hat rasten dürfen und nun Freudesti «r habe auf ix 1. Preis von antwortete je «Ine ganz win das Herz dr Hernach t nehmens. -Ich werd erbot sich Fr Aber Eng brauchen sich Mit Ha« und Tat Blumen für d«n Winter Wir »vollen auch im Winter ein paar Blumen in unseren Sinken nicht entbehren, sie heitern den ganzen Raum auf und geben uns immer wieder Freud«. Wir sorgen gut vor, wenn wir im» Blumenzwiebeln verschiedener Art kaufen, und zwar sollen wir uns nicht auf Hyazinth beschränken, sondern daran den- Ken. datz es auch viele ant«re entzückend« Mumen gibt, die wir selber ziehen können, ivas die Freuoe natürlich erhöht. Da sind die schönen gelben Narzissen svsterlilien). Krokus. Schneeglöck chen, Tulpen usw. Hyazinthen und Narzissen sind die dankbar sten. Die alte Methode, Hyazinthenzwiebeln auf Gläsern zu treibe», hat den Nachteil datz diese Gläser wenig schön aus sehen. Es ist viel hübscher, wenn man die Zwiebeln in flacl>e Blumenschalen leat, so datz mehrer« Zwiebeln in «ine Schale kommen. Man füllt diese Schale mit zerbröckeltem und anae- fcucktetcin Torsmull und l«gt dann die Zwiebeln hinein. Sie müssen sechs Woclren lang an einem Kühlen, ounklen Platz stehen, aber in dieser Zeit so viel gegossen werden, datz der Torfmull leucht bleibt. Nach sechs Wochen stellt man dis Zwie beln ans Licht. Vorsicht beim Abwasch«» von Glasgesätzen Es ist sicher uns allen schon passiert, datz mir beim Ab waschen ein Mlasgefätz unter den heissen Wasserstrahl aus der Leitung gelmlten haben und dann auf einmal statt des einen Stückes zwei in der Hand hielten. Deshalb sehen wir uns beim Abivaschen von Glasgeschirr setzt sehr vor. Wir nehmen nie all zu heisses Wasser zum Abwaschen und halten das Geschirr nie unter den lausenden Strahl, selbst wenn oieser nicht allzu heiss sein sollte, da plötzlich der Wasserdruck viel stärker werden und schon dadurch das Glas zersprinaen kann. Giesst man heisse Flüsstasseiten In Mlasgefässe, so soss man einen Löffel in das Ge fäss stellen und ein feuchtes Tuch darunter legen. Erfahrungs- o"inäss pflegt das eln guter Schutz gegen das Zerspringen zu sein. Wie man Ledersachen auffrischt Wenn Ledersachen durch starke Benutzung unansehnlich geworden sind, kann man st« mit Tannin auffriscl-en. Man löst Lucie Hi naturalistische, erschütternden hat. Man Kan artiges, sich st Mutter zu sin machen, scheut Niere. Eines offenbar und, neckischer Wis stimmt waren aus Seife unt der Aussühru, don nahm, un mit ihren gr< Wahnsinnsaus da brüllte dar plötzlich dazu, Der Hetlerkel Plauderei am Mochenende von Marabu. Liebe gnädige Frau, Sie haben ganz recht: Nachdem die Feiertage verklungen, nachdem Silvester und Neujahr mit ihrer Hochstimmung abge tan sind, kann einem im Gleichschritt des wieder in sein Recht getretenen Alltags so etwas wie ein Gefühl der Leere über kommen. Ich denke dennoch, datz Ihr Herz dabei getrost und ohne Trauer bleibt. Denn von Stimmungen darf man sich nicht überwältigen lassen. Man kann sie beachten und ein wenig von ihnen kosten, aber man wird ihre Mechanik kennen und sich selbst in der Hand behalten. Jeder Hochspannung mutz eine Entspannung, scdem Höhe punkt des Empfindens ein Abstieg folgen. Und für wen hätte diese friedliche Weihnacht mitten im Kriege nicht ein ganz grosses, ewig denkwürdiges Erlebnis bedeutet? Wen hätte die Pause auf der Höhe zwischen den Jahren nicht aufs tiefste