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Ltanvtaq, L4. D«r««r«r 194V «ichsifthe «»lkszeltttns Nummer SV2, Seile 7 V0k4 «A^tL u««kSt»>»rcttr»Ll.«vn vukcn vt«t>ü vuv» ^uriL«.vtt«o^v/j 18. Fortsetzung. , vr ga» Eva den Mantel. -Wer »aMrlich! Ditte V»nt Leldstverständkich!" Mit einer sehr körmUcheu verdeugung verabschiedete er sich und verschwand im DedrSnae. Atdert Wteöner sah, wie Eva aufatmete, und hals ihr Nchelnd in den Mantel, 22. Eugen Becherkamp drückte unzählige Hände von Len- ten, die behaupteten, ihn als Junge gekannt zu haben. Lr erinnerte sich an nichts, jedenfalls muhte er aber als Knabe einen geradezu gigantischen Bekanntenkreis ge habt haben. Im Hintergründe -eS Ankleideraumes, dte Arme auf dem Rücken verschränkt nnd leicht mit den Beinen wip pend, stand ein alter Mann. Zuweilen blickte er for- sckend auf Eugen, dann wieder ging er einige Schritte hm und her. Endlich lichtete sich die Zahl der Besucher. Becherkamp wurde auf den Alten aumierksam. Er schaute ihn prit- send an, stutzte, besann sich — und bann erkannte er ihn. Er schob den Rest seiner ^Jugendfreunde" zur Tür hinaus und eilte auf den Wartenden zu. Helle Freude stand in seinem Gesicht. -Sehe ich recht? — Herr Professor? Sie sind eS wirk lich? Ich kann Ihnen nicht sagen, wie mich das freut, daß Sie in mein Konzert gekommen sind — gerade in dieses Konzert!" »Nun, nun!" lächelte Anselm Burger, indem er seine Hand auf BecherkarnpS Schulter legte, genau so, wie er es vor zwanzig Jahren getan hatte, wenn die Be- gabung des Knaben ihm Anlaß zum Lobe gab. Man mußte doch sehen, ob der Mann gehalten hat, was -er Knabe versprach. — Nicht Übel, Becherkamp, Nicht übel! Was man heute zu hören bekam — eS scheint -och, daß Sie eS noch zu etwas bringen werden!^ Noch vor zwei Tagen hätte ein solches Wort Eugen Becherkamv in lodernden Jähzorn verseht. Aber jcht, inmitten des Aufbruches, inmitten all dieser ver- wirrenden Erlebnisse und Gesichte, verstand er die Klugheit der Worte. Bon all seinen Lehrern war dieser eine von jeher sein Freund gewesen, sein Führer und Berat». Keiner hatte ihn so gekannt und verstanden. Und auch jetzt wieder, obwohl er noch kein Wort dar über vernommen hatte, schien Anselm Burger die Gärung zu ahnen, in -er sich sein Schüler befand — noch mehr, er schien zu wissen, was diese Gärung bedeutete, wohin sie den Aufgewühlten führte. Me sind also zufrieden mit mir?" Burger nahm seine nachdenkliche Wanderung im Zimmer wieder auk. -Neber den ersten Teil -es Pro- aramm» «ollen wir kein Wort verlieren. Aber dann holten Sie mächtig auf und — der Endspurt war wirk, lich beachtlich." -Ja, Herr Professor? — Nnd werden Sie eS glauben, -a^A all das vor zwei Tagen noch nicht gekonnt Mahrhaftlg? — Wie ist das zu erklären?" Becherkamp fühlte ein heftiges Verlangen, sich einem alten, vertrauten Freunde mitzuteilen. Wer anders kam dafür in Frage, als Anselm Burger, den ein guter Geist eben jetzt zu ihm aesaudt hatte? zählte mir ja von d csen musikbegeisterten alten Herren, in deren Gesellschaft sic den ersten Abend verbrachte. Einen mächtigen Respekt scheint sie vor Ihnen zu haben!" Die beiden nächtlichen Wanderer waren, um die Ort- spitze biegend, an der Donauscite wieder stromaufwärts „Ich möchte gr-n ein paar Stündchen mit Ihnen ver- plaudern, falls Sie mir diesen Vorzug gewahren wol- len." Mochte die ganze, liebe Verwandtschaft, die ihn schon wieder irgendwohin zu einem Festmahl schleppen wollte, sich schief ärgern! Er empfand Ekel vor all dem, Abscheu vor dem Getue, das noch vor