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Sächsische Volkszeitung : 22.08.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-08-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id494508531-193908228
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id494508531-19390822
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-494508531-19390822
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Sächsische Volkszeitung
-
Jahr
1939
-
Monat
1939-08
- Tag 1939-08-22
-
Monat
1939-08
-
Jahr
1939
- Titel
- Sächsische Volkszeitung : 22.08.1939
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blolirsn Metalle okne fnem6stnlte Die Wissenschaft ist heute In zunehmendem Mähe bestrebt, die Metalle in äutzerster Reinheit darzustellcn. Damit hat man zunächst vor allem beim Aluminium erhebliche Vorteile erzielt. Das stark gereinigte Element wies besondere Vorzüge auf, die es in einem weniger reinen Zustand nicht besah Es war mit derartiger Sorgfalt behandelt worden, dah die Bei mengung nicht mehr als 0,001 v. H. betrug. Man spricht dann von einem ultrareincn Metall. Diese Erfahrungen haben nun die Wissenschaft ermutigt, mich andere Metalle In dieser Weise zu behandeln und zn untersuchen. Aber die Verfahren setzen voraus, dah sic in der technischen Verwertung ihre Berechtigung erhalten. Es gibt heute eine Reihe sogenannter „Fünfnenner-MetaNe", deren Reinheit bereits die höchste Stufe erreicht hat. Sie entspricht etwa einem essektiven Metallgehalt von 09,MS -P soder —) 9,0005 v. H. Damit haben die Stosse eine» Grad der Fremd- stosffreiheit errreicht, der mit den heutigen und wohl auch mit den zukünftigen Mitteln nicht überboten werden kann. Es besteht zwischen den Metall-Atomen und den Atomen der art fremden Elemente ein Mischungsverhältnis von 1000 :1. Die derartig gereinigten Metalle, zu denen auhcr dem Aluminium besonders Zink, Eisen und Platin gehören, zeigen nunmehr eine Veränderung in ihrem Verhallen, die man als Maskierung bezeichnet hat und die so weit geht, dah man von einer völligen Wandlung des Metallcharakters sprechen darf. Augenfällig wirkt sich vor allem die Unlust aus, mit Wasser, mit Säuren und Alkalien Verbindungen einzugehen. Ein solches Benehmen^ das der Chemiker als chemische Träg heit kennzeichnet, ist der Technik oftmals recht erwünscht, denn diese „trägen" Stoffe sind widerstandsfähig gegen die Angriffe der Luft und der anderen Feinde, die das nützliche Eisen z. B. ln den verhahten Rost verinandeln. Reben den chemischen werden auch die anderen Eigenschaften der Metalle weitgehend verändert, so die Dichte, das Verhalten in der Erhitzung oder gegen den elektrischen Strom, die magnetische Beschaffenheit nnd die Verformbarkeit ln der Kälte oder bei geringer Wärme. Das alles sind Dinge, die den Techniker brennend interessieren. Und hier liegt auch der Grund, wes halb der Erforschung der ultrareinen Metalle solche Bedeutung beizumessen ist. Der Vortrag, den Professor Dr. I. Scheiber (Leipzigs unlängst diesen Untersuchungen widmete, begegnete denn auch begreiflicherweise der grössten Aufmerksamkeit. Die Reinigung der Metalle wird auf verschiedenen Wegen erreicht. Neben der Destillation geht die Sublimation einher, also das Verdamvfen eines festen Körners, der den geschmol zenen Zustand überspringt. Das geschieht im lustnerdünnten Raum oder in einer Atmosphäre von Wasserstoff bzw von Edel gasen. Andere