bewegt? Entscheidungen von weltgeschichtlicher Grösse hatte das letzte Jahr gebracht. Und nicht geringere Entscheidungen lässt das neue — das nun schon eben nicht mehr ganz neu ist — erhoffen. Da durfte jeder der Mitlebenden beim Giockenschlag Zwölf das Gefühl haben, im Scheinwerserlicht einer Zeiten wende zu stehen. Solche starken Eindrücke vergisst man nicht. Aber sie müssen abklingen, die Entspannung der Sinne und der Seele muss folgen. Ein „toter Punkt" des Empfindungs lebens, der rasch überwunden ist. Denn die vollkommene Ent spannung ist zugleich schon der Beginn einer neuen Spannung. Ausklang der Ferien Erinnern Sie sich noch aus der Kinderzeit, wie wir in den Schulserien die letzten freien Tage mit gemischten Ge fühlen verbrachten? Die Ferien waren schön gewesen — ve on- dcrs auf die Weihnachtsferien traf das in besonderem Matze zu — und mir waren nun ein wenig betrübt, dass die schone freie Zeit wieder einmal zu Ende sein so>"e . Aul der anderen Seite aber meldete sich ein ganz anderes Gefühl: Wir "erwar ten einen heimlichen Appetit auf die Schule. Auf die heit, wieder etwas Neues, und immer mehr zu Wie es in einem schönen Wort heisst: „zu wachsen an Alter und Weisheit und Gnade vor Gott und den Menschen. Appetit auf die seelische Wohltat straff geregelter Arbeit. Freude aus das Wiedersehen mit den Schulkameraden . . . Ganz ähnlich aus Erinnerung und Erwartung gemilcht ist unsere Stimmung In den ersten Tagen des neuen Jahres, die uns zurückführen in den gleichmässigen Rhythmus des Ar- beitslebens. In der Weihnacht», und Neujahrswoche sind doch 10 Gramm Tannin iGerbsäur«) in 1 Liter Wasser auf, gibt die Lösung in eine Fiascl>e, die man mit Aufschrift versieht, und hebt sie zu gelegentlicl-er Benutzung auf. Dao schadhafte Leder wird zunächst sorgfältig von Stmib gereinigt und dann mittels eines Pinsels mit der Tanninlösung bestrichen. Wenn das L^rer wieder trocken ist, reibt man es mit gutem Schuhcreme nach. Während ! sich lächelnd mitmachen'?" Fritz zuckt, bin vollkom bringe ich di wenigstens s -ES hat s< kann dann klatschen." Nun, da l bekam -aS C verrann wie Evas Herz Becherkamp und Jauchze schien ihr, al da sie im Ha „Und nun Künstlerin j schönen blau lich. „Sind ' Becherkam Nachmittag« Worte denk« sprochen hat lächelte ihm -Ich liebe fort, «ähren ltche Bekenr stranb, bist Donau, es t Und miede die Melodie, mit ihrer ju dem Tastgeb ^D« kenn An seinen Dort auch Die feste, Doch neid Bei dir a Und es sc Auch uns« Drum laf Froh auch Heimat a. Dir sei fi Sie blickt Dfrektor uu Lächeln antv Dann abe süß, s- schme aaß und ihi An eine, „Jugend" neu Aufführung a Italienreise u der Einladung in die Loge Drama „Inge Vorstellung", i „Die letz den Kopf. „D gen, mein Hei Premieren, ab Nahrhafte Gemüse Ratschläge für die Hausfrau Abgesehen davon, dass sie uns allen herrlich munden, wis sen wir genau, datz unsere Gemüse sehr viel Nähr- und Auf- baustoffe entl-altcu. Diese zu erhalten und besonders den auf bauenden Körpern unserer Kinder so vollwertia. wie möalich zuzuführen. sei unser, der Müller, ständige Sorge Erster Schritt zur Erreichung des Zieles liegt sclwn In der Vorbereitung Grundsätzlich ist alles Ueberbrühen längst abgeschasft. Die Ge müse werden geputzt, ganz kurz gewascknm uno zurechtgeschnit ten. In wenig kochendes Wasser, heitzes Fett, oder welches Mitt lers zum Garmacium wir uns