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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193908228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-22
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1939
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Schnakenstiche Manchmal denke ich, an der Lehre von der Seelenwan derung müsse doch etwas daran sein. Es gibt Menschen, die könnten in einem vergangenen Leben irgendein nettes Tier gewesen sein: ein Känguruh zum Beispiel, da sie dauernd große Sprünge mit leerem Beutel machen. Oder eine Maus, weil sie unentwegt unterwegs sind, immer auf der Jagd nach dem näch sten Brocken Speck. Mein Freund Kilian freilich scheint eher eine Robbe gewesen zu sein: ihm ist am wohlsten, wenn er langliegt. Hat er lange genug auf dem Rücken gelegen, dann mälzt er sich auf die Seite, ja sogar auch dem Bauch kann er liegen, stundenlang. Ich hätte dagegen an sich nichts einzu wenden. nur ist mir das sehr schlecht bekommen. Am Sonntag nämlich mar ich mit Kilian in der Heide spa zieren. Kaum sind wir eine Viertelstunde gelaufen, da findet er, hier sei es sehr schön, hier könne man sich ein bißchen ins Gras legen. Ausgerechnet auf einer feuchten Wiese! „Kilian", sage ich, „wollen wir nicht ein wenig weiter gehen? Hier gibt es doch sicher Schnaken!" „Schnickschnack Schnaken!" Höhnt er — und liegt auch schon im Grase. Was soll man als netter Mensch und Kamerad da tun? Man legt sich seufzend auch hin. Mit den Schnaken ist das aber so: Wenn einen die Be stien stechen, das merkt man kaum. Abends aber, wenn man nach Hause kommt, schwellen die Stiche an wie Beulen. Da möchte man ein Messer nehmen und die Haut in Streifen her- untcrschneidcn. Eine sorgfältige Inventur am Abend ergab allein zwischen Knöcheln und Knien, soweit die Sportstrümpfe reichten, achtundzmanzig Stiche? Stiche können bekanntlich auch Kunstwerke sein. Und Ich kann den Schnaken ein, wenn auch primitives künstlerisches Empfinden nickt absprechen. Die reichlich zwei Dutzend Stiche scheinen nach einem harmonische» Gesamtplan angelegt zu sein.. Dennoch bin ich Banause genug, um den Wunsch zu haben, die Schnaken hätten darauf verzichtet, mir ihre künstlerischen Fähigkeiten zu demonstrieren. Ich habe dauernd das Gefühl, bis zu den Knien In Brenncsscln zu stehen. „Die schlechtesten Früchte lind cs nicht, daran die Wespen nagen". Das gilt wohl auch für die Schnaken. Und so Ist ihr reger Zuspruch bei mir schlietzlich noch ein Beweis von Hoch achtung und die geschwollenen Stellen an meinen Waden eine Art von Gütezeichen. Trotzdem: Ich habe beschlossen, mich nie wieder auf einer feuchten Waldwiese ins Gras zu legen... Marabu. vresclsn : Oesfentllche Beratung mit den Ratsherren. Am Donners tag, den 24. August 1939, 19 Uhr. findet im grotzen Sitzungs saale des Rathauses (Eingang Kreuzstr. 