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Sächsische Volkszeitung : 31.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193908317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390831
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390831
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-31
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 31.08.1939
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Donnerstag. 81. August 1839 Sächsische Volkszeitung Numma 29-1. Seite 5 I^Iotirsn Vie Uluiiei allen Uedels Durch das Versailler Diktat erhielt Polen vom Reich mehr als /t 614 660 Hektar Fläche mit 3 855 606 Menschen zu gewiesen. Davon entsielen aus Ostpreußen 50100 Hektar mit rund 25 000, aus Wcstpreußen 1778 000 Hektar mit 1285 000, auf Posen 2 604 000 Hektar mit 1846 000 Menschen, weiter auf Pommern 864 Hektar, auf Niederschlesien 51000 Hektar mit einer Bevölkerungszahl von 26 000-und aus Oberschlesien S21 000 Hektar mit mehr als 802 000 Menschen. Der Freistaat Danzig ging dem Reichsgebiet mit 330 600 Einwohnern und rund 181500 Hektar verloren. Die größten Verluste hat Deutsch land also durch die Abtrennung Westpreuhens, Posens und Ostoberschlesiens erlitten. Cs handelte sich um Gebiete, die allein durch deutsche Tüchtigkeit zu ihrer wirtsä-astiichen und kulturellen Höhe entwickelt worden waren: es handelte sich geschichtlich um alten germanischen Boden, auf dem sich die Slawen erst spät im Lause der Entwicklung angesiedelt hatten, ohne daß es ihnen gelungen wäre, die germanisch-deutsche Grundlage zu verwischen. Deutscljß Dörfer und deutsche Städte, deutsche Rathäuser, Kirchen und Wohnhäuser, deutsches Recht und deutsche Sitte, eine vorwiegend deutsche Gesinnung der Bevölkerung — das waren die Kennzeichen des Landes, das man in übermütiger Willkür vom Deutschen Reiche abtrennte und den Polen überantwortete. Polen hat damit große Gebiete erhalten, für deren wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aufbau es selbst nichts geleistet hatte. Die Annektion dieser Gebiete ist nichts anderes gewesen als glatter Raub freinden Eigentums. Erbbiologische NaierschastSfefifiellung Leipzig, 31. August. Das Reichsgericht hat in einem Urteil des 4. Zivilsenats vom 13. März 1038 dahin entschieden, daß die Feststellung, daß die Vaterschaft offenbar unmöglich ist, auch allein ans ein crbbiologiscl)es Gutachten gestützt werden kann. Bei der Feststellung der Vaterschaft unehelicher Kinder oder bei der Anfechtung der Ehelichkeit ehelicher Kinder spielt bekanntlich die Feststellung, daß eine bestimmte Abstammung „offenbar unmöglich" ist. im Rechtsleben eine ausschlaggebende Rolle. Ein modernes, besonders von der deutsä>en medizinischen Wissenschaft gepflegtes und von den deutschen Gericlz'en häufig angewandtes Beiveismittel ist die Blutuntersuchung. Diese Blut gruppenuntersuchung kann jedoch nur zu dem negativen Schluß führen, die Erzevgerschast bestimmter Personen mit völliger Sicherheit auszuschließen. Als eines weiteren, vielseitigere Mög lichkeiten bietenden Beweismittels bedienen sich die Gerichte neuerdings sogenannter erbbiologischer Gutachten, d. h.: Nach der medizinischen Erfahrung vererben sich gewisse äußere Merk male der Elternteile in der Regel auf die Kinder. Es sind dies Kürpermcrkmale verschiedenster Art, insbesondere Merkmale an Fingern und Handflächen, Ohrsonn, Nase, Lippen, Haupthaar, Auge, Kinn« und Schädelform usw. Mittels