wenigen Tagen Inhalt seines Lebens gewesen war. Biel besser dünkte e» «hm, viel besser und schöner, in dieser Stunde mit Professor Burger beisammen zu sein. Burger verzog schmerzlich das Gesicht. „Zu uuange- nehm! Ich treffe mich nachher im Ratskeller mit einem Freunde, Direktor Wiesner von der PorzeNanmattii- faktur, falls Ihnen der Name In Erinnerung ist. Ein sehr feiner Mensch und ein ausgezeichneter Musik kenner! Einmal in jeder Wvchc machen wir Haus musik." „Dann allerdings !" „Aber lassen Sie nur! Ich werde Albert Bescheid sagen, daß er heute einmal aus meine Gesellschaft ver- richten muß, und — daun stehe ich gern zu Ihrer Ver fügung." __ „Aber — das geht doch nicht, lieber Professor! Ich mochte Ihren Freund nicht " Professor Bnrger zog ihn lächelnd mit sich. „Kommen Sie, mein Lieber, reden Sie nicht lange! ES ist schon genug Zeit verstrichen." — Draußen wartete Franz und Benedikt Vechcrkamp, der letztere mit seiner gesamten Familie. Man hatte beschlossen, das große Ereignis im „Schwarzen Ochsen" zu feiern, einem Hotel von ausgezeichnetem Ruf, dessen Besitzer seinen Bedarf an Waren be, Benedikt Becher- kamp deckte. Das gab ketne sehr erfreuten Gesichter, als Eugen mit seiner Nachricht herausrückte. Da er aber bald nachzu kommen versprach, so beruhigte mau sich schließlich. Was hätte man auch anderes tun sollen ... Die Nacht war frisch und sehr klar. Am Himmel hing die silberne Scheibe des Mondes und spiegelte sich in glitzernden Reflexen im Wasser des Inns. Eugen Bccherkamp betrachtete ergriffen das unver gleichliche Schauspiel, während et mit dem alten Herrn aus dem Jnukai dahiuschritt. Zur Linken schimmerte die weiße Mauer der Residenz gespenstisch in der Dunkelheit. „Es ist sonderbar," begann Eugen halblaut zu sprechen, „daß ich fünfzehn Jahre hindurch mich auf einem falschen Weg befinden konnte, ohne es jemals zu merken. Und daß eine Kleinigkeit, ein ganz neben sächliches Geschehnis genügte, um mich auf die rechte Bahn zu führen. Ich glaube wenigstens, daß ich jetzt im Begriffe bin, deu rechten Weg zu finden." „Daö Schicksal liebt es, sich der kleinen Dinge zu be dienen, wenn eö um große Entscheidungen geht. — WaS geschah Ihnen denn?" „Ein junges Mädchen begegnete mir und nannte mich «inen Lügner. Das war alles." „Und — das hat sich Eugen Bccherkamp so zu Herzen genommen?" „So kurz nnd geradehin auSgedrückt stimmt eS natür- lich nicht. Ich will versuchen, es Ihnen zu schildern." So erfuhr der Aufhorcheude, was seit dem gestrigen Vormittag mit Eugen Becherkamp geschehen war. -Ja, das kann ich wohl verstehen, aber — Sie sind erst am Anfang, noch wissen Sie nichts Rechtes mit dem krlebniS zu beginnen! Doch was Sie uns heute abend Henkten, das war schon ein schöner Beweis für die wir kende Begnadung. — Jenes Mädchen, von -em Sie prechen, kenne ich." Eugen Becherkamp blieb überrascht stehen. „Wie, Sie kennen Fräulein Volkmer? Die junge Dame ist aber erst feit einigen Tagen tn Passau. — Ah, richtig, sie er- zählte mir ja von d csen musikbegeisterten alten Herren, in deren Gesellschaft sic den ersten Abend verbrachte. gegangen und hatten nun den RathauSpkatz erreicht. Vor dem Eingang zum Ratskeller blieb der Professor stehen. „Auf eine Sekunde, mein Lieber, ich bi» sofort wicda.7 da!" Becherkamp nickte und griff nach einer Zigarette, um sich die Zeit zu vertreiben. Aber der gute Professor war schneller zurück als er vermutet hatte. „DaS ging aber rasch," meinte Engen. „Ist Ihr Freund sehr böse auf mich?" „Ich habe noch gar nicht mit ihm gesprochen! Habe