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Sächsische Volkszeitung : 24.12.1940
- Erscheinungsdatum
- 1940-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-194012241
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19401224
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19401224
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1940
-
Monat
1940-12
- Tag 1940-12-24
-
Monat
1940-12
-
Jahr
1940
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 24.12.1940
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Dlenrtag. L4. Dezember 1S40 SSchfisch« Volkszeitung Nummer SSL, Seit« 4 «»er Welk» vernahm«» fi« la b«, stillen »lauen Lufi^schwach, lehr schwach etwa, w«e einen lana« anhaltenden Ton au» «inem Kirtenborne. wie au» Instinkt schrien bewe Kinder laut. Nach einer Fit hörten st« den Ton wieder. Ei« schrien wi^er und blieben aus der nämlichen Stelle stehen. Da, Feuer näherte sich auch Der Ton wurde zum drittenmal vernommen, und die«. Nml deutlicher Die Kinder antworteten wieder durch lautes freien. Nach einer geraumen weil« «»kannten sie auch das Feuer. Es war kein Feuer, es war «in« rot« Fahne, di« ge» schwungen wurd«. Zugleich ertönt« das Hirtenhorn näh«r, und die Kinder antworteten. Endlich sahen st« llber den Schneeabhang gegen sich her mehrer« Männer mit ihren Stöcken herabfahren, die dir Fahne in ihrer Mitte hatten. Da sie näh«r kamen, erkannten sie die« selben. Es war der Hirt Philipp mit dem Horne, sein« zwei Söhne, dann der juirge Eschcnjäger und mehrer« Bewohner von Gschaid. „Gebenedeit sei Lott", schrie Philipp, „da seid ihr ta. Lauf» doch einer gleich in di« Eideralpe hinab und läute di« Glocke, schrie Philipp, „da seid ihr ta. Lauf« „ ... Sideralpe hinab und läute die Glocke, dah die dort hören, daß wir st« ««fanden baden, und einer must aus den Krebsstein gehen und die Fahn« dort auspslanzrn, daß st« diesrlb« im Tale sehen und di« Böller abschießen, damit die e, wissen, di« im Miklsdorfer Walde suchen." Der Ejchenjägrr nahm das Mädchen bei der Hand, der Hirt - Philipp den Knaben. Di« anderen halfen, wie fie konnten. So begann man den Weg. Er ging in Windungen. Bald gingen st« abwärts, bald auswärts. Nach langer Zeit hörten sie ein Glöcklein, das sanft und sein zu ihnen heraufkam und das erst« Zeichen war, da, ihnen di« niederen Gegenden wieder zusandten. Da st« nach einer Weil« üb«r ein« sanfte schiefe Fläche ab» gingen, erblickten sie di« Eideralphütte. Sie gingen auf sie zu. Zn der Hütt« bräunt« «in Feuer, di« Mutter der Kinder war da, und mit einem furchtbar«» Schrei sank fi« in den Schne« zurück, als sie di« Kinder mit d«m Eschenjäger kommen iah. Dann lief st« he«u, betrachtet« st« überall, wollte ihne» zu ess«n geben, wollt« ne wärmen, wollt« sie in vorhandenes Heu legen; aber bald überzeugte st« sich, daß die Kinder durch di« Freud« stärker seien, al» sie gedacht halt«, daß sie nur einiger warmer Speis« bedurften, die st« b«kamen. Da nach «in«r Zeit d«r Ruhe wieder «in« Grupp« Männer »b«r die Schneeflach« h«rabkam, während das Hüttrnglöcklein immer sortläutit«, liefen die Kinder selber mit den anderen hinaus, um zu s«h«n, wer e, sei. Der Schuster war «», begleitet von seinen Freunden und Kameraden. „Sebastian, da find fi«", schrie das Weib. Er aber war stumm, zitterte und lief aus sie zu. Dann rührte «, die Lipp«», al» wollte er etwas sagen, sagte aber nichts, riß di« Kinder an sich und hielt