dieser erbbiologischen Untersuchungen ist es mit einer an absolute Sicherheit grenzen den Wahrscheinlichkeit möglich, positiv den Vater eines Kindes festzustellen oder mit der gleichen Wahrscheinlichkeit eine be stimmte Person als biologischen Vater auszuschließcn. Prozeß um einen Verlobunasrlna Weißenfels, 31. August. Mit einer recht merkwürdigen Strafsache hatte sich das Weißenfelser Amtsgericht in seiner letzten Sitzung zu befassen. Der Unterschlagung und des ver suchten Betruges angcklagt, erschien die 26jährige Martha M- aus Weißenfels auf der Anklagebank. Die Angeklagte hatte sich Ende 1038 mit einem 65jährigen Rentner verlobt, da aber das Gesundheitsamt die Genehmigung zu einer Heirat nicht erteilte, ging die Verlobung In die Brüche. Nunmehr verlangte der Bräutigam den der Braut geschenkten Verlobungsring zurück, doch wurde die Rückgabe verweigert. Es kam zu einem Zivilprozeß. In der ersten Verhandlung behauptete die Be klagte, daß sie den Ring gar nicht mehr besitze, sondern bei Gartenarbeiten verloren habe. Das war nicht nur eine Un wahrheit. sondern auch eine große Dreistigkeit, da die M. den Ning noch am Finger trug. Allerdings hatte sic den Namen des Klägers beseitigen und dafür den Namen ihres neuen Bräutigams eingraviercn lassen. In dieser Handlungsweise erblickten Amtsanwalt und Gericht einen versuchten Betrug. Mit Rücksicht auf Ihre bescheidenen Einkommenverhältnissc kam die Angeklagte mit 30 NM. Geldstrafe davon. Gasometer explodierte in Belfast Detonation 9 Kilometer weit zu hören — Ein Schwerverletzter Belfast, 31. August. Eine furchtbare Explosion ereignete sich am Mittwochvormittag in Belfast. Ein Gasometer der dor tigen Gaswerke explodierte mit solcl)er Gewalt, daß die Deto« Nation über 0 Kilometer weit gehört werden konnte. Glück licherweise wurde nur ein Mann schwer verletzt. Jedoch entstand umfangreicher Sachschaden. Die Ursache der Explosion ist vor läufig noch nicht mit Sicherheit festzustellen. KIsinv (kronilc Deutschland wird die Neutralität Dänemarks respektieren. Die deutsche Regierung hat gegenüber der dänischen Re gierung ebenso wie vor kurzem gegenüber Holland, Belgien, Luxemburg und der Schweiz sowie Litauen ihrem Entschluß Ausdruck gegeben, bet kriegerischen Verwicklungen die Neu tralität Dänemarks voll zu respektieren und die bestehenden freundschastliä)en Beziehungen zu Dänemark, das den Willen zu strikter Neutralität wiederholt betont hat, weiter zu pflegen. Deutschland achtet die Neutralität Litauens. Der deutsche Gesandte in Kaunas hat der litauischen Re gierung die Erklärung abgegeben, Deutschland werde bei krie gerischen Verwicklungen die Neutralität Litauens, entsprecljend der zwiscl)en Deutschland und Litauen bestehenden Nichtangrifss- vereinbarung, in vollem Umfange achten. rr Uhr Polizeistunde in Italien. Vom Sonntag dem 3. September, ab ist die Polizeistunde für alle öffentlichen Lokale Italiens auf 23 Uhr festgelegt worden. Deilverdunkelung in Rom. Vcrdunkelungsübungen In Rom haben gezeigt, daß die Stadt sofort teilweise oder vollkommen verdunkelt werden kann. Ab Mittwochabend Ist auch für sämtliche Geschäfte die Echaufensterbeleuchtung und Benutzung von Lichtreklamen un tersagt worden. Beratungen und Empfänge in Warschau. Am Dienstag wurde der englische Botschafter sowohl von Außenminister Beck wie auch von Pizcauhenministcr Szembek empfangen. Beim polnischen Staatspräsidenten Moszlckt fand «ine Beratung