es mir aiiderS überlegt. Hätten Sic nicht Lust, mit hiueiuzukommen? WicSuer würde sich sicher Irenen, Sie keuncuzulcrnen." Bccherkamp schien leicht verärgert. „Tas ist möglich, aber — ich habe eigentlich keine Lust dazu, verzeihen Sie mir die Offenheit. Ich möchte über meine ZuliinftS- Pläne mit Ihnen sprechen." „Tas können wir trotzdem: wenn Sie meinen Freilich erst kennen, werden Sic nicht zögcrn, ihm Fhr Ver« trauen zu schenken. Nnd ich glaube, daß auch Fräulein Volkmer eine anfmcrksamc Zuhörerin sein wird." Bccherkamp starrte den Sprechenden verblüfft an, „Fräulein Volkmer, ist die denn auch drinnen?" „Ich denke wohl, daß ich mich ans meine Augen ver lassen kann. Ich sah sic jedenfalls drinnen sitzen, zwi schen Albert Wiesner und seinem Sohn, und es kam mir vor, als hätten es die beiden daranf abgesehen, der jungen Dame den Kops zu verdrehen." „Ach so!" entgegnete Becherlanip enttäuscht. „Ein junger Mann ist auch mit von der Partie. Ta würde mein Tazwischcukomnieu, fürchte ich,- nur störend wirken." „Während ich eher das Gegenteil behaupten möchte — immer die gute Sehkraft meiner Augen vcnauogesetzt. Fräulein Volkmer leuut doch den jungen Wiesner ver mutlich erst seit einer Viertelstunde. Und sie sah mir genau io auö, als ob sic noch ganz unter dem Eindruck Ihres DonauwalzerS stünde." Becherkamp warf die halbgerauchte Zigarette in den Rinnstein. „Kommen Sic!" lachte er und öffnete dem Professor die Tür. Fräulein Olga Mitterer, in ihren» sejchcn, pel^ver- brämten Uebergangsmantel, stand wartend unter der Tür des Nedoutcusaales. Als Heine Sutter mit rotem Gesicht an ihr vorübereilen wollte, hielt sic ihn lachend an. „Nanu, Sütterliug, so allein? Wo haben Sie denn Ihr Fräulein Braut gelassen?" Heine hob wütend den Blick. „Quatsch keinen Kohl, Mädchen! Die Volkmer ist nicht meine Braut. Würde mich auch schönstens bedanken! Die sucht sich ihre Freunde dort, wo am meisten zu holen ist!" „Ach!" machte Fräulein Mitterer und bekam ganz runde Augen vor Wißbegier. „Und — wer ist der Glück liche?" lFartletzung folgt.) Wer seine Zähne gesund erhalten will, mutz sie unbedingt jeden Abend von allen Speiseresten befreien. cul-vuovour Fragen hinter der Wand / Kramp«» und selu« verwandten F. P. in S. — „In Süddcutschlcmd nennt man den Weih nachtsmann Krampus. Wie kommt das?" — Einen Weihnachtsmann gibt es überhaupt nicht. Alle' Bräuche dieser Art knüpfen an die Person des heiligen Niko laus an. Ntkolaus war im 4. Jahrhundert Bischof von Myra. Er gilt al» Freund der Kinder, weil er nach der Legende drei Kinder, die von einer gottlosen Wirtin geschlachtet und eln- aevökelt worden waren, wieder zum Leben erweckt hat. Dte heimlichen Bescherungen am Nikolaustage gehen zurück auf eine weitere Legende, wonach der Heilige drei armen Jung frauen heimlich bet Nacht Beutel mit Goldstücken als Mitgift habe vor lüe Tür legen lassen. Der Elnkehrbrauch, bet dem der Bischof erscheint, um die guten Kinder zu belohnen und ble bösen zu bestrafen, ist tn Nordfrankreich entstanden. Dem Nikolaus, der manchmal sogar zu Pferde erschien, wurde bald ein rauher Begleiter an dte Sette gegeben. Man sieht in dieser Gestalt eine Umbildung der Erscheinung des germanischen Got tes Motan, der ebenfalls die Häuser der Menschen besuchte, um zu lohnen und zu strafen. Der Begleiter des Nikolaus wird bald Ruprecht, bald Krampus genannt. Ruprecht ist gleich bedeutend mit Rupert bezw. Robert („der Ruhmreiche") Da Knecht Ruprecht sich HSufig sehr grob aufführte und auch die Bestrafung der bösen Kinder vorzunehmen