fi« lang«. Dann wandte er sich gegen s«in Weib, schloß e» an sich und rief: .»Sanna, Sanna!" Nach einer Weile nahm «r den Hut, der ihm in den Schne« «fallen war, auf. trat unter die Männer und sagt«: „Nach barn, Freund«, ich danke euch." Al» man über die Wies« ging, tönte hell und deutlich das Glöcklein der Gschaider Kirch« h«rauf, die Wandlung de» hei» liaen Hochamts verkündend. Der Pfarrer hatte wegen der allgemeinen Bewegung, die am Morgen in Gschaid war. die Abhaltung des Hochamtes ver schoben, da er dacht«, daß die Kinder zum Vorscheine komme» würden. Allein endlich, da noch immer keine Nachricht eintraf, mußt« di« heilig« Handlung doch vollzogen werden. Als das Wandlungsglöcklein tönt«, sanken alle, die ükxr di« Sicherwiese gingen, auf die Knie in de» Schnee und beteten, Al» d«r Klang des Glöcklein» aus war, gingen sie weiter. Der Schuster trug meistens da» Mädchen und ließ sich von ihm alles erzählen. Wahrscheinlich durch die vielen Stimmen, die auf drin Plaße tönten, angelockt, kam wieder rin« Abtriluna Männrr auf di« Hrrabgehendrn zu. Es war der aus Angst aschenhast entfärbt« Färber, der an drr Spitze seiner Knechte, seiner Gesell«« und «ehr«rer Miklsdorfer bergab kam. „Sie find über das Gletschereis und Uber die Schründ« ge gangen, ohne es zu wissen", ries der Schuster seinem Schwieger« vatrr zu. „Da find flr ja — da find fie ja — Gott sei Dank", antwortet« der Färber. „und kni« nieder und dank« Gott auf den Knien, mein Schwiegersohn", fuhr der Färber fort, „daß kein Wind gegangen ist. Hundrrt Jahr« werdrn wieder vergehen, daß ein so wunder barer Schneefall niederfällt, und daß er gerade niederfällt, wi« nass« Schnüre von einer Stange hängen. Wäre ein Wind ge gangen, so wären die Kinder verlorrn gewesen." „Ja, danken wir Gott, danken wir Gott" sagte der Schuster. Zn Gschaid wartete die Großmutter, welch« herübergefahrrn »ar. Die Schachteln waren ausgepackt worden, die Lichter waren angezündet, die Tür in die Stube wurde geöffnet, und dis Kinder sahen von dem Bette auf den verspäteten, hell leuchten den Thristbaum hinaus. Spät gegen Abend, da fie sich «In wenig erholt hatten, da «intg« Nachbarn und Freunde sich in der Stub« eingefunden hatten und dort von dem Ereignisse redeten, die Mutter aber in der Kammer an dem Bettchen Sannas saß und sie streichelte, lagt« da» Mädchen: „Mutter, ich habe heute nacht, als wir auf dem Berge saßen, den heiligen Christ gesehen." 1 Su» «Iil«i dir schSicsttn d<utlch<n k«k Eizihlun« ,»«rch»all» »«, DIM«, MxNlxit Still«' sa'b. t«L. DI<>« hnN», »«Ichlcht« wird imm«r wird«, rxu h«iausg«a«b«n. N-urr« Au,gad«»: I» lN'. »wt mid i» d<r „WMrchill«" »»» giam und gleilch«» Der Zusammenstoß Hans von Bülow, der geistreiche Dirigent, hatte einst auf der Straßenbahn einen Zusammenstoß mit einem Herrn, den er im Gedränge versehentlich auf den Fuß getreten hatte. Der andere zischte wütend: „Esel!" Bülow nahm darauf den Hut ad, verbeugte sich und erwiderte höflich: „von Bülow." Kreuzworträtsel Waagerecht: 1. Teil einer Kette, 4. Wirrwarr, 7« Schweizer Luftkurort, 8. Leichenschauhaus in Parts, 9. Zah lungsfrist, 11- Nebenfluß der Donau, 12. deutscher Forschungs- reifender, 13. Operette von Lehar, 16. Fisch, 17. Oper von Ariegsweihnacht in Flandern Ein Kerzenlicht, verglichen mit der Sonne, was ist es chon? Ein armseliges Jünklein, hinstcrbend vor dem grring- ten Hauch. Und doch, wie hat uns dieses Kerzlein entgegcn- wstrahlt und