statt, an der Marschall Rydz-Smigln, Minister präsident Skladkowski und Außenminister Beck teilnahmen. ^us ostvr Unwetter über Magdeburg. Magdeburg, 31. August. Ueber Magdeburg und Umgebung entlud sich am Montagabend ein mehrere Stunden andauerndes Unwetter von seltener Heftigkeit. Durch Blitzschlag verursachte Brände richteten neben den kalten Schlägen erheblichen Scha den an. Sämtlicl-e Magdeburger Jeuerlöschzüge waren unter wegs. Die starken Regengüsse hatten Wassereinbrüci)e zur Folge. Mehrere Straßen in den tiefer gelegenen Stadtteilen wurden überschwemmt. In Pechau bei Magdeburg schlug der Blitz in eine große mit Getreidcvorräten gefüllte Eä»eune. Nur das Vieh und ein Dreschsatz konnten gerettet werde». Häuser ohne Holz. Eoswig (Anhalt), 31. August. Ein neuer Typ von Häusern entsteht mit der Schaffung von Wohnungen aus einem Sied lungsgelände bei Coswig. Hier wie übrigens auch in anderen Städten, wird nach einer Bauweise verfahren, die man mit großem Vorteil anwenvet. Bei dieser Bauart werden die Holz balken durch Betonhohlbalkcn, in Plauen im Vogtland herqe- stellt, ersetzt. Um die erforderliche Tragfähigkeit zu erhalten, sind die Körper mit Eisen beivehrt, die im Querschnitt dem Umriß eines Stahlhelms gleichen. Die Verarbeitung dieser Betonbalken ist verhältnismäßig einfach. Die 25 Zentimeter breiten Balken werden mit einem Zwischenraum von 25 Zentimeter trocken verlegt. Nachher wird der Zwischenraum mit Zement ausgegos sen, so daß die Decke ein einheitliches Ganzes bildet. Sic wirkt schalldämpfend und wärmcisoliercnd. Es werden also Latten und Stakung für den Einschub gespart. Eine weitere Verbesserung besteht darin, daß anstelle der bisherigen Holzgesimse Massiv gesimse eingebaut werden. Dann wird weiter dadurch Holz ge spart, daß die bisher üblick» Deckcnschalung und die Stakung zwischen Sparren und Kehlbalken in Fortfall kommt. Dafür werden Glaswollmattcn zur Isolierung und Staußmatten als Putzträger genommen. Holz wird also nur noch zu den Sparren und Dachlattcn benutzt. Ein Kind sprang in den Weg Bukarest, 31. August. Auf der Straße Bukarest—Bacau ereignete sich in der Nähe von Mizil ein schweres Verkehrs unglück. Ein Militärkraftwagen wollte einem Bauernwagen ausweichen, als unerwartet ein kleiner Junge vor den Wagen sprang. Der Kraftivagenführer macht einen verzweifelten Ver such zur Rettung des Junge». Dabei geriet sein Wagen in den Straßengraben. Ein Hauptmann wurde getötet, zwei weitere Offiziere lebensgefährlich verletzt. Der siebenjährige Junge wurde so schwer verletzt, -aß er wenige Minuten später starb. Patient führt selbst den Krankenwagen Stockholm, 31. August. In dem schwedischen Krankenhaus von Ludvika kam jetzt ein Sanilätsivagcn an, der von dem Patienten selber geführt wurde. Der Chauffeur lag im Auto auf der Bahre. Der Patient mußte von einem 30 Kilometer entfernt liegenden Gut zu einer Operation abgeholt werden. Kurz nachdem sich der Wagen in Bewegung gesetzt hatte, passierte er einen Steinschlag und der ClMlsieur des Sani- tätsivagens wurde schwer verletzt. Der Patient entschloß sich daraufhin, sich von der Bahre zu erheben und seinen Platz für den Chauffeur freizumachen. Er schleppte selbst den Schwer verletzten aus die Bahre, nahm dessen Mantel über und nahm den Platz des Chauffeurs ein. Ordnungsgemäß erreichte das Sanitätsanto sein Ziel. Der Patient kam eine halbe Stunde darauf zur Operation, der Chauffeur eine Stunde später. Zapans