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Sächsische Volkszeitung : 04.01.1941
- Erscheinungsdatum
- 1941-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194101043
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19410104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19410104
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1941
-
Monat
1941-01
- Tag 1941-01-04
-
Monat
1941-01
-
Jahr
1941
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 04.01.1941
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Hallen beging den 16. Zahresiag der Befreiung vom Parlamentarismus Minister Serena. Rede des Duce, den Feinden des ganz Flatten als und den dcmo- „en in den dieser Kundgebun- Eine Nundfunkansprachr des Parteisekretärs Nom, -i Ian. Der 16. Jahrestag >ener in der er vor der italienischen Kammer mit Faschismus obrechnete, ivnrde am Freitag in Tag der Befreiung vom Parlamentarismus kratischen Schlacken durch feierliche Kundgebunge Parlcihäusern begangen. Den Höhepunkt dieser ! gen bildete die von Parteisekretär Minister Serena abends Uber den italienisä)en Rundsunk verbreitete Ansproä-e, in der «r die Bedeutung des 3. Januar jür das saschistisä-e Italien erläuterte. c Parteisekretär Serena sührle u. a. aus: Dos italienische und das deutsche Volk stellten die reale» Bedingungen sür die Zukunft der Völker aus: Frieden in Gerechtigkeit und der hei lige Kamps der Entrechteten gegen die Plutokraten, der Un terdrückten gegen die Unterdrücker, der 'Nichtsbesitzenden ge gen die international jübisch-sreimaurcrische Geschästemachcrei. Ls sind die gleiä>cn Feinde von gestern, heule und morgen, und die jungen Kräfte der europäischen Revolution haben die Pslicht, sic zu zerstören und niederzuwcrsen. Serena erinnerte dann daran, wie geduldig Deutschland und Italien vor und nach MUnä>en die Sache des europäischen Friedens vertreten hätten. „Ala aber der starre britisä)e Wille, die Ketten der Völker noch fester zu schmieden, offenkundig wurde, haben das italienische und das deutsche Volk, ihre großen Führer, den Weg der Ehre und des Kampfes geivählt. Aus dem weiten, ausgedehnten Kampsfeld vom Polarkreis bis zum Aeguotor wird sich das Schicksal der Menschheit gestalten. Die britische Hegemonie versucht verzweifelt, ihr« Positionen aufrechtzucr- kaitcn, aber das moderne Karthago wird trotz Hilfe von Ueber- see seinem Schicksal nicht entgehen." Auch die römische Presse befasste sich am Freitag weit gehend mit dem Sinn des 3. Januar. Er bedeute, so stellten die Blätter übereinstimmend fest, für den Faschismus die „Taufe". Mit seiner an diesem Tage vor 16 Jahren gehaltenen Rede stellte der Duce das innenpolitische Leben Italiens, dem noch letzte Reste des Parlamentarismus anhasleten, vor eine Entscheidung, die nur eine Lösung kannte: Den Sieg der jun gen antidemokratischen, antiliberalen Idee Uber das veraltete und lebensunsähig geworden« demoliberale Zeitalter. Erste formelle Sitzung des neuen LISA- Kongreffes Newyork, 4, Ian. Ter neue Kongretz trat am Freitag zu seiner ersten sormellen Sitzung zusammen. Der'Senat hat ins gesamt 96 und das Repräsentantenhaus 438 Mitglieder. Von diesen sind im Senat 6« und im Repräsentantenhaus 268 Demokraten und 28 bzw. 162 Republikaner. Die restlichen Par lamentarier sind sogenannte Unabhängige, und zwar zwei im Senat und fünf im Repräsentantenhaus. Ward prlce ist pessimistisch Iahresrückblick mit schlechten Aussichten — „Das Empire steht heute allein" Gens, 4. Ian. „Im Lause der nächsten sechs Monate stehen oder sollen wir" — unter