8) wieder eine öfsent- sickie Beratung mit den Ratsherren der Landeshauptstadt Dres den statt. Auf der Tagesordnung stehen folgende Punkte: 1. Be kanntgaben: a) Uebernahme von Gewährleistungsverpflichlun- gen durch befürwortende Weitergabe von Bausparverträgen an die Landesba»sparkasse Sachsen (Bericht kür das 2. Kalender vierteljahr 1939s. b) Bewilligung von 12 73b NM. Beitrag für April bis Juni 1939 an den Staat für persönliche Auswendun gen aus Anlas; der Errichtung von Mittclschulklassen. cs Be willigung von 22 280 NM. für den Ausbau der Bautzncr Land strasse. d) Feststellung des Bebauungsvlanes über die Verbesse rung der Ecke Bautzncr Landstraße Collenbuschstratze. 2. Be bauungsplan Seevorstadt, Verlängerung der Chriftiansiraße bis zum Georgplatz. 3. Freigabe von 57 000 RM. für den Bau eines Rückhaltebeckens in der Lohrmannstratze. 4. Bau einer Ent- lastungsstratze im Altstädler Ausschissungsqclände und Freigabe der hierzu erforderlichen, im Haushaltplan 1939 siir diesen Ziveck vorgesehenen 87 400 RM. — Der Zutritt zum össenttickien Ztthörerraum ist. soweit Platz vorkanden. jedermann gestattet. : Von der Technischen Hochschule. Dr. rer techn. habil. Erich Friedrich, Wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Ver suchs- und Matcrialprüfungsamt der Technischen Hochschule Dresden, ist unter Verleihung der Lchrbesuanis für Eisenbcton- bau zum Dozenten In der Bauingenieur-Abteilung der Tech nischen Hochschule Dresden ernannt worden. : Die Levente-Führer verliehen Dresden. Die Abteilung der ungarischen Staatsjugend, die, wie berichtet, der sächsischen HI einen dreitägigen Besuch abstattete und dabei auch vom Gauleiter empfangen wurde, verlieh Dresden am Sonntag vormittag. Die Levente-Führer reisten nach Hannover weiter. Grostveranttalluna der sächsischen TeKnlkeMast Die bereits seit 6 Jahren regelmäßig Im Herbst zur Durch führung kommende Technische Gau wache Sachsen fin det In diesem Jahre in der Zeit vom 12. bis 19. November statt. Einzelheiten der umfangreichen Veranstaltungen (Kund gebungen, Arbeitstagungen, techno-politische, technisch-wissen schaftliche, technisch fachliche Vorträge — auch Filme und Lichtbilder —, Aussprachenbende, Besichtigungen und Führun gen in Betrieben, Werken und auf Baustellen usw.) werden zu gegebener Zeit noch veröffentlicht. Die Technische Gauwoche wird gerade I» diesem Jahre wieder einen Höhepunkt Im Schaffen der aesamten Technikerschaft aller Verufsarten in Sachsen, der Werkstatt Deutschlands, bedeuten. Dresdner vollzelberlcht Nachschlüsseldiebstähle. Unter Verwendung von Nach schlüsseln drangen unbekannte Diebe in der Nacht zum 17. Aug. in einen Ausstellungsraum auf der Louisenstrahe ein. Eie entwendeten eins dreiteilige Bettmatrahe mit Keilkissen, grau und weih gestreift, eine gelbe gestickte Bettdecke, 200 mal 250 Zentimeter gross, eine rote Decke und eine dreiteilige Toiletten- tischgarnitur aus Kristall. — Aus einem verschlossenen Perso nenkraftwagen, der unlängst über Nacht auf der Sidonienstratze stand, wurden unter Anwendung von falschen Schlüsseln eine braunlederne Reisetasche mit den eingepretzten Buchstaben „H. H." und ein Lederköfferchen, Marke „Reiselord", gestohlen. In der Tasche befanden sich ein brauner Herrenanzug (Kamm garn), ein grauer Herrenanzug mit der Firmenbezeichnung „Roth u. Koukal, Dresden, Inh.: Reinhold Stage", verschie dene Herrensporthemden, H. H. gezeichnet, Sportstrümpfe und ein