bedienen, gegeben. Etivas welk gewordene Gemüse, auch Salate, lätzt man norm Herrichten in Wasser wieder auffrlscium, nach dem Zurechtschneiden würden sie im Wasser auslaugen. Gemüse, „englisch gekocht", d. h. nur gar gemacht und dann mit etivas Fett und Kräutern überstreut angerichtet, werden in im Winter erst recht Mehrmals am Tage — Gut für Menschen und Ofen Auch jetzt, im Zeitalter des Sportes, der Morgengymna- stik, des Barfutzlaufens usw., begegnet man bei vielen Men schen noch immer einer wahren Angst vor einem ossenen Fen ster. Dabei ist cs nicht annähernd ausreichend, bei Winterkälte ein geheiztes Zimmer, in dem man sich den ganzen Tag aushält, nur einmal des Morgens zu durchlüjten, sei es auch noch so gründlich Nach drei bis längstens vier Stunden sollte man wieder die verbrauchte Lust heraus- und frische Luft herein lassen. Schon ein einzelner Mensch verbraucht durch sein stän diges Atmen so viel Sauerstoff aus der Luft, datz eine Erneue rung nach einigen Stunden unbedingt erforderlich ist. Um wie viel mehr erhöht sich der Saucrstoffverbrauch bei zwei oder gar mehr Mensct-en, die den gleichen Wohnraum teilen! Während »es Lüftens sollte man auch nicht versäumen, die verbrauchte Luft aus den Lungen kräftig herauszustotzcn und frische, reine Luft tief einzuatmen. Das erfrischt und belebt ungemein, wo durch die Leistungsfähigkeit gesteigert ivird, wie wohl jeder schon selbst empfunden hat. Dient nun gar das gleiche Zimmer vielleicht auch als Schlafraum Mr ein Glied der Familie so wird eine gründliä-e Durchlüftung abends vor dein Schlafen- gehen direkt zu einer strengen Pflicht gegenüber der Gesund heit. Uebrigens haben wir incit mehr Lufthunger in uns al» wir uns selbst klar machen. Ganz zum Bewusstsein kommt er uns erst, wenn wir uns an regelmässige Lüftung schon längere Zeit gewöhnten und sic einmal unterliessen, dann steigert sich der Lufthunger zum dringenden Bedürfnis. Selbst der „brave" Kacl>clofen kann seinen Verpflichtun gen nicht voll nachkommen, auch seine Kraft erlahmt und reicht nicht aus, ein Zimmer mit dicker, verbrauchter Luft ordentlich zu durchheizen, während er ein gut durchlüftetes Zimmer be deutend leichter mit der nöligen Wärme durchflutet und auch immer wieder neu erfüllt, sowie die verbrauchte schwere Luft gegen leichte reine ausgewechselt wurde. Ihr gegenüber bleibt er leistungsfähig, wie auch der Mensch durch regelmässige Zu fuhr frischer, reiner Luft seine Lcistungsfähiakeit steigert und seine Gesundheit fördert Ganz besonders wichtig ist e-> auf aute Lüftung zu halten für ltzeistcsarbeiter und überhaupt für solcl»e. die stundenlang sitzend beschäftigt sind und üann natürlich auch für die Kinder, die bei lebhaften Spielen durch daraus resul tierendes rasck'cres Atmen noch mehr Sauerstoff verbrauchen als bei rukiaer Beschäftiaung. Die Kleinen sollen ihre Frische und Lebendigkeit behalten und nicht wie kleine blasse Treib hauspflanzen in den Wintcrmanaten aue-schauen, was die c>c»>,-. Entwicklung nachteilig beeinflussen würde. praktische Hausfrau Zwischen Erinnerung und Erwartung die meisten von uns nicht richtig zum Zuge gekommen. Es waren im Grunde vier kleine Wochen, besser Wöchelchen, wo wo fast auf zwei Arbeitstage eln Ruhetag kam. Kaum hatte man den Kessel angeheizt, kaum wollte man Volldampf voraus kommandieren — da mutzte man das Feuer wieder ausblasen. Die