uns mehr vom Wesen des Lichtes geschenkt als >ie hellste Pfingstsonne. Alle Güte, die uns se widerfahren, eder Seufzer, jede Sehnsucht unseres jungen Lebens, Musik und Farbe, die Stimme, das Auge geliebter Menschen, die Frau, die Mutter, die Heimat und Gott selber, sie kamen uns entgegen aus diesem winzigen Tor des Lichtes, aus diesem purpurumrandeten Paradiese, aus einer armseligen, zitternden Kerzenslamme in der Nacht von Flandern! Wir kehrten am Heiligen Abend gegen drei Uhr aus dem Schützengraben in unseren Bauernhof zurück, lässelten die Suppe und hatten dann anzutreten zum ..Weihnachtsempsang". Es standen nämlich vor der Haustiire etliche sehr große Kisten und waren, wir wußten es schon, mit „Liebesgaben" gestillt. Wie nun das „Zeug" verteilen und so verteilen, dah jeder zufrieden war? Unser Feldwebel verstand zu organisieren. Also: Kompanie antreten, in Reihen gesetzt rechts um. zwischen Haus türe und Feldwebel vorbei, um den Düngerhaufen herum, daß der erste sich wieder dem letzten anschloß. Wer am Feld webel vorbeikam, erhielt etwas zugeworsen, Wollenes zunächst. Socken. Ohren- und Pulswärmer, dann Tabak. Zigarren und Pfeifchen, Schokolade. Obst und Weihnachtsgebäck. Das war wirklich eine frohe Stunde, als wir so ein dutzendmal um den Dunghausen wandcllen und jedesmal Zeit hatten, bis wir ein neues bekamen, das eben erhaltene G»scl,'nk zu beschauen, zu werten, zu vergleichen, zu vertauschen ober a ich gleich ein- zuverlciben. Wir schwatzten und lachten wie Kinder und hatten fast vergessen, daß Krieg mar. Bis plötzlich aus dem nebligen Himmel heraus ein Flieger über uns weaschnurrte. Und nach ein paar Minuten zuriickkam und noch tiefer flog, ein feind licher Flieaer. „Deckung!" schrie der Hauptmann. Wir nahmen es für ..Wegtreten", tendcltcn gemächlich unserem Strohlager zu und scherten uns den Teufel um den Flieger. Denn erstens war ja heute Heiliger Abend und da denkt man heimwärts, um so mehr, wenn man wie ivir aus den Geschenken den Dust der Heimat spürt. Und dann lag nns^r Gekäst zwar nur einige Kilometer binter der Front — wir faken von unserem Stroh lager aus den Turm von Ppern und horten nachts oft eine verirrte Kugel an die Mauer patschen — aber bis jetzt hatte von Anton Gabele uns keine einzige Granate getrosfen. Der Soldat hat in derlei Dingen seine eigene zähe Meinung. Vielleicht log unser Haus für die Artillerie in einem toten Winkel, vielleicht war es noch etwas anderes. Wir fürchteten jedenfalls nicht das ge ringste, lagen im Stroh und knabberten Nüsse und Printen . . . Als die erste Granate heult«. Hinter dem Hause suhr sie in den moorigen Wiesengrund und warf einen Drecksprudel empor. Und der ersten folgten andere, viele. Salve um Salve. Na, wir wußten, was man da zu tun hatte, flitzten in die Däm merung hinaus, über Schollen und Graben, weit genug, standen und passten und schimpften, bis das Geballere endlich nachlietz. Da schlichen wir zurück, suchten in den Ruinen nach Gewehr und Tornister und all den teurcn Gaben und hörten auch, was die Granaten angerichtet: Gerade die „Druckpostenbesitzer* hatten dran glauben müssen und einige andere noch. Plötzlich bellte der zweite Feuerüberfall. Wir liefen noch einmal auseinander, und diesmal in die schwärzeste Nacht. „Sammeln, Bauernhof. Houthulster Wald" wurde von irgend woher durchpcsagt. Aber wie einen Wald und ein Haus darin finden, wo man nicht die Hand vor den Augen sah. Nur