blau-weitz gestreifter Morgenmantel. Das Köfferchen ent hielt eine Reiseuhr. verschiedene Toilettengegenstände, einen braunen Herren-Regenmantel mit dem Firmenschild „Burburry London" und einen grauen Herren-Filzhut. Marke „Habig". — Die Kriminalpolizei erbittet Angaben zur Aufklärung der Dieb stähle nach Schießgasse 7, Zimmer 87. Verdächtiger Besitz In die Elbe geworfen. Ein Wach mann der Wach- und Schlietzgescllschaft beobachtete ans seinem Elrcisengangc in der Nacht zum 12. August gegen 23.30 Uhr, wie von der Elbbrücke aus, die Kaditz mit Cotta verbindet, ein schwerer verdächtiger Gegenstand von einem unbekannten Motorradfahrer in die Elbe geworfen wurde. Dieser Kraftrad fahrer, der eiue Beiwagenmaschine führte, fuhr unmittelbar nach diesem Vorgang in schnellster Fahrt in Richtung Kaditz davon. — Wer zur Ermittlung des Unbekannten Angaben ma chen oder sonst zur Ausklärung dieses Vorganges beitragen Kan», wird gebeten, dies der Kriminalvolizei, Schietzgasse 7, Zimmer 87, mitzi,teilen. Vertrauliche Behandlung der Anga ben wird auf Wunsch zugesichcrt. Spielplan des Central-Theaters. Um zahlreichen Wünschen zu entsprechen, wird das Central-Theater die Ausstattungs-Re vue „Die Trotze Parade" autzer an Sonntag-Nachmittagen nun auch jeden Sonnabend-Nachmittag 10 Uhr als Familicnvorstel- lung In ungekürzter Form bringen. An den übrigen Tagen wird das gleiche Stück um 20.15 Uhr aufgeführt. Oberbürgermeister Zreyberg durch Reichl. -Malter Mischmann eingewtese» Leipzig. 22. August. In einer für die Geschichte Leipzigs bedeutungsvollen Feierstunde nahm am Montagnachmittag Gau- leiter Reichsstatthalter Martin Mutfchmann die Einweisung und Verpflichtung des anhaltischen Staatsministcrs Freyberg als Oberbürgermeister der Reichsmessestadt Leipzig vor. Die Feierstunde leitete das Stadt- und Gewandhausorche ster unter Generalmusikdirektor Paul Schmitz mit der Suite Nr 3 (D-Dur) von Ioh. Seb. Bach ein. Dann nahm als erster Bürgermeister Haake, der zehn Monate lang die Geschäfte des Oberbürgermeisters der Reichsmessestadt geführt hat, Ge legenheit, das neue Stadtoberhaupt herzlichst zu begriitzen mit dem Wunsch, datz sich sehr schnell eine gute Zusammenarlieit zum Wohle der Stadt, die ein sehr bedeutender Teil des Gaues ist, entwickle. Bürgermeister Haake sicherte dem neuen Stadt oberhaupt die treue Mitarbeit der 17 000 Gcfolgschaftsmitglie- der der Stadtverwaltung zu. Dann hielt Gauleiter Reichsstatthalter Martin Mutsch mann die Einiveisungsrede. In dem grotzen Ringen nm Deutschlands Geltung und Macht hat Leipzig, so betonte der Gauleiter nach einem Rückblick auf die nationalsozialistische Aufbauarbeit, seinen besonderen Platz. Mit all ihren gewaltigen Kräften der Wirtschaft und der Wissenschaft stand diese Stadt seit altersher Im Mittelpunkt des deutsck>en Geschehens. An die Spitze einer solchen Stadt, di« an sich schon mit den gewal tigen kommunalpolitischen Aufgaben einer Großoemeinde van über 700 000 Einwohnern belastet ist, ist der beste Nationalsozia list gerade gut genug. „Sie, Parteigenosse Freyberg. bringen alle Voraussetzungen für das verantwortunasreiche Amt mit als Fachmann und