hatte, wurde die Koseform von Ruprecht .Lluptto" zu dem Scheltwort „Rüpel" Der Ruprecht bezw. Krampus erschien vielfach mit geschwärz tem Gefickt; so konnte die Bezeichnung „Rüpel" bezw. „Feuer rüpel" auf Schornsteinfeger und Hetzer übertragen werden. Als glückbringendes Felchen schenkt man sich in SUddeutschland «inen „Kletzen-Krampus", also «ine Krampuv-Fiaur aus Zwetschgen, dem entspricht bei uns in Sachsen der „Pflaumen, «sfel, der bezeichnenderweise dte Gestalt eines Schornstein- feger» hat. Der Weihnachtsbeum M. N. in L. — „Wie alt ist die Sitte des Weihnachtsbau. mrs? Geht sie schon auf vorchristliche Zeit zurück?" — Diese Vermutung ist schon oft ausgesprochen worden. Ein Vewet» dafür ist aber bis heute nicht geglückt. An sich könnte man naivrlick annehmen daß di« Bereinigung zweier Lebens symbole — ve» immergrünen Zweiges und des brennenden Lichtes — schon in vorchristlicher Zeit entstanden ist. Die g«. schichtlichen Zeugnisse scheinen aber eher dagegen als dasitr « sprechen. Lichtergeschmückt« Zweig« an den Hausern befestigt Hat man anscheinend zuerst im Oberelsaß und in Vaden, die ftühesten Zeugnisse dafür liegen au» dem 18. Jahrhundert vor. Dies« Zweige wurden „Daradel»" genannt. Es ist durchaus möglich, ja sogar wahrscheinlich, daß dieser Name von den „Paradeis-Epiclen" stammt, die zu Weihnachten ausgesührt wurden, sälll doch im kirchlichen Kalender die Feier der Bigil von Weihnachten zusammen mit dem Namenstag Adam und Eva. Zur Verbreitung des Lichterzweiges und Lichterbaume» hat stark beigetragen die Reformation; bei Ablehnung der alten kirchlichen Symbole griff man dieses autzerkirchliche Symbol besonders gern auf. Die Romantik, die Freiheitskriege und der Krieg 70/71 haben den Wcihnachtsbaum zum Besitz aller deut schen Stämme werden lassen; heute ist der Lichterbaum nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch darüber hinaus tn man- chen Teilen des Auslandes zu dem charakteristischen Sinnbild der Weihnacht geworden. Als wahrscheinlich darf also heute gelten, datz die Verbindung der beiden alten Symbole, des immergrünen Zweiges und des brennenden Lichtes, erst lm 18 Jahrhunderts erfolgt ist. Eine ähnliche Entwickelung haben wir ja tn unseren Tagen erlebt: In dem Bellebtwerdcn des Adventskranzes, der von Skandinavien aus In den letzten Jahrzehnten fast alle deutschen Gaue erobert hat. Die längste Nach» B. N. In D. — „Welchem Tage folgt die längste Nacht: dem 21. oder 23. Dezember?" — Praktisch genommen sind die Nächte in der zweiten De- -emberhälfte, vor allem zwischen dem 18. und 24. Dezember gleich lang. Der Unterschied beträgt nur Minuten oder Bruch- teile von Minuten. Als kürzester Tag gilt der 21. Dezember, die ihm folgende Nacht demnach als die längste Nacht. In die sem Jahre ging die Sonne am Thomastag — so wird der 21. 12. nach dem Tagesheiltgen genannt — 8.09 Uhr auf, aber schon 18.47 Uhr wieder unter; es war alsa nur 7 Stunden und 38 Minuten Tag Die darauffolgende „Thomasnacht" dauerte wie der bls 8.0V Uhr, also IS Stunden und 21 Minuten. Die „Tho- masnacht" gplt wegen ihrer besonderen Stellung von je als „Losnacht"; an sie knüpften sich mannigfache abergläubische Bräuche. Der entsprechende längste Tag liegt im Juni; am 81. Juni 1940 ging die Sonne 8.8« Uhr auf, aber erst 20.87 Uhr wieder unter; es fehlten diesem Tag« also nur 0 Minuten an 17 Stunden Sonnenfchrlndauer. — Daß dte Länge der Tage und Nächte abhängig ist von der Stellung der Sonne zur Erde, ist Dir bekannt. Mit der Thomasnacht «st die Abnahme des Sonnenlichts