dieser vielsagenden Ucberschris» vcr- össentlicht Ward Price in der Londoner „Daily 'Mail" am 1. Januar einen Iahrcsrückblick. Vor einem Jahr, so hcitzt cs darin, halten wir nur einen einzigen Feind und einen mäch tigen Verbündeten. Das ist heute umgekehrt. Das britische Empire steht heute so gut wie allein. Deutsch! " d gewann im letzten Jahr nicht nur einen Verbündeten ml. einem grotzen Heer, einer grotzen Lustwasie und Flotte, sondern cs gewann auch die Herrschaft über die industriellen und londwirtschost- lichcn Hilfsquellen Europas, vom Nordkap bis zu den Pyrenäen und von Vreft bis zum Schwarzen Meer. Zur Zeit stehen 226 Millionen Menschen unter deutscher Führung. Wenn jemand das vor einem Jahr vorausgcsagt hätte — man hätte ihn sür verrückt erklärt. Trotzdem, so erklärt Ward Price in durch nichts begrün detem Optimismus, seien die Engländer ihres Endsieges sicher, datz sie glaubten, ihre Feinde im Jahre 1911 nicderwcrsen zu können. Um diese mehr als voreilige Diagnose den englischen Lesern gegenüber wenigstens in etwas zu begründen, behaup tete er, datz dieses Selbstvertrauen aus dem Vertrauen von Mil lionen Engländern beruhe, „datz Golt uns nicht den Deutschen ansliescrn wird". Als weitere Gründe behauptet er dreist «Iwos, an das er selber nicht zu glauben wagt, nämlich die .Deherschung der Meere" durch die Engländer. Dieser „erwie senen" britischen Scehcrrschost fügt er als weiteren Grund die „tzosfnungen" an, datz England im Lause dieses Jahres die Vorherrschaft in der Lust erringen werde. Aber auch diese „Gründe" sind Ward Price noch nicht genügende Gewähr dafür, Deutschland im Jahre 1911 nieder ringen zu könne». Co schlicht cr denn seine Neujahrsbetrach- tungcn mit dem seinen ganzen Pessimismus ossenbarcnden Satz „Es besteht aber immer noch die Gefahr eines zu grotzen Selbstvertrauens", denn um diese Zett im letzten Jahr ver trauten wir zu sehr der Moginotlinie, Iaht uns heute nicht zu sehr aus die Vereinigten Staaten vertrauen. Ein tiebeskranker verklagt die fpröde schöne Ein Professor als Kronzeuge Den Richtern in oen Vereinigten Staaten, die doch- schon viel« heikle Fragen zu lösen hatten, ist kaum >e ein rigcnarti- gcrev und schwierigeres Problem vorgclegl ivorden als der Fall des Bankiers Roger Ascott, dessen Ettern, gestutzt aus das Zeugnis eines amerikanischen Gelehrten, die junge Lina Astrolg verklagt Haden, iveii sie ihren Sahn vor Liebe krank, im eigent lichen Sinne des Wortes, gemacht tzade. Ein Ja, ein einsaä-es kleines Ja könnte den jungen Bankier retten, aber es kommt nicht von Linas Lippe». Eie ist unabl-angig, nicht verlobt und hat auch gar nicht die Absicht, sich von der Welt abzuschlietzen, sondern sie liebt das Leben und will es genictzen. Aber Roger gefällt ihr nicht, das ist alles. Er ist «in schöner und syngxtthl- scher junger 'Mann, ein Millionär, aber das genügt nicht, Linas Herz in Wallung zu bringen. Es ivärcn so viele junge 'Mäüä)eii bereit, ihn zuin Eheinann zu nehmen, aber Roger hat sich in den Kops gesetzt, nur Lina zu heiraten. Er ist nur ein Schatten seiner selbst, er itzt nicht, er schläst nicht, er arbeitet nicht, er lacht nicht mehr. Die Eltern, in höchster Sorge über die Gesund- Helt ihres Einzigen, find empört über die spröde Sä)önc, die unerbittlich bleib», auch wenn ihr Sohn dahinsiecht. In höchster Not haben sie sich an die Gerichte gewandt, und sie klage t Lina Astrolg an. sie verbreite Bazillen der schrecklichen Krank- heil, die die Liebe ist, sie I)abe ihren Roger vergistet und wei gere sich nun. ihn zu heilen. Die Klage