Beamter, als Soldat des Weltkrieges und als alter Kämpfer der NSDAP. Ihre zähe Aufbauarbeit als natio nalsozialistischer Ministerpräsident In Anhalt vor der Machter greifung ist hier ebenso bekannt wie Ihr echtes Kämvfertum in der härtesten Kampfzeit des Nationalsozialismus. Ihre Er folge auf den vlebieten des Arbeitsdienstes, der Wohnungs ¬ beschaffung, der Heranholung einer neuen mächtigen Industrie, der Förderung der Schulen und des Theaters sind mir Beweis genug, datz Sie die schwierigen und vielseitigen Verhältnisse Leipzigs in kultureller, wirtschaftlicher und finanzieller Bezie hung meistern werden. Führen Sie", so schlotz der Gauleiter, „die Stadt Leipzig im nationalsozialistischen Geist vorwärts und aufwärts." Mit diesem Wunsche verpflichtete Gauleiter Martin Mutsch- mann Staatsministcr Freyberg durch Handschlag auf di« Pflich ten des Ol>erbürgermcistexs der Reichsmessestadt, während Bür germeister Haake dem neuen Stadtoberhaupt die Amtskette um- hing. — Die Glückwünsche der Partei und der gesamten Bevöl kerung übermittelte Kreisleiter Wettengel. Als letzter Redner gab Oberbürgermeister Freyberg ein Bild von der Entwicklung der Gemeinden in Vergangenheit und Gegenwart. Unter der Führung Adolf Hitlers, so betonte der Oberbürgermeister, sind wir dabei, einen wahrhaften Volks staat und in ihm eine wirklich volksnahe und volksverbundene Verwaltung auszurichten. Oberbürgermeister Freyberg würdigte dann eingehend Leipzig als Messestadt, als Buchstadt Grotz- deutschlands, als Sitz der Gutenlierg-Reichsausstellung und als Mittelpunkt im deutschen Fremdenverkehr sowie ihre Entwick lung zur Kongrctzstadt. Oberbürgermeister Freyberg schlotz: „Wenn ich >eht meinen Platz wechsle, um der Reichsreform den Weg sreizumachen, so will ich auch in meinem neuen Amt nichts weiter sein als ein getreuer Gefolgsmann unseres großen Füh rers Adolf Hiller. Leipzig soll unter meiner Führung zu dem zuverlässigsten Bollwerk des nationalsozialistischen Reiches werden. Gauleiter R-sichsstatihalter Martin Mutfchmann, der aus Anlatz der Einweisung von Oberbürgermeister Freyberg In Leip zig weilte, beschäftigte sich in Leipzig auch mit den Bauplä ne» der R c i ch s m e s s e st a d t. Zunächst besichtigte er das Hermann-Göring-Heim in der Hindenburg-Stratze. Sodann wur den ihm durch Bürgermeister Haake und Stadtrat Liebig im Neuen Rathaus an Hand von Plänen und Modellen die gesamten größeren Baupläne Leipzigs erläutert. Zwlnaerserenade der Dresdner Philharmonie Die Zwingerserenade der Dresdner Phil harmonie mackste wiederum mit einigen musikgeschickstlich recht interessanten und nicht eben oft gehörten Werken bekannt. Man mutzte Dr. Reinhold Merten, der auch diesen Abend leitete, für die reizvolle Programmgestaltung sehr dankbar sein. Von Händel hört« man das Concerto grosso für Streichorchester op. 6 Nr. 7 in B-dur, das gleich ähnlichen Werken Händelschen Kompositionen dieser Art, die deutlich den Einfluß des grotzen Carelli erkennen lassen. 