beste Steuerzahler Ter Jndustrlcbaron mit 2,87 Mlll., der Filmstar mit KK50 Jen Nach Abschluß der Steuereinschätzunqeu für 1039/40 hat sich beim Finanzamt Tokio ergeben, daß das Auskommen an Einkommen-, Kapitalertrags-, Körperschaflssteuer usw. um ein Drittel höher sein wird als im vorigen Jahr; es ist nämlich von 150 auf rund 200 Millionen Je» gestiegen. Der beste Steuerzahler der japanischen Hauptstadt ist der Großindustrielle Baron Takakisni Mitsui mit 2 874 037 Jen Steuerzahlung. Ihm folgt der Iirdustrielle Hikojata Iwasaki mit 2 282 076,50 Jen. Im Vorjahr war cs umgekehrt, damals zahlte Iwasaki 4,4 Millionen Jen. ivährend Mitsui nur mit 2.48 Millionen eingeschätzt war. SIcuerbeträgc von über einer Million haben in diesem Jahre noch zwei weitere Angehörige der Familie Iwasaki und drei weitere Mitsuis zu zahlen, ferner ein Baron Okura, ein Varon Furukawa und Genso Hattori, alles Indu- striemagnatcn. In der Bühnenwelt ist der höchste Steuerzahler Kigngoro Vl., der berühmte Kabuki-Darsteller, mit 14 998,50 Jen, während sein nicht weniger berühmter Kollege Ennosukc „nur" 8034,4t Jen Steuern zu zahlen hat. Die Liste der Film stars führt Fräulein Takako Irie an mit <6659.71 Jen, gefolgt von dem bekannten Komiker Enokcn mit 4084,76 Jen. Der berühmte Maler Daikan ?)okokama hat immerhin 0574,72 Jen zu zahlen, der japanische Exministerpräsident Baron Hira- numa dagegen nur 489.02 Jen. Dominlen-Oberkommissare bei Minister Inskip. Dominienminister Sir Thomas Inskip empfing ani Mitt woch die Oberkommissare der Dominien, um ihnen die Ant wort des Führers zu überreichen. London übermittelte Warschau die Antwort des Führers. Wie gemeldet wird, wurde der Wortlaut der Antwort des Führers vom britischen Botschafter in Warschau gestern morgen dem polnisch» Außenminister übermittelt. Will Frankreich die Neutralität der Schweiz respektieren? In einem politischen Stimmungsbild deutet die „Tribüne de Gcnöve" an. daß In Bern eine gewisse Unklarheit über die französische Haltung herrscht. Das Blatt berichtet, daß auf Veranlassung des Generalstabcs die Schweiz von Frankreich eine ähnliclie Erklärung verlangen werde, wie sie von Frank reich an Belgien und von Deutschland und Italien an die Schweiz gegeben wurde. Sondertagung der DAF-Auslandsorganisation in Graz. Im Rahmen der Reichstagung der Ausländsdeutschen In Graz fand am Mittwoch eine Sondertagung der DAF-Aus- landsorganisation statt. Rcichshauptnmtsleiter Selzner zeigte dabei den Behauptungskampf unseres Volkes auf, nachdem vorher die 21 Sieger Im ersten Gauberusswettkampf der Aus- landsorganisation ausgezeichnet worden waren und der stell vertretende Gauobmann Alsermann das schwierige Arbeitsfeld der DAF-AO. geschildert hatte. Oberbefehlshaber für die gesamt« holländische Land- und See macht. Es ist ein königlicher Befehl veröffentlicht worden, dem zufolge der Chef des Generalstabcs, Generalleutnant Reijndcra, zum Oberbefehlshaber der gesamten holländischen Land- und Seemacht ernannt wurde. Briefwechsel Führer—Daladier im Moskauer Rundfunk. Der Schriftwechsel zwischen dem Führer und Daladier wurde Im Moskauer Rundfunk mehrfach wiederholt. Es wurde reserlerend ein Auszug gegeben. Verschwundenes Dorf wieder entdeckt, Aarhus, 3t. August Bei Ausgrabungen in der Lanl^chast Himmerlanü stieß man aus Spuren eines verschwundenen Ortes. In der Gegend geht das (tzeriicht, daß Infolge Vernicklung der Bevölkerung durch die schwarze Pest