Verfahren nehmen den elektrischen Strom oder dle Hitze zu Hilfe. Oberammergau vor neuen Aufgaben Die Vorbereitung der Passionssplele 1940. Oberammergau, 22. August. Die Gemeinde Oberammergau hat in den letzten Jahren grohe Aufgaben durchgeführt, plant weitere bedeutsame Mah nahmen und steht gegenwärtig bereits in den Vorberei tungen für die Passionsspiele 1940. Davon konnte sich die Presse-Konferenz der Reichspressestelle der NSDAP bei einem Besuch der Passionsspielstadt dieser Tage überzeugen. In seiner Bcgrühungsansprachc in der neuen Schule, die für eine Gemeinde von der Gröhe Oberammergaus einzigartig lst, verwies Bürgermeister Lang darauf, dah die nach dem Wil len des Führers bestehenbleibenden und vom Reichsprapaganda- mlnisterium als reichswichtig anerkannten Passionsspieje im Jahre 1984 bei einer Höchstzahl von 400 000 Besuchern und 70 Spielen ein groher ideeller Erfolg waren und dah die Passions spiele Oberammergau im Jahre 1940 als Gemeinschastsiverk im schönsten Sinne des Wortes wieder aufgesiihrt werden sollen. Seit 1984 sei es möglich gewesen, insgesamt 1.8 Millionen RM. für grohe soziale, wirtschaftliche. frcmdenvcrkchrspolitisä)e und kulturelle Werke aufzuwenden. Nun stehe Oberammergau vor einer ganzen Reihe neuer baulicher Pläne, an ihrer Spitze dle Errichtung des Ammergauer Hauses, das für Einheimische und Gäste gewissermahen die gute Stube Ober ammergaus werde» soll. Die Rollenverteilung für die Passiansspicle Oberammer gau 1940 wird nach den Mitteilungen von Bürgermeister Lang in derselben Weise wie 1984 durchgeführt, und zwar im Okto ber. Dle Preise werden mässig und normal bemessen. Es ist grundsätzlich an der gegenüber um 50 Prozent gesenkten Preis gestaltung rrn 1934 nichts geändert worden. Im Geiste wahrer Gemeinschaftarbeit sind die Oberammergauer entschlossen, ge treu dem Schwur ihrer Väter an den seit mehr als 800 Jahren bestehenden längst zur Volkskunst gewordenen Passionsspiclen festzuhalten. Reichshanptamtssciter Dr. Drcslcr beglückwünschte Ober ammergau herzlich z» dem neuen Geschaffenen und gab der Ueberzeugung der Pressevertreter Ausdruck, dak das Passions spiel mit seinem Rus weit über Deutschlands Gren.ren auch In Zukunft seine Lebenskraft bewahren wird und dazu berufen Ist, im Auslände Freunde zu werben. Todestturz zweier Schweizer am vllaius Luzern, 22. August. Drei sunge Leute aus Kriens unter nahmen am Sonntag eine Klctterpartie auf den Pilatus ln direktem Anstieg gegen den Kulm Zwei von ihnen waren angeseilt, während der dritte allein kletterte. Plötzlich hörte dieser einen Aufschrei und sah die beiden Kameraden 80 Meter tief abgestürzt tm Fels. Er stieg sofort zu Tal und benach richtigte die Hilfskolonne von Herglswil, die dle schwierige Ber gung der Leichen vornahm. Klsins Lknonilc Der Relchsflnanzmlnister in Rom «lngetroffem Relchsfinanzmlnister Graf Schwerin von Krosigk ist, einer Einladung des italienischen Flnanzmintsters folgend, am Mon tag gegen 23 Uhr ln Rom eingetroffen. Der Reichsfugendsührer lm Hochlandlager Königsdorf. Am Montag besuchte der Rclchsjugcndführer das Führer lager des Gebietes Hochland bet Königsdorf an der Isar, wo er zu den dort zusammengezogenen 2400 Führern des Gebietes Hochland sprach. Esaky wieder ln Budapest. Auhenmlnister Graf Csaky «st von seiner Urlaubsreife zu- rückgekehrt und hat gestern die Leitung des Auhenmlnisteriums wieder übernommen. Frank sprach in