beendet, von nun an werden die Tage wieder länger. Man hat deshalb diesen Tag von Alters her als „Win tersonnenwende" bezeichnet, entsprechend der „Sommersonnen wende" im Juni. Wie kräftig die Tage zunehmen, dafür sei als Beispiel der 31. Januar angeführt, an dem die Sonne 7.45 Uhr aus- und 16.43 Uhr unteraeht. Die Sonnenscheindauer beträgt also an diesem Tage bereit» 8 Stunden weniger 2 Minuten; fast anderthalb Stunden länger als am Thomastag! Das Dresdner Fernheizwerk H. T. in D. — „Ist cs richtig, daß für die Errichtung de» alten Fernheizwerkes an der Elbe ursprünglich die Bckcizung der Hofklrche die entscheidende Anregung gegeben hat?" — Ursprünglich ja. Im Februar 1898 legte das sächsisch« Finanzministerium dem Landtag eine Vorlage über die Errich tung eines Fernheizwerks an dxr Elbe vor. Bestimmend für den Bau war nach dieser ersten Vorlage in erster Linie das Bedürfnis der katholischen Hofklrche, denn >n diese ließ sich «ine eigene Heizungslage nicht einbauen, da ihre Architektur die Errichtung von Essen einfach nicht gestattet. Der Landtag hielt diese Begründung für ungenügend. Im November 1897 ersoigte daher eine neue Vorlage, die die Versorgung folgender Gebäude mit Heizung und Licht durch das neue Werk vorsah: Hvfthcater, Gemäldegalerie, Zwinger, Hofkirche, Schloß, das sdamals noch nicht errichtete) Ständehaus, die alte und neue Kunstakademie, das Albertinum, das alte und neue P.lizeidirektivnsgebäude und das Gebäude der Steuer und Zolldirektion. In dieser Form wurde der Bau genehmigt und in den Jahren 1A>8 dis 1900 ausgeführt. Stark kritisiert wurde damals die Else des Fernheizwerkes, die mit Rücksicht aus des Stadtbild turmartig verkleidet war. Das Gelände, auf dem das Werk errichtet ist, war 1861 von König Johann der Dresdner Kiinstlerschaft zum Bau eines Kiinstlerhauses geschenkt worden. 1896 batte das Finanzministerium den Platz zurückgekauft, um dort das Fern heizwerk zu errichten. Die Esse des Werkes siel, nachdem am 1. November 1928 die Aufgaben des Fernheizwerkes vnn den städtischen Werken übernommen worden waren. Das Netz der Fernheizung in Dresden Ist seitdem nicht unbedeutend ernreitert worden: heute sind Ihm eine weit größere Anzahl öffentlicher und privater Gebäude angcschlosseu. ' Nirwana L. A. In L. — „Jin Zusammenhang mit Indien hört man öfter einmal das Wort Ririvana erwähnen. Was hat man sich darunter vorzustellen?" — „Nirwana" bedeutet: das Erlöschen. Es ist ein Vegriss der buddhistischen Religion, die im Ich des Menschen die Wurzel allen Leides und aller Unvollkommenheit sieht. Ziel des nach Ueberwindung des menschlichen Leids Strebenden muh nach buddhistischer Lehre die vollkommene Loslösung vom eigenen Ich sein. Diesem Zustande «erden alle Lebewesen aus den Pfaden der Seelenwanderung entgcgengcführt. Auch Heiligkeit ist in der Schan des Buddhis mus nur eine Vorstufe zum Nirwana, dem gänzlichen Erlöschen der Selbstsucht, der Lust und Begierde. Mit diesem Erlöschen ist gegeben die Erlösung vom Uebel, von Leiden, Tod und Wiedergeburt, der völlige ttebergang des Ich an ble Weltseel«. Nirwana ist also kein Ort, sondern ein Zustand: das vollkom mene Aufgehen des Menschen in Gott, der sein Ich zum Er löschen bringt und damit die leidvolle Wanderung auf dem Wege der ewigen Wiedergeburt beendet, lins Europäern ist diese indische Lehre wesensfremd, wett sie in dem Leben, da» wir als Aufgabe betrachten ein Uebel, und >n der Persönlich keit — dem Ich — die für uns einen höchsten Wert darsteln, die Quelle allen Leides sieht. Marabu.