im Jahre 1349 ein Ort vom Erdboden verschwunden sei, die ausgefundeneu Gegenstände weisen aber darauf hin, daß der Ort noch 1650 bestanden haben muß. U. a. hat man den gut erhaltenen Lederstiefel einer Frau gefunden und «ine Menge ttebcrbleibsel von Wagen, die «inen Wagentyp von bisher unbekannter Ar« zeigen. Man erivartet weitere Interessante Funde. Ein neuer Film der Prager Usa. Prag, 31. August- Der erste Film der Prager Usa sür di« kommend« Spielsaison 1939/40 ..Andere Lust" ist in seinen Innen- und Außenaufnahmen scrtiggestellt und zu seiner Erst aufführung am 9. Oktober in zwei der führenden Prager Erst- mifsührungstheatcr vorbereitet. 45 Filme für dl« Spielzeit 1939'40 In Prag geplant. Prag, 31. Augult. Nach den jetzt auflicgenden Erzeugungs programmen der Prager Filmsirmen ist in der beginnenden Spielzeit ein Angebot von 40 bis 45 tschechischen abendfüllenden Filmen zu erwarten. Tas Angebot ist sür die Verhältnisse im Protektorat übermäßig groß. Ein französisches Aussuhrverbot. Die französische Regierung hat ein Aussuhrverbot für eine große Anzahl von Waren erlassen, das mit sofortiger Wirkung in Kraft tritt. Die im Amtsblatt veröffentlichte Liste umfaßt eine große Anzahl von Positionen und Warengattungen, u. a. Pferde, Vieh, Stickstoffdünger, Getreide, Kolonialzucker, Be triebsstoffe aller Art. Gummi, Kautschuk, Holz, Baumwolle. Leinen, Hanf, Jute usw., sowie eine große Anzahl sonstiger Positionen, wie chemische und pharmazeutische Waren aller Art, elektrische Batterien, Lastkraftwagen mit einer Tragfähig keit von 2500 bis 6000 Kilogramm usw. Löwen und Elefanten gegen Autofahrer Pretoria, 30. August Das große Naturschutzgebiet des Krüger-Nationalparks in Transvaal ist den Autosahrern ohne Beschränkung zugänglich. Allerdings sind sie dort, wo afrika nisches Großwild aller Art auf freier Bahn ist. häufig Gefahren ausgesetzt. Dafür gibt der eben erschienene Jahresbericht der Parkverwaltung einige aufschlußreiche Beispiele. So geriet einmal, unweit eines Camps, ein Autofahrer In eine Panne, weil der Reisen eines Hinterrades geplatzt war. Er nahm einen Reifenwechsel vor und hob dabei van dem an der Rückwand befindlichen Behälter seinen Bettsack herunter. Als er gerade den neuen Reisen ausinoutiercn wollte, kam un versehens eine Löwin mit großen Sätzen herangesprungen und schlug drohendes Gebrüll an. Gleichzeitig ertönte der War- nungspfifs eines Parkwächters. So konnte der Autofahrer noch rechtzeitig im Innern seines Wagens Zuflucht suchen. Die Löwin faßte den liegengebliebencn Bettsack und trollte sich da von. Am anderen Morgen sand man das Bettzeug, in kleine Fetzen zerrissen. Ein andermal geriet ein Autofahrer durch Elefanten in schwerste Gefahr. Im Rordteil des Parks hatte er sein Auto zum Stehen gebracht, um von einer Elefan tenherde photographische Aufnahmen zu machen. Plötzlich sprengte ein alter Elcsantcnbulle auf das Auto los. Ter Fah rer konnte mit knapper Not im letzten Augenblick wenden und schlug nun ein rasendes Tempo ein, um dem Elefanten z» entrinnen. Doch er fuhr einen anderen Elefanten an. Tas Auto stürzte um. Der Elefant, an einem Vorderbein verletzt, brüllte fürchterlich, schlug sich jedoch seitswärts in die Büsche. Der andere Elefant, der dem Auto nachgesetzt mar. wandte sich verblüfft rückwärts. Wie durch ein Wunder war der unvor sichtige Autofahrer unversehrt davongekommen. Tie Elefanten des Krüger-Nationalparks halten sich mit Vorliebe