der Eltern Ascott wird nicht nur von zwei her vorragenden Rcchtsonwätten, sondern mich von einem berühm ten Arzt. Proselsor Barnett, vertreten, der im Namen der Wis« sensämst bestätigt, datz die Liebe in der Tat eine höchst anslek- kenüc Krankheit ist, die znm Tode führen Kan», wenn sic nicht schleunigst geheilt ivird. Nach Professor 2»ar»ctt ist die Liebe «ine Vergiftung. Als Beiveis dafür weist er aus die Tatsache bin, datz der Verliebte immer bleicher wird und admagert, datz sein Rerwensystem ersäpiltert ist. datz sein Herz schneller und emregelmäßig schlägt. Der Kranke verlier« regelmässig jeden Appetit und leidet an scheueren ilierdauungsstörungen, nutzer- Schulter an Schulter gegen den Feind Herzliche Begrüßung -er deutschen Flieger durch Hallens presse und Rundfunl Rom, 4. Januar Der italienische Rundfunk wie die gesamte Presse entbie ten den nach Italien kommenden deutschen Fliegern den allerherzlichslen Willkomm uird die wärmsten kaincrad- schastlichen Grütze, wobei sie betonen, datz die Achsenmächte nicht nur ideell, sondern auch materiell an allen Fronten sür die Erringung des Endsieges sich einsetzen. Das itattenisäp: Volk, so erklärt „Giornaie d'Itatta", ent bietet de» Kameraden des deutschen Fliegerkorps, die nach Italien kommen, um auf den schwierigen Kriegsschauplätzen des Miltelmeereo zu Kämpfen, seinen herzlichsten Grutz. Als Soldaten, kommen sie zu Soldaten und werden bei dem italie- nisä)en Volk die kameradsä/astlichste, herzlichste und brüder- ttchste Ausnahme finden. Gegen den gemeinsamen Feind, bas die Welt versklavende britische Imperium, geht die geivaltige Aktion der Achsenmächte an allen Fronten für die Verwirk lichung des neuen Europas weiter. So bilde heute von der Nord see bis zum Mittclmecr die Flugwasfe der Achse eine einzige geivaltige Luftarmce, eingesetzt sür die Erringung des gemein samen Sieges. „Lavoco Faszista" betont, datz die Entsendung des deut schen Fliejzerkorps den besten Beweis für die aktive und soltda- risä)« Zusammenarbeit zwijä-en den Achsenmächten sei. Alle Kamps- und sonstigen Mittel würden gemeinsam eingesetzt, um den Angriff gegen den gemeinsamen Todfeind wirksamer zu ge stalten. Die Italiener werden die deutschen Kameraden, die die Solidarität und Waffenbriiderschast Deutschlands und Italiens verkörpern, mit Gestihlen herzlichster Sympathie begrüben. Diese Soldaten des Führers werden eine ihrer würdige Aus nahme sinoen und dazu beitragen, die Beziehungen zwischen den beiden Völkern immer enger zu gestalten. Auch „Tribuna" unterstreicht die gemeinsame Lustaktion der Achse, die der Erringung des Endsieges über England dient. In enger Wasfenbriidersä)ast Kämpfen heute die deutsche und blc italienische Lustwajfe zur Niederwersung des «»glischc» Geg ners, während das ttalienisä)« Volk in engster Gemeinschast mit dem deutschen Volk unerbittlich seinen Weg und seinen Kampf gegen den letzten verbliebenen Gegner forisetz» und in diesem Geiste die deutschen Wassenbrüder in Italien aus das herzlichste willkommen heißt. G Vulgarssche preffefilmmen zur Entsendung deutscher Luststreltttaste nach Haien „Die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien cine Zusammenarbeit aus Leben und Tod" Sofia, 4. Ian. Die Entsendung deutscher Lust« streitkräste nach Italien hat in der hiepgcn Presse und Oesfcntlichkelt einen starken Eindruck hervorgerujen. Aus den Ueberschristen und Schlagzeilen geht hervor, datz die Ent- endung der deutschen Luslstreitkräste nach Italien hier all- >emein als ein Anzeichen dasllr betrachtet wird, datz ein