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VeUmEen IS« We!knsckt8 - 8sils§6 WUWWWUWWMWW!!!!!MD!MWMMMUWWWN«WM!WMWMIlW MINM 8äck8tsc!ie Volk82e!tunxx Das ^Vunäer der- III. I^Lclrb „Idud äas^Vor^ ist ?leiselr ^e^vordeu und Iiat vinter uns ^e^volin^ /Von dosexli siliert Wenn wieder die Weihnachtsnacht anbricht, dann werden die Menschen wieder inne, bah sie auf dieser Welt nicht ohne Freude leben können. Wenn die Heilige Nacht anbricht, in der uns Weisen aus einer anderen Welt erklingen, da werden wir daran erinnert, daß es eine Freude gibt, die den Frieden bringt. Das Ge schehen in der Weihnachtsnacht ist von so wunderbarer Art. daß es auf dieser wetten Erde nie eine Freude gegeben hat und nie eine geben wird, die nicht ihren Ursprung in dieser Nacht genommen hätte. Selbst die Jahrhunderte vor der Geburt Christi haben an der einen Weihnacht tetlgenommen, ihre Macht und ihre Schönheit schon vorweggenommen, und ohne sie wäre kein Wesen mit Hoffnung erfüllt gewesen. Wo immer sich ein Freudenschimmer in Men- schenherzen regt, da ist es ein Ab» glanz dieses Geschehens, das so un- leugbare Wirklichkeit besitzt, datz alle Natur und Kreatur in ihm lebt. Mögen Tausende nicht an das Kind von Bethlehem glauben, mögen sie an ihm, weil es arm, verachtet und in Menschengestalt geboren wurde, Aergernis nehmen, es ist trotzdem für sie alle geboren worden und nur in ihm atmen sie und leben sie, und jedes Jahr werden die Engel von neuem ihren Lobgesang anstimmen, und sie werden ihn sin gen bis zum Ende der Zeiten, damit alles, was. unter uns geboren wird, ihn höre: «Friede den Menschen auf Erden." Worüber freuen die Menschen herzen sich eigentlich? Ueber nichts anderes, als über die Wahrheit. Alles übrige, woran unser Herz Ge fallen finden könnte, ist nicht echtes Leben, sondern Täuschung. Wir freu en uns über das Gute in der Welt, Uber den guten Menschen, das gute Tier, über die schöne Natur, wie sie uns mit ihrer selbstlosen Pracht um gibt, Uber die Eintracht der Dinge nach den ewigen Gesetzen. Und wir sind traurig Uber die entartete Welt, über die leidende Natur, das leidende Tier und über den gefallenen Men schen in seiner Hilflosigkeit, die ihm die^eigene oder fremde Schuld er wachsen lieh. Das Gute aber zeugt von der Wahrheit und ist die Wahr heit, denn es redet zu uns von dem Sinn dieser Welt, der ihr von Gott gegeben worden ist. Schlechtes widerspricht dem Weltensinn. So also freuen wir uns über den Einklang des Geschöpflichen mit Gott. Jeder Tag nun, den wir leben, drängt uns dazu, den Wahrheiten näher zu kommen; wir werden an getrieben, das Gute zu entdecken und dadurch immer neuer Freude teilhaftig zu werden. In jedem Men schen steckt ein Wahrhelts- und ein Freudesucher. Wir fühlen den Zwang in uns, geistig rege zu sein, uns mit den Dingen um uns herum und mit den Rätseln in unserer eigenen Brust zu beschäftigen; und alle Entdeckung, die uns gelingt, bringt und vermehrt die Freude. Das gilt von aller For schung, von jeder Wissenschaft, von jedem Fortschritt, den es gibt, und wo wir nur einen Teil der Geheim nisse der Natur, einen Teil ihrer Gesetzesmähigkeiten aufdecken, Uber ihre „Güte" uns klarer werden, da wird der Geist froher, sicherer, er fühlt sich geborgener. Das ist es, was auch demjenigen bet seinem Streben vorschwebt, der an gar keinen Gott