drü ben die Front, die zeigte sich mit tausend flackernden Augen, bellte und fauchte und brummte. Ueberall sonst mar undurch dringliche Nacht. Und ein Wind bub noch an, wehte von de« See her mit schweren Tropfen. Die schlugen ins Gesicht und verspritzten wie eisiges Glas. Wir waren schließlich unser drei beisammen, folgten den» Geräusch des Vordermannes, torkelten in die Nacht hinein und wußten nicht wohin. „So etwas, und gerade am heutigen Abend!" seufzte ich. Und der Kamerad vor mir brummtek „Man meint, die Welt höre ans." Auch der dritte schrie etwas, das der Wind verwehte. Daun schwiegen wir und schlurften dahin und schleppten unser Leben in eine müde Ewigkeit. Kochgeschirr und Gewehre klapperten, der Regen trippe'te. der Wind stöhnte und kam Uber die Meere her vom Nordpol. Und da fanden wir den Lichtschein, dünn wie ein Seiden faden, und eilten ihm zu. einen Hügel hinan, der ein Bahn damm war, stolperten über Draht und Schienen, ertasttten eine Türe, öffneten sachte und spähten hinein. Ein v'ar Sanitäter hockten um ein Kerzenlicht herum, starrten in die Flammtz und sangen das Lied der Weihnacht. Tiere im Weihnachtsbrauch Im altüberlieferten Weihnachtsgebäck manck>er Land- schasten, ini süodeutsä)en Springerle oder im rheinisä>en Speku latius. treten uns gewisse Tiersormen entgegen, Pferd, Ziegen bock oder Hirsch; auch kennen wir alle das beliebte rosige Mar- zipanschweinchcn, das, womöglich mit Gcldsäcken beladen, den» damit Besä-cnktcn auf sä>erzhgfle Weise das Glück ins Haus bringen soll. Wer von uns denkt daran, daß sich in diesen Tier gebilden die letzten Neste uralter Kultvorstcllungcn verbergen? Unser Weihnachtsfest steht im Jahresablauf an der Stelle, die einst das germanische Sonnwcndsest, bei den Nordgermancn das Hülfest cinnahm. Dieses für die Sinne so eindrucksvolle Naturgcsclrchcn, der Wiederanstieg der Sonne rmd damit die Verheißung der Rückkehr von Leben und Fruchtbarkeit noch mitten in der Dunkelheit und Erstarrung des Winters, ivar das wichtigste Fest, das mit hohen kultischen Feiern begangen wurde. Bei üen Ticropfern, die im Mittelpunkt dieser Gestal ten standen, wirkten offenbar verschiedene Gedanken zusam men. Dec Mittwinter war ja die Zeit, oa die Scheideivand zwi schen dem Reich der Toten und der Lebendigen am dünnsten und durchlässigsten war, da die Seelen der Abgeschiedenen Macht hatten über die Lebenden So ivaren denn die Opserfeiern dieser Zeit vor allem Totenbeschwärung. magische Abwehr gegen See- lendämoncn und andere unsichtbare Trolle und Geister. Aber der Sterbliche sucht nicht nur die böse Gottheit zu bannen, son dern auch die gute sich gnädig zu stimmen, sucht Schutz für sich und das Seine, (gedeihen und Fruchtbarkeit. Hm Verkehr mit dem Ucberirdiscken gibt es kein wichtigeres und wirksameres Mitte! als das Opfer. Um die Markt, in deren Hand, der Mensch sich fühlt, non sich abzulenken und sich gnädig zu stimmen, brinot er ihr an seiner Stelle ein anderes Leben dar. ursprüng lich Menschenleben, später Tiere. Eine zusammenfassende und übersichtliä)« Darstellung über die Tieropfer beim germanischen Mittwinierfest und ihre beute noch lebendigen Svuren im Weihnachtsbrauch gibt Dr. Einire Roeder von Diersburg in der Halbmonatsschrift „(Tri ftige Arbeit". Für den Germanen stehen als Opfertiere an erster Stelle Schwein sEbers. Pferd, Bock und Rind, die später durch Sekas und Lamm ersetzt werden. Eine jüngere Entwicklungs