ent-, cheiden der Schlag gegen die englische Macht m Mittelmcer bevor st ehe. Diese Auffassung kommt auch in den Kommentaren der Abendblätter zum Ausdruck. So erklärt z. V. „Mir", datz die Pläne der Achsenmächte über die weitere Kriegsührung zivar unbekannt seien, die letzte Maßnahme jedoch den Eindruck erwecke, datz die Front im Mittelmeer erneut eine Bedeutung erlange. Die Zeitung „Slovo" weist in ihrer politischen Tagesglosse vor allem darauf hin, datz die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Italien eine Zusammenarbeit aus Leben und Tod sei, und deshalb auch die strategische Planung gemeinsam erfolgte. Die Achsenmächte haben bis jetzt die Macht ihrer Kriegsmaschine bewiesen, und es sei anzunehmen, daß sie auch jetzt bei den bevorstehenden Kriegsoperationen im Mittelmeer diese bestehende Meinung bestätigen werden. Zunehmender Aahrungsnilltelmangel in ganz England Tas deutsche Punktsystem als Vorbild empsohlen Gens, 4. Ja». Aus einem Bericht des „News Ehronicle" vom 86. Dezember, der in grotzer Aufmachung unter der Schlag zeile „Hausfrauen beklagen sich, datz sie in den Lüden Klemer Städte, wohin sie evakuiert wurden, keine Waren bekommen" gebracht ivird, geht einocutig hervor, datz die Verteilung in England außerordentlich ungerecht vorgenommen wird. Vor altem wird die Versorgung der kleinen Provinzstädte, die mit Flüchtlingen überfüllt sind, außerordentlich vernachlässigt „News Ehronicle" hält das Vcrsorgungsministerium und das Transporlministerium in weitem Matze dafür verantwortlick. Dazu komme noch die Unfähigkeit vieler Fabrikanten, sich auf die neue Lage einzustellcn, die durch die Evakuierung der 'Be völkerung entstanden ist. Die Bevölkerung in kleinen „größe ren Provinzslüdten" hat um 89 Proz. zugenommen, aber die Versorgung wurde, wie das Blatt seststellt, nicht genügend vor bereitet, um diesen Ansprüchen gerecht zu werden. Die Hausfrauen beklagen sich, datz der Mangel bei säst allen Wareiigaltungcn bemerkbar Ist. Sie litten Mangel, wenn sie es nicht nötig hätten. Die Haussrauen erzählten dem Ver treter des „News Ehronicle", datz sie zwar darauf gcsatzt seien, nicht ihre Fleischratton zu bekommen. Aber diese Woche er hielten sic znm Beispiel nur ein Sechstel der ihnen zustchcnden Fleilchmengc. Die Metzger hätten keine Schuld; sie sagten, sie waren in vielen Fällen nicht in der Lage, ihren eingeschrie benen Kunden die vollen Rationen zu geben. Ebenso könnten sie auch keine Ersatzrationcn sür beurlaubte Soldaten liefern. Die Mütter sind über den 'Mangel an Kindernahrung verärgert. Die Drogisten erklären, sie werden rationiert, aber die Ratio nen sind trotz des Zuzuges von Tausenden von evakuierten Müttern nicht erhöht ivorden. „News Ehronicle" geißelt im Leitartikel nochmals die Unfähigkeit der Regierungsstellen, die nicht in der Lage waren, bei den Evakuierungsmatznahmen mit der Warenverteilung Schritt zu hatten. Weiter schreibt die Zeitung, daß außer den genannten lokalen 'Mängeln zugegeben werden müsse, daß im ganzen Lande ein zunehmender Mangel an Nahrungsmitteln aller Art sestgestclll wurde, die sonst zum täglichen Gebrauch der Nation gehören. Das Blatt mn", nun sogar das ptttto- kratischc System anprangern, das cs möglich macht, datz die nichtrationicrten Waren, so heißt es wörtlich in dem Leitartikel, sofort von dem Teil der Bevölkerung ausgekaust werden, der die dauernd steigenden Preise bezahlen kann. „News Ehronicle" meint, das sei kcincssalls cine gesunde Verteilung von Nah rungsmitteln in Kricgszeitcn. Das 