Danzig vor Vertretern der Presse. Vor in- und ausländischen Pressevertretern machte Reichs- mtnister Frank grundsätzliche Ausführungen zur Osttagung Dle Herzogin mit der 8-Millionen-Miigist Der falsche „Fürst Sapieha" erneut in Moabit. Berlin, 22. August. Wieder einmal steht jetzt der falsche „Fürst Sapieha" vor Gericht, einer der phantasievollsten Hoch stapler, der scl>ou wiederholt den Polizei, und Strafbehörden «r- heblich zu sci-afsen gemacht hat. Zuletzt hatte sich der „Fürst" als Inspektor-Kurier einer ausländisclzen Botschaft in Berlin ausgegcbe» und einem Kleinrentner vorgeschwindelt, datz er ihn als Begleit-Kurier anstelle» wolle und er an den Beträgen von 6000 bzw. 3200 NM. beteiligt sein solle, die Auswanderungs lustige für die Beschaffung eines Visums oder eines Passes be zahlen würden. Tatsächlich führte der Kleinrentner ahnungslos dem Schwindler ein Opfer zu, das für die beschleunigte Bescizaf- fung der gewünschten Papiere 250 RM. los wurde. Ferner beauftragte der Angeklagte den Kleinrentner, für einige Herren der Botschaft luxuriös ausgestattete Wohnungen durch einen Makler zu besorgen. Auch diesem gegenüber trat er als „Fürst Sapieha" aus und erklärte schliesslich, für den Bot schafter einen Herrensitz in der Umgebung Berlins kaufen zu wollen. Er veranlatzte dann den Vermittler, auch noch Inserate aufzugeben, in denen u. a. ein Herrensahrer mit erstklassigem sechs- bzw. zweisitzigen Wogen zu Kurierfahrten für das In- und Ausland von einer Gesandtschaft gesucht wurde. Einen der Bewerber veranlatzte er dann zu einer Probefahrt nach einem ihm inzwischen von dem Wohnungsvermittler nachgewiesenen Iagdschlotz. Unterivegs berief er sich aus seine Beziehungen z.i höchstgestelltcn Persönlichkeiten und auf seine bevorstehende Hei rat mit einer Herzogin, die ein Vermögen von 8 000 000 RM. besitze. Der Fahrer, der Eigentümer des Wagens und der Woh nungsvermittler haben ihre Unkosten nicht zurückerstattet er halten. — Selbst einen früheren Bekannten aus der Strashast hat der „Fürst" um 200 NM. und drei weitere Zeugen um klei nere Beträge geprellt. „Mir ist egal, unter welchem Namen Ich verurteilt werde", erklärt« der Angeklagte bei seiner Vernehmung vor der 15. Ber. liner Strafkammer, „ich stehe doch schon mit einem Futz ini Grabe". Tatsächlich leidet er, wie der medizinische Sachverstän dige mitteilte, an Tuberkulose. Sichtlich unangenehm ist es ihm, datz die zahlreichen über ihn vorliegenden Akten verlesen wer den. Er behauptet auch jetzt noch, legitimer Sohn eines polni schen Fürsten Sapieha zu sein, obwohl schon seit lange» Jahren eindeutig feststeht, datz er den Namen Stanislaus Wo») führt und 1887 in Werschau in Polen geboren worden ist. Die Brücke zu seinem Auslauchen in Deutschland schlägt ein Husarenstreich, bei dem er angeblich mit einem kleinen Häuflein Berittener die ostpreutzische Stadt Neidenburg einge nommen haben will. Dann aber ist er in Gefangenschaft geraten. In den deutschen Gerichtsakten taucht der Angeklagte bereits im Jahre 1914 auf, und zwar sofort unter dem Verdacht der Spionage. Während des Krieges hat er als Landsturinmann Dienst getan. Auf einem Kommando in Rumänien liesörderte er sich zum Degcnsähnrich und hatte sich deshalb vor dem Mili tärgericht zu verantworten, das ihn in zweiter Instanz als „lügnerischen Phantasten" bezeichnete und freisprach. 1920 wurde er wegen Meineids und Urkundenfälschung verfolgt. 