stufe bringt statt der Haustiere Haadwild dar. Hirsch und Hase. Insbesondere der Hase, bis zum Ausaang des Mittelalters noch Freiwild, galt als Ovler der Armen. Nur diejenigen Tiere wur den als aeeignetc Opfertiere angesehen, die auch zur Nahrung des M nschsn dienten. Sa waren manche -er heiligen Tiere Wo tans, Adler und Rabe. Wolf und Hund, vom Opfer ausgeschlos- ten, obgleich ihnen hohe kultische Bedeutung zukam. die im heu tigen Brauchtum noch teilweise erkennbar ist. Das bedeutendste Oplertier des Mittwinters Ivar der Eber. Er aalt, vielleicht seiner kleinen Augen wegen, als Lichtteind. So tötete er zur Sommersonnenwende den schlafenden Odin, das heißt er zerstörte die Pflanzenwelt und mußte daher als Sühnopfer für ein fruchtbares Fahr sein Leben lassen. Der stiir- Nossini, 19. Gemüseart, 22. Verbrecher, 24. Kohlenstoffverbin dung. 25. deutscher Romanschriftsteller, 26. Sohn des Agamem« nons, 27. Nebenfluß der Loire. Rätselgleichung (A — u) -i- (B - d) -s- (C - f) ch (D - es -- X A afrikanische Antilopenart, B Schwur. E Gewürz, D Stadt im Sächsischen Erzgebirge, X --- preußischer Heerführer Zitat nach Punkten Van . li . mus, Angek . agt . r, Sie . . . gebirge, Last ... en, Bit . z, Le . . . riemen, Groß . . . ter, Ka . ne, Straf .... er, Ma . ag . . Kar, Re . . n . urm, Fre . gela . .. , er An Stelle der Punkte sind Buchstaben zu setzen, so daß sinngemäße Wörter entstehen. Die Füllbuchstaben ergeben, fort laufend gelesen, ein Zitat aus Schillers „Wallensteins Tod". Auflösungen Kreuzworträtsel: Waagerecht: 1. Socke. 4. Imker, 7. Lobelie, v. Rente, 11. Organ, 13. Insel, 15. Henne, 16. Sette, 17. Inder, 20. Kanon, 23. Seele, 24. Adele, 25. Tiara, 26. Tos cana, 27. Minne, 28. Tanne. — Senkrecht: 1. Stroh, 2. Koran, 8. Ebene, 4. Iltis, 5. Miene, 6. Rolle, 8. Brenner, 10. Detmold, 12. Gnade, 14 Sinne, 17 Islam, 18 Elton, 19. Reise, 20. Karat, 21. Adana, 22. Nelke. Silbenrätsel: 1. Doris, 2. Elritze, 8. Essig, 4. Ter- pentin, 5. Skelett, 6. Ebonit, 7. Narses, 8. Monat, 9. Eisack, 10. Hölty, 11. Ingo, 12. Emmi, 18. Eutin, 14. Sonate, 15. Export, 1V. Irene. — „Die Zeit «st eine maechtige Meisterin." intsck-e goldborstig« Eber Guilenborsti ist das Reittier des nur, für Len Norden gesicherten Fruchtbarkeüsgottcs Fregr. Den^ Sturmesaott Odin eignet das achtüißige Götterroß Sioivnir«, das selbst göttlicher Herkunft ist und die Eigenschaften Odins verkörpert. Donar Thor gehören Bär, Bock und Hahn zu, vor? denen Vock und Hahn bevorzugte Opsertierc sind. Die Göttin Frigg-Freya-Berchta-Holda hat Beziehungen zur Kuh. aber auch zu Wolf, Hund und Schwein. So sind Eber. Roß. Bock. Hahn, Kuh. ferner Hund, Wolf ul'- Bär die dämonischen Tier.- des germaniscl)cn Mittwinters. denen wir in Brauchtum und Volks glauben unserer Tage noch begegnen. Die Siebenbürger Adventssau. der ..Gottesberich" lGot- teseberi, geht, ebenso wie im heimischen Schwaben, nock heute als gespenstisches Dornier umher. Zu Weihnachten und Neujahr füttert der Bauer seine Schweine besonders gut. Wodans Sleip- nir erscheint als „Schimmelreiter" mit oder ohne Begleitung des Nikolaus. Knecht Ruprecht. Pe'.zmärte oder wie seine Na men sonst noch lauten, als gütiger Gakensvender zugleich aber auch als Schrccksigur der Kinder, damit schon die Dopr'elwer- tigkeit auch der alten Gottheit bezeugend. Der Sieuhausiag, de» zweite Weihuachtsfeiertag, ist bei -en Deutsclwn von seker der große Nferdetag