glaubt, und der auch an sein eigenes ewiges Leben nicht glaubt, der aber doch nichts anderes tun kann, als sich an der Ge- setzesmähigkeit der Schöpfung zu erfreuen, an ihrer „Güte" teilzunehmen, seine Berechnungen auf sie auf zubauen, und so innere Sicherheit und Geborgenheit zu fühlen. Was von diesem Suchen mit dein Auge des Geistes gilt, das gilt dann auch von dem anderen Wahr« heitssuchen, mit dem menschlichen Herzen. Von der Tu gend. Auch wer die Tugend übt, will in Wirklichkeit näher zu der Wahrheit kommen, er will näher an sie heran, als der denkende Verstand es vermag, denn er L. LranacF AAeFttr/ begriff der Wahrheit ist, von dem nichts Hinweggenom« men werden kann, so will das ganze Wahre, weil es die Welt trägt und die Geister und die Herzen, mit allen Regungen des menschlichen Verstandes und des Herzens anerkannt sein. Halbheit in den Geschöpfen Gottes ist Täuschung; wo. das erste Stück der Wahrheit preis gegeben wird, da wird ein Stück der Kraft preisgege ben, die in uns Menschen gelegt worden ist, um dem Wahren anzuhängen, und mag es nun im gleichen Augen blick geschehen oder „im Laufe der Zeit", dieser Verlust der Kraft, der wie eine Schwächung das Geschöpf befallt, die es unfähig macht, jemals wieder von sich aus dem alten, ganzen Anspruch ewiger Wahrheit zu ge nügen, die es vielmehr bei jeder neuen Prüfung — und in jeder steht der ganze Anspruch wieder vor uns — schwächer und schwacher werden lüs;t vom nun Ueberwiegen des Wahren her, dieser unwiederbringliche Verlust zieht die gänzliche Verdorbenheit des Wesens nach sich und damit seine gänzliche Verioocjeuheit. Solches er.usllgiverdeu au Kraft mit dem grotzen, furchtbaren Hintergrund des Erlahmens aller Kraft beschattete die Menschen n.ch ihrem Halle, und der Mensch nu r ratlos, welcher Wert noch in ihm bliebe oder bleiben werde, um seine Verlorenheit auf zuheben. Ihm drohte das Gericht des verwerfenden Gattes. Sein Können ivar gebrochen, das ihm den Inein- anderklang mit der herrlichen, un wandelbaren Wahrheit wieder ermög licht hätte. Das ist das Geschick des einmal begonnenen Abfalls von Gott, auch des halben Abfalls, und von den Halben und den Lauen ist später dos Wort geprägt worden, datz sie ein Greuel vor den Augen Gottes seien. Die drohende Verwer fung, gerechtfertigt schon im ersten Augenblick des Falles, lies; im wahr sten Sinn des Wortes nichts im Menschen und in der Schöpfung übrig, was ohne die „Schonung Gottes" — ohne sein Können — noch zu Gott hätte zuriickslreben können. Und doch: Diese Welt in all ihrem Irrtum strebt seit ihrem Falle zu Gott zurück. Sie strebt nach dem gleichen Gott, von dem sie ab gefallen ist. Das ist das Wunderbare in uns, n cht erklärbar aus unserer eigenen Natur, sondern nur erklär bar daraus, datz Gotl auf geheimnis volle Weife sich von neuem dieser Schöpfung angenommen hat. Sofort schon im Falle, wo er die Wirkung des zukünftigen, vor der Welt sich ossenbarendeu Geheimnisses schon vorweggenommen hat. Er lietz unsere Natur nicht tödlich verderben. Davon gab und gibt diese ganze Menschheit in eniemsort Zeugnis; davon gibt ihr ganzes Streben Zeug nis, wie auch ihre Schwächen von ihrem Falle Zeugnis geben, So ist es eine Gewitzheit, datz dec Schöpfer der Weit sich dieser Welt erbarmt hat — datz er >hr ein neues Können gegeben hat, damit sie kämpfend das Wahre