Arbeitstage mochte da mancher nur als unangenehme Un terbrechung der festtäglichen Ruhe empfinden. Und sich meinet wegen »ach China wünschen, wo man jahr - ' den Musik des Werdens Gewiss, es hat schon seinen guten Sinn, in solchen Tagen, da ein neues Werden im Schosse der Natur heimlich beginnt, nachzudenken über Zukunft und Gegenwart. Solch ernstes und frohes Nachdenken ist mehr wert als ein flüchtiger Silvester rausch und ein sektbeschwingtes „Prosit Neujahr!" Wer sein« Ohren hat. der härt förmlich das Aufsteioen des neuen Wer dens, das Nahen des Frühlings. Meister Goethe bat ja immer wieder davon gesprochen, dass für die Hellhörigen das Licht selbst töne: „Lausch« nur, lauscht dem Sturm der Horeni Tönend ivird fllr Geistesohren Schon der junge Tag geboren. Welch Getöse bringt das Licht!" So glauben wir empfindsamen — wenn auch keineswegs einem feigen Sinne empfindlichen — Seelen das Tönen des steigenden Lichts zu hören, das nun von Tag zu Tag der Dunkelheit Raum abgewinnt. Merklich nnd immer merklicher werden im Laufe dieses Monats die Tage länger Es ist nur ein Anfang, aber ein Anfang voller Hoffnung. Mag es auch noch Monate dauern: Am Ende dieser Entwickelung steht un weigerlich der Anbruch des Frühlings. Noch ist dieser Tag sern - aber wir hören schon das Stampfen der Hufe und Wiehern der Rosse, die den Triumphwagen des Frühlings steilen Berg des steigenden Jahres emporziehen . . . Bereit sein Ist alles Also nichts mehr von innerer Leere, liebe Freundtnl .... solcher „toter Punkt" des Empfindungslebens mag begreislich sein nach der Hochstimmung denkwürdiger Feiertage. An die Stelle des Alten, das versinkt und verklingt, drängt aber schon sehnsüchtig und lcbensgewaltig das Neue empor. Diesem neuen Hoffen, diesen neuen Aufgaben, die fllr jeden von uns in dem steigenden Jahre beschlossen sind, gehören wir jetzt ganz. Wir Deutschen alle, wo immer wir schassen und wirken, marschieren auf gleichen Wegen zum gleichen Ziel. In diesem Bewusstsein und dieser Entschlossenheit send« ich Ihne» kameradschaftlich« Grütze! als .... ... ,, Kalenderjahr in seiner von Menschen gesetzten Begrenzung nun wirklich einen wesenhaften Abschnitt bedeute. Aber hinter der Mathematik des Kalenderschemas steht die Wirklichkeit des Erdenlauses um die Sonne. Auf dieser Bahn sind wir nun wieder in der grotzen Kurve angelangt, die zum Frühling hinführt. Das ist eine Tatsache, die schon gewürdigt sein will. Denn wie die Bäume ihrem Wuchs und Umfang einen neuen Jahresring hinzufllgen, der in der Erstarrung des Win ters seinen Abschluss findet und mit dem Steigen der Säfte im Frühjahr beginnt, so setzen wir unserem Leben einen neuen Iahreskreis hinzu. Nicht so deutlich wie bei den Bäumen sind im Wesen des Menschen diese Jahresringe zu unterscheiden. Dennoch, sie sind vorhanden. Und wenn man einen Menschen näher kennt, dann kann man in seinem Wesen ganz deutlich z. B. die Jahresringe vgn 1914 bis 1918 unterscheiden. Ich glaube, die Jahresringe ab 1939 werden einmal bei uns allen, die mir diese Zeit mit Bewutztsein erleben, nicht weniger aus- geprägt sein. Wir alle spüren es tief in «ns — wenn wir auch nicht alle diese Empfindung sosort in druckfertigen Sätzen formu lieren wollen und können — datz etwas Neues Wirklichkeit werden will. Mit dem neuen Jahre ist uns allen, die da» Licht
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