gewesen. Deshalb heißt der Heilige in Holstein auch ..Pfcrdesteffen". Es gibt an diesem Tage große Umritte und Pferderennen bei den Bauern, namentlich in S"^"'utschlnnd, ebenso aber auch in Schweden. Gebräuche, die an Wodans Uni« ritte in den stürmischen Zmölsnachten gemahnen und an die großen Vferdeopscr dieser Zeit. Neben dem Schimmel finden mir den Klavperbock In Pelz oder Stroh vermummt, mit ragendem Gehörn und lang heraushängender roter Zunge zieht er mit seinen Gaben umher, linier mannigfachen Namen und Gestalten ist er auck in den verschiedenen skandinavischen Ländern vertreten. Sckweins< Bocks-, Hunds-, Wolfs- und Bärenmasken tragen die B> >-cht«n oder Holden, die Veaetationsdämonen der Frena, die die Dorst straßen österreichischer Alpeniäler imsicker machen, heutrntogö allerdings in den Fasching, die Vorsrühlinaszeit, vorgeschoben', ursprünglich auch In den Zivälsnäckten. l-esonders am Epi phaniastag. Unübersehbar endlich ist die TIeraestalt im Weißnachtsge- Köck und anderen Weihnachtssneisen Da albt es den Fusgqalt,- Iulagris (Iuleberi oder das Ivlkalk. ttnißuse s.Kalbi Skandi naviens. sei es als Braten, sei es als Festbrot, das Vß-rd mit oder ohne Reiter aus der Bildseite vles-r deutscher Felto-'bäcke. Als pars pro toto entstanden auch Hufeisen oder ßörnorlörmigck! Gebäcks. Sn leben, auch wenn es uns nicht zum Bewußtsein kommt, nock heute dis bellinen Tiere unserer fernen msn-n sW zahlreichen Weihnachtsbräuchen fort. Gleichgestellte Heinrich Schliemann, der Wiederentdecker Trojas» dessen Todestag sich am 26. Dezember zum 50. Male jährt, be gleitete den damaligen Erbprinzen von Sachsen-Meiningen bei einer griechisch-türkischen Reise. Schliemann, «in Original schon in seiner äußeren Erscheinung, mit großer runder blauer Brills und Tropenhelm von runder Form wie «in altgriechischer Reise hut, hatte eine besondere Vorliebe für prächtige Titulaturen, rmd als er dem Erbprinzen, strahlend vor Freude, die eben aus« gegrabenen Königsgräber von Mykenä zeigte, sagte er mit ehr furchtsvoller geoäwpfter Stimm«: .Hier sehen Eure Königliche Hoheit die Gräber seiner Majestät des Königs Agamemnon umi Ihrer Majestät, Seiner erlauchten Gemahlin Klytämnestra." Nach fast 50 Zähren Gefängnis begnadigt Nach säst 50 Jahren Zuchthausstrase wurde der Sträfling Maiocco vom König von Italien begnadigt und aus dem G«- ängnts van Pagliano entlassen. Er war im Juni 1891 als ganz unger Mensch wegen Gattenmordes verurteilt worden-. er hatte n blinder Eifersucht, als ihm Gerüchte von einem Verhältnis einer Frau zugetragen wurden, sie bei der Rückkehr nach Haus» ibersallen und ihr zahlreiche Messerstiche beigedracht, und al» le hilferusend sich ins Freie schleppte, sie in einen nahen Fluß gestürzt und ertränkt. In den 50 Jahren der Buße war Maiocco in vielen Ge fängnissen oewesen, aber er hatt« sich gut geführt, so daß «r jetzt auf seine Bitten die Begnadigung erlangte. Als er nun de« Freiheit wiedergegeben wurde und in seinen Heimatort Billa S. Maria zurückkehrte, sand «r niemand von denen, di« ihm damals nahe gestanden hatten, lebend, seine Briider und alle seine Verwandten waren Hinweggestorden. Trotzdem versucht er jetzt, «in neues Leben in Freiheit zu beginnen, und er kann nicht genttg staunen über alle die neuen Erfindungen, die in die Welt gekommen sind, seitdem die Gefängnistore sich hinter ihm geschlossen hatten.
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