'Motto: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, hat nichts mit Gerechtigkeit denen gegenüber zu tun, denen der Kriegsdienst viele Möglichkeiten nimmt, wäh- dcm noch an Schlaflosigkeit. Genaue Analysen hätten gezeigt, daß das Blut einer verliebten Person cine anormale Menge von nrcitzen Blutkörperchen cnchält. So ist die Liede eine Krank heit wie Typtus oder Lungenentzündung. Professor Bornett sieht sie als eine Dergislung der Nervenzentren an; auch der Blutkreislauf ist angegriffen. Jin vorliegenden Fall ist Pro- essor Barnrtt der Ansicht, daß Lina Astrolg ein besonders ge- ährlicher Typus ist. Sic übt einen Reiz aus, dem die Männer ich nur sclpvcr entziehen können. Wenn sie verheiratet wäre, o ivärc die (Gefahr zivar nicht aus der Welt geschafft, aber doch zeringcr, iveil die Krankheitsbazillen zum größten Teil ihre Virulenz verlören. Glückttchenveise sind die Fälle von Männern, die sich in sci)on verheiratet« Frauen verliebten, nicht sehr häu fig. Wie bei anderen Krankheiten hat der menschliche Körper in sich Mittel, sich gegen die Liebeskrankheit zu verteidigen, die mehr oder weniger wirksam sind, je nachdem es sich um starke oder säpvacl;« Personen oder mehr oder weniger günstige An- steckungsbcdtt'gungen I-andelt. Es gibt Männer, die durch ein ganzes Heer von schönen Mädchen gehen könnten, ohne sich be sonders beunruhigt zu fühlen, und wieder andere die schon bei dem leisesten Läci»eln den Kopf verlieren. Lina Astrolg aber hat sich nach der Anklageschrift doppelt schuldig gemacht: sie hat nicht nur mit feinster Koketterie in Roger Ascott die Möglich keit des Widerstandes gegen die Krankheit ausgeschaltet, son dern weigert sich, naelidem sie den jungen Mann so vergiftet hat, ihn auf die einzig mögliche Weise zu heilen — indem sic ihn heiratet. Ein merkwürdige» Seeungeheuer gefangen In La Linea de la Conccvcion in der Provinz Cadiz am Mittelländischen Meer haben Fischer ein seltsames Seeungehcuer gefangen. Es ist 214 Meter lang, 2 Meter breit, 69 Zentimeter hoch und wiegt Uber 609 Kilogramm. Das Ungeheuer ähnelt einer RIesenschlldkröle, aber es hat einen Schild in Herzform, und der Kopf kann nicht darunter zurückgezogen werden; außerdem hat es vier große Flossen, von denen zwei am oberen Teil und zwei am unteren Teil des Körpers sitzen. Es handelt sich mn ein Tier, das bisher den Fischern völlig unbekannt ist und da» die allgemeine Aufmerksamkeit in der ganzen Gegend erregt, so daß Sämren von Neugierigen zur Küste strömen, um sich das Ungeheuer anzusehen. rend der Besitz eines Geldsackcs allein kein genügender Grund sür Verkauf in einer belagerten Festung ist. Die Zeitung fordert, etwas mehr sür das Allgemeinwohl zu tun und hier den besonderen Wünschen von stillenden Müt tern, Kindern und Handarbeitern zu entsprechen und den ver bleibenden Rest gerecht zu verteilen. Das Blatt empfiehlt dem Ernährungsministerium ein« gerechte Verteilungsmethode zu ersindcn und schlägt dafür das deutsche Berteilungssystem vor, das man sehr gut mal probiere» könnte, das heitzt, jenes Punkt- und Kartensystem, das die englische Presse noch vor einem Jahr als Zeichen des beginnen den Verfalls in Deutschland verspottet Hai l>). Selbsttätiger Abreißkalender Neueroings gibt es einen automatischen Abreißkalender block, der das ganze Jahr hindurch regelmäßig Blatt sür Blatt nachts um 24 Uhr abreißt, chne je zwei Blätter zu erfassen. Der Mechanismus kann elektrisch oder durch ein Fedcrivcrk angetrieben werden. Es ist auch gleich, ob große oder kleine Kalenderblocks Verwendung finden sollen. Der Kalender steht mit