1922 gründete er eine Bank, die Pleite machte. Nun wurde der Angeklagte »vegen fortgesetzten Betruges und schwe rer Urkundenfälschung verurteilt. Zahlreiche gegen den Ange klagten anhängig gewesene Verfahren wurden während der Systemzeit auf Grund von 8 51 StGB eingestellt. 1929 erhielt Woy wegen Rücksallbetruges zwei Jahre drei Monate Gefäng nis und 1984 wegen versuchten Rücksallbetruges unter Einbezie hung einer weiteren im Jahre 1988 verhängten Strafe insgesamt drei Jahre und neun Monate Zuchthaus. Selbstmord nach mlßalüüiem Autofallenraub Ein 17jähriger schob auf Krastdroschkensührer. Köln, 22. August. Ein 17jährigcr junger Mann ans einem Kölner Vorort mietete von einem Droschkenhalteplatz eine Kraftdroschke zu einer Fahrt nach Euskirchen. Unterwegs er zählte er dem Fahrer, datz er Pech in der Familie habe und seine Mutter im Sterben liege. Kurz hinter der Ortschaft Derkum, 8 Kilometer vor Euskirchen, lietz der Bursche den Wagen halten und gab an, es sei ihm schlecht geworden. Der Fahrer forderte nun den Fahrgast auf, neben ihm Platz zu nehmen, um ihn bis zum nächsten Haus zu fahren. Er werde Ihm dort etivas Wasser besorgen. Als der Fahrer starten wollte, zog der jugendliä-e Fahrgast eine Pistole und schotz auf ihn. Der Schutz ging unterhalb des Kiefers durch den Hals. Der Fahrer wurde einen Augenblick bewutztlos. setzte sich dann aber, als der Täter Ihn aus dem Wagen werfen wollte, zur Wehr und sprang aus dem Wagen. Als der Angreifer sah, datz der Fahrer lebte und hinter Ihnen andere Kraftwagen nahte», verlieh er ebenfalls den Wa gen und schotz sich eine Kugel durch den Kopf. Beide Verletzte wurden in das Krankenhaus Euskirchen eingcliefert. Tort ist der Täter, ohne das Bewutztscin wicdercrlangt zu haben, seinen Verletzungen erlegen. Der verletzte Fahrer befindet sich glück licherweise autzer Lebensgefahr. Der Täter hatte die elterliche Mahnung am Tage vorher verlassen und wurde seit dlcser'Zeit vermitzt. Er hat Wochen hindurch seine Arbeitsstelle nicht auf gesucht. Nach den bisherigen Ermittlungen dürfte dle Tat auf den unheilvollen Einslutz von Schundliteratur zurückzusühren sein. Verweyeier Kaffenraub in vrag Prag, 22. August. Ein verwegener Kassenraub hat sich über den Sonntag in einer mitten im Stadtzentrum von Prag befindlichen kleinen Bank ereignet, deren Beamten am Montag früh die feuerfeste Kasse erbrochen vorfanden. Die Einbrecher hatten sich in einem Kellerraum des gegenüber der Hauptpost gelegenen Hauses einspcrren lassen, waren durch einen Lust schacht in das Erdgeschoss hinanfgestiegcn. hatten die Mauer durchbrochen und gelangten so In die Kassenräume der „Han delsbank", die auch die ganze Nacht über beleuchtet waren. Dennoch bemerkten weder Passanten noch Polizisten etwas von der Tätigkeit der Einbrecher, die nur durch einige Möbelstücke und die Kasse selbst gedeckt waren. Den Einbrechern fielen tschechische und deutsche Banknoten sowie Devisen im Betrage von rund 90 000 Mark in die Hände. Vier Hamlllenmitolleder getötet Opfer eines Auto-Unglücks. Freiburg i. Br., 22. August. In Gundelfingen fuhr einem mit vier Personen besetzten Kraftwagen aus Freiburg, als er in den Ort einsuhr, ein anderer Krastwage», der die aus der Strotze besteheirde Vorfahrt nicht beachtete, so heftig in die Flanke, datz der Freiburger Wagen gegen einen Baum gedrückt und die vier Insassen herausgcschleudert wurden. Der