in der Nähe der Autostraßen auf. Tenn sie willen, daß ihnen dort von den Besuchern, die das Gebiet in großen Reiseautos durchgueren, Orangen gespendet werden. Orangen sind den Dickhäutern ein hochgeschätzter Leckerbissen. Tie Parkverwaltung Kat nun das Füttern der Elefanten vor Eindruck der Abenddämmeruna streng untersagt. Aus solche Weise soll verhütet werden, daß die Elefanten in Herden die Straßen blockieren und die Abwick lung des Verkehrs hemmen. Ver Kampf gegen den lästigen Besucher Wie überall in der Welt, so werde» auch in Paris die ver schiedenen Biihnenstars von dem Publikum heiß verehrt, mit Briefen überschüttet, mit Telephonanrujen gepeinigt und um Autogramme ersucht. Ter eine läßt — ein alter Trick — seine Nummer nicht im Televhonbnch unterbringen. Nun. man hat eincn guten Freund, der sie besorgt. Ter andere öjsnet die Post gar nicht oder nicht selbst und braucht sich somit auch nicht zu ärgern. Und der Dritte ist das Schas, an dem die Besucher, die sich erst gar nicht mit Anmeldungen und Anrufen befallen, hän gen bleiben. Einem bekannten Star war es auch so ergaiuzen. Bei ihm fand sich ein Rian» ein. nach der Kleidung.sogar ein „Herr" — schön im Zylinder, mit Spiegelaufschlägen. Was will man mehr von einem Besucher, der einem die Zeit stiehlt, ver langen. Nun gut — kaum hatte der Star den Zylinder erblickt, als er nach dem Diener schellte und eine große Karaise Wasser bringen ließ. „Hah — Sic werden staunen — ich führe Ihnen jetzt meinen neuen Bühnentrick mit dein Zylinder und dein Wasser vor!" Und damit goß er Wasser in reicher Fülle in den Zylinder hinein. Der Gast bekam ein ängstliches Gefickt, lächelte aber noch. Plötzlich mimte der Star einen Schreck: .Gott, wie peinlich — jetzt weiß ich die Fortsetzung nickt mehr!" Und dann ließ er den Besucher mit dem Hut voll Wasser stehen und ging von dannen. Vie Wundermedlzln Heute ist das Problem des Erdöls eine Weltsrage. Vor 120 Jahren wußte ein gewisser Jean Thorieu nichts mit einem derartigen Stoss anzusangen. Er hatte nämlich auf seinem Grundstück in Ohio nach Wasser gesucht, weil zwei Felder im Anschluß an eine Trockcnperiode vollkommen verdorrt waren. Aber als er mit seinen Bohrgeräten in die Tiefe hinunterging, stieß er auf eine Flüssigkeit, die schlecht roch und sehr unsauber war. Mit anderen Worten — er hatte Erdöl gebohrt. Um nun aber nicht vergeblich gebohrt zu haben, beschloß er. einmal diese Flüssigkeit als Heilmittel zu probieren. Ein bildung tut viel. Es gab Leute, die gleich behaupteten, alle Schmerzen, die sie vorher halten, seien verschwunden. Also wurde das erste Erdöl als „Wundermedizin" in den Handel ge bracht. Es sollte alle Schmerzen beseitigen. Heute sind die Erdölschmerzen internationaler Natur. Kerenski heiratete Alexander Kerenski, der hundert Tage hindurch zwischen der Zarenregierung und der Sowjetregierung Rußlands Ge schicke zu leiten versuchte, hat sich in diesen Tagen in Amerika, und zwar in Martino Creek in Pasadena, mit einer Austra- licrin verheiratet. Er ist 58 Jahre alt, sie zählt 33 Jahre. Von seiner ersten Gattin, die in Rußland blieb, naci-dem Kerenski als Matrose verkleidet entkommen war, wurde er geschieden „wegen böswilligen Verlassens". Nach seiner Fluch» aus Rußland hat Kerenski In Westeuropa gelebt und in Paris zwei Zeitungen herausgcgeben, die in der Hauptsache sür russische Emigranten bestimmt waren.
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