1739 in London entstand. Josef Haydn war diesmal mit seinem Cellokonzert vertreten, das aus den .Konzertsälen fast völlig verschwunden ist. Prof. Franz Fatz ken der aus Würzburg sicherte ihm eine klanglich wundervoll anfgelockertc, in der Kantilene beseelte, dynamisch aufs feinste abgestufte Wiedergabe, für die kein Wort des Lobes zu hoch ge griffen erscheint. Von Haydn hörte man ferner die Sinfonie in D Nr. 4. Auch diese Sinfonie zählt immerhin zu den Seltenheiten in den Konzertsälen. Sie gehört zu denjenigen sinfonischen Arbeiten Haydns, über die 1795 die Londoner Zeitung „Oracle" urteilte, sie zeigten Fen Styl und die Phantasie Haydns in Tönen, wie sie keinem anderen Genius zu Gebote stünden". In den genann ten Werken bestach das Spiel unserer Dresdner Milharmonie wieder durch technischen Feinschliff und hohe instrumentale Qualitäten des Zusammenspiels. Ebenso in den „Deutschen Tän zen" von Mozart. Dr. Reinhold Merten und Pros. Fatz- bender aus Würzburg ernteten mit Reckst warmen M'kall Felix v. Lepel. Dresdner amtliche Vekanntmachunaen Flußschau 1939. 1. Gitterseebach. Coschüher Dorsbach und Notzthaler Bach: Montag, 4. 9., Endhaltestelle Linie 6, 8 Uhr; 2. Weitzcritz und Mühlgräben: Mittwoch, 8. 9„ Mündung an der Elbe, 8 Uhr; 3. Weidigtbach und Gorbitzbach: Sonnabend, 9. 9., Gorbitzer Stratzc am Friedhof, 8 Uhr; 4. Kaditzcr Flutrinne und Elbdämme in Kaditz und Uebigau: Montag. 11. 9.. Böllilinstr., Flutrinncncinlauf, 8 Uhr; 5. Kaitzbach: Mittwoch. 13. 9.. Lennä- stratze, 8 Uhr; 0. Prohliser Landgraben und Gederbach: Frei tag, 15. 9„ Mügelner Straße/Prohliser Landgraben, 8 Uhr; 7. Lockwitzbach und Mühlgraben: Montag, 18. 9„ Dohnaer Stratze, 8 Uhr; 8. Loschwitzbach und Neuröchwitzer Grundbach: Mittwoch. 20 9„ Endhaltestelle Linie 11 Mihlau, 8 Uhr; 9. Wachmitzbach: Freitag, 22. 9., Mündung an der Elbe. 8 Uhr; 10. Eiscnbornbach: Montag. 25. 9„ Bautzncr Stratze/Brockhausstratze, 8 Uhr. Zur Teilnahme an der Jlutzschau sind die Anlieger und die Beteilig ten cingeladen. d. Nossen. Scheune n i e d e r ge b r a n n t In der Scheune des Bauern Eulitz in Nössige (Ortstcil Krögis) ent stand infolge Heißlaufens des Elevators ein Brand, der so rasch um sich griff, daß in kurzer Zeit das ganze etwa zu einem Drittel mit Vorräten neuer Ernte gefüllte Gebäude bis auf die Umfassungsmauern eingeäschert wurde. Die in der Sck)eune bei der Getreideeinbrinqung Beschäftigten hatten gerade noch Zeit, sich aus der Gefahr zu retten. l.siprig ) Von der Landesuniversität. Der planmäßige außeror dentliche Professor des Römischen Rechts und Deutschen Bür gerlichen Rechts, insbesondere Bauernrechts, in der Juristen fakultät der Universität Leipzig, Dr. Franz Wieacker, ist zum ordentlichen Professor in der genannten Fakultät ernannt worden. ) Zwei Explosionen durch Fahrlässigkeit verschuldet. In einer Chamotte- und Dachstein-Fabrik in Colbitz ereigneten sich im Juli und September des vergangenen Jahres zwei Explo sionen. Bei der ersten entstand Schaden an der Gasanlage; die Flammen setzten das Dach In Brand. Die zweite Explosion war wesentlich folgenschwerer. Fünf Arbeiter erlitten zum Teil reckst erhebliche Verletzungen. Nunmehr hatts sich der technische Betriebsleiter der Fabrik, der 42jährige Alfred Eismann, vor der Trotzen Strafkammer des Landgerichts Leipzig