Freiburger August Lang, seine Frau und zwei Kinder erlitten schwere Ver letzungen, denen sic auf dem Transport zur Klinik erlagen. SnglMes MMfluazeua überfällig Nach einem Uebungsflug vermitzt. London, 22 August. Ein Flugboot der englischen Luftwaffe, das am Sonnabendfrüh von einem unbekannten Flughafen an der Ostkiiste Schoitlands ausstieg und nach einem Fluge, besten Dauer aus 8^ Stunden vorgesehen war, nicht zurückkehrte, wird jetzt vom Luftfahrtministerium als vermitzt gemeldet. Es hatte eine Besatzung von sechs Mann an Bord. Alle Schisse in der Nordsee sind gebeten worden. Ausschau noch dem Flugzeug zu halten, das unter Umständen aus dem Wasser treibt. Schwedischer KrleaSWffhesnch ln Velaien abyefaat Stockholm, 22. August. Der Besuch der 2. schwedischen U-Boot-Division l» Ostende ist überraschend abgesagt worden. Die Boote sollten am Montag noch der belgischen Küste aus- loufen, sie bleiben nun ober zur Abholtung von Uebungen in den schwedischen Gewässern. deutscher Rechtswahrcr, die Dienstag vormittag in Danzig- Zoppot beginnt. Konferenz der Oslo-Staaten. Wie amtlich verlautet, wird am Mittwoch dieser Woche in Brüssel eine Konferenz der Oslo Staaten eröffnet werden. Die Antzenminlster der sieben Oslo Staaten — Belgien, Hol land, Luxemburg. Dänemark, Schweden. Norwegen und Finn land — werden bis zum Dienstagabend ln Brüste! erwartet. Scharfe Absage der südafrikanischen Regierung an die Boykott- Hetzer gegen Deutschland. General Hcrtzog teilte am Montag dem Stadtrat von Kap stadt mit, datz er über dessen ablehnende Haltung deutsche» Wa rrn gegenüber peinlich berührt sei. Staatssekretär Dr. Boden stein übermittelte diese Abfuhr der südafrikanischen Regscrung zu dem antideutschen Boykott in Form eines amtlichen Briefes. Neu« Besprechung ln Moskau.. Die engltsch-französilcke Militärabordnung trat gestern mit den Sowjetvertretern wieder zu einer Beratung lm Autzen- Kommissariat zusammen. Schweres Unwetter über London Sieben Personen vom Blitz erschlagen, 22 verletzt. London, 22. August. Ucbcr Loudon ging an» Montagnach- mittag ein schweres, von Hngelstürmen begleitetes Gewitter nieder. Im Osten Londons schlug der Blitz in einen» Park in einen Schuppen ein, in dem 30 Personen Schutz gesucht halten. Sieben Personen wurde» aus der Stelle von, Blitz erschlagen und 22 verletzt. Man vermutet, datz der Blitz durch ein autzen an» Schuppen stehendes Fahrrad cmgezogen morde»» ist. Bei -en Echntzsuäiendei» handelt es sich hauptsächlich um Frauen und Kinder. Auch an mehrere»» anderen Stellen schlug der Blitz ein. wobei zuin Teil gröbere Hausschäden verursacht wurden. An verschiedenen Stellen Londons ging heftiger Platzregen nieder, und zahlreiche Stratzen wurde»» in kürzester Zeit bis zu einem halben Meter hoch überschwemmt. Das Wasser drang in eine grotze Anzahl von Kellern und tiefer liegende»» Läden ein. Verheerende Wirkungen einer Windhose Hamburg-Rahlstedt, 22. August. Am Eonntagnachmittag kam über Rahlstedt-Meiendorf ganz plötzlich ein Gewitter auf, das von einer Windhose begleitet »vor, die aus einer Strecke von etiva einem halben Kilometer schwere Schäden anrichtete. In einem Obstgarten wurde das Obst zentnerweise von den Bäumen geschüttelt. Auf der Rcichsstratzc 75 entwurzelte der Sturm drei Chausseebäumc von etwa einem Meter Durchmesser. Sie stürzten über die SIratze und durchschlugen sämtliche Te- lcphonleltungen, so datz der Fährverkehr