einer Uhr in Verbindung. Elfen brennt! Eisen verbrennen? Nein — das ist doch unmöglich! Sa meinen wir, und denken dabei an den Schmied, dein wir ein- inal zugeschaut haben, wie er ein Stück Eisen im Feuer glühend machte. Es ist uns auch bekannt, daß glühendes Eisen, wenn es weiter erhitzt wird, flüssig wird, tvas z. B. in den Hoci)äsen der Eisenwerke geschieht. Aber brennen? Und doch ist dem so, und wir können selbst das Experiment vornehmen und aus seine Richtigkeit nachpriifen. Dazu bedarf es nur einer Handvoll Eisensetlspäne und einer Kerze, die wir anziinden Nun lasse» wir einige der Fetlspäne in die Kcrzenflamme hneinfallen, und sie werden verbrennen. Der Anblick ist der, als seien cs lauter kleine Sternchen. Eisen verbrennt nämlich nur, wenn es in seins»« Teilchen zerlegt worden ist. Schwarzer oder Mütter Lee? Narl)dem mir seit einigen Monaten damit verwöhnt wur den daß wir in jeder Zutcilungspcriode eine Ration Bohnen kaffee erhalten, haben wir tn nächster Zeit auch ein Quantum „schivarzen" (will heißen: echten) Tee zu erivarten. Warum aber ist das Teeblatt schwarz? Es ist nicht richtig, daß der Unterschied zwischen schivar- zem und grünem Tee sich auf die Art der Teesträucher gründe, sondern er besteht in der Bchandlungsmeise nach dem Ernten., Beim grünen Tee werden die Blätter sofort nach dem Abps'.ik- ken geröstet. Dazu wirft man sie in Pfannen Uber Feuer hoch, bis sie rote Ränder bekommen. Durch dieses schnell bewirkte Austrocknen hoben die enthaltenen Gerbstoffe keine Zeit zum oxidieren. Hieran schließt sich dann die weitere allgemeine Be handlung an. Anders beim schwarzen Tee, welcher weitaus den größten Teil der Gcsamternten ausmacht. Hierbei läßt inan die Blätter zuerst welken und daraus absichtlich oxydiere». Erst beim weiteren Trocknen setzt man sie höheren Wärmegraden aus. Im Verlauf dieses Vorganges erhalten die Blätter die schwarze Färbung. Uebrigens haben die Tcedlätter, solange sie an den Sträu chern grün sind, weder Tee-Geruch noch -Geschmack. Beides «ol- gert erst aus der Fermentterung, d. h. Sem Gärungsprozeß, wie es auch bei der Vanille der Fall ist. Die schwarzen Teesorten sind die bekanntesten lSouchon, Peceo), mährend man die grü nen sShln, Hysen, Thunkay, Uxtm) seltener kennt. Für seden Geschmack werden, ähnlich wie beim Kaffee, Mischungen tn den Handel gebracht. In der Hoskirch« Dresden gelangt am Sonntag, 8. Ian., 16.39 Uhr, im Rahmen einer Gemeindcweihnachtsfeier das Oberuferer Christgeburtspiel zur Ausführung Die Bedeutung des Spiels würdigen wir an anderer Stelle dieser Ausgabe. Berliner Börse vom 4. Zanuar Zum Wochenschluß lagen sie Aktienmärkte uneinheitlich, aber nicht unsreundlich Mm Montanwcrtcn stiegen Vtannes- mann um '/», Rheinstahl um 1 und Hoesch um 114 Prozent. Vereinigte Stahlwerke gaben Prozent her. Bei den Braun kohlenmerten wurden Deutsch« Erdöl und Leopoldgrude um j« 14 und Bubiag um 2 Prozent heraufgesetzt. Ilse Genuß gaben hingegen mn 2)4 Prozent nach. Am Kaliaktienmarkt verloren Salzdetfurth 1 Prozent, während Wintershall um >4 Prozent hoher ankamen. Auch chemische Werte lagen uneinheitlich. Far ben stiegen um 14 und Schering um >4 Prozent, während Riit- gers im letztgenannten Ausmaße nachgaben. Don variablen Renten notierte die Relchsaltbesitzanleih« anfangs 1b7>4 gegen 186,99 und im Verlauf 187-/^ Stcuergutscheine l nannte man weiterhin 196)4. Am Geldmarkt waren zuverlässige Sätze noch nicht zu hören, von Valuten errechne»« sich der Schweizer Franken wiederum mit 88,02.
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