wieder- erringe. Derart geht die Tiefe des Wortes vom menschlichen Streben können vor uns aus. Auch die mit« gesallene, vernunftlose 'Natur hätte uns nie mehr ihre Pracht, ihre Herrlichkeit, zeigen können, keine Blume hätte herrlich blühen, keine Aehre mehr aus dem Felde herrlich reifen können, wenn diese Erbarmung nicht statt gefunden hätte, weil Pracht, Schönheit und Reifen da» Wiederineinanderklingen der Welt mit Gott sind. Un erlöste Welten sähen die Wahrheit in kalter Ferne über sich, wie sie über den verworfenen Geistern steht, di« nie mehr nach dem Wahren aufrichtig streben können« Denn das hietze, Gott erstreben, ihn ersehnen; es hietze, Gott lieben können. Sie können nur das eine: das Ver lorene über sich schauen, die Welt, für die sie erschaffen waren, und deren Unerreichbarkeit nun ewig ihre un aussprechliche Qual ausmacht. Dieser Schöpfung um uns her aber, der Welt mit ihren Wesen, die eine solche Ver messenheit des Geistes nicht besatzen, wie die verivor« vor uns Tag und Nacht, sie schlägt ihr reines Auge auf und blickt uns an, und sie hebt die reine, sichere Hand, um uns zu führen. Darum gibt es auch keinen verdor benen Menschen auf Erden, der nicht doch noch zu „seiner Zeit" sich Mühe gäbe, ein anderer Mensch zu werden, denn das entspricht seiner innersten Natur und der Stimme in ihm, dem Gewissen — der Spenderin des Friedens. Ein solches Streben aller Menschen weist uns den Weg zu dem grossen Geheimnis in der Weihnachtsnacht. Auf eine ganz eigenartige Weise. Wohl ist all unser Erkennen und unsere Tugend nur ein Stückwerk, und die Freude, die daraus entspringt, kommt und scheint zu vergehen, sie erscheint von leicht vergänglicher Dauer. Aber das ist in diesem Leben, das einen Kampf mit der gefallenen 'Natur von uns verlangt, nicht verwunderlich; wunderbar vielmehr ist, datz wir, die Gefallenen, die Erben der aus dem Paradies Vertriebenen, wo die un wandelbare Wahrheit wohnte, nach der verlorenen Wahr- heit streben können, datz wir aufrichtig uns um sie bemühen können, ja, datz das Stückwerk uns nicht genügt und wir weiter und weiter streben und unseren Blick aus die ganze Wahrheit gerichtet halten. Dächten mir einmal tiefer über dieses Wort vom mensch lichen Können nach, das eine ganze Welt in sich birgt, wie jedes Wort» wenn wir es näher betrachten, uns das Tor zur Weisheit erschltetzt, dann sähen wir das Ge- schehen von Bethlehem in viel hellerem Lichte. Um das kleine Wort zu verstehen, müssen wir die Tragweite des Abfalles des Menschengeschlechtes von Gott durch ¬ will, was er als recht erkannt hat, in sich selbst Gestalt annehmen lassen. Wer die Tugend liebt, verwandelt sich in die Wahrheit — er wird wahrhaftig. Auch dazu werden wir alle angetrieben, ob wir an Gott glauben oder nicht: die lautere, schöne Gestalt der Tugend steht schauen. Abfallen heitzt, sich trennen von Gott. Ein zum Guten erschaffener Mensch hat keine Wahl, sich ganz oder nur halb von der Wahrheit zu trennen; wie es Wahrheit nur im Ganzen gibt, wo ein Teil von ihr fehlt, ist sie schon nicht mehr da, weil Gott der In« fenen Engel, da ihre Schärfe des Geistes geringer war, hat sich Gott wahrhaft erbarmt. Ihrer hat Gott sich wieder angenommen und ihnen eine neue Zeit der Be währung auf der tränenvollen, aber vom Lichte d»>s Himmels überstrahlten Erde gegeben. Deshalb ringt