zu verant worten. Es wurde ihm zur Last gelegt, die Explosionen durch Fahrlässigkeit herbeigeführt, bzw. nicht die richtigen Maßnahmen zu ihrer Verhinderung ergriffen zu haben. Nach dein Bewcis- ergcbnis war bei dem Reinigen von Gastassen unsachgemäß vorgegangen morden, da die Unfallverhütungsvorschriften der Ziegelci-Verufsgcnossenschaft nicht genügend Beachtung gesun den hatten. Das Gericht verurteilte den Betriebsleiter im ersten Fall zu 200 RM. Geldstrafe, für die zweite Explosion erhielt er zwei Monate Gefängnis. ) Schwere Unfälle im Verkehr. Im Laufe des Sonn abends und Sonntags ereigneten sich im Stadtgebiet sieben schwere Verkehrsunfälle, bei denen insgesamt elf Personen mehr oder weniger schwere Körperschäden davongctragen haben. Sechs Personen fanden Aufnahme in Krankenhäusern. ) Durch Schafe tödlich verunglückt. Am Sonnabend spät abends liefen auf der Reichsstrahe Merseburg—Leipzig in Flur Rückmarsdorf dem 31 Jahr« alten Walter Hellriegel zwei Schafe in das Kraftrad. Hellrleael stürzte, erlitt einen Schädelbruch und ist im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. ) Ein Anhänger löst« sich. Während der Fahrt löste sich in der Gustav-Adols-Stratze, Eck« Lortzingstraße, von einem Last zug der Anhänger, der mit Stratzenbalmsckstenen beladen war. Der Anhänger geriet auf den Futzweg, fuhr an einer Haus wand entlang, kam dann wieder aus die Fahrbahn. Dabei wurde ein parkender Personenkraftwagen nntgerissen und schwer be schädigt. Personen sind bei dem Unfall glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. s Oschatz. Das Bügeleisen war nicht ausge schaltet. In einer Mansardenwohnung am Hindenburgplatz entstand am Sonntagnachmittag durch ein istcht ausgeckchaltetes Bügeleisen ein Brand, der giücklicherweisc rechtzeing durch einen Anwohner bemerkt wurde, so datz eine größere Ausdeh nung verhütet werden konnte. f Halle. Verb rech er Kleeblatt erwischt. Aus frischer Tat wurden in einem hiesigen Einheitspreisgeschäft drei Ladendiebe erwischt. Es handeit sich um einen 31jährigen Mann aus Ammendorf und zwei junge Burschen aus Köthen. Sie sehen nun ihrer Bestrafung entgegen. -f Halle. Kindesmörderin verhaftet. Unter dem Verdacht der Kindestötung wurde ein 25jähriges Mädchen fcstgenommen. Nach anfänglichem Leugnen gestand die Ver haftete, vor mehreren Wochen in der Nähe des Saaleufers im Freien und ohne Hilfe ein Kind geboren zu haben, das sie am anderen Morgen lebend in die Saale geworfen hat. j- Zeulenroda. Mitternächtliche Todessahrt. Auf der Stratze nach Pausa ereignete sich nachts in einer Kurve ein Verkehrsunfall mit tödlichem Ausgang. Ein Fuhrunter nehmer aus dem benachbarten Triebes fuhr mit zwei Einwoh nern aus Triebes von Zeulenroda nach Pausa. In einer Kurve geriet der zur Fahrt benutzte Lastkraftwagen ins Schleudern, streifte erst rechts, dann links einige Päumc und fuhr schließ lich durch den Straßengraben auf ein Kleefeld. Durch das Schleudern des Wagens öffnete sich die Wagentür und die bei den Mitfahrendcn wurden herausgeschleudert. Der 32jährige Stricker Alfred Strobel aus Triebes erlitt schwere Verletzungen, denen er kurze Zeit darauf erlag. Der Fahrer und ein mit fahrender 19jähriger wurden festgenommcn, da diese, ebenso wie der tödlich Verunglückte, unter der Einwirkung von Alko hol standen. 