in beiden Richtungen und die Fernsprechverbindung Ii» Richtung Lübeck ans längere Zeit unterbrochen war. Menschenleben sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. Münchener AaubmSrder gefaßt München, 22. August. Wie die Kriminalpolizeileilstclle München mitteilt, hat das Verbrechen in der Implerstratze in München nunmehr seine Ausklärung gefunden. Bei dem Täter, der die Ehefrau Katharina Kleitz in ihrer Wohnung ermordet und beraubt hat, handelt es sich um den 25 Jahre alten Wolf gang Schulze aus Leipzig. Er wurde an» Sonntagabend in Wolfratshausen mittellos ausgcgrisfen. Der Festgenoinmene wies an beiden Händen Verletzungen auf. Er hat bereits «in Geständnis abgelegt. Zwei 60jährige Berliner radeln nach Aom Berlin, 22. August Wie italienische Zeitungen berichten, sind am Sonnabend in Riva am Gardasee zwei Berliner Rad fahrer eingetroffen, die sich aus einer Fernfahrt Berlin—Ron« befinden. Bemerkenswert dabei ist. datz die beide»» ausdauern den Berliner Radsportler, die die »veile Fahrt auf einem Tan demrad zurücklegen, über 60 Jahre alt sind. Es handelt sich um zwei Charlottenburger namens Rudolf Kinnitzer und Friedrich Hotzleier. Für die mehr als 1000 Kilometer lange Strecke von Berlin bis zum Gardasee haben die beiden 60- jährigen 15 Tage benötigt, sie hassen, Anfang der kommenden Woche in Rom einzutrcfscn. Zeuge eines Korrupllonsprozeffes erschossen Gangstermord in den USA. — Jin Badezimmer tot ausgefundcn. New Orleans, 22. August. Der Direktor des StaaUichen Bergbauamtes von Louisiana, James Shaiv, der als Kronzeuge in dem Prozeh gegen -en früheren Gouverneur Leche und den jüdischen Hotelbesitzer Seymour Weitz demnächst aussagen sollte, wurde am Sonntagabend in» Badezimmer seines Hauses erschos sen aufgefunden. Es besteht der Verdacht, datz Shaw nach alter Gangster-Sitte mundtot gemacht worden ist. um so mehr, als er bereits wenige Stunden vor seiner Ermordung beinahe das Opfer eines höchst verdächtigen Nutaunsalis wurde. Beim 'Passie ren einer Unterführung platzten plötzlich die Vordcrreisen seines Wagens, wodurch Shaiv ums Haar tödlich verunglückte. Die Bundesstaatsainvaltschast halt« aigzekündigt. datz Shaiv in dcm Korruptionsprozetz gegen den Uuiversiläisdi»>-Ki>'r Smith sowie gegen Leche und den Juden Weitz sensationelle Aussagen machen werde. Krellustbehandlung bei Masern Zu den Erkrankungen, deren ärztliche Behandlung in den letzten Jahrzehnten einen wesentliche,, Wandel erfuhr, die in der Vcvöllierung noch immer aber sehr ost verkehrt angesatzt werden, gehören die Masern. Da die unangenehmste Erscheinung dabei die Scheu vor dein Licht ist, pslegt man die Kinder vielfach noch Immer bei abgcdunkelten Fenstern zu halten. Dadurch wer den aber die einzigen Gefahren, die die Masern im Regelfall begleiten, fast immer heraufbeschworen, nämlich Luströhren katarrh und Lungenentzündung. Daran können die Kinder unter Umständen auch dann sterben, wenn die Masern nur leicht waren. Masernkranke soll man deshalb immer bei offenen Fen stern pflegen, öfter einen Lagcwcchsel vornehmen und immer bemüht sein, die Kinder beim Spielen zu halten. Wenn die Augenentzündung dabei höhere Grade annimmt, soll man sie mit zweiprozentigem Borwaster spülen und den Kinder,» besser eine Sonnenschutzbrtlle geben. Die gefährlich« Lungenentzün dung wird dabei sicher vermieden werden.
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