8ücl^ssil-8o«ks«n tz. Chemnitz, F l ü ch t l i n g s z u g mit 200 Volks deutschen aus Polen. In der Nacht zum Montag traf ein Flüchtlingszug mit 200 Volksdeutschen, die auf der Flucht vor dem polnischen Terror sind, auf dem Chemnitzer Hauptbahn hof ein. Die deutschen Volksgenossen aus Polen, die erschüt ternde Schilderungen ihrer ausgestandencn Leiden gaben, wur den vom NSV-Bahnhofsdienst betrcut und gegen Mitternacht rveiter in das Innere des Landes abtransportiert. Von den in den letzten Tagen eingetrossenen Polenflüchtigen konnten vom Arbeitsamt Plauen 200 Volksdeutsck;« aus dem Lodzer Industrie gebiet in der Plauener Textilindustrie untergebracht werden. tz. Chemnitz. Steuersteckbrief und Vermögens beschlagnahme. (Oegen den Kaufmann Martin Israel Heide und dessen Ehefrau Getrud Sara geb. Schwarz, zuletzt wohnhaft in Chemnitz, Theaterstratze 51, zur Zeit vermutlich in Brüssel (Belgien), ist ein Steuersteckbrief erlassen wördeu. Die geschuldete Reichsfluchtsteuer beträgt 9100 RM. fällig ge wesen Mai 1939, nebst Zuschlag. (Steuersteckbrief des Finanz amts Chemnitz-Vst vom 27. Juli 1939.) Es ergeht die Auffor derung, den obengenannten Steuerpflichtigen, falls er im In land betroffen wird, vorläufig festznnehmen und ihn unver züglich dem Amtsrichter des Bezirks, in welchem die Festnahme erfolgt, vorzufiihren. tz. Chemnitz. Warnkreuze nicht beachtet. Auf dem durch Warnkreuze gesicherten Wcgübergang der Strecke Wechselburg—Chemnitz am Bahnhof Göritzhain fuhr der 26 Jahre alte Richard Kurt Fischer aus Diethensdors mit dem Kraftrad gegen einen Personenzug. Fischer und seine Frau erlitten schwere Verletzungen; sie wurden dem Stadtkranken haus Chemnitz zuaestthrt. Der Motorradfahrer hat nicht nur die Warnkreuze nicht beachtet, sondern offenbar auch die Läute- und Pfeifsignale der Lokomotive überhört. tz. Crimmitschau. Höhepunkt des Park- und Volksfestcs. Unter starkem Zustrom von auswärts erlebte das Crimmitschauer Park- und Volksfest am Sonntag mit dem Vlumenkorso seinen Höhepunkt. tz. Zwickau. Sonntag kommt .Graf Zeppelin-. Am Tage der Landung des Luftschiffes LZ 130 „Gras Zeppelin ans dem Flughafen iii Zwickau am 27. August gibt die Reichs post einen Sonderstempel heraus. Auf dem Flughasengelände wird sich ein Sondcrpostamt mit mehreren Schaltern befinden, bei denen diese Sonderpoststempel zu haben sind. Der Poststempel zeigt die Silhouetten des Doms und Gewandhauses zu Zwickau, dem sich ein Fördcrturm als Symbol der Bergstadt Zwickau anschlickt. Uebcr dieser Gruppe befindet sich eine Skizze de« Luftschiffes LZ 130 „Graf Zeppelin". tz. Grlinhain. Weihe der Kampfbahn und des HI-Heimes. Im Rahmen einer schlichten Feier, an der zahl« reiche Ehrengäste teilnahmen, wurden die überwiegend in Ge- mein'chastsarbeit erstellte Kampfbahn und das neue Heim der Hitlerjugend ihrer Bestimmung übergeben. Das 14 000 Quadrat meter große Sportfeld bietet Platz siir reichlich 5000 Zuschauer.
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